Elspe
Elspe ist eine kleine Ortschaft im Sauerland mit etwa 3.200 Einwohnern, und Stadtteil der Stadt Lennestadt.
Die Ortschaft Elspe liegt im Elspetal, eingerahmt von Bergen bis zu einer Höhe von 550 m. Elspe wurde erstmals im Jahre 1000 in einer Urkunde erwähnt, die Kaiser Otto III ausstellen ließ. Elspe ist daher der älteste Ort im Kreis Olpe, zu dem auch die Ortschaften Sporke, Hespecke, Melbecke, Obermelbecke,Trockenbrück, Theten und Hachen gehörten.
Kirche St. Jakobus d.Ä. Elspe

Die Pfarrkirche zu Elspe ist ein romanisches bis frühgotisches Bauwerk. Das Langhaus setzt sich aus vier Mittelschiffjochen und zwei vierjochigen Seitenschiffen zusammen. In das erste Langhausjoch hat man die Orgelempore gebaut. Im Osten schließt sich an das Langhaus das Vierungsjoch mit den zwei Querhausarmen. Das Chor hat ein Joch, ein 3/6 Polygon und zwei Seitenchöre. Die Gesamthöhe der Kirche beträgt 9,20m. Das Langhaus hat eine Länge von 42,38m und eine Breite von 11,30m. Die Länge des Querhauses beträgt 19,40m, die Breite 6,20m.Der Umfang der Pfeiler misst 4,64m. Die Fenster sind 2,85m hoch und 0,95m breit. Außen auf der Nordseite der Kirche befinden sich 2 Stützpfeiler. Ihre verstärkten Maße von 1,44m Länge und 1,78m Breite reichen bis auf die Höhe von 3,53m. Über den genauen Baubeginn des ersten Elsper Gotteshauses ist so gut wie nichts bekannt. Bei der Heizungserweiterung im Zuge der Kirchenrenovierung im Jahre 2003 wurden neue Kanäle gegraben. Dabei fanden sich nicht nur die Fundamente der 1882 abgerissenen Ostteile der n. spätromanischen Hallenkirche, deren Langhaus bis heute erhalten blieb. Es ließ sich auch zeigen, dass dieser Kirche ein älterer, mindestens einmal umgestalteter Bau vorausging, vermutlich eine Saalkirche in der Breite des heutigen Mittelschiffs. Sie könnte schon im Jahr 1000 existiert haben.
Mirakelkreuz

In der romanischen Jakobuskirche hängt das sogenannte Mirakelkreuz, ein Holzkorpus des Gekreuzigten. Nach Untersuchungen im Jahr 2006 in der FH Aalen wurden virtuelle Schnitte durch Kreuz und Korpus mittels eines technischen CT-Gerätes erstellt. Diese wurden an der Johann-Wolfgang-Goethe Universität in Frankfurt dendrochronologisch ausgewertet. Hiernach reichen die Jahresringe des Korpus von 907 bis 968, sodass ein Fälldatum um/nach 989 angenommen werden kann. Die Jahresringe der Kreuzbalken beginnen 978 und reichen bis 1154, was auf ein Fälldatum gegen um/nach 1175 hinweist. Das Untersuchungsergebnis zeigt, das der Korpus und das Kreuz zeitlich nicht zusammen passen. Zwischen beiden liegt eine Zeitspanne von etwa 186 Jahren.
Der Brand von Elspe im Jahre 1805

Am Dreifaltigkeitssonntag ,dem 9. Juni 1805 brannte der Ortskern von Elspe bis auf wenige Häuser völlig ab. Nach der Überlieferung soll ein Hütejunge von Meister Peitts mit einem Vorderlader auf Ratten geschossen haben. Durch die Stichflammen aus dem „Donnergewehr“ soll das Stroh in Brand geraten sein. In kurzer Zeit stand das gesamte Gebäude in Flammen. Zeitgenossen nennen für diese Feuersbrunst auch andere Gründe. Da ein starker Westwind herrschte, breitete sich das Feuer rasend schnell aus. Vom brennenden Strohdach des Hauses wehten die Funken auf die Strohdächer der benachbarten Gebäude herüber, sodass auch hier der „Rote Hahn“ seine Opfer suchte. Mit einer enormen Wucht breitete sich die Feuerwalze über das weitere Dorf. Lediglich 13 Gebäude im südlichen Teil des Dorfes Richtung Elspebach blieben verschont. Aus den Ruinen wurde das, was noch verwendungsfähig und brauchbar war, herausgeschafft.
Der Wiederaufbau von Elspe
Der damalige Schultheiß Schneider verhandelte mit den großherzoglichen Behörden. Diese beauftragten den Geometer Funke aus Attendorn mit der Planung des neuen Dorfes. Dieser stellte zunächst den Bestand des Ortes fest, kartierte ihn. Im neuen Dorf sollten die Häuser wegen des Übergreifens der Flammen nicht mehr so nahe beisammen stehen. Aus diesem Grunde konnten nicht alle Gebäude auf ihre alten Grundmauern und Fundamente aufgesetzt werden. Aus dem bisherigen Runddorf Elspe wurde ein Straßendorf, in dem alle Häuser giebelständig zur Straße standen. Um einen größeren Dorfplatz und einen geraden Straßenverlauf zu erhalten, wurde die Lage Häuser verändert. Der Bremkebach, der früher mitten über das Grundstück des heutigen Hauses Görg floss, wurde in ein neues Bett gelegt und somit begradigt. Im Straßenbereich wurde der Bach verrohrt. Die Heidenstraße entlang der Kirchenmauer wurde verbreitert und mit einheitlichem Gefälle versehen. Der bisher schmale Durchgang zwischen Bertels und Strucks konnte nun mit mehrspännigen Wagen besser befahren werden. Der Salmeckebach, der bisher entlang der Straße durch die Gasse in die Elspe führte, wurde ebenfalls verlegt. Die neue breite Straße durch den Ort führte nun gerade von den Gebäuden unter der Kirchenmauer bis zum heutigen Hause Gasthof Börger, um danach in die Gasse abzuknicken und parallel entlang des Elspebaches in Richtung Trockenbrück auf den alten Trassenverlauf zu führen. Nach dem Brand ist der Ort Elspe von einem Runddorf zu einem Straßendorf umgestaltet worden. (200 Jahre Brand von Elspe, Wolfgang Poguntke, 2005)
Wallanlage auf dem Weilenscheid


Etwa 1,2 km südwestlich von Elspe erhebt sich ein aus mehreren Kuppen bestehendes Bergmassiv, welches sich im Südwesten vom Lennetal, im Nordosten vom Elspetal und im Südosten vom Hachener Tal in Verbindung über Hachen mit dem Tal der Meggmecke im Nordosten markant abgrenzt. Drei etwas niedrigere Bergkuppen, der südwestlich gelegene Wollberg (Wohlberg) (445 m NN), der westlich gelegene Hollberg (446,7 m NN) sowie der Drüpel (450,0 m NN) umrahmen den höher gelegenen Weilenscheid ( 481,4 m NN), auf dem sich heute noch eine Wallburg befindet.
Geographische Lage des Weilenscheids
Der Weilenscheid liegt im direkten Einzugsgebiet bedeutender Verkehrswege. An seinem Fuße zieht die Heidenstraße durch das Elspetal, eine der wichtigen Fernstraßen von Köln nach Kassel, die fast geradlinig durchs Sauerland führt. Die Heidenstraße weicht von der Luftlinie Köln-Kassel nur zweimal nach Süden ab (5 km bei Niedenstein und 2km bei Immekeppel) und nach Norden nicht mehr als 5 km (bei Oberelspe und Korbach) bzw. 7 km (bei Marienheide) sowie als Ausnahme 9 km (im Ebbegebirge). Sie ist somit ein Sinnbild für Zielstrebigkeit und Geradlinigkeit.1) Das gilt auch für den sogenannten Römerweg, der, aus Richtung Bonn kommend, sich oberhalb Förde (Grevenbrück) mit der Heidenstraße vereinigt und durch Elspe bis auf die Hochflächen von Brilon verläuft. Etwa 2 km südlich von Elspe begann in Trockenbrück die Bergstraße und führte nach Arnsberg. Nur wenige Kilometer östlich von Elspe durchquerte der Kriegerweg von Siegen kommend das Gleietal und erstreckte sich, über Bracht führend, bis ins Paderborner Land.
Die besten Bedingungen für eine sehr frühe Besiedlung boten die flachen und fruchtbaren Hänge der Kalksenken zwischen Attendorn und Elspe. Der mittlere Jahresniederschlag dieser innersauerländischen Senke liegt mit unter 950 mm im niedrigsten Bereich; die höchste jährliche Mitteltemperatur von ca. 7-8°C zählt zu den Höchstwerten im Kreis Olpe. 2) Günstige Klimaverhältnisse sowie der fruchtbare Boden lassen auf eine sehr frühe Besiedlung dieses Raumes schließen. Die geographische Lage an den Kreuzungspunkten der wichtigen Fernstraßen sprechen ebenso für diese Tatsache.
Steinzeitliche Funde auf dem Hespecker und Sporker Plateau deuten auf eine noch frühere Besiedlung hin. Ob dieser Raum von der Steinzeit bis in die Frühzeit durchgängig besiedelt war, lässt sich vorläufig nicht belegen. Besiedlung des Sauerlandes und des Elsper Raumes
Im Zuge der Christianisierung des Sauerlandes wurden entlang der Heidenstraße von Köln aus sogenannte Urpfarreien gegründet, um die kirchliche Verwaltung zu gewährleisten. In der ersten Phase der Urpfarreien haben sich entlang der Heidenstraße die Pfarreien Attendorn und Wormbach gebildet. Etwas später wurde die Pfarrei Elspe von Attendorn abgespalten und bekam auch aus der Pfarrei Wormbach einen Teil hinzu. Der ausgedehnte Pfarrbezirk, welcher im Nordosten bis in das 14. Jahrhundert Kobbenrode und im Südwesten bis 1663 Förde einschloss und ursprünglich auch Oedingen umfasst haben muss, zeugt von einem sehr hohen Alter der Pfarrei. 3) Auch die Pfarreien Kirchhundem, Kirchveischede und Schönholthausen müssen zur Pfarrei Elspe gehört haben, da sie im Talgebiet an der Einmündung der Elspe in die Lenne der natürliche Mittelpunkt war. Dementsprechend wurden die zahlreichen Zehntlösen dieser drei Pfarrbezirke noch bis in das 16. Jahrhundert am Jakobifest in der Kirche zu Elspe erhoben. 4) Nach einem Zehntlösenregister von 1279 aus dem Archiv des Hauses Wenne gehörten zur Pfarrei Elspe, u.a. Burbecke, Halberbracht, Meggen, Nieder Melbecke, Oberelspe, Theten in der Gemeinde Elspe, Bonzel und Maumke in der Gemeinde Förde, Obermarpe in der Gemeinde Kobbenrode, Niedermarpe in der Gemeinde Eslohe, Oedingen, Bausenrode, Deutmecke, Fretter, Habbecke, Müllen, Ostentrop, Schönholthausen und die Wüstungen Corvenrode und Remberg in der Gemeinde Schönholthausen, Petmecke in der Gemeinde Helden, Bilstein in der Gemeinde Veichede und Bettinghof, Böhminghausen, Emmlinghausen, Flape und Kickenbach in der Gemeinde Kirchhundem, zur Pfarrei Elspe. 5) 1) Nicke, 2000, Die Heidenstraße, Seite 17 2) Geologische Karte NRW 4814 Lennestadt, Erläuterungen Seite 31 3) HSO Olpe 8/1951 Seite 469 4) Die Zehnten und Zehntlösen der Großpfarre Elspe gehörten zur Ausstattung des Mariengradenstiftes in Köln. HSO 8/1951 5) HSO 9/1952 Seite 547 und 10 Seite 640 Zehtlösen des Mariengradenstiftes zu Köln in der alten Stammpfarrei Elspe
Archäologie des Weilenscheids
Ein scharfer Felsgrat überquert in Südwest-Nordost-Richtung die Bergkuppe, die von zwei konzentrischen, parallelverlaufenden Befestigungslinien umgeben ist, welche im Gelände als Wallterrassen zu erkennen sind. Sie liegen etwas 15 –30 m voneinander entfernt. Eine dritte Wallterrasse oder Geländekante ist unterhalb des Wirtschaftsweges in Richtung Elspetal vorgelagert. Diese führt bis an die Quelle des „Vordersten Siepen“ heran. Der Innenraum der Anlage weist eine Länge von 225 m und eine Breite von 75 m auf.
Obwohl von der Anlage bis heute keine aussagekräftigen und datierbaren Funde bekannt sind, zählt die Wallburg nach dem neuesten Forschungsstand (Berènger 1998 und 1999) auf Grund ihrer topgraphischen Lage, Art der Befestigung und auch der Größe zu den eisenzeitlichen Ringwällen (7. Jahrhundert v. Chr. bis um Christi Geburt) in unserer Region. Über die genaue Nutzung dieser mächtigen Erdbauwerke können die Wissenschaftler nur wenig berichten. Eins steht aber fest, die konzentrischen Wallterrassen um die Bergkuppe am Weilenscheid wurden von Menschenhand gebaut. Zählt man alle Terrassenkanten zusammen, so kommt eine Gesamtlänge von ca. 1200 m an Befestigungslinien zustande. Für die Erbauung dieses Erdbauwerkes war sicherlich eine große Anzahl von Menschen notwendig. Es ist anzunehmen, dass hier ein ganzer Stamm oder eine ganze Sippe mit dem Bau beschäftigt war. Im welchem Zeitrahmen die einzelnen Bauabschnitte errichtet worden sind und ob sie gleichzeitig entstanden sind, kann ebenfalls nicht beantwortet werden.
D.Berènger (Berènger 1998, S. 60) hat die eisenzeitlichen Wallanlagen in Westfalen in sechs Gruppen eingeteilt, wobei als Kriterien für seine Typologie die Topographie und der Grundriß maßgebend war. Er unterschied die Anlagen: „ Ringwall in Gipfellage (A), Ringwall am Rande eines Plateaus (B), Ringwall auf der Bergkuppe und in Hanglage (C), Ringwall nur partiell geschlossen (D), Ringwall auf Sporn (F) und Abschnittbefestigung auf Sporn (E)“. Die Anlage auf dem Weilenscheid gehört zur Befestigung vom Typ A und zählt somit zu den wichtigen Geländedenkmälern unserer Region.
Innenbauten innerhalb der Befestigungen sind nur in wenigen Fällen nachgewiesen worden. Als Fluchtburg gegen Angreifer sind die Anlagen nur bedingt geeignet. Selbst als Ort, wo man das Wertvollste der damaligen Zeit, die Haustiere, sicher gegen Angreifer und Diebe verbergen konnte, sind diese Anlagen ungeeignet, liegen sie doch viel zu weit von der eigentlichen Besiedlung entfernt. Zudem müsste auch Wasser für Mensch und Vieh innerhalb der Wallanlagen vorhanden sein, um einem größeren Ansturm des Feindes zu widerstehen. Als ausgesprochene Siedlungsflächen waren sie ungeeignet, denn besiedelt waren im Sauerland fast immer die geschützten Tallagen in der Nähe eines Baches auf einem hochwasserfreien Gelände. Als Begräbnisstätte scheiden sie ebenfalls aus, da auch hierzu bisher keine entsprechenden archäologischen Funde gemacht worden sind. Außerdem lässt der felsige Boden keine Körperbestattung auf der Bergkuppe zu. Dass sie aber für jeweilige Regionen eine bedeutende Rolle gespielt haben, bestätigen auch die in unmittelbarer Nähe liegende alte Siedlungen. Bleibt noch die Nutzung als religiöse oder kultische Stätte. Vielleicht sind die Wälle auch geschaffen worden, um religiöse Plätze vor fremden Einwirken zu schützen. Diese Möglichkeit kommt am ehesten in Betracht, da hierfür keine Wasser- oder Nahrungsmittelvorräte erforderlich waren.
Auch die Frage, wer unsere Vorfahren waren, bleibt unbeantwortet. Einige meinen, dass es sich um germanische Stämme handelte, andere sehen die Kelten als unsere Vorfahren an. Die Wahrheit liegt vielleicht irgendwo in der Mitte, zumal die Grenze zwischen Kelten und Germanen sicherlich fließend war.
Wallburgturm
Im Jahre 1937/38 wurde auf der Bergkuppe des 481m hohen Weilenscheid ein Aussichtsturm errichtet.

Leider ist dieser in den letzten Kriegstagen in Brand gesetzt worden. Die Reste der Fundamente mit den herausragenden Stahlträgern prägten bis 1997 das Bild des Weilenscheids. Nach einer Idee der örtlichen SGV-Abteilung Elspe konnte in Zusammenarbeit mit der ARGE –Elspe (Arbeitsgemeinschaft für örtliche Belange) unter Mithilfe der Elsper Bevölkerung im Jahre 1997 ein neuer Turm baurechtlich beantragt und gebaut werden. Über 60Stufen gelangt man auf den 14,50m hohen Aussichtsturm der innerhalb der Wallanlage Weilenscheid steht. Der Zugang zum Weilenscheid erfolgt entweder vom Ort Elspe über die Vogelstange an der Humpolle, durch die Burbecke oder von Hachen herauf.
Vituskapelle

Auf einer kleinen Anhöhe gegenüber des Weilenscheids steht die Vituskapelle aus dem Jahre 1731. Die Aussicht von der Vituskapelle über die Senken der Attendorner/Elsper Kalkmuden, von der Nordhelle des Ebbegebirges, über die Kuhhelle bei Meggen bis zu den Saalhauser Bergen und dem Rothaargebirge ist einer der schönsten Blicke auf das schöne Elspetal. Es ist möglich, dass vorher schon irgend ein Heiligtum an dieser einladenden Stelle war.
Am 1. November 1973 wurde bekannt, dass die Vituskapelle aufgebrochen wurde. Folgende Figuren sind gestohlen worden: 1. St. Vitus, 120cm hoch, Holz 2. St. Johannes Nepomuk,105cm hoch, Holz, 3. St. Antonius v. Padua, 105cm, hoch, Holz, 4. St. Rochus, 90cm hoch, Holz 5. St. Sebastian, 90cm hoch, Holz 6. 2 Putten aus der Befestigung des Altares gerissen, Höhe unbekannt, Holz
Die Vituskapelle ist seit dem 18. Juli 1988 in die Denkmalliste der Stadt Lennestadt, Teil A, Nr. 23, eingetragen. In einer Sturmnacht vom 3. auf den 4. Februar 1990 fällt eine der hohen, mächtigen und alten Linden, welche die Vituskapelle seit je her umkränzt haben. Sie riss beim umstürzen eine der jüngeren Linden mit sich. Ein weiterer, in der Nähe der Kapellentür stehender Baum wurde der Länge nach gespalten und anschließend sorgfältig gefällt, da er auf das Dach der Kapelle zu stürzen drohte. Da die Alte Linde im Inneren schon hohl war und nach der Ostseite einen breiten offenen Schlitz hatte, war sie vor Jahrzehnten vorsorglich ausgemauert worden, eine Maßnahme, die ihren Einsturz bei dem Unwetter im Februar nicht verhindern konnte. (275 Jahre Vituskapelle A. Ordyniec, W. Poguntke 2006)
Doppelkreuz

Unweit von Elspe in der Nähe der Ortschaft Obermelbecke steht eines der wenigen Doppelkreuze des Sauerlandes. An dem alten Kirchweg von Obermelbecke Richtung Elspe soll nach einer Sage an dieser Stelle eine Hochzeitskutsche umgestürzt und das Brautpaar von der Kirche aus Elspe kommend unter sich begraben haben. Einer anderen Erzählung nach sollen hier zwei Schulkinder vom Blitz erschlagen worden sein. Die dritte Variante der Sage nach soll hier ein russischer Soldat bei der Verfolgung der geschlagenen Heere Napoleons gefallen sein. (F. Kaiser - Ein altes Kirchdorf im Sauerland).
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Wappen der Gemeinde Elspe

Von Blau und Silber geteilt; oben ein Pflug, unten schräggekreuzt Schlägel und Eisen in verwechselten Farbe. Genehmigt 6. Mai 1939 Auf dem Königshof in Elspe bestätigte Kaiser Otto III. im Jahre 1000 die Stiftung des Klosters Oedingen. Damit ist Elspe der Ort des Kreises Olpe, der die älteste schriftliche Erwähnung nachweisen kann. Die hier seit dem 12. Jahrhundert ansässigen Ritter von Elspe waren Inhaber der Vogtei Elspe-Hundem, die um 1500 von Kurköln abgelöst wurde. Die Farben des Wappens entstammen dem der Vögte von Elspe. Die Figuren weisen auf die wirtschaftliche Eigenart des Ortes hin, die früher durch die Landwirtschaft bestimmt und auch durch den Bergbau geprägt wurde. Elspe kam im Rahmen der Neugliederung am 1. Juli 1969 zur neu gebildeten Stadt Lennestadt.
Elspe Festival
Bekannt wurde Elspe durch die seit 1958 auf der dortigen Freilichtbühne stattfindenden Karl-May-Festspiele „Elspe Festival“, die durch Gaststars wie Pierre Brice über Deutschland hinaus große Besucherströme nach Elspe lenkten. Die Karl-May-Festspiele besuchen jährlich etwa 200.000 Zuschauer.
Seit 1998 nutzt der Bund Freier evangelischer Gemeinden das Gelände der Festspiele als Austragungsort des Bundesjugendtreffens (im Volksmund gebräuchlicher: BuJu). Bei dieser Veranstaltung treffen sich Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet, um ihren gemeinsamen Glauben an Jesus Christus zu feiern. Das Treffen findet seit 1998 im Abstand von drei Jahren am Pfingstwochenende statt. Das erste Mal trafen sich die Jugendlichen des Bundes der FeG 1965 zu einem Bundesjugendtreffen.
Persönlichkeiten
In Elspe geboren wurden
- Johannes Becker, Politiker
- Harry Blum, Politiker und ehemaliger Oberbürgermeister Kölns
- Peter Soemer, Theologe und Dichter.
1993 drehte der Jazzkünstler Helge Schneider Teile seines erfolgreichen Kinofilms Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem auf der Bühne der Karl-May-Festspiele. Einer der Darsteller war Helmut Körschgen, Produzent der Geschäftsführer des Elspe-Festival Jochen Bludau.
Zeittafel Elspe und Umgebung
Zeittafel 11. Jahrhundert
1000 Stiftungsurkunde Elspe und Oedingen 999-1021 Heribert, Erzbischof von Köln. 1000 Durch die Zusammenfassung von Pfarreigebieten entstanden im westfälischen Teil insgesamt acht Dekanate. 1021-1036 Pilgrim, Erzbischof von Köln 1025 Freistühle gehörten auch zu vielen Klostervogteien und geistlichen Grundherrschaften u.a. auch in Oedingen. Ihre Entstehung kann man alle vor dem Jahre 1025 datieren. 1) etwa 1025 Alle Königsbanngerichte sind bis zum 1. Viertel des 11. Jahrhunderts wahrscheinlich mit den Vogteien der Bistümer und Klöster verbunden gewesen. Sie besaßen volle Immunität und sie untersagten den weltlichen Richtern (Herzögen und Grafen) das Richten der Hintersassen der geistlichen Grundherrschaften 1036-1056 Hermann II Erzbischof von Köln 1072 Das Attendorner Gebiet steht als Tafelgut im Besitz des Erzstifts Köln 1072 Ausstattung des Klosters Grafschaft mit den Kirchen zu Lüdenscheid, Herscheid, Valbert, Plettenberg u.a. 1073 Stiftung Kloster Grafschaft, Nennung Falebrecht (Valbert) und Tatena (Theten) 1056-1075 Anno II., Erzbischof von Köln 1076-1078 Hildolf,. Erzbischof von Köln 1078-1089 Siegewin, Erzbischof von Köln 1089-1099 Hermann III. von Hochstaden, Erzbischof von Köln
Zeittafel 12. Jahrhundert
1102 Der Erzbischof Friedrich I. (1099-1131) machte im Jahre 1102 die auf ihn übertragende Erbschaftsansprüche auf die Grafschaft Arnsberg geltend und zwang Graf Friedrich von Arnsberg zur Abtretung der halben Grafschaft. ) 1100-1131 Friedrich I. von Schwarzenburg Erzbischof von Köln 1118 Erwähnung Dietrich Graf von Förde als Zeuge in einer Urkunde des Paderborner Bischofs 1131-1137 Bruno II. von Berg, Erzbischof von Köln 1132 Aus der Ermordung des Erzbischofs entstanden weitreichende Konsequenzen, so das die bisher engen Verbindungen zu den Grafen von Berg gelöst wurden, obwohl aus ihrem Hause zwischen 1132 und 1225 fünf Bischöfe aus dem Hause Berg stammten. ) 1137 Hugo von Sponheim Erzbischof von Köln 1137-1151 Arnold I. Erzbischof von Köln 1140-1141 Erwähnung Henricus de Gevorde (Heinrich I. von Förde) 1151-1156 Arnold II. von Wied Erzbischof von Köln 1156-1158 Friedrich II. von Berg Erzbischof von Köln 1159-1167 Reinald von Dassel Erzbischof von Köln 1161 Der Erzbischof erzwang im Zusammenhang mit späteren Erbstreitigkeiten sogar die Überlassung der Burg Altena und verlehnte sie 1161 an Graf Everhard von Berg. ) 1165 Nach einem erneuter Zugriff des Erzbischofs nach einem tödlichen Familienstreit im Hause Arnsberg im Jahre 1165 zerstörte er die Burg Arnsberg und zwang Heinrich I. von Arnsberg einen großen Teil seiner der arnsbergischen Allode der Kölner Kirche als Lehen zu übertragen. Somit stand das südliche Westfalen unter der Kontrolle des Erzbischofs. . ) 1171 Nochmalige Erwähnung Henricus de Gevorde (Heinrich I. von Förde) 1172-1220 Heinrich II. von Gevore, Sohne des Heinrich I. von Gevore wird in zahlreichen Urkunden genannt 1167-1191 Philipp I. von Heinsberg Ersbischof von Köln 1180 Nach der Absetzung Heinrichs des Löwen bekam der Erzbischof von Köln, Phillipp von Heinsberg, im Jahre 1180 von Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Reichstag zu Gelnhausen, als Dank für die Hilfe gegen die Sachsen, das Herzogtum Westfalen und Engern als Lehen zugesprochen. Es handelte sich hier um das Gebiet südlich der Lippe bis zur Weser, den westfälischen Teil des Erzbistums Köln und um das Gebiet des Bistums Paderborn. Die meisten Dynastien bestritten die Rechte des Erzbischofs, da der Besitz des Landes die Herzogswürde voraussetzte. Weiterhin war die geographische Lage der Grenzen des neuen Herzogtums nicht eindeutig festgelegt, so das die Erzbischöfe ihre Territorialpolitik zu ihren Gunsten auslegten. Auf diesem Wege wurden aus den Bischöfen zu Forstbischöfen, so das die Landesherrschaft wichtiger wurde als die geistliche Tätigkeit. 1191-1193 Bruno III. von Berg Erzbischof von Köln
Zeittafel 13. Jahrhundert
1193-1205 Adolf I. von Altena Erzbischof von Köln 1205-1208 Bruno IV. von Sayn Erzbischof von Köln 1208-1212 Dietrich I. von Hengebach Erzbischof von Köln 1212-1216 Adolf I. von Altena Erzbischof von Köln 1216 Dietrich I. von Hengebach Erzbischof von Köln 1216-1225 Engelbert I. von Berg, Hl. Erzbischof von Köln 1221 Der Erzbischof Engelbert I. von Berg nutzte die Verordnung des Papstes Honorius III aus, um die Klöster von den behaupteten Knechtschaften der weltlichen Vögte zu befreien. Mit diesem Vorwand ging er gegen alle weltlichen Herren vor, da diese im Besitz der solcher meist erblichen Vogteien waren. 1222 Erzbischof Engelbert I. von Berg verleiht der Stadt Attendorn die Stadtrechte 1225 Nach Gefangennahme des Erzbischofs Engelbert I. von Berg durch Friedrich von Isenberg kam es zu einem vielleicht nicht gewolltem Ereignis. Der Erzbischof wurde bei der Gefangennahme ermordet. 1225-1238 Heinrich I. von Müllenark Erzbischof von Köln 1225 Nach Übersiedlung von Förde nach Bilstein nennt sich Theodoricus zum ersten mal Edelherr von Bilstein 1238-1261 Konrad von Hochstaden Erzbischof von Köln 1244 Die Stadt Schmallenberg erhält Stadtrechte 1269 Hersebike (Hesbecke) 1261-1274 Engelbert II. von Valkenburg Erzbischof von Köln 1279 Nennung Sporthey, Sporkey (Sporke) Brill Seite 9 1275 Eine weitere Folge der Ermordung des Erzbischofs war, dass Graf Adolf I. von der Mark (1194-1249) auf die kurkölnische Seite wechselte, um den Nachfolger Erzbischof Heinrich von Molemark dabei zu unterstützen, die Reichsacht gegen seinen Vetter Friedrich von Isenberg durchzusetzen, mit dem Hintergedanken an dessen Besitz zu gelangen, welcher 1175 durch Erbteilung verloren ging. 1243 Nach jahrelangen Fehden wurde schließlich 1243 ein Vergleich der beiden Vettern geschlossen. Graf Adolf I. von der Mark erhielt unter anderem einige Höfe, Gerichte, Vogteien, Kirchen, Gebiete sowie die Burgmannen der Schlösser Mark, Altena und Blankenstein mit ihren Lehen. Weiterhin vereinbarten die beiden Vettern keine neuen Burgen anzulegen. 1216-1225 Erzbischof Engelbert (1216-1225) gründete in seiner Amtszeit aus militärisch-politischen Gründen insgesamt elf Städte. Er hatte mittlerweile erkannt, das dass Machtpotenzial einer Burg von einer Stadt weit übertroffen wird. Befestigte Städte und Burgen waren in der damaligen Zeit kam einnehmbar. Durch die Erbauung von Städten wurden die Machtverhältnisse zugunsten der Städte verschoben, und die zugehörigen Hoheitsrechte oblagen alleine dem Erzbischof 1222 Bischof Engelbert II von Köln konnte somit 1222 die Stadt Attendorn und Wipperfürth befestigen lassen und ihr alle Rechte wie Markt- und Münzrecht geben. Unter anderem wurden mit diesen Befestigungen die Heidenstraße in seinem Hoheitsgebiet weiter abgesichert. ) 1250 Die Erzbischöfe hatten die Mehrzahl der Pfarrkirchen zur Ausstattung von Abteien und Klöstern aus der Hand gegeben, so das im Jahre 1250 nur noch über 20-25 Kirchen verfügt werden konnte und man auf die Wahl des Pfarrers keinen Einfluss mehr hatte 1249 befahl der Erzbischof den Rittern, Räten, Bürgern und Pfarrgenossen in Attendorn, keine Behinderung des von ihnen eingesetzten Pfarrers zu dulden, der zwar minderjährig sei, aber einen geeigneten Stellvertreter besorgen werde. ) 1261-1274 Engelbert II. von Valkenburg Bischof von Köln 1265 Der Erzbischof zwang den Grafen Engelbert I. von der Mark im Jahre 1265 zunächst ausdrücklich anzuerkennen, und untersagte ihm die Befestigung der märkischen Städte Unna, Kamen und Iserlohn 1275-1297 Siegfried von Westerburg Erzbischof von Köln 1278 verlangte der Erzbischof sogar die Schleifung der Mauern von Iserlohn und Kamen, stellte aber die Entfestigung von Lüdenscheid zurück.
1288 In der Schlacht von Worringen 1288 traten die Grafen von Jülich, Berg und Mark unter der Führung von Herzog Johann I. von Brabant dem Erzbischof entgegen und konnten die kölnische Vormachtstellung brechen. Die Auswirkungen für Westfalen waren entscheidend, die alten Widersacher hatten nunmehr die Vorherrschaft gewonnen
1288 Graf Eberhard II. zerstörte die kölnischen Burgen Isenberg (bei Werden), Vollmarstein (bei Hagen) und Raffenberg ( bei Hohenlimburg) sowie die Städte Werl und Menden. Im Osten des Sauerlandes zerstörte Graf Otto von Waldeck Burg und Stadt Hallenberg, die Burgen Rodenburg (bei Menden) und Waldenburg (bei Attendorn) wurden übernommen. Der Erzbischof musste das Befestigungsrecht zugestehen und in einer Vereinbarung eingestehen, das keiner auf dem Gebiet des anderen Befestigungen errichten durfte. ) Es begann eine gegen das kölnische Erzstift gerichtete Burgenpolitik.
1289 Um die Macht in Westfalen nicht zu verlieren eröffnete der Erzbischof ein erneutes Aufrüsten. Der Papst hatte ihn von allen Verpflichtungen enthoben, welcher er in der Vereinbarung von 1289 eingegangen war.
1300 Seit dem 12. Jahrhundert entstanden als Nachfolger dieser Hochgerichte unter Vorsitz der Grafen sogenannte Freigrafschaften. Die freien Bauern unterstellten sich dem Hochgerichtsherrn, der die Bezeichnung Freigraf annahm
1297-1304 Wikbold von Holte Erzbischof von Köln
1306-1332 Heinrich II. von Virneburg Erzbischof von Köln
1311 Olpe erhält Stadtrechte von Erzbischof Heinrich II. von Virneburg
1324 befahl der Erzbischof den Pfarrern von Attendorn, Wormbach, Eslohe und Helden Genugtuung für einen verübten Überfall vom Edelherren Dietrich von Bilstein zu verlangen. Er schreckte auch nicht vor der Exkommunizierung des Grafen Engelbert III. von der Mark zurück, weil er vor der Kreuzfahrt nach Jerusalem keine Genehmigung eingeholt hatte
Ende 13.Jh. Ab Ende des 13. Jahrhundert wählten alle sieben Kurfürsten den König, wobei die drei rheinischen Erzbischöfen (Köln, Mainz, Trier) eine Gruppe für sich darstellten
1314 Die Absprachen zwischen König und Erzbischof im Jahre 1314 bezogen sich vorrangig auf das Hellweg-Gebiet.
1332-1349 Walram von Jülich Erzbischof von Köln
Ende 14. Jh. Erst zum Ende des 14 Jahrhunderts wurde die kölnische Übermacht durch die Burgen Waldenburg und Schnellenberg sowie die Stadt Attendorn zu groß so das die südliche Grenze der Grafschaft Mark befestigt und gesichert werden musste.
Zeittafel 14. Jahrhundert
1349-1362 Wilhelm von Gennep Erzbischof von Köln 1352 Graf Engelbert III von der Mark macht Ansprüche auf Fredeburg geltend. 1352 Diesen Machtkampf verloren die Grafen von Arnsberg und mussten das Fredeburger Land 1352 an den Grafen Engelbert von der Mark abtreten 1354 Graf Gottfried IV. befestigt Burg Gevore (bei Grevenbrück) 1355 Graf Engelbert III zerstört Burg Gevore 1356 Kaiser Karl IV. bestätigt den sieben Kurfürsten ihr ausschließliches Recht der Königswahl (Goldene Bulle) 1359 Graf Engelbert III kauft von Graf Johann von Sayn die Herrschaft Bilstein 1362 Absprache Graf Engelbert III. mit Graf Konrad von Rietberg für den Erbfall Arnsberg: Abtretung der Burg Fredeburg an Mark, Grafschaft Arnsberg an Rietberg 1363-1364 Adolf II. v. d. Mark Erzbischof von Köln, Bruder von Graf Engelbert von der Mark 1364-1368 Engelbert III. v. d. Mark Erzbischof von Köln (Kuno von Falkenstein Koadjutor und Administrator, Onkel von Graf Engelbert von der Mark 1365 Erzbischof Engelbert macht Graf Engelbert III. zum Amtmann von Waldenburg 1365 Nach dem Tod Johanns II von Bilstein nimmt Graf Gottfried von Arnsberg Burg Fredeburg ein. 1366 Graf Engelbert III. zerstört Arnsberg und erobert Burg und Land Fredeburg 1367 Burg und Stadt Fredeburg bleiben zunächst unter der Herrschaft der Herren von Kleve und von der Mark 1367 Graf Gottfried IV. überträgt Burg Fredeburg an den Landgrafen von Hessen und erhält sie als Mannlehen zurück 1367 Ende Friedensvertrag: Burg und Land Fredeburg fallen an den Grafen von der Mark. 1368 Die Gogerichte oder Gografschaften im Lande Fredeburg hatten zuerst die Grafen von Arnsberg, seit 1368 den Erzbischöfen von Köln inne. 1369 Durch Vergleich oder Abtretung restlicher Erbansprüche verbleibt Bilstein bei den Grafen von der Mark
Zeittafel 15. Jahrhundert
1370-1414 Friedrich III. von Saarwerden Erzbischof von Köln 1404 Im Jahre 1404 untersagte der Herzog Adolf IV. den geistlichen Richtern, Mandate in weltlichen Streitsachen auszuüben. Nur Fragen der geistlichen Einkünfte, der Testamente, Sendgerichte und Ehesachen nahm er von dieser Verfügung aus 1406 In einem Schiedsspruch im Jahre 1406 musste sich Graf Adolf IV. dem Erzbischof beugen und die Gerichtsbarkeit des Erzbischofs anerkennen. 1414-1463 Dietrich II. von Moers Erzbischof von Köln 1426 Nachdem der Graf jedoch weiterhin versuchte dieses zu unterlaufen, bewirkte der Erzbischof in einem neuen Urteil durch Pfalzgraf Ludwig III. im Jahre 1426 sein Recht 1428 Attendorn, Olpe, Waldenburg und Schnellenberg wird an Heinrich von Sayn verpfändet 1431 Spannungen entstanden 1431 erneut, als dem Klerus der Kölner Diözese eine Abgabe zur Finanzierung aus dem Hussitenkrieg auferlegt wurde. Herzog Adolf IV. verbot 1433 den Geistlichen diesen zusätzlichen Zehnten zu entrichten 1444 Im Jahre 1444 gelang es dem Erzbischof Dietrich von Moers, nach viermonatiger Belagerungszeit, mit Unterstützung der Städte Attendorn, Olpe und Drolshagen die Fredeburg und 1445 Burg Bilstein, einzunehmen und es dem Herzogtum Westfalen einzugliedern. ) 1445 Amt Waldenburg wird an Dietrich von Sayn verpfändet. 1445 Um eine Abkopplung vom Erzstift Köln zu erreichen, versuchte der Herzog ein klevisches Bistum in Xanten einzurichten, was ihm mit der Unterstützung Burgunds gelang, so das der Papst Eugen IV. im Jahre 45 auf diese Vorstellung einging. Hierdurch wurden die klevischen Länder von der geistlichen Gerichtsbarkeit des Kölner Erzbischofs befreit und die kirchliche Zuständigkeit auf Rudolf von Diebholz, Bischof von Utrecht übertragen. 1445 erfolgreiche Belagerung der Burg Bilstein durch Erzbischof Dietrich von Moers. Zuvor gehörte Bilstein zur Grafschaft Mark bzw. zum Herzogtum Kleve-Mark. Die Übergabe der Burg erfolgte unblutig durch den Bilsteiner Amtmann Johann von Bruch, der vergeblich auf kleve-märkischen Entsatz gehofft hatte. Ein Jahr zuvor hatte Kurköln bereits in der Soester Fehde Burg und Land Fredeburg erobert. 1445 Amt Fredeburg wird an Hermann von Dorfeld verpfändet. 1447 Die Soester Fehde, die kriegerische Auseinandersetzung der Stadt Soest mit dem Erzbischof Dietrich von Köln als ihrem Landesherrn war vor Eintreffen des Söldnerheeres der Hussiten 1447 nichts anderes als eine Aneinanderreihung von Fehdehandlungen und Einzelaktionen der kölnischen Ritterschaft und Städte gegen Soest 1447 wurde die Soest von einem 12.000 Mann starken Söldnerheer belagert, konnte aber nicht eingenommen werden. Soest und sein unmittelbares Umland, die Soester Börde, verblieben beim Herzog von Kleve beziehungsweise der Grafschaft Mark. Dagegen behielt Köln die während des Krieges eingenommen Gebiete um Fredeburg und Bilstein 1448 Hiergegen ging der Erzbischof von Köln energisch an, was ihm jedoch auch in späteren Jahren nicht mehr gelang. Der Erzbischof erkannte, dass seine Niederlage durch seine Gegnerschaft zum Papst verursacht war. Er beschloss auf Seiten des Papstes überzuwechseln. Dies spürte der Herzog Adolf IV. von Kleve bald, denn der Papst war in den Friedensverhandlungen zur Soester Fehde seit September 1448 nicht mehr bereit seine Forderungen voll zu akzeptieren. erst nach Intervention Burgunds in Rom lenkte der Papst ein und es kam zum Friedensschluss vom 27. Februar 1449. ) 1449 Amt Waldenburg und Bilstein wird an Dietrich von Sayn verpfändet. 1451 Amt Fredeburg wird an Johann von Nassau verpfändet. 1453 Schloss Bilstein und Amt Waldenburg wird an Johann von Hatzfeld als Unterpfand verpfändet. 1454 Bilstein, Schnellenberg und Waldenburg wird an Wilhelm von Nesselrode verpfändet. 1458 lösten die Gebrüder Hatzfeld die an Wilhelm von Nesselrode zum Stein verpfändeten Schlösser und Ämter Bilstein und Waldenburg ein. 1455 Amt Fredeburg mit Stadt und Schloß wird an Johann von Nassau verpfändet. 1458 Amt Bilstein und Waldenburg wird an die Brüder von Hatzfeld verpfändet. 1463 Amt Fredeburg wird an Bernd von Hörde und Friedrich von Rheydt verpfändet 1463 Amt Fredeburg wird an Wilhelm von Nesselrode verpfändet 1463-1480 Ruprecht von der Pfalz Erzbischof von Köln 1463 Eine zweite Erblandesvereinigung zwischen Kurfürst, Domkapitel und Ständen im Wesentlichen zu Gunsten der Stände wurde abgeschlossen. Eine Bestimmung des Vertrags sah vor, dass ein neu gewählter Erzbischof nur dann mit einer Huldigung der Stände rechnen konnte, wenn er zuvor die Einhaltung bestimmter Bedingungen anerkannt hätte. 1464 Erst im Jahre 1464 ) kam es zu einer endgültigen Endscheidung, die Städte Soest und Xanten sowie das Ebbegebirge und Meinerzhagen kamen an Kleve-Mark. Der Erzbischof beikam die Herrschaft Bilstein und Fredeburg zugesprochen 1469 Erzbischof Ruprecht verpfändetet 1469 dem Ruprecht von Hatzfeld zu Wildenburg für 14.200 oberländische rheinische Gulden die Ämter und Schlösser Bilstein, Waldenburg und Schnellenberg 1480-1508 Hermann IV. von Hessen Erzbischof von Köln 1482 Die Mitregierung der Stände wurde durch die Einrichtung von Landtagen institutionalisiert. Die Masse der Bevölkerung, also die Bauern und Landarmen waren nicht vertreten. Aber bemerkenswert für ein geistliches Territorium ist, dass auch der Klerus keine eigenen Delegierten stellte. 1495 Erst im Reichslandfrieden von 1495 wurde die Fehde als legitimes Mittel der Rechtssuche grundsätzlich verboten. Es wurden Reichskammergerichte als übergeordnete Rechtsinstanz in den Territorien des alten Reiches festsetzt . Nicht nur die gebietsweise begrenzten Fehden zwischen Adeligen, Adeligen und Städten, bisweilen auch beider gegen den Landesherren ist als Fährte verbreiteter Ausschreitungen herauszuheben. )
Zeittafel 16. Jahrhundert
1508-1515 Philipp II. von Daun Erzbischof von Köln 1515-1547 Hermann V. von Wied Erzbischof von Köln 1537 Erst 1537 löste Erzbischof Hermann die verpfändeten Güter wieder ein. 1540 Seit etwa 1540 war dieses Gebiet in das Oberamt Fredeburg mit dem Gogericht des Oberamtes Fredeburg und das Niederamt Fredeburg mit den Gerichten zu Ödingen, Schliprüthen, Eslohe und Reiste aufgeteilt 1547-1556 Adolf III. von Schaumburg Erzbischof von Köln 1556-1558 Anton von Schaumburg Erzbischof von Köln 1558-1562 Johann Gebhard von Mansfeld Erzbischof von Köln 1562-1567 Friedrich IV. von Wied Erzbischof von Köln 1567-1577 Salentin von Isenburg Erzbischof von Köln 1577-1583 Gebhard Truchseß von Waldburg Erzbischof von Köln 1580 ab Truchsesschen Wirren (Gebhard Truchseß von Waldburg) 1582 Erzbischof Gebhard Truchseß von Waldenburg tritt zum Protesantismus über. 1583-1612 Ernst von Bayern Erzbischof von Köln 1583 Der neu gewählte Erzbischof Ernst von Bayern setzte sich mit Hilfe bayrischer Truppen gegen Truchseß durch. 1596 Bericht vom Pfarrer in Elspe über den Befund der Pfarrei über die Untaten der Truchsesschen Truppen. Dieser ist über den Gogreven von Attendorn an den neuen Erzbischof und Kurfürsten Ernst von Bayern (1583-1612) gerichtet 1598 Pestjahr in Elspe nach dem Tagebuch des Kaspar von Fürstenberg
Zeittafel 17. Jahrhundert
1612-1650 Ferdinand von Bayern Erzbischof von Köln 1613 Die Pest ist in Elspe auf Jahre gewesen Brill Seite 133 1624 60 Sterbefälle in Elspe wegen der Pest, darunter viele Kinder 1634 Belagerung Arnsberg durch General Becker.
1634 Verlust vieler Dokumente( Briefschaften und Kostbarkeiten) in Elspe Brill Seite23 1634 Hochaltar in der Pfarrkirche, Altäre in den Kapellen Oberelspe, Maumke und Meggen entweiht worden Die Kapelle in Meggen wurde niedergebrannt. Die Bewohner erlitten schwere Gewalt. Brill Seite 134 Hermann Kontze ist von einem Soldat in Brachthausen erstochen worden August Jost Becker ist auf einem Feld „boven der Kirchen“ erbärmlich erschossen worden Johann Sprenger ist bei der Greven Mühle im Wasser erschossen aufgefunden worden wurde der „Voledell Gestrengh und Vester Tilmann Dietrich von Lintloe (auf Haus Valbert) wohlbestalter Obrister über ein Regiment Curassire am eigenen Hause von seiner fliegenden zu todt geschossen. Brill Seite 134 1634 – 1636 insgesamt 196 Pesttote in Elspe 1634 Die Kapelle in Meggen wird von Soldaten niedergebrannt. Sie war bereits neu aufgebaut, aber noch nicht wieder geweiht.Nach Notiz von Pfarrer Arentz (1644) war diese wieder „baufällig undt gar unbrauchbahr“ Brill Seite34 1635 Hat ein Mann für die Taufwasserweihe das hl. Chrisma von Meschede holen sollen. Das Geld ist ihm unterwegs geraubt worden Brill Seite 134 1636-02-17 Agathe Schottlersche von Hachen ihr Haus gleichals andere nachbarn voll Kriegsvolk gehabt. Gegen den abend ausgegangen und des morgens hinder Feckers hove im sipen beneben der Becke todt gefunden. Brill Seite 134 1637-01-13 Jost Kramer auss forchten des ankommenden Bradaweschen Kraigsvolcks seine viehe hinauss getrieben und von deren einem durchs haupt geschossen und ermordet worden. Brill Seite 134
1637-06-11 auff Corpus Christi tagh (Fronleichnam) hat Guntermann Kumpff, Vormunder der Kirchen, biss hierher durch vielfältige Kriegsemporunge verhindert, vonn jharen 1631,32,33,34,35,36 vor mihr endsbenannten, auch hern vicario und semtlichen Rathsleuten dieses Kirspels rechnungh gedan. Der Alpdruck des Krieges hielt bis zum Ende an. Brill Seite 134 1637 insgesamt 100 Pesttote in Elspe Brill Seite 133 1646 Rechnungen : Item nächster Zeit nach Schwedischen kraigsemporungh allhier gewesen den Altar zu mahlen angefangen. 1647 Lt. Kirchenrechnung wurden neue Kirchenfenster in Elspe eingebaut, welche von „manchem Kriegsvolke“ zerstört wurden. Brill Seite29 1647 In der Kirchenrechnung steht: „Item die Kirchhoffes thür, nachdem die vorige von den soldaten verbrant, widder zu machen drittehalb Kopfstück“ und weiter „Item die Kirchhoves thür durch das Kriegsvolck verbrennet, eine newe machen lassen, kostet in alles einen halben Rhs thlr“. Brill Seite 39 1650-1688 Max(imilian) Heinrich von Bayern Erzbischof von Köln 1697 Türkensteuer
Zeittafel 18. Jahrhundert
1701-1714 Spanischer Erbfolgekrieg 1688-1723 Joseph Clemens von Bayern Erzbischof von Köln Siebenjährige Krieg 1723-1761 Clemens August von Bayern Erzbischof von Köln 1725-07-21 „Dem führer niederambt Bilstein Johannesen Ampelmeyer wirt hiermit anbefohlen aufff Jacobi tag mit sechs man nacher Elspe sich zeitlich zu begeben, und das Marckt daselbt von wegen ihrer Churfürstlichen Durchlaucht unsers gnädigsten hern zubefryen, und die etwan vorgehenden insolentien (Ausschreitungen) zu steuern, das jenige auch zu verrichten was von altern herkommens. Signatum, Hengsbecke den 21. Jukli 1725 Johan Eberhard Hoynck Ambtsverwalter 1761 Unsere Gegend musste an die mit Durchmärschen abwechselnde Kriegparteien ungeheuere Geldsummen zahlen. Die Geistlichkeit hatte mehr als das 21-fache der Türkensteuer von 1697 aufzubringen. Brill S.136 1756-63 Siebenjährige Krieg 1. Juni1778 Generalmobilmachung Gericht Bilstein durch Josef Ferdinand Freusberg 1778 –06 Generalschnadezug Gericht Bilstein 1761-1784 Max(imilian) Friedrich von Königseck-Rotenfels, Erzbischof von Köln 1800 vor Koalitionskriege – die Franzosen kamen mehrmals über den Rhein Brill Seite 31
Zeittafel 19. Jahrhundert
1784-1801 Max(imilian) Franz von Österreich Erzbischof von Köln 1803 Das Ende des Alten Reiches und die Aufhebung der geistlichen Territorien beim Reichsdeputationshauptschluss bedeuteten auch das faktische Ende des Herzogtums Westfalen. Das Gebiet fiel an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt 1805 Brand von Elspe 1806 Im Zuge der Rheinbündischen Reformen wurden seit 1806 neben Veränderungen der Finanz- und Justizverwaltung im gesamten hessen-darmstädtischen Territorium auch die Landstände und die kommunale Selbstverwaltung aufgehoben. Hinzu kam das Ende der Steuerbefreiung für den Adel, eine Aufhebung der Eigenbehörigkeit und die Einteilung des Gebiets in etwa gleichgroße Ämter. 1815 Nach der Abdankung Napoleons I. beschloss der Wiener Kongress, dass das Herzogtum an Preußen fallen sollte. 1816 Oberpräsident Ludwig von Vincke nahm das kurkölnische Sauerland für den preußischen König als Teil der Provinz Westfalen mit der Hauptstadt Münster in Besitz. Die alte Residenzstadt Arnsberg wurde zum Sitz eines Regierungspräsidenten und konnte so in veränderter Form seine Hauptstadtfunktion bewahren. 1812 Untergang des großen Napoleonheeres in Russland