Phönizianismus
Die QS (und Google) zweifelt an der Verwendung dieses Begriffs -- Karsten11 17:37, 2. Jun. 2007 (CEST)
Der Phönizianismus ist ein Begriff und ein Konzept, welches die eigenständige Identität der Libanesen und des Libanons betont und die Unabhängigkeit von Syrien und den Arabern unterstreicht.
Die Anhänger des Phönizianismus vertreten die Ansicht, dass die Libanesen keine Araber seien, da sie eine eigene Sprache und Kultur besitzen. Die Libanesen werden als Nachkommen der Phönizier angesehen, ihre Sprache als Libanesisch bezeichnet.
Geschichte des Begriffs
Der Begriff 'Phönizianismus' geht auf die Intellektuellen und Politiker Michel Chiha und Youssef Al Sauda zurück. Das Aufkommen des Begriffs muss im Kontext der libanesischen Staatsgründung bzw. der Spaltung des französischen Protektoratsgebietes in einen Syrischen und einen Libanesischen Staat in den 1920ziger Jahren betrachtet werden. Der Phönizianismus diente dazu dem neuen Staat und seinen Bewohnern eine eigene Identität zu verschaffen. Das Gegenkonzept wird mit dem Begriff Großsyrien bezeichnet, in dem mehrere Staaten des Nahen Ostens einen gemeinsamen Staat bilden sollen. Dieser Begriff wurde von Henri Lammens S.J., Ende des 19. Jahrhundert geschaffen und von Antun Saada politisiert in den 1930ziger Jahren. s.a. Diskussion:Orientchristen Diskussion:Patriarchat von Antiochia.
Kritik am Phönizianismus
Kritiker des Phönizianismus verweisen auf das arabische kulturelle und linguistische Erbe der Libanesen. Da die phönizische Sprache vor langer Zeit ausstarb, ist ihre Auswirkung auf die moderne libanesische Sprache unwesentlich. Für eine direkte Abstammung der heute im Libanon lebenden Menschen von den Phöniziern gibt es Untersuchungen s.a. National Geographics (s.a Weblinks).