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CARE

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Mit zahlreichen Länder- und Regionalbüros vor Ort zählt CARE heute zu eine der großen privaten Hilfsorganisationen. In Deutschland ist die Organisation durch die in der Nachkriegszeit versanten "CARE-Pakte" bekannt.

Hunderte von Hilfsprogrammen werden heute überwiegend von einheimischen CARE-Mitarbeitern in rund 70 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas, des Nahen und Mittleren Ostens sowie Europas betreut.

Ziele und Aktivitäten

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die globale Armutsminderung. Dabei verfolgt CARE die Ziele die Selbsthilfekräfte zu stärken, Existenzgrundlagen zu sichern, wirtschaftliche Aktivitäten zu entwickeln und zivilgesellschaftliche Kräfte zu fördern. CARE tritt gegen soziale Ungerechtigkeit und Diskriminierung für globale Verantwortung ein und versucht auf politische Entscheidungsträger einzuwirken. Gemeinsam mit Projektpartnern leistet CARE auch Nothilfe in Kriesengebieten.

Um zu vermeiden, dass Hilfsmaßnahmen an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen „vorbeigeplant“ werden, bindet CARE seine Projektteilnehmer und lokalen Partner von Anfang an in Planung und Durchführung der Programme ein. Der größte Teil der 10 000 Mitarbeiter wird in den jeweiligen Heimatländern zum Einsatz angeworben.

Projekte von Care, die nach Angaben der Organisation pro Jahr 30 Millionen Menschen zu Gute kommen, werden finanziell von zahlreichen Regierungen sowie von den Vereinten Nationen, der Weltbank und der EU unterstützt.

Geschichte

Die private Hilfsorganisation CARE wurde 1945 in Washington gegründet. Nach dem zweiten Weltkrieg waren Millionen Menschen sind in den Ruinen des ohne Obdach, Nahrung, Kleidung und Medikamente. 22 US-amerikanische Wohlfahrtsverbände starten eine Hilfsaktion für Europa. Fast zehn Millionen CARE-Pakete mit Lebensmitteln, Kleidung oder Werkzeugen erreichen zwischen 1946 und 1960 Deutschland und andere europäische Staaten. 1949 weitet CARE seine Programme auf Entwicklungsländer aus. 1980 wird nach den USA und Kanada in Deutschland die dritte Landesorganisation von CARE geründet.

CARE International

1982 schlossen sich die unabhängig voneinander arbeitenden nationalen CARE-Organisationen unter der Bezeichnung CARE International zusammen. Inzwischen koordiniert das Brüsseler Generalsekretariat die Arbeit von zwölf Mitgliedsorganisationen in den Vereinigten Staaten (gegründet 1945), Kanada (1946), Deutschland (1980), Norwegen (1980), Frankreich (1983), Großbritannien (1985), Österreich (1986), Australien (1987), Japan (1987), Dänemark (1988), den Niederlanden (2001) und Thailand (2003).

Margaret Hassan

Im Irak wurde 2004 Margaret Hassan, die Leiterin des CARE-Büros im Irak, in Bagdad entführt und ermordet. Sie wurde als Margaret Fitzsimons in Dublin geboren. Ihre Eltern sind Iren, zogen jedoch bald nach Margarets Geburt nach Großbritannien. Als Saddam 1980 verlangte, dass alle Ausländer, die mit Irakern verheiratet waren, die irakische Staatsbürgerschaft annahmen, wurde Hassan Irakerin. Die gebürtige Irin lebte über 30 Jahre im Irak, wo sie humanitäre Hilfe leistete und war mit einem Iraker verheiratet. Für Care im Irak war Hassan seit 12 Jahren tätig. Trotz der zusätzlichen Gefahren nach Kriegsausbruch bestand Hassan darauf, ihre Arbeit im Irak fortzusetzen. Care International ist seit 1991 im Irak vertreten. Während und nach dem Irakkrieg konnte Care nach eigenen Angaben 12 Millionen Irakern Hilfe leisten.


Die 59-Jährige war am 19. Oktober auf dem Weg zur Arbeit in Bagdad entführt worden. Sie besaß die irische, britische und irakische Staatsbürgerschaft. Hassans bislang unbekannte Kidnapper haben unter anderem gefordert, dass die britischen Truppen den Irak verlassen sollen. Die Entführer hatten Anfang November damit gedroht, ihre Geisel an Abu Musab Al-Sarqawi auszuliefern, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Die Sarqawi-Terrorgruppe al-Tauhid wa al-Dschihad ("Monotheismus und Heiliger Krieg"), die zahlreiche Ausländer als Geiseln genommen und umgebracht hat, rief im Internet dazu auf Hassan frei zu lassen. "Diejenigen, die diese Geisel als 'Spielkarte' benutzen, haben unsere Religion nicht richtig verstanden", zitiert Reuters weiter, "wir erklären hiermit vor der ganzen Welt, dass wir die Geisel freilassen würden, wenn sie uns übergeben würde und nicht bewiesen wäre, dass sie gegen Muslime intrigiert hat."

Die Leiterin der britischen Hilfsorganisation Care International im Irak, Margaret Hassan, war dort seit mehr als 25 Jahren im humanitären Einsatz tätig. Ebenso unermüdlich wie entschlossen warnte die gebürtige Britin die Politiker ihres Landes immer wieder vor einem Krieg gegen Saddam Hussein. Ein solcher Konflikt würde für die Bevölkerung des Irak zu einer "humanitären Katastrophe" führen, sagte sie bei einem Empfang durch britische Abgeordnete vor dem Irakkrieg. "Meine Frau hat sich 30 Jahre lang für das irakische Volk eingesetzt", sagte ihr Mann Tahseen Ali Hassan. Sie hat sich vor allem um die Verteilung von Medikamenten und anderen Hilfsgütern gekümmert. In den Neunzigerjahren hat sie gegen die internationalen Sanktionen protestiert, unter denen die Bevölkerung schwer litt.