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Crack (Software)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Cracking ist die Tätigkeit, ein Computerprogramm zu analysieren, um den Kopierschutz zu entfernen. Ein Crack ist ursprünglich die Kopie eines Computerprogramms, bei der ein herstellermäßig angebrachter Kopierschutz entfernt wurde; heute ein Computerprogramm, das den Kopierschutz eines spezifischen anderen Computerprogramms entfernen kann. Cracking fand erstmals in den 1980er Jahren mit der weiten Verbreitung von Kopierschutzmaßnahmen bei kommerziellen Computerspielen statt, findet sich jedoch bei jeder Kategorie von Computerprogrammen.

Arten von Cracks

Meist wurden die gecrackten Versionen mit einem Vorspann, einem so genannten Intro bzw. Introductionscreen (Cracktro) einer Crackergruppe versehen.

Neben dieser klassischen Bedeutung eines Cracks gibt es heute noch weitere Arten:

  • Lizenznummercrack (auch: Key Generator oder Keymaker, kurz KeyGen) erstellen eine Lizenznummer, um ein Produkt zu aktivieren. Der Programmierer des Cracks muss dazu in manchen Fällen Kenntnis von originalen Lizenznummern haben, um den Algorithmus nachprogrammieren zu können. Inzwischen können auch Aktivierungskeys, wie sie z. B. bei Microsoft Windows XP verwendet werden, aus anderen Keys generiert werden.
  • No-CD/DVD, bedeutet, dass das Zielprogramm, das sonst nur mithilfe der Original-CD/DVD laufen würde, auch ohne diese starten lässt. Es lassen sich z. B. Spiele ohne CD/DVD ausführen. Für jede Programmversion ist meist ein anderer Crack notwendig.
  • Backup CD/DVD, bedeutet, dass das Zielprogramm den Kopierschutz auf der CD/DVD nicht mehr abfragt, eine CD/DVD wird aber weiterhin benötigt.
  • Mini-Backup-Images (siehe auch Emulation) sind winzige Images von großen CDs, die nur dazu ausgelegt sind, einen vorhandenen Kopierschutz vorzutäuschen. Sie haben den Vorteil, ein Programm (Spiel) beliebig patchen zu können, ohne einen Crack zu brauchen.
  • Serials und Keys sind Serien-Nummern oder (CD-)Keys, die man benötigt, um Programme zu installieren bzw. um erweiterte Funktionen freizuschalten (z. B. bei Shareware). Diese können von Lizenznummerncracks berechnet werden. Oft werden diese auch als Serialz bezeichnet.
  • Cracks sind im engeren Sinne kleine Dateien, die insbesondere bei zu Testzwecken heruntergeladener Software Dateien austauschen oder ergänzen, um sie in "Vollversionen" umzuwandeln. Da heute die meisten Hersteller kostenlose "Probeversionen" zum Download anbieten (Shareware, Demoversionen), mit denen nahezu alle Funktionen ausgiebig getestet werden können, muss der Kaufwillige zur dauerhaften Freischaltung des Programms nur noch einige kleine Dateien aus dem Internet nachladen; dies erfolgt meist unmittelbar nach der Bezahlung. Einige Cracks sind exakte Kopien dieser Originaldateien, andere wurden von Hackern geschrieben und manipulieren die Programme dahingehend, dass kein Update mehr erfolgen kann (das die Sperrung illegaler Versionen ermöglicht) oder die Produktaktivierung dauerhaft umgangen wird (ein Problem, dem besonders Microsoft und Adobe ausgesetzt sind) und dergleichen mehr. Meist werden komplette DLLs, die sonst bei der Umwandlung von Shareware bzw. Demo-Programmen in uneingeschränkt nutzbare Vollversionen (Download von Kaufprogrammen) automatisch nachgetragen werden, auf fragwürdigen Seiten oder in Filesharing-Börsen zum Download angeboten. Gleiches gilt für Seriennummern und Keygeneratoren. Sie werden auch als Crackz bezeichnet.

Das Anwenden von Cracks, die aktiv in ein urheberrechtlich geschütztes Programm eingreifen, ist illegal. Bei Zwischenschaltung von Software (ohne Veränderung des Programmcodes), die das Nutzen von Sicherheitskopien (z. B. Images) von rechtlich einwandfrei lizenzierter bzw. erworbener Software ermöglicht, bestehen keine rechtlichen Bedenken, sofern die Nutzung der Software nicht das in der Lizenz bestimmte Maß überschreitet (z. B. durch Nutzung der Software auf mehr als der Anzahl Rechnersysteme, für die die Lizenz erworben wurde).

Ein Crack ist zwar aus dem Gesichtspunkt der Weiterverbreitung und geschäftlichen bzw. unternehmerischen Nutzung illegal, jedoch auf privater Basis in manchen Ländern legal.

Cracks werden durch Cracking-Groups erstellt. Hierbei unterscheidet man zwischen 'Release' und 'Web' Groups. Releasegroups arbeiten eher im Verborgenen und nutzen FTP-Server zum Verteilen ihrer Releases. Ihnen geht es darum, die erste Group zu sein, die zu einem Programm einen Crack veröffentlicht. Hierfür wird ein ausgefeiltes Dupecheck-System verwendet, so dass Mitglieder der Groups jederzeit prüfen können, zu welchem Programm schon Cracks vorhanden sind.

Web-Groups veröffentlichen ihre Cracks auf normalen Webseiten und machen sie so einem breiten Publikum zugänglich.

Oft werden Cracks auch euphemistisch als Patch bezeichnet, was insofern zweideutig ist, als Patches eigentlich einen Fehler in der Software beheben und oft auch Hersteller Patches zu ihrer Software anbieten.