Enger
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Enger ist eine Mittelstadt im Südwesten des Kreises Herford im Ballungsraum Ostwestfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Geografie
Geografische Lage
Enger liegt im Ravensberger Hügelland zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge. Durch die Stadt Enger fließt der Bolldammbach.[1] Bei starken Regenfällen tritt er über seine Ufer und überflutet das Naturschutzgebiet Engers, das Enger Bruch.[2]
Nachbargemeinden
Die Stadt grenzt im Westen an Spenge, im Norden an Bünde, im Osten an Hiddenhausen sowie Herford und im Süden an die kreisfreie Stadt Bielefeld.
Stadtgliederung
Stadtteile und Einwohnerzahlen (Stand 31. Dezember 2005):
- Belke-Steinbeck (2.471)
- Besenkamp (1.849)
- Dreyen (1.404)
- Enger (7.809)
- Herringhausen (West) (430)
- Oldinghausen (773)
- Pödinghausen (2.181)
- Siele (122)
- Westerenger (3.797)
Geschichte
800 bis 1599
Um das Jahr 800 werden drei miteinander verwandte Männer beigesetzt. Die Gräber wurden im Chor der historischen Stiftskirche gefunden.[3] Im Jahr 948 wird Enger erstmals in einer Stiftungsurkunde Ottos des Großen erwähnt. 1305 wird im Zuge einer kriegerischen Auseinandersetzung[4] die Zerstörung der Burg Enger beschlossen. Im 13. Jahrhundert herrschten in Enger die Edelherren von Lippe, die ihre Macht von Heinrich dem Löwen verliehen bekam und von diesem Zeitpunkt an als Vögte tätig waren.[5] 1408 fiel Enger an die Grafschaft Ravensberg. Das Kollegiatstift für weltliche Kanoiker zieht 1414 „aus Sicherheitsgründen“ in das befestigte Herford. Das Stift war vor 947 von einer Widukind-Nachfahrin namens Mathilde gegründet worden.[6]
1600 bis 1814
1614 Enger geht mit Ravensberg an Brandenburg-Preußen. Am 20. Oktober 1719 erfolgt die Stadterhebung Engers (gemeinsam mit Preußisch Oldendorf und Bünde) durch Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Am 2. Mai 1747 ereignet sich ein großer Brand in Enger, der mehrere Todesopfer forderte. Es verbrannten 53 Häuser, vor allem im Bereich Bünder Straße, Bahnhof-, Brand- und Renteistraße. 1757 besetzt Frankreich im Zuge des Siebenjährigen Krieges erstmals die Stadt und sie wird am 1. Januar 1811 in das französische Kaiserreich eingegliedert.
1815 bis 1932
1815 kommt Enger wieder zu Preußen, zunächst im Kreis Bünde, dann im Kreis Herford. Am 19. Januar 1873 wird das Evangelische Krankenhaus eröffnet, drei Jahre vorher mietete die Ev.-luth. Kirchengemeinde im Männerasyl acht Betten zur Pflege Kranker und Verwundeter an. 1898 gibt es im Ort erstmals elektrisches Licht. Es wird mittels Dampfkraft erzeugt und vom Müller Riepe geliefert, der schon vorher mit einer Wassermühle, die er bald durch eine Windmühle ergänzte, Energie erzeugte. Zwei Jahre später, am 10. August 1900 nahm die Herforder Kleinbahn ihren Betrieb auf. Auf der Rückfahrt des allerersten Zuges, bei der auch Engeraner Stadtverordnete als Passagiere an Bord waren, entgleiste der Zug in Höhe Oetinghausen. 1901 folgte die Eröffnung der Bielefelder Kreisbahn über Jöllenbeck, Schildesche zum Bielefelder Kreisbahnhof (Streckenlänge 16 km). Ein großes Fest wurde am 7. August 1903 auf dem Vorplatz der Kirche gefeiert. Feierlich wurde das „Wittekind-Denkmal“ eingeweiht. Die wilhelminische Figur steht heute nicht mehr auf ihrem Sockel. Während des Ersten Weltkriegs starben 408 Einwohner aus dem Amt Enger. Für sie wurde ein Denkmal errichtet, das heute am Friedhof steht. Zwischen 1925 und 1928 wird das Freibad errichtet und ein Sportplatz angelegt.
1933 bis 1945
1934 wird der Ort durch Anschluss an das Gaswerk Bünde erstmals mit Gas versorgt. Drei Jahre später (1937) fährt die Müllabfuhr erstmals den Hausmüll ab. Im Jahr 1939 wird in Enger eine Widukind-Gedächtnisstätte eröffnet. Hintergrund ist der Versuch der Nationalsozialisten, die Stadt als Identifikationsort nationalsozialistischer Weltanschauung auszubauen. Nach Meinung der Ideologen des Dritten Reichs würde sich der Widukind-Stoff besonders dazu eignen.[7]
1946 bis heute
1948 feiern die Bürger des Ortes unter anderem mit einem Festzug das tausendjährige Bestehen von Enger. 1954 wird der Betrieb der Bielefelder Kreisbahnen eingestellt, im April 1966 folgt die Herforder Kleinbahn. Am 1. Januar 1969 ist auch Enger durch die kommunale Neugliederung im Zuge einer Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen betroffen. Das Amt Enger wird aufgelöst und mit der Stadt Enger und den Gemeinden Siele, Westerenger, Dreyen, Pödinghausen, Oldinghausen, Herringhausen (West), Belke-Steinbeck und Besenkamp zusammengelegt. Zwischen 1970 und 1973 wird die historische Stiftskirche in Enger renoviert. Parallel dazu erfolgten umfangreiche archäologische Grabungen.[8]
Die Verbindung Widukinds zu Enger
Erst in einer Quelle aus dem frühen 13. Jahrhundert wird erstmals erwähnt, dass Widukind in Enger begraben sein soll. So heißt es in dem Dokument MG D. Chr. II, S. 398, das in der Sonderveröffentlichung „Widukindstadt Enger“ (1973) als Quellenangabe angegeben ist: „de here starf unde wart to Engere begraven“. Es gibt darüber hinaus eine Reliefplatte in der Stiftskirche von Enger aus dem 11. Jahrhundert. Allerdings befindet sich nur auf der Renaissance-Tumba des 16. Jahrhunderts eine Inschrift mit einem Hinweis auf Widukind. Gegenwärtig untersuchen Anthropologen Skelettfragmente, die in der Stiftskirche ausgegraben wurden. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 88 Prozent handelt es sich demnach bei den zwei Erwachsenen um Halbbrüder; das Skelett des jungen Mannes ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent ein Sohn eines der Halbbrüder. Offen ist - und das ist das große von den Forschern zu lösende Rätsel: Ist der Mann, der im zentralen Grab des Chorraums liegt, Widukind? Außerhalb der Grundumfassung des ältesten Kirchenbaus ist noch eine Frau bestattet, die einer weiblichen Familienlinie zugeordnet wird und als Nachfahrin Widukinds gilt.
Einwohnerentwicklung
(jeweils zum 31. Dezember)
- 1998 - 19.666
- 1999 - 19.784
- 2000 - 20.278
- 2001 - 20.747
- 2002 - 20.903
- 2003 - 20.869
- 2004 - 20.896
- 2005 - 20.945
- 2006 - 20.062
Politik
Stadtrat
Der Rat der Stadt Enger hat gegenwärtig 34 Mitglieder, die sich auf Grund der Kommunalwahl am 26. September 2004 auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:
Bürgermeister
Seit dem 14. April 1997 hat die Stadt Enger einen hauptamtlichen Bürgermeister. Bürgermeister Klaus Rieke von der SPD befindet sich gegenwärtig in der zweiten Wahlperiode. Bei der Kommunalwahl am 12. und 26. September 1999 (Stichwahl) setzte er sich gegen seinen schärfsten Konkurrenten Wolfgang Aßbrock (CDU) durch, er erhielt 49,09 % der Stimmen.[9] Bei der Kommunalwahl am 26. September 2004 erhielt der Amtsinhaber im ersten Wahlgang 64 % der Stimmen und wurde somit in seinem Amt bestätigt.[10]
Städtepartnerschaft
Seit 1990 besteht eine Städtepartnerschaft mit Lichtenstein im Landkreis Chemnitzer Land. Regelmäßig erfolgen gegenseitige Besuche bei den Festlichkeiten, beispielsweise dem Rosenfest in der Stadt Lichtenstein und dem Kirschblütenfest in der Stadt Enger.
Kultur und Sehenswürdigkeiten


Theater und Kabarett
In der Stadt sind Jugend- und Mundartbühnen ansässig. Aus einer ehemaligen Theater-AG des Widukindgymnasiums bildete sich das Ensemble „Cucumber Company“. Mundartliches Theater zeigt eine plattdeutsche Theatergruppe unter Leitung von Wilhelm Bockermann. Das Kabarett „Made in Enger“ tritt im Jugend- u. Kulturzentrum Kleinbahnhof auf.
Museen
Widukind-Museum
Das Widukind-Museum ist hauptsächlich der Geschichte des sächsischen Adeligen Widukind gewidmet. Nach einem mehrjährigen Umbau erfolgte die Neueröffnung am 20. August 2006. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen; in der dritten, oberen Etage finden Wechselausstellungen statt. Einer der Höhepunkte des Rundgangs, der multimedial aufbereitet wurde und mit einem Kopfhörer verfolgt werden kann, ist ein nachgebildetes Grab mit drei Skeletten.
Gerberei-Museum
Das Gerberei-Museum ist im Firmengebäude der Gerberei Sasse untergebracht, die 1995 geschlossen wurde. Es zeigt den Arbeitsprozess des Gerbens und erläutert die Geschichte des Handwerks allgemein. Der Regionalbezug erfolgt durch die Darstellung der Gerberei Sasse; auch wird die Bedeutung des Betriebes für die Gewerbegeschichte der Stadt Enger gezeigt. Nach Angaben des Fördervereins handelt es sich bundesweit um das einzige Museum seiner Art, das sich noch am ursprünglichen Produktionsstandort befindet.[11]
Kleinbahnmuseum (in Entstehung)
Mit dem Bau des Kleinbahn-Museums wurde im November 2006 begonnen, das Richtfest wurde im Mai 2007 gefeiert. Die Planungen begannnen aber bereits 1998. In diesem Jahr beschloss der Stadtrat grundsätzlich, ein solches Museum in Enger anzusiedeln. Die Eröffnung ist für Mitte 2007 geplant. Das Gebäude ist ein direkter Anbau an einen Discountmarkt und soll eine große Ausstellungshalle mit Präsentation einer Diesellok und zweier Waggons enthalten. Zwei Drittel der Grundfläche wird dabei von drei Gleisen belegt.
Musik
In unregelmäßigen Abständen findet im Jugend und Kulturzentrum Kleinbahnhof Enger auch die HipHop Jam „Beat The Mass“ statt, neben weiteren Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Rock-Event „Je Enger desto Lauter“ oder einem geplanten House Music Event.
Bauwerke
Stiftskirche mit frei stehenden Turm
Die Stiftskirche, das ehemalige St. Dionysisus, ist eine kreuzförmige Hallenkirche mit einem frei stehenden Turm. Das gotische Langhaus wurde Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet. Unter dem jetzigen Bau befinden sich die Reste einer Saalkirche aus dem 9. Jahrhundert, die 1971 bei einer Grabung untersucht wurden. Im Inneren befindet sich ein großer Schnitzaltar von Hinrik Stavoer aus Braunschweig, der aus dem Jahr 1525 stammt.[12] Zu den weiteren Ausstattungsstücken gehören die Taufe mit geschnitztem Deckel, 1663 und 1677 bezeichnet und die Kanzel von 1703. Hinter dem Altar befindet sich ein Sarkophag mit einer Reliefplatte aus dem 12. Jahrhundert. Dargestellt ist Widukind im Königsornat.
Liesbergmühle
Die Liesbergmühle wurde 1756 als Bannmühle, die dem Mühlenzwang unterliegt, im Auftrag von Friedrich den Großen errichtet. Sie steht auf einer kleinen Anhöhe 118 m ü. NN. Die Mühle bildet mit dem Motorenhaus und einem Fachwerkkotten ein Denkmalensemble. 1960 stellte die Mühle ihren Betrieb ein. Die Renovierung begann im November 2001 und wurde im September 2002 beendet.
Kirchringbebauung
In Enger sind Reste einer Kirchringbebauung mit Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Markant ist vor allem der östliche Ring mit insgesamt sechs aneinander gebauten Häusern. Darunter befinden sich das ehemalige Haus Rosenbaum (Widukind-Museum) von 1716 und das Haus Kirchplatz 2 (Sonnenapotheke), das im Jahr 1741 errichtet wurde.
Burg Enger (historisch)

Die erste gesicherte Quelle über die Burg Enger stammt aus dem Jahr 1305. In diesem Jahr wird die Zerstörung der Befestigung beschlossen. Die Burg gehörte den Edelherren von Lippe. Informationen zu einem Burgenbau in Enger von Widukind, Heinrich den Löwen sind historisch nicht gesichert. Der Ort, an dem die Burg gestanden hat, wird „Burgstätte“ genannt und liegt in einem Winkel Burgstraße/Bäckerstraße (heute: Burggraben). Nachgrabungen zu Fundamenten der Burg (beispielsweise 1881) förderte außer Bauschutt und lose Trümmer nichts zu Tage. Zur Burg gehörte eine Kapelle, die nachweislich noch 1456 und 1501 bestanden hat, dieses geht zumindest aus zwei Dokumenten hervor. Der Bergfried existierte noch im 17. Jahrhundert, er wurde als Gefangenenturm benutzt. Das belegen Kirchenrechnungen aus dem Jahr 1640, die Ausgaben für Reparaturen verzeichnen.[13]
Stracksche Haus
Das Stracksche Haus ist das älteste Haus der Stadt und wurde im Jahr 1664 erbaut. Es steht dort, wo einmal die Burg Enger gestanden hat. Es liegt an der Ecke Burgstraße/Mathildenstraße.
Sattelmeierhöfe
Enger hatte einst sieben Sattelmeierhöfe, von denen es 2007 noch fünf gab. Sie stellen Denkmäler bäuerlicher Baukunst dar. Zweck der Höfe war, dass der Besitzer dem Landesherrn für Botendienste zur Verfügung stehen und im Kriegsfall ein gesatteltes Pferd bereitstellen musste. Die Sattelmeier waren ebenso verpflichtet, dem Landesherrn bei seinen Besuchen in Ravensberg Geleit zu geben. Die Höfe sind im Einzelnen: Meyer-Johann in Oldinghausen, Ebmeyer in Oldinghausen, Ringsthof und Baringhof in Westerenger und Nordhof am westlichen Rand des Stadtkerns.
Denkmäler und Brunnen
Elsternbuschdenkmal
Das Elsternbuschdenkmal entstand 1913 zur Erinnerung an die französische Besatzungszeit 1813. Der Volksmund prägte hierzu eine Widukindsage. Im Elsternbusch, einem nicht mehr vorhandenen Wäldchen, soll Widukind einen Vogelherd (Beobachtungsplatz) besessen haben. In der mittelalterlichen Symbolik besteht der Vogelherd im übertragenen Sinn für die besondere Volksnähe des Herrschers.
Weitere Denkmäler und Brunnen
- Widukinddenkmal (heute steht nur noch der Sockel); Einweihung am 7. August 1903 auf dem Platz vor der Kirche.
- Widukindbrunnen auf dem Barmeierplatz
- Gedenkstein an die NS-Opfer am Heckewerthplatz
- Kriegsgefangenendenkmal nahe Widukindmuseum, gestaltet von Hermann Tödtmann, eingeweiht am 8. Mai 1955 (10 Jahre nach Kriegsende)
- Denkmal für 408 Gefallene (aus dem Bereich des Amtes Enger) des Ersten Weltkriegs am Friedhof
- Mausoleum für die Familie Nordmeier, erbaut 1858, erneuert 1910
Galerie der Denkmäler in Enger
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Elsternbuschdenkmal
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Widukindbrunnen in Enger
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Sockel des Widukinddenkmals auf dem Kirchplatz
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Gedenkstein an die NS-Opfer
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Kriegsgefangenen- denkmal nahe Widukindmuseum
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Denkmal für 408 Gefallene im Ersten Weltkrieg
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Mausoleum für die Familie Nordmeier
Parks
Enger hat eine zentrale Parkanlage, in der sich auch Spielplätze für Kinder befinden. Sie wird die Maiwiese genannt.
Sport
Der Stadtsportverband Enger ist das koordinierende Gremien für die Sportvereine der Stadt. Die wichtigste Sportart Fußball wird durch den SC Enger 13/53 mit zwei Seniorenmannschaften vertreten.
Weitere Vereine sind:
- SV Enger-Westerenger, Fußballverein; gegründet am 16. April 1993, hat über 1.000 Mitglieder. Der Verein entstand aus einer Fusion der Vereine TSG Wittekind und TuS Westerenger.
- TuS Grün-Weiß Pödinghausen e.V.; Der Verein bietet die Sportarten Badminton, Kinderturnen, Walking, Damengymnastik und Fussball (zwei Herrenmannschaften, Jugendmannschaften) an.
- Turn- und Sportvereinigung Rot-Weiß Dreyen 1913; gegründet 1913. Vier Fußballmanschaften (2 Herrenteams, Damen und Alte Herren) nehmen am Spielbetrieb teil.
- Tischtennis-Club Enger, auch kurz TTC Enger; gegründet am 29. September 1957; der Verein hat eine Herren-Mannschaft, eine Damen-Mannschaft und eine Nachwuchsmannschaft.
- TV Concordia von 1864 Enger e. V.; das Gründungsjahr kann man dem Vereinsnahmen entnehmen; der Verein bietet die Sportarten Badminton, Breitensport, Basketball, Handball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Squash, Tennis, Turnen und Volleyball. Die Geschäftsstelle befindet sich am Freizeitweg.
- Yachtclub Widukind Enger, gegründet 1988
- Schachgemeinschaft Enger-Spenge, gegründet 1947
- Schachclub Wittekind's Knappen e. V., gegründet 2001
- Volleyball SG Schweicheln-Enger
- Modellflugverein „Libelle“ Enger-Bünde e. V.
- Reiterverein Wittekind 02 Enger
- Verein für Segelflug „Wittekind“
- BSC Westerenger
Schulen

- Städtische Realschule Enger; der Rat der Stadt Enger beschließt am 30.08.1994 die Errichtung einer zweizügigen Realschule, knapp ein Jahr später wird ein Förderverein gegründet.
- Rolf-Dircksen-Schule (Hauptschule)
- Die Hauptschule und die Realschule befinden sich in einem gemeinsamen Gebäudekomplex an der Ringstraße.
- Widukind-Gymnasium Enger an der Tiefenbruchstraße
- vier Grundschulen: Belke-Steinbeck (Humboldtstraße), Enger-Mitte (Poststraße), Oldinghausen/Pödinghausen (Schulstraße) und Westerenger (Holunderweg)
- Heideschule (Sonderschule für Lernbehinderte) im Stadtteil Westerenger am Holunderweg
- Zweckverband Musikschule Enger/Spenge am Lehmkuhlenweg
- Volkshochschule an der Bahnhofstraße (in dem Gebäude der Stadtbücherei, früher befand sich dort ein Progymnasium)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Timpkenfest: Jährlich am 6. Januar findet nach dem Gottesdienst in der Stiftskirche eine Verteilung von so genannten Timpken – das sind geviertelte, aus hellem Mehl gebackene süße Semmeln – statt. Die Legende besagt, dass der Sachsenherzog Widukind an seinem Todestag verfügt habe, durch die Timpken Bedürftige zu unterstützen. Heutzutage werden die Timpken jedoch an alle Gottesdienstbesucher verteilt.
- Kirschblütenfest: Jährliches Stadtfest im Innenstadtbereich am letzten Wochenende im April. Im Jahr 2007 fand es zum 29. Mal statt. Veranstalter ist der Kultur- und Verkehrsverein Enger.
- Kicken für Afrika: Jährliches Fußballturnier zugunsten von Hilfsbedürftigen (hauptsächlich Afrika), organisiert von der „Zwoten“.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Auf dem Gebiet der Stadt Enger befindet sich kein Anschluss an eine Auto- oder Eisenbahn. Die Anbindung erfolgt über die L 545 (Ortsumgehnung) mit Bünde und der Autobahn A 30. Nach Osten verbindet die Herforder Straße/Enger Straße den Ort mit Herford.
Busverbindungen im RegioTakt bestehen nach Bielefeld (Anschlussverbindung mit Stadtbahn-Linie 3), Herford, Spenge und Bünde.
Ansässige Unternehmen
Die wichtigste Branche ist die Möbelindustrie mit den überregional bekannten Unternehmen RWK, Wellmann, Ebke (Küchen) und Puhlmann (Polstermöbel). In Oldinghausen befindet sich der Hauptsitz der Alligator-Farbwerke.
Öffentliche Einrichtungen
Gartenhallenbad Enger
Das Gartenhallenbad Enger wurde in den 1970er Jahren errichtet. Nach einer Sanierungsphase wurde es am 29. Juni 2006 wiedereröffnet. Es besteht aus einem Hallenbecken sowie einem Freiluftbecken mit Liegewiese.
Evangelisches Krankenhaus
Am 19. Januar 1873 wird das Evangelische Krankenhaus Enger an der Hagenstraße eröffnet. Bis zum Jahr 1954 wurde die medizinische Betreuung von Hausärzten vorgenommen, dann wurde es um 40 Betten erweitert und es taten die ersten Ärzte Dienst. 1991 erfolgte die Umwandlung in eine Geriatrie, so dass eine Schließung abgewendet werden konnte.
Weitere öffentliche Einrichtungen
- Stadtbücherei an der Bahnhofstraße
- Jugend- und Kulturzentrum Kleinbahnhof Enger, seit dem 5. November 2002 mit Internetcafé
- Feuerwehr der Stadt Enger; fünf Standorte: Westerenger (Gründung 16. Mai 1889), Enger (Gründung: 20. November 1875), Dreyen (Gründung am 26. September 1906 in der Gaststätte „Hermann Paust“), Besenkamp (Gründung: 1876) und Pödinghausen (Gründung um 1912)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Mathilde die Heilige (um 895–968), Gemahlin König Heinrichs I.
- Axel Horstmann (* 1954), Politiker und NRW-Minister a.D.
- Bernhard Lloyd (* 1960), bürgerlich Bernd Gössling, Keyboarder der Waveband Alphaville
- Frank Mertens (* 1961), bürgerlich Frank Sorgatz, Keyboarder der Waveband Alphaville
Weitere Persönlichkeiten
- Widukind (um 730–807), Sachsenherzog; unklare, möglicherweise legendenhaft ausgeschmückte Verbindung zu Enger.
- Erich Kürschner (1911–1977), Bühnenleiter der Hohnsteiner Puppenbühne, begann seine eigenständige künstlerische Tätigkeit in Enger.
Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: II; 6 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Enger, Autor: Leopold Schütte. ISBN 3-89115-349-x ; Dortmund-Altenbeken, 1981.
- Widukindstadt Enger; Festschrift zur Schuleinweihung und Namensgebung am 12. Mai 1973, hrsg. von der Stadt Enger, Sonderdruck ohne ISBN-Nummer; Enger, 1973
- Dorf, Stadt und Amt Enger; Gustav Engel; Enger 1981 (gekürzter, ergänzter und in mehreren Teilen berichtigter Wiederabdruck aus „Enger – ein Heimatbuch zur Tausendjahrfeier der Widukindstadt, 1948“
- Enger, wie es war; Wolfgang Balz; ISBN 3-88918-008-6; Bielefeld 1983.
- Stiftskirche Enger; Regine Bürk-Griese, Regine Krull, Dr. Martina Sünder-Gass; Hrsg. Ev. Luth. Kirchengemeinde Enger, Jahrgang nicht angegeben (nach 1994).
Quellen
- ↑ Bolldammbach
- ↑ Naturschutzgebiet „Enger Bruch“
- ↑ Enger - Stiftskirche
- ↑ Stiftskirche Enger, Broschüre der Ev. Luth. Kirchengemeinde Enger, Seite 27 (Baugeschichte)
- ↑ Gustav Engel: Dorf, Stadt und Amt Enger; Enger 1981; S. 27f.
- ↑ Enger - Turm der Kirche
- ↑ Widukind-Museum Enger
- ↑ Enger – Stiftskirche
- ↑ Bürgermeister Direktwahl am 12. und 26. September 1999 in Enger
- ↑ Der Bürgermeister der Stadt Enger Hauptverwaltungsbeamter und Repräsentant der Stadt
- ↑ Geschichte wird erlebbar - „Hier wird vom Leder gezogen“
- ↑ Geschichtsträchtige Widukindstadt
- ↑ Gustav Engel: Dorf, Stadt und Amt Enger; Enger 1981; S. 28ff.