Homosexualität in Israel
Homosexualität in Israel wird in der Gesellschaft gegenwärtig kontrovers im Thema der Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren diskutiert.
Legalität
Israel, Türkei, Jordanien und Zypern sind die einzigen Länder im Nahen Osten, in denen homosexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen im Privaten weder illegal sind noch verfolgt werden. Strafgesetze bestehen in Israel nicht.
Antidiskriminierungsgesetze
Israel ist seit 2001 das einzige Land in der Region mit einem Antidiskriminierungsgesetz. In ganz Asien gibt es nur in Japan eine vergleichbare Regelung. Die Israelische Armee nimmt jeden Bewerber ohne Unterscheidung der sexuellen Orientierung.
Lebenspartnerschaften/Ehe
Israel ist das einzige Land im Nahen Osten mit einer breiten Unterstützung für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Ein Gerichtsurteil des Obersten Gerichts vom 21. November 2006 legt fest, dass im Ausland geschlossene "Homo-Ehen" Gültigkeit haben.[1] Homosexuelle Paare haben Steuerprivilegien wie heterosexuelle Paare sowie das Adoptionsrecht. Im November 2005 wurde einer lesbischen Ehefrau die Adoption des Kindes ihrer Partnerin erlaubt, welches durch einen anonymen Samenspender gezeugt wurde. Dieser Entscheid wurde von den jüdisch-orthodoxen Parteien stark kritisiert, welche jedoch im Parlament in der Minderheit sind.
Gesellschaftliche Situation
Internationale Aufmerksamkeit erhielt die israelische LGBT-Community erstmals 1998 durch den Sieg der transsexuellen Dana International beim Eurovision Song Contest.
Israel hat eine aktive Schwulen-Community, die seit 1998 jährlich einen Gay Pride in Tel Aviv und Jerusalem organisiert. Die Parade in Jerusalem zog im Jahr 2005 international Aufmerksamkeit auf sich, als ein jüdischer Extremist drei Teilnehmer der Parade mit einem Messer verletzte [2]. Er wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der Versuch des Bürgermeisters von Jerusalem, die Parade zu verhindern, wurde im Juni 2005 gerichtlich angefochten. Der Bürgermeister verlor den Prozess und musste die Veranstaltung finanziell unterstützen.
Siehe auch
Weblinks
Berichte
- Yossi Klein Halevi, übersetzt von Leo Bauer: Flüchtlingsstatus - Bericht über schwules Leben in Palästina, im Original erschienen am 19. August 2002 in The New Republic und am 19. September 2002 in East Bay Voice (deutsch)
- Chas Newkey Burden: Tel Aviv, the final gay frontier - Kurzbericht über das schwule Leben in Israel, 8. Januar 2007 (englisch)
Infomationsseiten
- LGBT-News auf Israel-Live (deutsch)
- Gaymiddleeast.com - Israel (englisch)
- gay.or.il - Indexseite zu israelischen Organisationen und Initiativen (hebräisch)
Quellen
- ↑ queer.de: Israel: Schwule als Ehe-Partner anerkannt, 31. Jänner 2007
- ↑ NZZ: Umstrittene Gay Pride Parade in Jerusalem, 8. November 2006