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Faun (Band)

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Faun
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Paganfolk
Aktive Jahre
Gründung 1999
Auflösung
Website http://faune.de/
Gründungsmitglieder
* Oliver „SaTyr“ Pade
Aktuelle Besetzung
Oliver „SaTyr“ Pade
Gesang, Drehleier
Elisabeth Pawelke
Niel Mitra
Fiona Rüggeberg
Rüdiger Maul

Faun ist eine deutsche Paganfolk-Gruppe aus Gräfelfing bei München. Sie wurde 1999 von Oliver Pade, Birgit Muggenthaler und Werner Schwab gegründet. Im weiteren Verlauf hat sich die Zusammensetzung der Gruppe mehrmals verändert. Zum einen sind die Sängerin und Drehleierspielerin Elisabeth Pawelke, die Multiinstrumentalistin und Sängerin Fiona Rüggeberg, der Perkussionist Rüdiger Maul sowie der DJ Niel Mitra als weitere Gruppenmitglieder hinzugekommen. Zum anderen sind Birgit Muggenthaler und Werner Schwab mit der Zeit aus der Gruppe ausgeschieden. In ihrer heutigen Form existiert die Gruppe seit 2001.

Bedeutung des Namens

Der Name Faun entstammt der graeco-römischen Mythologie und hat dort seine Entsprechung in dem Hirtengott Faunus beziehungsweise Pan. Laut Eigenaussage der Gruppe soll diese, oft auch als Natur- oder Waldgeist dargestellte Figur die Naturverbundenheit der Bandmitglieder und ihrer Musik symbolisieren. Aus dem selben Grund ist das Pseudonym von Oliver Pade der dem Faunus nahe stehende Satyr.

Musikstil

Faun live beim 13. WGT, 2004 in Leipzig

Um ihrer eigenen Naturverbundenheit Ausdruck zu verleihen, hat die Gruppe Faun für eines ihrer Konzerttypen den Begriff Paganfolk geprägt. Anfangs nur als Bezeichnung des elektronisch verstärkten Konzertes verwandt, wird dieser Begriff mittlerweile von Fans und Band für den Musikstil selbst gebraucht. Ein Zitat von Oliver Pade offenbart zudem noch eine weitere Möglichkeit, wieso man auf diesen Begriff zurückgegriffen haben könnte: We don't know ourselves what kind of music we play, so we call it paganfolk (Oliver Pade 2004 in einer Songansage auf dem Summer Darkness 2004 in Utrecht, Niederlande). Als Persiflage auf diese Begriffsschöpfung taucht manchmal auch der Begriff Pornofolk auf.

Der Musikstil von Faun ist sehr breit gefächert. Das Répertoire reicht von melancholischen Balladen bis hin zu überschwänglichen Tanzliedern wie dem bretonischen Andro. Dabei werden einerseits historische Lieder aus den verschiedensten Epochen und Regionen vertont und zum anderen aber auch viele Eigenkompositionen verfasst.

Zudem zeichnet sich die Musik von Faun durch einen großen Instrumentenreichtum aus, was den einzelnen Stücken eine besondere Klangtiefe und Vielfalt verschafft. Es treffen beispielsweise alte perso-arabische Melodien auf die schwedische Nyckelharpa und mittelhochdeutschen Gesang. Ebenfalls bezeichnend für Faun sind der zumeist zweistimmige Gesang von Elisabeth Pawelke und Fiona Rüggeberg sowie bei neueren Veröffentlichungen der treibende Beat von Niel Mitra, welcher sich jedoch völlig flüssig in das Klangspektrum der Gruppe einfügt.

Die Texte von Faun stammen aus sehr unterschiedlichen Sprachen, darunter Neuhochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Altisländisch, Niedersächsisch, Latein, Ungarisch und Sephardisch.

Musikalische Karriere

Faun live im heidnischen Dorf des 14. WGTs, 2005 in Leipzig

Zaubersprüche

Das Erstlingswerk der Gruppe Faun beschäftigt sich thematisch vor allem mit ruhigen Balladen aus dem Zeitraum zwischen Spätmittelalter und Romantik. Es ist komplett akustisch gehalten und kommt ohne neuere Instrumente oder treibende elektronische Beats aus.

Interessantes:

  • Niel Mitra war bereits auf diesem Album vertreten und zwar als Gastmusiker im Rahmen seines Ambient-Punk-Projektes Kenzo Gasain.
  • Der Track Bean sidhes offenbart ein Motto der Band, wenn man ihn rückwärts abspielt.
  • Ebenso ist Birgit Muggenthaler von der Gruppe Schandmaul als Gastmusikerin auf diesem Album vertreten. Im Booklet ist zu lesen: Immer eine von uns, da sie ein Gründungsmitglied von Faun war.

Licht

Die zweite CD Licht sorgte für einen großen Bekanntheitsschub der Faune, insbesondere in der Schwarzen Szene kamen viele neue Hörer dazu. In den Szenezeitschriften Orkus und Zillo erhielt die CD exzellente Beurteilungen und in ersterer wurde sie auch CD des Monats Februar 2004. Seit dieser Veröffentlichung sind zudem Rüdiger Maul und Niel Mitra als reguläre Bandmitglieder hinzugekommen. Dies macht sich musikalisch dadurch bemerkbar, dass auf dieser CD wesentlich weniger balladenartige Stücke vertreten sind, als auf der Zaubersprüche. Stark zugenommen hat dafür der Anteil der tanzbaren Musikstücke wie beispielsweise Andro, Unda oder aber das Doppellied Deva/Punagra.

Interessantes:

  • Der ägyptische Text der am Anfang des Liedes Isis eingespielt wird, stammt von der befreundeten niederländischen Gruppe Omnia (Isis beziehungsweise Prayer for Isis).
  • Die gesprochene altisländische Sequenz die man in der Mitte des Liedes Egil Saga vernehmen kann, spricht ein isländisch-stämmiger Dozent einer Münchener Universität der auf bitten von Elisabeth Pawelke ihr die richtige Aussprache des Textes aufgezeichnet hat.
  • Die Bedeutung des Liedtextes von Punagra ist der Gruppe unbekannt.

Renaissance

Die im Jahre 2005 veröffentlichte CD Renaissance beschäftigt sich thematisch nicht, wie man annehmen könnte mit der Renaissance als Zeitalter oder deren Musik, sondern greift den Begriff der Wiedergeburt und somit auch den vorangegangenen Tod direkt auf. Es geht um Abschied aber auch um Wiedervereinigung. Aus diesem Grund befinden sich auf dieser Veröffentlichung primär wieder ruhigere Stücke wie Das Tor oder wie das Tagelied, welches auf der gleichnamigen Minneform basiert und wie kaum ein anderes Stück das Hauptthema des Albums wiederzugeben vermag. Doch auch euphorisch-tanzbare Lieder wie die afro-brasilianische Intonation/Vokalisation der Göttin Iyansa haben neben den balladenartigen bis hin zu mystischen Stücken platz.

Interessantes:

  • Das Lied Königin wird manchmal live auch als König oder the King angekündigt.

Totem

Im Jahr 2007 wurde die vierte CD Totem unter dem Curzweyhl Label veröffentlicht. Sie bezieht sich thematisch auf den Tod und das Leben danach. Der Tonträger beinhaltet zehn Stücke, die hauptsächlich aus der Feder Oliver "Sa Tyr" Pades stammen. Dieses Album ist elektronischer gehalten als seine Vorgänger, was auch schon als kleine Veränderung des Musikstiles angesagt wurde.

Interessantes:

  • Die Gruppe Faun verbrachte knapp ein Jahr auf einer Burg in Deutschland, um sich voll und ganz auf die Produktion des neuen Albums zu konzentrieren.
  • Wegen eines Problemes im Presswerk wurde der Releasetermin teilweise vom 16. Februar 2007 auf den 2. März 2007 verschoben.

andere Veröffentlichungen

Im Laufe der Zeit hat Faun zu mehreren Projekten und Compilations eigene Stücke eingebracht, welche folgend gelistet werden.

  • Omnia - Live Religion
  • Van Langen Projekt - Palästinalied Projekt
  • Miroque VIII., Miroque IX., Miroque X., Miroque XII., Miroque Live-DVD
  • Die Nibelungen - Original Soundtrack

Diskografie

  • Zaubersprüche (Curzweyhl, 19. August 2002)
  • Licht (Curzweyhl, 1. Dezember 2003)
  • Lichtbilder (DVD, Curzweyhl, 22. November 2004)
  • Renaissance (Curzweyhl, 14. Juni 2005)
  • Totem (Curzweyhl, 02. März 2007)

Siehe auch

Commons: Faun – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien