Lkw-Maut in Österreich
In Österreich wird ab dem 1. Januar 2004 das Road pricing für LKWs ab 3,5 to Gesamtgewicht auf allen österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen eingeführt. Für diese Fahrzeuge fällt dann die Vignettenpflicht und die Straßenbenützungsabgabe weg. Das System ist derzeit in Erprobung und soll pünktlich mit 1.1.2004 in Funktion gehen.
System
Für das freeflow MultiLAN-System wurden in den letzten beiden Jahren entlang der Autobahnen 430 Portale über den Fahrbahnen aufgestellt. Die LKWs selbst brauchen die so genannte Go-Box an der Windschutzscheibe des Fahrzeuges, die mit den Sendern auf den Portalen auf DSRC-Mikrowellenbasis kommunizieren.
Verrechnung
Die Gebühren werden dabei ohne Fahrtunterbrechung online von der Go-Box abgebucht. Ein kurzer Piepton zeigt beim Durchfahren, dass die Abbuchung erfolgt ist. Für die Verrechnung kann entweder auf der Go-Box ein Guthaben gespeichert werden oder die Verrechnung erfolgt im Nachhinein über ein Kreditkartensystem. Zur Erfassung der Mautpreller sind ca. 100 Portale noch zusätzlich mit Kameras zur Kennzeichenermittlung ausgerüstet. Die Gebühren sind nach Achsanzahl gestaffelt und liegen zwischen 0,13 € bei 2 Achsen und 0,273 € bei 4 oder mehr Achsen. Allerdings gibt es noch Sondermautstrecken, die einen höheren Tarif haben. Dies sind:
- Gleinalmtunnel (Pyhrnautobahn)
- Bosrucktunnel (Pyhrnautobahn)
- Tauernautobahn
- Karawankenautobahn
- Arlbergschnellstraße
- Brennerautobahn
Kompatibilität mit ausländischen Systemen
- Schweiz:Verwendet kann statt der Go-Box auch die Schweizer Box Tripon werden.
- Deutschland: Damit auch ein Zusammenarbeiten mit den deutschen Boxen möglich ist, muss dieses eine Softwareanpassung haben und eine von der EU empfohlene DSRC-Schnittstelle (Dedicated Short Range Communication) haben. Die Softwareanpassung ist aber derzeit von Toll Collect noch nicht implementiert. Daher ist nicht zu erwarten, dass die OBU-1 per 1.1.2004 in Österreich funktioniert.
Betreiber
Errichtet und betrieben wird das Mautsystem von der Firma EUROPPASS, die ein Tochterunternehmen der italienischen Firma Autostrade ist und einen Vertrag mit der ASFINAG hat.
Ausnahmen von der LKW-Maut
Folgende Fahrzeuge sind nach verschiedenen Gesetzen von der Maut ausgenommen
- Heeresfahrzeuge
- Fahrzeuge des Straßendienstes
- Blaulichtfahrzeuge
- Fahrzeuge der öffentlichen Sicherheit (Zollwache,Justizwache)
- Fahrzeuge für UNO Einsätze
Quelle:ÖAMTC
Vorgeschichte
Bereits 1998 wurde die LKW-Maut für Österreich beschlossen. Bis zur Auftragsvergabe dauerte es aber bis 2002. Unter den Anbietern war auch die deutsche Toll Collect. Zum Zug kam aber die italienische Autostrade. Am 10.Oktober 2002 wurde das erste Portal österreichweit auf der A2 aufgestellt Am 22.September 2003 startete der Probebetrieb mit einigen hundert LKW's bis Mitte November. Anschließend soll ein unabhängiges Gutachten erstellt werden. Bei einem positiven Gutachten kann das Verkehrsministerium die so genannte Inbetriebnahmeverordnung erlassen.
Entwickler, Hersteller und Lieferant des Mautsystems
Kapsch TrafficCom AG Wagenseilgasse 1 A-1120 Wien Österreich