Helaba-Skandal
Der Helaba-Skandal war ein Finanzskandal in den 1970er Jahren. Durch eine Reihe fragwürdiger Beteiligungsgeschäfte, insbesondere Immobilienprojekte, war die Hessischen Landesbank in erhebliche Bedrängnis geraten. Die Affäre hatte den Rücktritt des damaligen Hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald am 3. Oktober 1976 zur Folge.
Hintergründe und Geschehnisse
In der ersten Hälfte der 1970er Jahre beteiligte sich die Hessische Landesbank (Helaba) an spekulativen Risikogeschäften, unter anderem den Immobilienprojekten Schwabylon in München und Sonnenring in Frankfurt-Sachsenhausen. Besonders hohe Verluste sammelten sich bei der Investitions- und Handelsbank (IHB) an, die seit 1973 mehrheitlich der Helaba gehörte. Ende 1974 stand die Helaba dadurch dicht vor der Insolvenz, die nur durch Kredite des Landes Hessen und der Sparkassen abgewendet werden konnte.
Der damalige hessische Ministerpräsident Osswald war zu dieser Zeit Vorsitzender des Verwaltungsrates der Helaba und hatte damit die Geschäfte mitgetragen. Weitere Details kamen in der Folge ans Licht der Öffentlichkeit, welche schließlich dazu führten, dass Osswald als Ministerpräsident untragbar wurde. Am 3. Oktober 1976, kurz nach Schließung der Wahllokale für die Bundestagswahl, trat er von seinem Amt zurück. Auch das Amt des hessischen SPD-Vorsitzenden legte er ab. Am 12. Oktober wurde Holger Börner (SPD) zum Nachfolger Osswalds als Ministerpräsident gewählt. Börner setzte sich dabei mit 57:53 Stimmen gegen Alfred Dregger von der CDU durch. Die Ermittlungen gegen Osswald wurden 1978 eingestellt, ohne dass ihm etwas nachgewiesen werden konnte. [1]
Quellen
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/0322/lokales/0138/index.html