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Entwicklungszusammenarbeit

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Entwicklungszusammenarbeit, auch Entwicklungshilfe genannt, ist das gemeinsame Bemühen von Industrieländern und Entwicklungsländern, weltweite Unterschiede in der sozioökonomischen Entwicklung und in den allgemeinen Lebensbedingungen dauerhaft und nachhaltig abzubauen.

Abgrenzung des Begriffes

Seit den 1990er Jahren löst die partnerschaftlich orientierte Entwicklungszusammenarbeit als Begriff in der Entwicklungspolitik den der Entwicklungshilfe ab. Entwicklungshilfe verfolgte im Kern weitgehend diesselbe Ziele. Im Gegensatz zur Entwicklungszusammenarbeit war Entwicklungshilfe besonders in den frühen Anfangsjahren wenig oder überhaupt nicht von partnerschaftlicher Gleichberechtigung, sondern von der dominierenden Rolle des Fachwissens und des Reichtums geprägt.

Flüchtlings-, Hunger-, Katastrophen- und humanitäre Hilfe erfolgt hingegen kurzfristig und ist darauf bedacht, die schlimmsten Auswirkungen von Naturkatastrophen und Kriegen möglichst schnell zu mildern und die momentanen Lebensbedingungen zu verbessern. Ihnen folgt meist die Entwicklungszusammenarbeit als sogenannte Aufbauhilfe, die im Gegensatz langfristige, nachhaltige Ziele und strukturelle Änderungen beabsichtigt.

Ressourcentransfer als weiterer aus dem Englischen stammender Begriff ist wesentlich weiter als Entwicklungszusammenarbeit gefasst und beschreibt den Austausch von Ressourcen im Rahmen der Globalisierung.

Entwicklungspolitik ist auf übergeordneter, politischer Ebene die Suche eines, mehrer Staaten oder der Staatengemeinschaft Planung, Umsetzung und Auswertung der Entwicklungszusammenarbeit.

Anfänge Internationaler Entwicklungshilfe

1961 entstand der Begriff der Entwicklungshilfe das erste Mal, als am 30. September 1961 die Organisation für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris gegründete wurde. Ihre Aufgabe war die damalige sogenannte Entwicklungshilfe international zu koordinieren und untereinander besser abzustimmen.

Bis dahin bestand die einzige Hilfe in Form von Krediten für die in die Unabhängigkeit entlassenen Kolonien, mit denen die Hoffnung verbunden war, sie würden eine ähnliche wirtschaftliche Dynamik entfalten wie nach dem Zweiten Weltkrieg der Marshallplan in Europa.

Der Gründung der Organisation für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung führte zu Bildung von Entwickungsministerien in zahlreichen Ländern. Der Gründung vorausgegangen waren eine Welle von in die Unabhängigkeit entlassenen afrikanischen Staaten.

Entwicklungszusammenarbeit der Vereinten Nationen

Anfang der 1960er Jahre herrschte in der Entwicklungszusammenarbeit die Vorstellung einer "Grünen Revolution" vor. Man müsse die Landwirtschaft nur mit modernen Produktionsmethoden versehen, um die Ernährung der Weltbevölkerung sicherzustellen. Die landwirtschaftliche Produktion wurde gesteigert. Allerdings wuchsen die Abhängigkeiten in der Landwirtschaft und das Wissen um traditionelle Anbaumethoden gingen vielfach verloren.

1964 gründete sich die Gruppe der 77 als Interessenvertretung, der mittlerweile 130 Entwicklungsländer angehören.

1965 entstand das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Seit 1970 koordiniert es die Programme und Aktivitäten der Vereinten Nationen. In seinem jährlich veröffentlichten "Human Development Report" legt das Entwicklungsprogramm(UNDP) eine umfassende Analyse der sozialen Entwicklungen in der Welt vor.

1970 formulierten die Vereinten Nationen das Ziel, dass die Industrieländer 0,7% ihres Bruttonationaleinkommens bzw. Bruttosozialprodukts für öffentliche Entwicklungshilfe aufwenden sollen. Es wurde vielfach bis heute nicht erreicht.

In einem langfristigen Prozess begannen die Vereinten Nationen auf Initiative Ende 1983 ihrer damaligen Generalsekretärin, Gro Harlem Brundtland, eine globale Agenda 21 für einen weltweiten, nachhaltigen Wandel zu formulieren, der zu einer völligen Neubewertungen von Umwelt- und Entwicklungsproblemen führte und deren Umsetzungen bis in die Gegenwart anhält.

Träger (Auswahl)

Europäische Entwicklungszusammenarbeit

Sie begann 1963 mit den Yaoundé-Abkommen, die zwischen der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und seinen ehemaligen Kolonien den Aufbau einer Freihandelszone und den Abbau von Handelshemmnissen vorsah. Nach dem Beitritt von Großbritannien 1973 in die Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erweiterte sich der Kreis der Entwicklungsländer als auch die Art der Entwicklungszusammenarbeit. Ab 1975 wurden die Vorhaben als Lomé-Abkommen in Abständen von fünf bzw. 10 Jahren regelmäßig fortgeführt. Von 2000 an wurden die Lomé-Abkommen durch das Cotonou-Abkommen abgelöst, das über eine längere Laufzeit - insgesamt zwanzig Jahre bei einer Überprüfung der Vertragsbedingungen alle fünf Jahre - verfügt und deren Entwicklungszusammenarbeit stärker an die Erfüllung der Kriterien der good governance geknüpft wird.

1992 wurde das Europäisches Amt für humanitäre Hilfe (ECHO) geschaffen, um schneller und flexibler humanitäre Hilfe in Katastrophen- und Notfällen zu leisten. ECHO arbeitet mit mehr als 200 Partnern zusammen, die einen Partnerschaftsrahmenvertrag mit der EU-Kommission unterzeichnet haben.

Seit 2001 das Amt für Zusammenarbeit EuropeAid die zentrale Stelle für die praktische Umsetzung der europäischen Entwicklungspolitik. EuropeAid verwaltet die Programme und Projekte in allen Entwicklungsländern. Den Vorsitz von EuropeAid hat deshalb der EU-Kommissar für Außenbeziehungen, die Geschäftsführung der Kommissar für Entwicklung.

Träger (Auswahl)
Literatur
  • Kaltefleiter, V.: Die Entwicklungshilfe der Europäischen Union, Heidelberg 1995.

West-/Gesamtdeutsche Entwickungszusammenarbeit

Am 14. November 1961 wurde das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Bonn gegründet.

Zuvor lag die Verantwortung für die Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik bei verschiedenen, schon vorhandenen Ministerien und Abteilungen uns Beitrag an Entwicklungszusammenarbeit bestand in einem finanziellen 1952 Beitrag zum "Erweiterten Beistandsprogramm der Vereinten Nationen" und 1956 in einem ersten Fonds mit 50 Millionen DM für die Entwicklungszusammenarbeit.[1]

Walter Scheel (FDP) wurde zum ersten Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit vom Bundespräsidenten auf Vorschlag des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer (CDU) ernannt. Einer seiner ersten Aufgaben waren die Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit zu bündeln und das Bundesministerium als solches auszurichten[1].

Zusammen mit der Gründung des Ministeriums erfolgten die Gründung und die staatliche Anerkennung der Träger der personellen Entwicklungsdienste. Nur die Christliche Fachkräfte International (CFI) wurden wesentlich später gegründet und anerkannt.

Anfangs war die Entwicklungszusammenarbeit ständigen Angriffen von rechts ausgesetzt. Sie wären "Fässer ohne Boden" und die Verschwendung von Steuerngeldern. Wichtige Anregungen kamen aber auch von den Entwicklungsländern selber und führten rasch zu entsprechenden Reformen, wie zum Beispiel ermäßigten Konditionen für die Hilfskredite.

Ende der 60ziger Jahren forderten Kirche und die revolutierenden Studenten von "1968" eine wirkungsvollere und verstärkte Entwicklungszusammenarbeit. Der radikale Flügel unter den "68ern" griff dagegen die Entwickungszusammenarbeit grundsätzlich an. Sie diene der Perpetuierung neokolonialer Ausbeutung und müsse "zerschlagen" werden. Erhard Eppler (SPD), vierter Entwicklungsminister von 1968 bis 1974, versuchte den gemässigten Forderungen teilweise recht erfolgreich nachzukommen und konnte sich gegenüber den Ressorts anderer Ministerien durchsetzen wie 1972 in der Frage der Zuständigkeit für die Vergabe der Entwicklungshilfe. Nach der Erdölkrise 1973/74 wurde eine bereits beschlossene Steigerung des Etats der Entwicklungszusammenarbeit und damit eines der Hauptvorhaben Epplers zusammengestrichen. Sein Rücktritt aus Protest erfolgte im Juli 1974 und markierte den Schlusspunkt der grundsätzlichen sozialliberalen Reformbestrebungen im Bereich der Entwicklungspolitik.[2]

Ab Mitte der 1970er Jahre in der Entwicklungszusammenarbeit die Rolle der Frau verstärkt thematisiert. Im weiteren Verlauf setzte eine Umdenken ein. So gab man auf, den Partnerländern feste Ziele vorzuschreiben. Gleichzeitig wuchs das Bewusstsein, dass die Entwicklung in den ärmeren Ländern auch von Veränderungen in den Industrieländern abhängig ist. Gegenwärtig führt seit 1998 Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) das Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Träger (Auswahl)
Finanzielle Zusammenarbeit

Die finanzielle Zusammenarbeit (FZ) bedeutet die Gewährung von Krediten zu günstigeren als den Marktbedingungen oder aus Zuschüssen.

Personelle Zusammenarbeit

Die personelle Zusammenarbeit beinhaltet die Entsendung von Entwicklungshelfer

Technische Zusammenarbeit

Die technische Zusammenarbeit besteht aus der Bereitstellung von Fachkräften, von Material und der Aus- und Fortbildung der Arbeiter.

Literatur

Französische Entwicklungszusammenarbeit

Der Begriff der Co-Entwicklung im Zusammenhang mit Entwicklungshilfe wurde erstmals Mitte der 1990er Jahre in Frankreich verwendet. 2006 startete Nicolas Sarkozy einen erneuten Vorstoß, die Entwicklungshilfe im Sinne einer Co-Entwicklung zu betreiben. Im Mittelpunkt stand dabei der Vorschlag, Einwanderer steuerlich zu entlasten, wenn sie Ihre Verdienste in ihrem Heimatland investieren. Der Vorschlag ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund des großen Einwanderungsdrucks auf Europa zu sehen.

Träger (Auswahl)
  • Coopération du Service National à l'Etranger (CSNE) wurde aufgeteilt in die zwei folgenden:
  • Volontariat International en Entreprise (VIE)
  • Volontariat International en Administration (VIA)
Literatur

Österreichische Entwicklungszusammenarbeit

1993 betrug die Gesamtsumme der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit 6.326,31 Millionen Schilling bzw. 0,30 % des Bruttonationalprodukts. 1993 entfielen zirka 626 Millionen Schilling der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (Dreijahresprogramm) auf folgende Schwerpunkt- (Äthiopien, Burkina Faso, Kap Verde, Mosambik, Ruanda, Uganda, Nikaragua und Bhutan) und Kooperationsländer (Burundi, Kenia, Namibia, Senegal, Simbabwe, Tansania, Nepal, Pakistan, Guatemala, Costa Rica und El Salvador).

Es gibt in Österreich auch zahlreiche private Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit die teilweise für die Durchführung ihrer Projekte von der öffentlichen Hand gefördert werden (ÖED, ÖAD, ÖIE, adc-Austria usw.) sowie ein großes Engagement der Kirchen ("Bruder in Not", "Dreikönigsaktion" usw.). Österreich beteiligte sich auch an der Unterstützung der Reformländer Zentral- und Osteuropas.

Träger (Auswahl)
Literatur
  • Österreichische Forschungsstiftung für Entwicklungshilfe: Entwicklungspolitik, Berichte, Analysen, Informationen, 1994.

Schweizer Entwicklungszusammenarbeit

1960 wurde der Dienst für technische Zusammenarbeit gegründet, 1961 das Amt eines Delegierten des Bundesrates für technische Zusammenarbeit geschaffen. Der Dienst wurde dem Eidgenössischen Politischen Departement (EPD, heute EDA) unterstellt und arbeitete mit der Handelsabteilung, bzw. ab 1968 mit dem Bundesamt für Aussenwirtschaft (Bawi, heute integriert im seco) zusammen. 1977 wurde er in Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe (DEH) und 1996 in Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) umbenannt.

Träger (Auswahl)
Literatur
  • PDF-Download Mulilaterale Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz
  • Entwicklungsland Welt - Entwicklungsland Schweiz, 1975
  • Jb. Schweiz-Dritte Welt, 1981-, (dt. ab 1982)
  • J.-J. de Dardel:"La coopération au développement", 1981
  • Leitbild der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe (DEH), 1991
  • A. Matzinger:"Die Anfänge der schweiz. Entwicklungshilfe 1948-1961", 1991
  • G. Rist:"Le développement: histoire d'une croyance occidentale", 1996

Spannungsfelder

Die Entwicklungszusammenarbeit war seit Anfang an den Spannungsfelder von höchst unterschiedlichen Interessen ausgesetzt.

Rohstoffe

Die meisten der heutigen Entwicklungsländer waren nach dem Zweiten Weltkrieg mit Ausnahme von Lateinamerikas noch unter Kolonialherrschaft. Nach Erlangung ihrer häufig blutig erkämpften Unabhängigkeit waren diese Länder ausgebeutet, verarmt und gegenüber den entwickelten Ländern verschuldet. Entwicklunsgländer besaßen häufig die reiche Rohstoffvorkommen, nicht aber die Mittel sie zu veredeln. Die Industrienationen waren auf die Rohstoffe angewiesen, verfügten dagegen über diese Mittel, jedoch nicht mehr über diese Rohstoffe.

Ost-West Gegensatz

Im Spannungsfeld des sogenannten Ost-West-Konflikt suchten die konkurrienden Blöcke unter den Entwicklungsländern nach Verbündete. Aus Furcht ein Land nach dem anderen würde wie beim Domino zum kommunistischen Block übertreten, wurden häufig nach dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund" strategisch wichtige Entwicklungsländer gefördert, auch wenn es sich um blutige und korrupte Diktaturen handelte, die die Entwicklungschancen des jeweiligen Landes behinderten.

Andere Entwicklungsländer pendelten zwischen beiden Blöcken hin- und her, um oppurtunistisch die jeweils besten Möglichkeiten zu nutzen ("Schaukeldividende").

Wiedergutmachung für erlittene Kolonialpolitik

1964 gründete sich die Gruppe der 77, der mittlerweile 130 Entwicklungsländer angehören, die in der Charta von Algier über die wirtschaftlichen Rechte der Dritten Welt, die Wiedergutmachung für Jahrhundert Jahre langer Kolonialpolitik und die Umgestaltung der Weltbank in eine Entwicklungsbank forderte und verlangte. Ein weitere Forderung war jährlich ein Prozent des in den Industriestaaten erwirtschafteten Bruttosozialprodukts den Entwicklungsländern zugute kommen zu lassen.

Internationaler Terrorismus

Am 11. September 2001 zerstörte die islamische Terrororganisation Al Quaida mit entführten Flugzeugen die Doppeltürme des World Trade Centers in New York und beschädigte das US-Verteidigungsministerium, das Pentagon, in Washington. Mit diesem Anschlag provozierte massive Reaktionen, in der mit sicherheitspolitischen Gründen die US-Regierung 2003 auch den Krieg gegen Afghanistan und gegen das Diktaturregime Saddam Husseins im Irak legitimierte. Diese Sicherheitspolitik setzte neben politischen und militärischen Druckmitteln auch auf entwicklungspolitische Unterstützungsmaßnahmen, um die Entwicklungsländer zur Mitarbeit zu bewegen.

Sicherung von Absatzmärkten

Einige der Entwicklungsländer, besonders im asiatischen Raum, bergen in sich ein enormes Potential von Wirtschaftswachstum und werden von den Industrienationen als zukünftige Absatzmärkte für ihre eigenen Produkte für wirtschaftlich strategisch wichtig erachtet.

Gravierende Einschnitte in der Entwickungszusammenarbeit

Erdölkrise 1973/74

Infolge des Jom-Kippur-Krieges führten die arabischen Erdöl exportierenden Staaten vom Oktober 1973 bis März 1974 einen Ölboykott gegen Israel freundlich gesonnene Länder durch. Dies führte zu einer Energieverknappung in den Industrienationen und löste die erste Ölkrise aus. Zwischen 1973 und 1974 vervierfachte sich der Preis für Rohöl von fast drei US-Dollar auf fast zwölf US-Dollar pro Barrel.

Die Entwicklung in den Entwicklungsländern wurde gebremst. Die sich verschlechternden Handelsbedingungen für viele ihrer Rohstoffe in den siebziger und achtziger Jahren führten zu sinkenden Deviseneinahmen, die sie wiederum vermehrt für das verteuerte Rohöl ausgeben mussten. Dies verstärkte ihre Abhängigkeit von den Großkrediten der Geschäftsbanken.

1979 und 1980 stimmten die arabischen Erdöl exportierenden Staaten für eine zweite Preissteigerungsrunde, die den Richtpreis für Erdöl auf über 30 US-Dollar pro Barrel anhob. In den Industriestaaten kam es zur zweiten Ölkrise und einer noch stärkeren Weltwirtschaftsrezession als nach der ersten Ölkrise. Banken und Regierungen erhöhten die Zinssätze, wodurch die Probleme bei der Schuldenrückzahlung vor allem für die Entwicklungsländer verschärft wurden und zu noch geringeren Exporterträgen der Entwicklungsländer führten.

In den achtziger Jahren wurde es für die Entwicklungsländer zunehmend schwieriger, frühere Kredite von Geschäftsbanken zu decken, und sie mussten sich an die Weltbank um Hilfe wenden. Diese gewährte in der Folge nur dann Kredite, wenn die Empfängerländer sogenannten Strukturanpassungsprogrammen zustimmten, die Wirtschaftsreformen zur Verringerung der Importe und Förderung der Marktwirtschaft erzwangen.

Zeitenwende 1989

Der klassische Ost-West-Konflikt endete 1989 bis 1991 mit dem politischen und ökonomischen Zusammenbruch der meisten kommunistischen Regime. Der Ostblock und seine Führungsmacht Sowjetunion fielen auseinander. Diese Vorgänge veränderten das internationale System und Ansichten in der Entwicklungspolitik in mehrfacher Hinsicht.

Unterstützung menschenverachtender Diktaturregime, die mit "Blockrücksichten" entschuldigt wurden, wurden überflüssig wie auch die aus dem Ost-West-Konflikt entstandenen "Stellvertreterkriege" zwischen und innerhalb von Entwicklungsländern. Es verbesserten sich die Chancen, gegenüber Entwicklungsländern Mindestbedingungen wie die Einhaltung der Menschenrechte, den Kampf gegen Korruption sowie Entwicklungsengagement zu fordern und die Einhaltung dieser Standards an die Weiterleistung von Entwicklungshilfe zu knüpfen. Andererseits hatte die "Blockdisziplin" auch zur Unterdrückung und Eingrenzung inner- und zwischenstaatlicher Konflikte beigetragen, die sich nunmehr verschärften und teilweise gewaltsam ausgetragen wurden.

Strategisch interessante Entwicklungsländer konnten Ost und West nicht länger zum eigenen Vorteil gegeneinander ausspielen. Zudem fiel die Entwicklungshilfe der Ostblockstaaten schlagartig weg, die allerdings von bescheidener Größenordnung und zudem auf "sozialistische", blockangehörige Entwicklungsländer wie Kuba und Nordkorea konzentriert gewesen war. Angesichts wachsender Probleme auch im Norden kamen es nicht zur Umschichtung von Verteidigungsausgaben zur Entwicklungszusammenarbeit. Des Weiteren kam hinzu, dass nun ein Teil der früheren Ostblockländer mit den Entwicklungsländern um die Mittel des Westens konkurrierte.

Mit dem Kommunismus war auch das zentralistisch-planwirtschaftliche Entwicklungsmodell der Ostblockstaaten gescheitert, das mit starkem staatlichem Zwang gearbeitet hatte. Dies führte nicht nur zu grundlegenden Veränderungen sowohl in der entwicklungspolitischen Strategie vieler Entwicklungsländer und ihrer Träger, sondern auch in der wissenschaftlichen Diskussion der Entwicklungstheorie.

Einzelaspekte der Entwicklungszusammenarbeit

Frauen und Entwicklung

Die Erfahrungen von Frauen, ihre Kreativität und ihre Schaffenskraft sind wesentlich für die Entwicklung ihrer Länder und für lebendige Demokratien. Die Weltbank hat nachgewiesen, dass Länder, in denen die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei Erziehung, Beschäftigung und Eigentumsrechten gering sind, weniger Unterernährung und Kindersterblichkeit kennen. Die Wirtschaft dieser Länder wächst schneller, mit weniger Umweltschäden, und sie werden zunehmend verantwortungsvoller regiert. Verbesserte Bildungs- und Lebenschancen für Frauen tragen außerdem zu einer bewussten Familienplanung und einem moderaten Bevölkerungswachstum bei.

Eine Studie der Weltbank stellt fest: „Investitionen in Bildung für Mädchen sind die wirksamsten Einzelinvestitionen, die ein Entwicklungsland vornehmen kann. Die Ausbildung von Mädchen wirkt auf alle Dimensionen der Entwicklung: geringere Kinder- und Müttersterblichkeit, eine geringere Fruchtbarkeitsrate, höherer Bildungsstand bei Töchtern und Söhnen, höhere Produktivität und besserer Umgang mit der Umwelt.

Wenn Frauen diskriminiert oder unterdrückt werden, bilden sie in den entsprechenden Gesellschaften ein „blockiertes Entwicklungspotential“. Die Gesellschaft ist somit nicht in der Lage eine vorhandene und bedeutende Entwicklungsressource zu nutzen. Abgesehen davon ist die Diskriminierung von Frauen ein Menschenrechtsproblem.

Kultur und Entwicklung

Die Kultur fristet in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit ein Schattendasein. Dies betrifft einerseits Kultur im weiteren Sinne, als Lebensweise, Tradition und Brauchtum (so genannte soziokulturelle Schlüsselfaktoren), im Besonderen aber Kultur im engeren Sinne, als Kunst und Kreativität in den Bereichen Bildende Kunst, Darstellende Kunst,Literatur, Musik und Medien sowie deren Einfluss auf die Entwicklung eines Individuums, einer Gesellschaft oder eines Staates.

Für die deutsche Außenpolitik ist festzustellen, dass sich die beiden jeweils zuständigen Ministerien für Entwicklungspolitik und Auswärtige Kulturpolitik, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Auswärtige Amt (AA) nur in wenigen Teilbereichen zuständig fühlen. Es gibt im BMZ derzeit kein Referat für Kultur und in der Kulturabteilung des AA kein Referat für Entwicklungspolitik.

Auf internationaler Ebene gewinnt das Thema in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Zentrales und zugleich jüngstes Moment ist das UNESCO Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen von 2005: „Die Bedeutung des Zusammenhangs zwischen Kultur und Entwicklung für alle Länder, insbesondere für die Entwicklungsländer, zu bekräftigen und die Maßnahmen zu unterstützen, die auf nationaler und internationaler Ebene ergriffen werden, um die Anerkennung des wahren Wertes dieses Zusammenhangs sicherzustellen“...„Die internationale Zusammenarbeit und Solidarität in einem Geist der Partnerschaft zu stärken, um insbesondere die Fähigkeiten der Entwicklungsländer zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen zu erhöhen.“ Staaten wie Schweden (SIDA), Dänemark (Danida), die Niederlande, Österreich (OEZA) und die Schweiz (DEZA) widmen sich bereits intensiv dem Thema.

In den letzten Jahren widmen sich zunehmend auch deutsche Akteure dem Gegenstandbereich, etwa an den Konferenzen zu „Fortschritt“ 2004 und „Kultur, Entwicklung und Fortschritt“ 2006 des Goethe-Instituts und der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH. Die Szene der NROs auf diesem Gebiet ist weiter dünn bestellt. Deutsche Beispiele sind der seit 1992 in Münster ansässige und in Nicaragua agierende gemeinnützige Verein Pan y Arte und der in Tansania aktive Freundeskreis Bagamoyo. Ein internationales Beispiel ist das von Jeunesse Musical International initiierte Projekt im südlichen Afrika Music Crossroads Southern Africa.

Im Oktober 2006 wurde nun das von verschiedenen deutschen NROs und Experten formulierte Manifest für eine enge Zusammenarbeit zwischen Auswärtiger Kulturpolitik und Entwicklungspolitik, Kultur und Kunst für nachhaltige Entwicklung“ veröffentlicht. Es beinhaltet einen Katalog an Leitsätzen zur Implementierung von „Kultur & Entwicklung“ in Politik und Praxis.

Kritik an der Entwicklungszusammenarbeit

Viele Kritikpunkte stehen im Zusammenhang mit den Spannungsfelder der Entwicklungszusammenarbeit. So dient vielfach, die an Bedingungen geknüpfte Entwicklungszusammenarbeit den Geberländern um ihre eigenen Exporte und Dienstleistungen zu subventionieren. Es wird geschätzt, dass weltweit 30 Prozent der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit ihren vorherbestimmten Zweck nicht erfüllen, weil sie durch Korruption auf private Bankkonten verschwinden oder die Mittel unter hohe Verwaltungskosten verbraucht werden.

Der Bezeichnung Entwicklungszusammenarbeit entspricht im Wesentlichen mehr dem westlichen Entwicklungsbegriff, der sich an einer eher kapitalistischen Produktionsweise orientiert. Neue, eigenständige Wege in den Entwicklungsländern werden durch die politischen Vorgaben der Geberländer mehr verhindert als gefördert.

Entwicklungszusammenarbeit habe in vielen der groß angelegt Entwicklungsprojekten zu einer Verstädterung und Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt, nicht aber auf dem Lande geführt und würde die Armen und Bedürftigen nicht erreichen. Eine regierungsinterne Überprüfung von 100 Entwicklungshilfeprojekten des Jahres 1996 hatte zum Ergebnis, dass fast 50 Prozent Mängel in Planung und Organisation aufweisen würden.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die zunehmende Verschuldung der Entwickungsländer, die von 1985 bis 1992 de facto zum Beispiel mehr für Rückzahlungen und Zinsen haben aufwenden müssen, als sie vom Norden an Entwicklungszusammenarbeit erhielten. Nach den Zahlen der Organisation für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für den Nettomittelzufluss und den gesamten Schuldendienst weisen für diesen Zeitraum einen durchschnittliche Jahresfinanzfluss von Süden nach Norden in Höhe von 44,39 Milliarden US-Dollar aus.

Zahlreiche Versuche wurden unternommen den Schuldenberg der Dritten Welt zu verkleinern. Dazu gehörten auch Refinanzierungen, Umschuldungen und Schuldenerlasse, wobei vieles davon durch den Pariser Club, eine Ad-hoc-Gruppe, die aus Gläubigerländern besteht, abgewickelt wird. Es wurden auch alternative Modelle diskutiert wie das Modfell der Self-Reliance, einem Entwurf des Vertrauens auf eigene Kräfte, bei der die kulturelle Rückbesinnung im betreffenden Land gegenüber der meist vorschnellen Anpassung an die Industrienationen im Vordergrund steht. Es wurden auch neuartige Vorhaben verwirklicht, wie zum Beispiel die Aktionen „Schulden-gegen-Natur”, bei denen der Austausch von Schulden gegen Natur- und Ressourcenschutzmaßnahmen angeboten wurde.

Glossar

Abkürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit (Auswahl)
Abk. Englisch Deutsch Kommentar
AwZ Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der für Entwicklungspolitik zuständige Fachausschuss des Deutschen Bundestages.
BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ist das für die Entwicklungszusammenarbeit zuständige Ministerium des Bundes. www.bmz.de
DAC Development Assistance Committee Der Entwicklungshilfeausschuss der OECD. Neben der Gewinnung von statistischem Datenmaterial für den Bereich der Entwicklungszusammenarbeit gehört auch die regelmäßige Evaluierung der entwicklungspolitischen Maßnahmen seiner Mitgliedstaaten zu seinen Aufgaben ebenso wie die Erarbeitung von Strategien und Konzeptionen zu entwicklungspolitischen Themen und die Veröffentlichung von Jahresberichten. www.oecd.org
DED Deutscher Entwicklungsdienst. www.ded.de
EBRD Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Internet:
ECHO (, ) European Community Humanitarian Office Europäisches Amt für humanitäre Hilfe Das Amt wurde 1992 gegründet, um schnell und flexibel humanitäre Hilfe in Katastrophen- und Notfällen zu leisten.
EEF Europäischer Entwicklungsfonds Internet:
EIB European Investment Bank Europäische Investitionsbank Internet:
FAC Food Aid Convention Internationalen Nahrungsmittelhilfe-Übereinkunft Die Mitgliedstaaten und die Kommission der EU haben sich im Rahmen der Internationalen Nahrungsmittelhilfe-Übereinkunft 1999 verpflichtet 1,32 Millionen Tonnen Getreide oder vergleichbare Produkte an Entwicklungsländer zu liefern.
FZ Finanzielle Zusammenarbeit. auch "Kapitalhilfe"
GATT General Agreement on Tariffs and Trade Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen. Bis zu seinem Übergang in die neu gegründete WTO im Jahre 1995 war das GATT somit das zentrale Vertragswerk zur Aushandlung von Regeln für den Welthandel.
GTZ Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit. Bundeseigene, privatrechtlich als GmbH organisierte Gesellschaft, die im Auftrag des BMZ die Technische Zusammenarbeit (TZ) abwickelt. www.gtz.de
HDI Human Development Index Index der menschlichen Entwicklung Wird vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) anhand der drei Indikatoren Lebensdauer, Bildung und Lebensstandard für gegebene Staaten berechnet wird.
HIPC-Initiative Highly Indebted Poor Countries-Initiative Initiative für hochverschuldete Länder Geht auf einen Beschluss der Weltbank und des IWF im Jahre 1996 zurück, der das Ziel verfolgt, die Schuldenlast für die Gruppe der hochverschuldeten Länder auf ein "tragfähiges" Maß zu reduzieren.
IDA International Development Association Internationale Entwicklungsorganisation 1960 gegründete Tochterorganisation der Weltbank, die Kredite zu Vorzugsbedingungen an ärmere Entwicklungsländer mit einem BSP pro Kopf von zurzeit weniger als 865 US-Dollar vergibt. www.worldbank.org
InWEnt Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH. Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH. Aus der Zusammenführung der Carl-Duisberg-Gesellschaft und der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung entstandene Organisation der personellen Zusammenarbeit (PZ). www.inwent.org
IWF Internationaler Währungsfonds (auch International Monetary Fund - IMF) 1944 gegründete Finanzorganisation mit Status einer Sonderorganisation bei den Vereinten Nationen. www.imf.org
KfW-Bankengruppe Kreditanstalt für Wiederaufbau als Zentrum dieser Bankengruppe. Öffentlich-rechtliches Kreditinstitut, das neben anderen Aufgaben, wie z.B. Wiederaufbau und Förderung der deutschen Wirtschaft, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit vom BMZ mit der Abwicklung der FZ beauftragt ist. www.kfw.de
LDC Least Developed Countries am wenigsten entwickelte Länder
NEPAD New Partnership for Africa's Development Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung Aus verschiedenen Vorläuferprogrammen hervorgegangene und 2001 beschlossene Initiative afrikanischer Staaten, in dessen Rahmen die Mitgliedsstaaten ihre kollektive Eigenverantwortung für die Initiierung von Entwicklung und Wachstum auf dem Kontinent betonen. www.nepad.org
NRO Nichtregierungsorganisationen (auch: NGO, Non-Governmental Organisation) Nach einem breiten Verständnis können alle Organisationen der Zivilgesellschaft, die also nicht zum staatlichen Sektor gehören, als NRO bezeichnet werden.
NWWO Neue Weltwirtschaftsordnung Bezeichnung für eine von den Entwicklungsländern insbesondere in den 1970er Jahren geforderte Veränderung des internationalen Wirtschaftssystems.
OA Official Aid for Countries and Terretories in Transition Öffentliche Hilfe für Transformationsländer (insbesondere osteuropäische Staaten), die nicht der ODA zugerechnet wird.
ODA Official Development Assistance Öffentliche Entwicklungshilfe Laut Definition des DAC zählen all jene Leistungen zur ODA, die aus öffentlichen Mitteln stammen, ein Zuschusselement von mindestens 25 Prozent enthalten und darauf abzielen, die Lebensbedingungen in den vom DAC anerkannten Entwicklungsländern zu verbessern.
OECD Organisation für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung
OPEC Organization of the Petroleum Exporting Countries Organisation erdölexportierender Länder, die im Interesse ihrer derzeit elf Mitgliedstaaten, die mehr als Dreiviertel aller weltweiten Rohölvorkommen kontrollieren, danach strebt, durch Absprachen über Ölfördermengen und Ölpreise den weltweiten Preis für den Rohstoff Öl auf einem hohen Niveau zu stabilisieren. www.opec.org
PZ Personelle Zusammenarbeit Im Bereich der PZ umfasst die Entwicklungszusammenarbeit insbesondere drei Bereiche: die Vorbereitung und Durchführung der Entsendung von Fachkräften aus Industrieländern in Entwicklungsländer, die Aus- und Weiterbildung von Personen aus Entwicklungsländern sowie die Unterstützung von Fachkräften aus Entwicklungsländern bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt ihres Heimatlandes.
PPP Public-Private-Partnership Öffentlich - private Partnerschaft Kooperationen von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren (v.a. Wirtschaftsunternehmen), die auch im Falle von Entwicklungsprojekten zu finden sind.
SILIC Severely Indebted Low-Income Countries hochverschuldete Länder mit niedrigem Einkommen Von der Weltbank verwendete Klassifikation.
SIMIC Severely Indebted Middle-Income Countries Hoch verschuldete Länder mit mittlerem Einkommen. Von der Weltbank verwendete Klassifikation.
UNCTAD United Nations Conference on Trade and Development Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung Als ständiges Organ der Vereinten Nationen werden im Rahmen der in Abstand von jeweils vier Jahren stattfindenden Konferenzen Fragen des Welthandels diskutiert. Internet: www.unctad.org
UNDP United Nations Development Programme Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen 1965 gegründet koordiniert es seit 1970 die entwicklungspolitischen Programme und Aktivitäten der Vereinten Nationen. www.undp.org
UNICEF United Nations Children's Fund
UNVS United Nations Volunteer Service Freiwilligendienst der Vereinten Nationen
VENRO Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. umfasst als freiwilliger Zusammenschluss rund 100 deutsche Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind. www.venro.org
VN Vereinte Nationen www.un.org
WTO World Trade Organization Welthandelsorganisation Als "Erweiterung" des GATT verfolgt die WTO das grundsätzliche Ziel, durch den Abbau von Handelshemmnissen einen möglichst freien weltweiten Handel zu ermöglichen. Internet: www.wto.org
VENRO Der Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. umfasst als freiwilliger Zusammenschluss rund 100 deutsche Nichtregierungsorganisationen, die im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind. www.venro.org

Siehe auch

Zitate

„Flows of official financing administered with the promotion of the economic development and welfare of developing countries as the main objective, and which are concessional in character with a grant element of at least 25 percent (using a fixed 10 percent rate of discount). By convention, ODA flows comprise contributions of donor government agencies, at all levels, to developing countries (“bilateral ODA”) and to multilateral institutions. ODA receipts comprise disbursements by bilateral donors and multilateral institutions.“

OECD, Glossary of Statistical Terms

„Entwicklung ist mehr als der Übergang von Arm zu Reich, von einer traditionellen Agrarwirtschaft zu einer komplexen Stadtgemeinschaft. Sie trägt in sich nicht nur die Idee des materiellen Wohlstands, sondern auch die von mehr menschlicher Würde, mehr Sicherheit, Gerechtigkeit und Gleichheit.“

Willy Brandt 1977 Vorsitzender der "Unabhängige Kommission für internationale Entwicklungsfragen" zum Begriff der Entwicklung

„Entwicklungshilfe nimmt das Geld der Armen in den reichen Ländern und gibt es den Reichen in den armen Ländern.“

Achmed Mohamed Saleh, Journalist aus Tansania

„Am Unerträglichsten finde ich es, dass es Armut in reichen Ländern und reiche Menschen in armen Ländern gibt. In beiden Fällen sind sie fehl am Platz.“

Sir Peter Ustinov, UNICEF-Botschafter

„Wir müssen die Änderung sein, die wir in der Welt sehen wollen“

Mahatma Ghandi, Führer der indischen Befreiungsbewegung

Quellen

  1. a b Geschichte des BMZ
  2. Institut für Zeitgeschichte

Anmerkungen

1 Zur Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste (AGdD) gehört auch das Förderungswerk für rückkehrende Fachkräfte der Entwicklungsdienste. foerderungswerk.de

2 Zum Arbeitskreis "Lernen und Helfen in Übersee" e.V. (AKLHÜ) gehören noch weitere Organisationen an, die mögliche Freiwilligen-Einsätze anbieten wie zum Beispiel Internationale Bauorden www.entwicklungsdienst.de

3 "Eirene - Internationaler Christlicher Friedensdienst" nimmt insofern eine Sonderrolle unter den Entwicklungsdiensten ein, da es auch schweizerische, niederländische, belgische, französische und deutsche Entwicklungshelfer entsendet.

Literatur

  • Entwicklungshilfe und ihre Folgen. Ergebnisse empirischer Untersuchungen in Afrika, herausgegeben von T.Bierschenk und G.Elwert. Frankfurt am Main u.a. (2. Aufl) 1997.
  • Michaelowa,K.: Die neue politische Ökonomie liefergebundener Entwicklungshilfe. Baden-Baden 1998.
  • Bliss,F.: Zum Beispiel Entwicklungshilfe. Göttingen 2001.
  • Werner Lachmann: Entwicklungspolitik, Band 1. Oldenbourg Verlag, München 2004, ISBN 3-486-25139-2
  • Werner Lachmann: Entwicklungspolitik, Band 4: Entwicklungshilfe. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 3-486-22956-7
  • Franz Nuscheler: Lern- und Arbeitsbuch Entwicklungspolitik. 5. Auflage. Dietz, Bonn 2004, ISBN 3-8012-0350-6.
  • Hans-Rimbert Hemmer: Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer, 2002, ISBN 3-8006-2836-8