Schloss Hausen (Oberaula)
Einspruch: warum kein Artikel? Ein bißchen QS und alles wird gut --Hamburger Hydra 10:49, 9. Jun. 2007 (CEST)
Schloss Hausen ist ein Schloss im Ortsteil Hausen der norhessischen Gemeinde Oberaula im Schwalm-Eder-Kreis.
Vorgeschichte
Das Dorf Hausen wurde im Jahre 1160 erstmals urkundlich erwähnt. Dort bestand zumindest seit dem 13. Jahrhundert eine Wasserburg der Abtei Fulda, auf deren Resten die Freiherren von Dörnberg im Jahre 1674 ihr Renaissanceschloss bauten.
Im Jahre 1311 wies Abt Heinrich von Fulda dem Ritter Wernher von Lebenstein ein erbliches Burglehngeld für die Burg Hausen an. 1339 wurden die Herren von Vinken als Burgmänner in Hausen bestellt. Nach diesen wurden die Herren von Falkenberg mit Burg und Amt Hausen belehnt. Ab 1366 waren die Grafen von Ziegenhain Miteigentümer. Im Jahre 1400 verkaufte Abt Johann I. den fuldischen Teil Hausens an das Erzbistum Mainz, das Werner von Schlitz gen. Görtz zum Amtmann bestellte. 1425 verpfändete Kurmainz die Burg an Werner von Schlitz, der seine Rechte später an die Herren Schengwalt verkaufte.
1450 ging die ziegenhainische Hälfte als fuldisches Lehen auf die Landgrafschaft Hessen über, die auch allmählich die Landeshoheit über die mainzische Hälfte gewann. In den Jahren 1461-1463 gelangte das Schloss Hausen in den Besitz derer von Dörnberg, die bis heute in Besitz der Burg sind. Es war der oberhessische Hofmeister Hans von Dörnberg, zuvor Amtmann der Witwe des letzten Grafen von Ziegenhain, der das Schloss Hausen im Jahre 1461 von Landgraf Adolf von Oberhessen als Pfandschaft übernahm und es 1463 als Dauerlehen in Besitz nahm.
Zur Zeit der Reformation und der Bauernkriege hatte die Wasserburg Hausen drei Zugbrücken: je eine nach Norden, Süden und Westen.
Im Jahr 1642 wurde die Burg von den Bayern erobert, zerstört und vollständig geplündert. Die Schlossmauern zeigen noch heute die Spuren des Zerstörungswerkes. Auf den drei Meter dicken Grundmauern sieht man die Ansatzstellen des neuen Mauerwerkes, welches viel schwächer ist.
Bau des Renaissanceschlosses
Etwa ein viertel Jahrhundert nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges baute man das Schloss wieder auf. Die drei Zugbrücken wurden erneuert. Die Jahreszahl 1687 über dem Portal des Haupteingangs zeigt den Abschluss dieser Wiederherstellungsarbeiten. Dem alten Wehrbau hatte man nach Norden einen wohnlicheren Renaissancebau mit großen Fenster angefügt.
Im Inneren des Schlosses befinden sich wertvolle Möbel, ein Rittersaal und eine wervolle Bibliothek. Im Nordportal des Schlosses hängen auf beiden Seiten zahlreiche Wappen der Familie von Dörnberg und ihrer Verwandten. Unmittelbar vor dem Treppenaufgang steht ein Prachtofen aus Eisen mit Tonaufsatz, bezeichnet mit C.L. 1661.
Im Zuge der Schlosserneuerung wurden auch die Wassergräben erneuert und im Vorhof ein steinerner Bau als Wohn-, Frucht-, Brau- und Backhaus errichtet.
Verschiedenes
Bekannt ist das Schloss Hausen als Geburtsstätte Wilhelms von Dörnberg, der hier im Jahre 1768 geboren wurde.
Das Schloss Hausen diente nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreichen Verwandten der Familie von Dörnberg als Zuflucht- und Wohnstätte. Im Augenblick wird das Schloss nur von der Familie von Dörnberg bewohnt.
Erwähnt sei auch der Schlossgarten. 30m hohe Eschen, uralte Kastanienbäume, Fichten, Ulmen, Rotbuchen und Weiden legen einen dichten Blätterwall um das Schloss. Südlich des Schlosses ist im Schlosspark ein Springbrunnen angelegt, der die Jahreszahl 1748 zeigt.
Vom ehemaligen Wallgraben der Wasserburg zeigen heute nur noch ein Schlossweiher und ein Bachlauf.