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León (Nicaragua)

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Die Basilica de l'Asunción um 1900 ...
... und heutzutage

León, vollständig Santiago de los Caballeros de León, ist die Provinzhauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes León im Westen Nicaraguas. Die Stadt hat ungefähr 158.000 Einwohner und liegt unweit des Pazifischen Ozeans und ist ein Zentrum des Erdnuss-und ZuckerAnbaus. Die bis in die achtziger Jahre des 20. Jhd. dominierende und unter enormen Schäden für die Umwelt angebaute Baumwolle wird nicht mehr produziert.

León wurde 1523 von Francisco Hernández de Córdoba (Gründer Nicaraguas)|Francisco Hernández de Córdoba]] gegründet. Das erste León befand sich allerdings ca. 30 km vom heutigen entfernt. Nach einem Ausbruch des Momotombo, der die Stadt schwer traf, wurde diese an den Ort des Indianerdorfes Subtiaba verlegt, wo sie sich noch heute befindet. Die Ruinen des alten León gehören heute als León Viejo zum Weltkulturerbe der UNESCO.

León war Sitz der Indendencia de León in Nicaragua, die 1787 eingerichtet wurde und später der Provinz Nicaragua und Costa Rica, die von 1812 bis 1814 und erneut 1820/21 existierte.

In León wurde am 11. Oktober 1821 die Akte über die vollständige Unabhängigkeit Nicaraguas und Costa Ricas von Spanien unterzeichnet. León war danach Hauptstadt des Staates Nicaragua in der Zentralamerikanischen Konföderation und nach dem Austritt Nicaraguas aus selbiger im Jahr 1838 dessen Hauptstadt. Allerdings wechselte während einiger Jahre der Hauptstadtstatus zwischen León und Granada wiederholt hin und zurück. 1858 wurde diese Situation gelöst, indem Managua zur Hauptstadt des Landes gemacht wurde.

León gilt als intellektuelle Metropole Nicaraguas und steht traditionell für das liberale Element des Landes, die Stadt war ein Zentrum der Revolutionskämpfe 1978/79 und Wohnsitz des berühmten Dichters Rubén Darío. Seit 1979 wird die Stadt León ununterbrochen von der FSLN regiert.


Die Mitte des 19. Jahrhunderts nach über 100-jähriger Bauzeit fertiggestellte Kathedrale Basilica de l'Asunción gilt als die größte und älteste Mittelamerikas. León besitzt außerdem eine 1812 gegründete Universität. Weitere Sehenswürdigkeiten sind zahlreiche historische Bauten aus der Kolonialzeit, das Kunstmuseum Ortíz Gurdian mit einer großen Austellung klassischer und moderner Malerei sowie die Kirchen El Calvario, La Recolección, La Merced, La Felipe und San Francisco. Rubén Daríos Wohnhaus ist als Museum eingerichtet. Viele Gebäude, die in den Revolutionsjahren zerstört wurden, sind bis heute noch nicht restauriert worden.

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