Toni Kurz

Toni Kurz (* 13. Januar 1913; † 22. Juli 1936) war ein Berchtesgadener Bergsteiger.

Zusammen mit Andreas Hinterstoisser machte er in den Berchtesgadener Alpen aufsehenerregende Erstbegehungen des damals obersten Schwierigkeitsgrades.

Am Untersberg:

• 1934 Südwestwand des Berchtesgadener Hochthrons
• 1936 Gerade Pfeilersüdwand des Berchtesgadener Hochthrons

An der Reiter Alm:

• 1935 Wartsteinkante
• 1936 Südkante des Großen Mühlsturzhorns

Am Watzmann:

• 1935 Direkte Südkante des 3. Watzmannkindes

Am 18. Juli 1936 versuchte er gemeinsam mit seinem Kameraden Andreas Hinterstoisser eine Erstdurchsteigung der Eiger-Nordwand. Sie scheiterten tragisch, ebenso die zwei Österreicher Willy Angerer und Eduard Rainer.

Tod in der Eiger-Nordwand

Während Hinterstoisser, Angerer und Rainer durch Lawinen- und Steinschlagabgang ums Leben kamen, war Toni Kurz der einzige vorerst noch Überlebende. Rettungsmannschaften machten sich auf den Weg zu ihm, mussten aber wegen der einsetzenden Nacht auf den nächsten Morgen warten.

Als die Rettungsmannschaft sich schließlich 40 Meter unterhalb des Standortes von Toni Kurz befand, gelang es ihnen nicht mehr, weiter zu ihm aufzusteigen. Die einzige Möglichkeit bestand darin, dass Kurz sich zu den Helfern mittels eines Seiles abließ. Da kein Seil lang genug war, musste er die Litzen aus Seilresten auseinandertrennen und verknoten. Kurz, der völlig entkräftet war und dem eine Hand bereits erfroren war, benötigte drei Stunden für diese Arbeit. Als er sich endlich ablassen konnte, passte, nur noch wenige Meter über den Köpfen der Helfer, der Knoten nicht durch das Auge des Karabinerhakens. Unfähig, sich nach oben oder unten bewegen zu können, starb Toni Kurz Minuten später.