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Bahnstrecke Aachen–Lüttich

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Aachen–Lüttich
Streckennummer:2600
Kursbuchstrecke (DB):480a / L 37
Streckenlänge:54 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
von Köln
Bahnhof
70,2 Aachen Hbf
Abzweig nach rechts
nach Mönchengladbach
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
72,9 Aachen Süd ehemals Ronheide
Tunnel
Buschtunnel
Grenze
{{BSkm|77,0|47.4}} Grenze Deutschland / Belgien
Strecke
(ehemals mit Überwerfungsbauwerk)
Abzweig ehemals nach rechts
ehemals zur Montzenroute
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
44.5 Hergenrath geplant
Hammerbrücke
Abzweig nach linksStrecke nach links und geradeaus
Ausfädelung Ligne 3
ehemaliger BahnhofStrecke
42.4 Astenet
Abzweig nach rechts und geradeausKreuzung geradeaus unten
Eupen (Vennbahn nach Raeren)
ehemaliger BahnhofStrecke
39.5 Herbesthal
BahnhofStrecke
38.1 Welkenraedt
Abzweig nach rechtsStrecke
zur Montzenroute
ehemaliger Haltepunkt / HaltestelleStrecke
37.6 Welkenraedt Ouest
Kreuzung geradeaus untenStrecke nach rechts
Ligne 3 nach Lüttich
Tunnel
Tunnel
ehemaliger Bahnhof
33.0 Dolhain Gare
Tunnel
Tunnel
Haltepunkt / Haltestelle
31.7 Dolhain-Gileppe
Viadukt über die Vesdre
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
29.5 Nasproué
Tunnel
Tunnel
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
ehemaliger Bahnhof
27.0 Verviers Est
Tunnel
Tunnel
Tunnel
Tunnel
Haltepunkt / Haltestelle
25.6 Verviers Palais
Strecke nach rechts und geradeaus (außer Betrieb)Abzweig ehemals nach rechts
zum alten Vervieser Bf
Strecke (außer Betrieb)Tunnel
Tunnel
Strecke (außer Betrieb)Bahnhof
24.9 Verviers Central (Reiterbahnhof)
Strecke
25.5 Verviers Ouest ehem. Verviers-Léopold
ehemaliger Bahnhof
25.0 Verviers Matadi
Tunnel
Tunnel
ehemaliger Bahnhof
23.5 Ensival
Brücke über die Vesdre
Brücke über die Vesdre
Bahnhof
20.5 Pepinster (Keilbahnhof)
Abzweig nach links
zur Bahnstrecke Verviers–Spa-Géronstère
Brücke über einen Seitenfluss der Vesdre
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
18.8 Cornesse
Brücke über die Vesdre
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
17.8 Goffontaine
Brücke über die Vesdre
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
Brücke über die Vesdre
Tunnel
Tunnel
Tunnel
Tunnel
Haltepunkt / Haltestelle
15.5 Nessonvaux
Brücke über die Vesdre
Brücke über die Vesdre
Haltepunkt / Haltestelle
14.0 Fraipont
Tunnel
Tunnel
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
12.5 Olne ehemals Anschluss Kieswerk
Brücke über die Vesdre
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
Haltepunkt / Haltestelle
11.2 Trooz
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
9.5 La Brouck
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
ehemaliger Bahnhof
7.5 Chaudfontaine
Tunnel
Tunnel
Brücke über die Vesdre
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
5.8 Henne-Chèvremont
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
ehemals von Plombieres
Abzweig nach links und geradeaus
Ligne 3 von Aachen
Bahnhof
4.1 Chênée
Brücke über die Ourthe
Abzweig nach rechts und geradeaus
von Luxemburg
Bahnhof
2.9 Angleur
Kreuzung
2.2 von Maastricht und Flémalle
Brücke über die Maas
Abzweig nach rechts und geradeaus
Umgehungsstrecke nach Flémalle
Bahnhof
0.0 Liège-Guillemins
Strecke
nach Waremme, Brüssel
Strecke
und Hasselt, Antwerpen

Die Bahnstrecke Aachen–Lüttich (auch: Wesertalstrecke) ist eine 54 Kilometer lange zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke des internationalen Verkehrs, welche die deutsche Großstadt Aachen über Verviers mit der belgischen Großstadt Lüttich verbindet. Innerbelgisch dient sie vor allem der Erschließung von weiten Teilen Ostbelgiens, dem Vervierser Industrieraum und der Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Eupen.

Geografie

Viadukt von Dolhain

Die Strecke durchquert im Abschnitt Dolhain–Angleur das Wesertal, ein landschaftlich reizvolles Seitental der Ardennen. Der von der Verbindung durchquerte Vervierser Agglomerationsraum ist dicht besiedelt und industriell geprägt.

Die Bahnstrecke ist so charakterisiert durch viele Tunnel, wie den Buschtunnel, und zahlreiche Weser-Querungen. Die bekannteste dieser Brücken ist der Viadukt von Dolhain.

Der Festungsring Lüttich wird zweimal überquert. Aus diesem Grunde wurde die Strecke an verschiedenen Stellen mit Bunkern gesichert, deren Überreste heute noch erkennbar sind.

Bedeutende Knotenpunkte

Die Strecke hat ihren Ausgangspunkt im Aachener Hauptbahnhof, von wo aus die Hauptstrecken nach Mönchengladbach und Köln ebenfalls beginnen. Außerdem verkehrt von dort aus die euregiobahn nach Stolberg-Altstadt/Weisweiler, sowie nach Heerlen und Alsdorf.

Im Grenzbahnhof Welkenraedt (vormals Herbesthal) befinden sich umfangreiche Rangier- und Abstellanlagen für die von dort in der Hauptverkehrszeit aus eingesetzten P-Züge nach Brüssel, sowie für die InterCity-Züge Oostende–Eupen, da der an einer vom Bahnhof Welkenraedt abzweigenden Strecke liegende Bahnhof Eupen nicht über einen Abstellbahnhof verfügt. Von Welkenraedt aus zweigt auch eine elektrifizierte Zubringerstrecke zur Montzenroute ab, die nur dem Güterverkehr und einigen betriebsinternen Personentransporten dient. Zugleich dient der Bahnhof Welkenraedt als Ausgangspunkt für die Nahverkehrszüge der Relation Welkenraedt - Verviers - Spa-Géronstère.

Verviers Central
Bf Pepinster

Nächster wichtiger Bahnhof ist der Hauptbahnhof von Verviers, Verviers Central. Als Besonderheit ist dieser fünfgleisige Bahnhof als Sattelbahnhof ausgeführt, was bedeutet, dass das Empfangsgebäude, welches quer zu den Gleisen gebaut wurde, auf jenen sattelt. Der Bahnhof wurde in den 1930er Jahren errichtet und ersetzt seitdem den ehemaligen als Hauptbahnhof dienenden Kopfbahnhof Verviers-Ouest.

Hinter dem Vervierser Bahnhof, im Keilbahnhof Pepinster, verzweigt sich die Strecke in die Äste nach Lüttich und Spa. Zwischen den Bahnsteigen der jeweiligen Richtungen (Lüttich, Aachen, Spa) befindet sich eine interessante und aufwändig restaurierte Bahnhofshalle, welche ein Umsteigen zwischen den Zügen auf trockenem Fuße gewährleistet.

Die Strecke endet im Bahnhof Lüttich-Guillemins, von wo aus Verbindungen in Richtung Hasselt/Antwerpen, Maastricht, Luxemburg, Namur und Brüssel bestehen.

Abzweigende Strecken

Betrieb und Geschichte

Die seit 1838 im Bau befindliche Strecke konnte am 15. Oktober 1843 eröffnet werden. Die folgenden Jahrzehnte waren insbesondere der Erschließung von kleineren Orten an der Strecke gewidmet, so wurden explizit in den 1880er Jahren zahlreiche Bahnhöfe und Haltepunkte eröffnet.

In den 1930er Jahren erfolgte eine starke Umstrukturierung der Bahnanlagen in Verviers: Der bisherige Kopfbahnhof (Verviers-Ouest) wurde durch einen Durchgangsbahnhof (Sattelbahnhof Verviers Central) ersetzt.

Der Zweite Welkrieg brachte dann eine Zerstörung der Hammerbrücke bei Hergenrath mit sich; die Brücke wurde dann in der Nachkriegszeit wieder repariert und 1997 nochmals komplett neu errichtet.

Im Zuge der zunehmenden Bedeutung der Strecke im internationalen Verkehr wurde diese 1966 elektrifiziert. Besonderheit dabei war der Wechsel zwischen den Bahnstromsystemen von Deutschland und Belgien im Aachener Hauptbahnhof. Zu diesem Zweck wurden dort die Oberleitungen an den Gleisen 6 bis 9 so geschaltet, dass man dort wahlweise die 15 kV 16 2/3 Hz Wechselstrom der Deutschen Bundesbahn oder die 3 kV Gleichstrom der NMBS/SNCB einspeisen konnte.

Während man in den 1980er Jahren zahlreiche eher schwach frequentierte Haltepunkte schloss, fand zeitgleich auch eine Renaissance des Bahnverkehrs auf dem Streckenast Welkenraedt–Eupen statt: Jene Strecke, auf welcher der Personenverkehr schon in der Nachkriegszeit eingestellt wurde, wurde 1984 auf politischen Druck der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) reaktiviert und elektrifiziert, sodass der neu errichtete Bahnhof Eupen (Hauptstadt der DG) Endpunkt der InterCity-Linie Oostende–Brüssel–Lüttich–Verviers–Eupen wurde. Bei dieser Linie handelt es sich um die wichtigste Ost-West-Eisenbahnverbindung Belgiens.

Gegenwärtiger Betrieb

Der Verkehr, der schon immer von berühmten D-Zugverbindungen , wie dem Wien-Oostende-Express geprägt war, erfuhr in den 1990er Jahren die nächste grundlegende Änderung:

Oostende-Express in Köln Hbf
Bf Eupen
Bf Welkenraedt

Seit 1997 verkehrte erstmals der Hochgeschwindigkeitszug Thalys über die Strecke, seit 2002 wurden dann die letzten verbliebenen durchgehende D/IC-Zugverbindungen von Köln via Brüssel nach Ostende, auf dem Abschnitt Frankfurt–Köln–Brüssel durch ICE-Züge ersetzt. Die Reise von Köln nach London über Ostende erfordert heute so einen ein- bis zweimaligen Zugwechsel.

Ein neuer Fernverkehrszug wurde 2002 mit dem InterRegio-qeuregioAIXpress eingeführt, dieser verkehrt seit Dezember 2002 täglich im Zweistundentakt zwischen Aachen und Lüttich.

Die Strecke wird im Abschnitt Eupen–Welkenraedt–Lüttich–Ostende stündlich von belgischen IC-Zügen bedient, die aus einer Lokomotive der SNCB Reihe 13 und 10 bis 13 |11-Wagen gebildet werden.

Des Weiteren verkehren im Nahverkehr P- und L-Züge. Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der SNCB.

Linie Linienbezeichung Linienverlauf
Tha Thalys Paris - Lüttich - Aachen–Köln
ICE InterCityExpress Brüssel–Lüttich–Aachen–Frankfurt
IC InterCity Oostende–Lüttich–Verviers–Eupen
Vorlage:S-Bahn-Linie EuregioAIXpress Lüttich–Verviers–Aachen
Vorlage:S-Bahn-Linie Regionalzug Brüssel– Lüttich–Verviers–Welkenraedt
Vorlage:S-Bahn-Linie Regionalzug Spa-G.–Verviers–Welkenraedt–Eupen
Vorlage:S-Bahn-Linie Nahverkehrszug Spa-G.–Verviers–Welkenraedt
Vorlage:S-Bahn-Linie Nahverkehrszug Lüttich–Verviers–Welkenraedt