Straßenbahn-Museum Thielenbruch

Das Straßenbahnmuseum Köln-Thielenbruch stellt die Geschichte des schienengebundenen Stadtverkehrs in Köln dar.
In einer Wagenhalle von 1926 am östlichen Stadtrand von Köln wird die seit den sechziger/siebziger Jahren allmählich aufgebaute Fahrzeugsammlung der Kölner Verkehrs-Betriebe präsentiert. Mit rund zwei Dutzend teilweise betriebsbereiten Straßenbahnfahrzeugen bietet sie einen Überblick über die Entwicklung dieses Verkehrsmittels von der Pferdebahn bis zum Gelenkwagen. Der Verein "Historische Straßenbahn Köln" betreibt das Museum ehrenamtlich.
Fahrzeugsammlung
Die Sammlung umfasst derzeit 25 Fahrzeuge.
Pferdebahn
Ältestes Fahrzeug ist der Pferdebahnwagen Nr. 211, der 1984 vom Hersteller Herbrand in Köln-Ehrenfeld gebaut und 1950 unter weitgehender Erhaltung der Originalsubstanz saniert wurde.
Erste Elektrische
Die erste Kölner elektrische Straßenbahn trägt die Nummer 407. Gebaut wurde sie 1902 bei van der Zypen & Charlier. Ursprünglich stammt sie von der Bonner Straßenbahn, wo sie als Wagen Nr. 7 fuhr. Sie wurde dort 1961 ausgemustert und gelangte 1971 in den Besitz der Kölner Verkehrs-Betriebe, die sie optisch an ihre Triebwagen jener Zeit anglich.
"Finchen"
Die sogenannte "Finchen"-Zuggarnitur stellt die älteste Vetreterin der Kölner Vorortbahn dar. Sie fuhr ab 1911 für die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn (KFBE)auf der Vorortbahnlinie F nach Frechen Entgegen der landläufigen Annahme, die Linienbezeichnung F rühre vom Namen des Zielortes her (Diese Art der Linienbezeichnung fand erst wesentlich später Anwendung) bedeutete das F lediglich, dass es sich um die als sechstes eröffnete Kölner Vorortbahnlinie handelte. (Die erste war die Linie A, die zweite die B, usw.) Die Übereinstimmung kam rein zufällig zustande. Der Zug wurde von den Herstellen Herbrand, Siemens-Schuckert und van der Zypen & Charlier gebaut. Er besteht aus den Triebwagen 1285+1286, dem Vorortbahn-Beiwagen 1257 sowie dem Gepäckwagen 5321.
Rundbahnwagen
Diese Züge wurden gegen Ende 30er Jahren von Westwaggon/Siemens-Schuckert angeschafft, um die immer noch verkehrenden Wagen der Erstausstattung der Kölner Straßenbahn (a la Tw 407) zu ersetzen. Wie der Name schon sagt, wurden sie hauptsächlich für Rundbahnlinie 18 benötigt. 1942 wurden nochmals baugleiche Wagen bestellt, um sie auch anderswo einsetzen zu können. Die im Museum befindlichen Wagen (Tw 1824+Bw 2825) stammen aus der Bauserie von 1939.
Kriegsstraßenbahnwagen
Zur Zeit noch in Aufarbeitung befindet sich der Kriegsstraßenbahnwagen (kurz "KSW") Nr. 1732 aus dem Baujahr 1948. Der KSW war ein von der Reichsregierung in Auftrag gegebenes Fahrzeug, dass 1943 entwickelt und ab 1944 an viele Straßenbahnbetriebe des deutschen Reiches ausgeliefert wurde, wo er einige der kaum zählbaren im Krieg zerszörten Straßenbanen ersetzen sollte. So auch in Köln. Er zeichnete sich aus durch sein erstaunlich großes Fassungsvermögen, sowie durch einfache und robuste Konstruktion, bei der zahlreiche Einzelteile zerstöter Stadtbahnwagen verwedet wurden. Die Herstellung erfolgte bei Fuchs in Heidelberg.
Aufbauwagen
Auch der Aufbauwagen 1872 stellt ein Provisorium dar. 1950 bei Westwaggon gebaut, elektrisch ausgerüstet von BBC und SSW, sollte er genau wie der KSW die im Krieg entstanden Defizite im Fahrzeugpark (in Köln existierten von um die 1000 Straßenbahnwagen nach dem Krieg noch 37.) ausgleichen. Die Fahrgestelle der sieben gebauten Wagen dieses Typs stammten von den sogenannten Tonnendachwagen, von denen kein Exemplar den zweiten Weltkrieg überstand. Das Äußere entsprach optisch in vielerlei Hinsicht den KSW, technisch und im Innenraum bestanden jedoch gravierende Unterschiede.
Sambawagen
Die Sambawagen wurden genau wie das "Finchen" in diversen Varianten für die Frechener Vorortbahn beschafft. Neben den Einzelwagen, wie der im Museum ausgestellte Tw 1019 existierten auch Triewagen mit nur einem Führerstand, die ähnlich den Stadtbahnwagen der Serie 2200 heute Heck-an-Heck gekuppelt wurden. Darüber hinaus wiesen sie abweichende Gestaltunsmerkmale innen und außen auf. Den Namen "Samba" erhielten sie aufgrund ihrer ruhigen, hin- und wieder wiegenden Fahreigenschaften. Beim Wagen 1019 handelt es sich mit Baujahr 1957 um einen der letzten angeschafften Wagen dieses Typs. Als gegen Ende der 60er das Vorortbahnnetz in das Stadtnetz integriert wurde, waren zeichnete sich das Ende dieser Wagen bereits ab, der letzte verschwand 1975, wobei allerdings nicht alle Wagen verschrottet wurden, sondern zum Teil an die Linzer Lokalbahn nach Österrecih kamen. Lediglich der Museumswagen 1019 konnte als Arbeitswagen, Partybahn und schließlich Museumswagen bis heute erhalten werden.
1300er
"Sputnik"
"Paula"
3501
"Achtachser"
Arbeitswagen und Gütertransportfahrzeuge
Schlussendlich werden im Museum noch zwei Elektrolokomotiven (Nr. 6108/6113) die Hauptsächlich Güterzüge zogen, hin- und wieder aber auch aus Vorortbahn-Anhängern bestehende Personenzüge. Gebaut wurden sie 1921 bzw. -25 von van der Zypen & Charlier. Einen dazu passenden offenen Güterwagen mit 10 Tonnen Ladekapazität sowie die sog. "Trümmerlore" 6734, von deren Art 1948 16 Stück zur Beseitigung von Trümmerbergen in Köln angeschafft wurden. Als diese Aufgabe beendet war, wurden sie - teilweise mehrfach umgebaut - bis in die 80er Jahre als Arbeitswagen genutzt. Last but not least befindet sich auch noch ein Schienenschleifwagen Hannoveraner Bauart im Museum.
20xx
Als nächstes ins Museum einzugliedernde FAhrzeug steht ein Wagen der 2000er Bauserie an. Dieser wird der erste museale Stadtbahnwagen B sein. Welcher Wagen es schlussendlich sein wird, ist noch unklar.
Lage und Öffnungszeiten

Das Museum an der Endhaltestelle Thielenbruch der Linien 3 und 18 am östlichen Stadtrand Kölns ist jeweils am zweiten Sonntag des Monats (außer Januar und Februar) geöffnet.