Zum Inhalt springen

Friedrich II. (Brandenburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juni 2007 um 11:55 Uhr durch 84.189.85.149 (Diskussion) (Denkmal: + Link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eisenzahn
Denkmal von Alexander Calandrelli in der Siegesallee, 1898

Friedrich II. "der Eiserne", auch "Eisenzahn" (* 19. November 1413 in Tangermünde; † 10. Februar 1471 in Neustadt an der Aisch) war Kurfürst und Markgraf von Brandenburg.

Leben

Als zweiter Sohn Friedrichs I. wurde er im Alter von 8 Jahren mit der Erbprinzessin von Polen verlobt und 10 Jahre lang in Polen erzogen. Der plötzliche Tod seiner Braut löste das Verhältnis und führte zu einer melancholischen Haltung des jungen Friedrich, die ihn zeitlebens nicht verließ.

1437 übernahm er die Regierung der Marken, zog sich jedoch bewusst aus der Reichspolitik zurück und schlug die ihm angebotenen Königskronen von Polen und Böhmen aus, um sich der Stärkung der Kurlande zu widmen. Dazu bändigte er die allzu große Selbständigkeit Berlin-Cöllns und sorgte für die Kappung der Städtebünde in der Mark. 1451 wurde das kurfürstliche Schloss vollendet und mit einer starken Besatzung belegt. In Erbverträgen mit Mecklenburg, Sachsen und Hessen sicherte er die Kurlande nach außen. 1454 kaufte er die Neumark für 40.000 Gulden dem Deutschen Orden ab.

Friedrich übergab 1470 entnervt durch vergebliche Kämpfe gegen die Pommern die Herrschaft seinem Bruder Albrecht Achilles und zog sich auf die Plassenburg zurück.

Am 10. Februar 1471 starb er in Neustadt an der Aisch.

Denkmal

Für die Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Alexander Calandrelli die Denkmalgruppe 16 mit einem Standbild Friedrichs II. im Zentrum, flankiert von den Seitenfiguren (Büsten) des Kanzlers und späteren Lebuser Bischofs Friedrich Sesselmann und des Berliner Bürgermeisters Wilke Blankenfelde. Die Enthüllung der Gruppe fand am 22. Dezember 1898 statt. Friedrich ist als Bezwinger des städtischen Widerstands dargestellt. Seine Faust hält eine Urkunde, die die Unterwerfung der Doppelstadt Berlin-Cölln nach dem Berliner Unwillen symbolisiert. Pfeile und zerrissene Urkunden am Boden sollen gleichfalls auf die vom „Eisenzahn“ gebrochene Macht der märkischen Städte hinweisen. Der Kurfürstenmantel mit breitem Hermelinkragen unterstreicht seine unbeugsame Kraft und Würde. Auf dem Kragen liegt die Kette des Schwanenordens, den er mit dem Ziel gestiftet hatte, die revoltierenden Patrizierfamilien zu besänftigen und an das Herrscherhaus zu binden.

Die Physiognomie für Friedrich II. übernahm Calandrelli einfach von dem Denkmal für Friedrich I., das er 1894 für die Stadt Friesack geschaffen hatte. Dabei berief er sich auf die Familienähnlichkeit von Vater und Sohn. [1]

Siehe auch

Fußnoten

  1. Uta Lehnert: Der Kaiser und die ..., S. 151f

Literatur

  • Uta Lehnert: Der Kaiser und die Siegesallee. Réclame Royale, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-496-01189-0.
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich I.Kurfürst von Brandenburg
1440-1471
Albrecht Achilles