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Lee Hoi-chang

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Koreanische Schreibweise
Hangeul 이회창
Hanja 李會昌
Revidierte
Romanisierung
I Hoe-chang
McCune-
Reischauer
I Hoe-ch'ang

Lee Hoi-chang (* 2. Juni 1935 in der Hwanghae Provinz, heute Nordkorea) ist ein ehemaliger südkoreanischer Ministerpräsident. Daneben war er Verfassungsrichter und zweimaliger Präsidentschaftskandidat der rechtskonservativen Grand National Party.

Der Sohn eines Staatsanwalts ist ein Karrierebürokrat. 1981 wurde er der jüngste Verfassungsrichter in der Geschichte Südkoreas. Vom Dezember 1993 bis April 1994 war er Ministerpräsident für die New Korea Party (NKP) unter Kim Young-sam, trat aber wegen zu geringer Machtbefugnisse zurück.

Nachdem 1997 die NKP mit einer anderen Partei zur Grand National Party (GNP) fusionierte, wurde Lee vom angesehenen Wirtschaftsfachmann und Bürgermeister von Seoul, Cho Soon, unterstützt.

Er hatte zunächst den Ruf der persönlichen Unbescholtenheit gehabt und galt anfangs als Wahlfavorit gegen den weltbekannten Kim Dae-jung, geriet aber wegen des in Südkorea schwerwiegenden Vorwurfs, seine Söhne hätten sich vor dem Militärdienst gedrückt, in die Defensive und verlor mit 38,7% gegen 40,3%.

Im April 2000 gewann die GNP überraschend die Parlamentswahl, im Mai 2000 wurde er mit 66,3% Stimmen als Parteivorsitzender bestätigt und trat 2002 ein weiteres Mal zur Präsidentschaftswahl an.

Der Kandidat der unter Korruptionsaffären leidenden Regierungspartei Millenium Party Roh Moo-hyun konnte ihn mit Unterstützung von Chung Myun-yoon und einem als moderner empfundenen Wahlkampf abermals schlagen, mit 48,9 gegen 46,4 Prozent bei 70,8% Wahlbeteiligung, viel weniger als in der Wahl davor. Daraufhin zog sich Lee 2002 aus der Politik zurück.

Er äußert sich noch in den Medien zu politischen Fragen, gilt aber als wenig aussichtsreich bei weiteren Wahlen. 2006 forderten Anhänger von ihm aber öffentlich ein Comeback.