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Condoleezza Rice

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Datei:C. Rice.jpg
Dr. Condoleezza Rice

Condoleezza Rice (* 14. November 1954 in Birmingham, Alabama) ist die Außenministerin der USA in der zweiten Amtsperiode der Präsidentschaft von George W. Bush. Zuvor war sie seit dem 22. Januar 2001 als erste afroamerikanische Frau nationale Sicherheitsberaterin der US-Regierung. Die Politikerin wird zu den Hardlinern gezählt und genießt daher im Ausland weit weniger Ansehen als ihr Vorgänger Colin Powell. Condoleezza Rice ist alleinstehend.

Condoleezza Rice wurde als Tochter eines schwarzen Lehrers in Birmingham, Alabama, geboren, als dort noch die Rassengesetze galten. Hier wuchs Condoleezza Rice auf und lernte Eiskunstlauf und Klavierspielen.

Mit 15 Jahren ging sie an die Universität von Denver und machte 1974 ihren Bachelor-Abschluss in Politikwissenschaften cum laude. Sie war Mitglied der elitären Studentenverbindung Phi Beta Kappa. Ihr Interesse an der Außenpolitik resultierte aus der Begegnung mit ihrem akademischen Lehrer, dem aus der Tschechoslowakei stammenden Professor Josef Korbel. Darauf folgte der Master-Abschluss 1975 an der University of Notre Dame und 1981 die Promotion (Dr.Phil.) wiederum an der Universität von Denver. Von 1993 bis 1997 war sie akademische Vizepräsidentin der Stanford-Universität.

Sie war u.a. Mitglied im Direktorium des Ölkonzerns Chevron Corporation. Nach ihr wurde der ÖltankerCondoleezza Rice“ benannt, der später stillschweigend in „Altair Voyager“ umbenannt wurde.


Weitere Stationen im Lebenslauf:


Als Beraterin des Präsidenten George Bush sen. und seines Außenministers James Baker hat sie sich größte Verdienste um die Wiedervereinigung Deutschlands erworben. Zu dieser Zeit war die Fachfrau für Sowjet-Beziehungen einfaches Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates und verantwortlich für die Sowjetpolitik. In der Streitfrage zur Einschätzung des Zerfalls der Sowjetunion plädierten Condoleezza Rice, der damalige Außenminister James Baker und Colin Powell für einen Erhalt der Sowjetunion als staatliches Gebilde. Diesem Rat folgend rief George Bush die Ukraine auf, Teil der Sowjetunionen zu bleiben, doch die Analyse war falsch und die Sowjetunion zerfiel.

In der ersten Amtsperiode der Regierung Bush bewies sie sich als linientreue Verbündete ihres Präsidenten und machte sich zu Zeiten des Irak-Krieges durch Sätze wie "Bestraft Frankreich, ignoriert Deutschland und verzeiht Russland" vor allem in Europa nicht überall Freunde.

Ende März 2004 stand ihre Person erneut im Mittelpunkt, als das Weiße Haus verhindern wollte, dass sie vor einer Untersuchungskommission zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 aussagt. Am 30. März 2004 gab das Weiße Haus dem öffentlichen Druck nach und ließ eine Aussage zu. Rice nahm zu den Vorwürfen des ehemaligen Beraters Richard Clarke Stellung , der der Regierung vorgeworfen hatte, Warnungen vor dem Terrornetzwerk Al-Qaida monatelang nicht ernst genug genommen zu haben.

Am 16. November 2004 wird sie als Nachfolgerin des zurückgetretenen US-Außenministers Colin Powell nominiert.

Literatur

  • Erich Schaake: Condoleezza Rice: die Frau an der Spitze der Macht. Herbig-Verlag, München 2004. ISBN 3-7766-2382-9