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Härtsfeldbahn

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Härtsfeldbahn
0,0 Aalen Härtsf. Personenbahnhof
Abzweig nach links und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
Übergabegleis vom Bahnhof Aalen
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
0,8 Aalen Härtsf. Güterbahnhof
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,5 Unterkochen
Unterkochen-Viadukt
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Kocherburg-Tunnel 96 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
7,4 Waldhausen-Glashütte
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
12,4 Ebnat (Härtsfeld)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
16,0 Brünstholz
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
20,0 Elchingen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
24,1 Dossingen
28,1 Neresheim
Haltepunkt / Haltestelle
29,6 Steinmühle
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
30,1 Härtsfeldwerke Neresheim
30,9 Sägmühle (Neresheim)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
32,4 Iggenhausen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
33,6 Katzenstein
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
35,9 Dischingen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
38,9 Ballmertshofen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
40,9 Reistingen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
42,4 Ziertheim
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
46,6 Wittislingen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
48,2 Zöschlingsweiler
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
51,9 Lauingen Härtsfeldbf.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
54,1 Hausen (b. Dillingen, Donau)
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Donautalbahn von Ulm
Bahnhof
55,5 Dillingen (Donau)
Strecke
Donautalbahn nach Donauwörth

Die Härtsfeldbahn war eine schmalspurige (Spurweite 1.000 mm) Nebenbahn über das im Osten Baden-Württembergs gelegene Härtsfeld mit Weiterführung nach Bayern. Ausgangspunkt war Aalen; über Neresheim und Ballmertshofen erreichte sie nach 55 km Dillingen an der Donau. Ein rund drei Kilometer langer Abschnitt wurde von einem Verein wieder aufgebaut und 2001 als Museumsbahn eröffnet.

Verlauf

Die Strecke begann mit dem Personenbahnhof Aalen. Er lag an der dem Empfangsgebäude gegenüber liegenden Seite des Bahnhofes Aalen, dem Verknüpfungspunkt der Riesbahn nach Donauwörth, der Oberen Jagstbahn nach Crailsheim, der Remsbahn nach Stuttgart und der Brenzbahn nach Ulm.

Mit der Einmündung eines normalspurigen Übergabegleises begann ein Abschnitt mit Dreischienengleis. Auf den Normalspurschienen wurden Güterwaggons zwischen dem Normalspurnetz und dem 800 Meter hinter dem Personenbahnhof liegenden Güterbahnhof ausgetauscht. Dort befanden sich Anlagen zur Verladung der Normalspurwaggons auf Rollböcke. Am Güterbahnhof hielten auch Personenzüge.

Viadukt bei Unterkochen

Die bis hierher parallel zur Brenzbahn verlaufende Strecke begann nun den Aufstieg aus dem Tal des Kochers.

An der Strecke befindet sich zwischen dem Viadukt über den Kocher und dem Bahnhof Glashütte der 96 Meter lange Kocherburg-Tunnel (auch Wallenhau-Tunnel genannt). Dieser ist heute zugemauert und dient Fledermäusen als Unterschlupf (Fledermausschutz in der Region Ostalb).

Geschichte

Härtsfeldbahn bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Neresheim

Der erste Streckenabschnitt (Aalen–Ballmertshofen, 39 km) wurde am 29. Oktober 1901 eröffnet, die Weiterführung nach Dillingen am 3. April 1906. Eigentümer und Betreiber war zunächst die Badische Lokal-Eisenbahnen-Gesellschaft (BLEAG), von der die Bahn im Jahre 1910 an die Württembergischen Nebenbahnen (WN) überging. Bis 1956 herrschte ausschließlich Dampfbetrieb, dann wurde auf Dieselbetrieb (Triebwagen) umgestellt. Die Dampflokomotiven wurden 1963 endgültig abgestellt.

T 33 an den Härtsfeldwerken.

Die Härtsfeldbahn war auch Versuchsstrecke der Maschinenfabrik Esslingen, auf der gelegentlich ins Ausland zu liefernde Meterspurfahrzeuge erprobt wurden. Als Beispiel seien hier Triebwagen der Bahnen auf der griechischen Halbinsel Peloponnes genannt.

Auch die Härtsfeldbahn überlebte das Nebenbahnsterben nicht: Der Personenverkehr wurde am 30. September 1972, der Güterverkehr zwei Monate später eingestellt, anschließend wurden die Gleise abgebaut.

Museumsbahn

1985 bildete sich der Verein „Härtsfeld-Museumsbahn e.V.“ mit dem Ziel, die Härtsfeldbahn auf dem Abschnitt Neresheim–Dischingen[1] als Museumseisenbahn zu reaktivieren. Von Neresheim ausgehend hat der Verein inzwischen in Eigenarbeit einen fast 3 km langen Abschnitt wieder aufgebaut. Die Eröffnung fand am 20. Oktober 2001 statt, kurz vor dem hundertjährigen Eröffnungsjubiläum.

Seit 1. Mai 2002 findet in den Sommermonaten Fahrbetrieb mit dampflokbespannten Zügen und Dieseltriebwagen statt. Fahrtage sind jeweils am ersten Sonntag im Monat von Mai bis Oktober, zusätzliche Termine sind der Saisonstart am 1. Mai, außerdem der "Tag der offenen Lokschuppentür" an Christi Himmelfahrt, Pfingstsonn- und montag, die "Neresheimer Bahnhofshocketse" am zweiten Augustwochenende und der "Tag des offenen Denkmals" im September. Zusätzlich können jederzeit Sonderfahrten mit Dampflok oder Triebwagen gebucht werden.

Lok 12 mit einem Sonderzug.

Betriebsfähige Fahrzeuge für die Museumszüge sind derzeit:

-Lok 12 (Maschinenfabrik Esslingen 1913, No. 3711)(Hauptuntersuchung abgeschlossen, Lok einsatzfähig)

-T 33 (Wismar 1934 an Kleinbahn Bremen-Tarmstedt, 1956 an Württembergische Nebenbahnen AG (Härtsfeldbahn), 1961-64 neuer Aufbau durch Firma Auwärter, 1973 an WEG Amstetten-Laichingen, 1985 HMB e.V. Neresheim)

-Personenwagen HMB 1 (Ex SSB 117, 1906 von SSB AG ("Zacke") an WN, Aufarbeitung 1994-2001, seit Streckeneröffnung im Einsatz)

-Personenwagen HMB 5 (hergestellt durch Waggonfabrik Herbrand Köln 1899, 2000 von OEG an HMB, Aufarbeitung 2000-2006, im Einsatz seit August 2006)

T 33 beim Umsetzen in der Sägmühle, im Hintergrund TA 101.

-Personenwagen HMB 7 (Schweizerische Industriegesellschaft Neuhausen 1888 an Brünigbahn, 1949 von SBB an WN, Aufarbeitung 1998-2001, seit Streckeneröffnung im Einsatz)

-Packwagen Gw 153 (seit Streckeneröffnung im Einsatz)

-Niederbordwagen Ow 301 (seit 1998 im Einsatz, u. a. zum Streckenbau und Fahrradtransport)

-Niederbordwagen Ow 303 (im Einsatz seit Sommer 2004)

-Triebwagenanhänger TA 101 (1954-1956 neuer Aufbau von Auwärter auf Basis von altem Herbrand C4i, 1999-2004 Aufarbeitung, seit Saisonstart 2004 im Einsatz)

Wiederaufbau

Rodungsarbeiten zwecks des Weiterbaus der Strecke vom Bahnhof Sägmühle nach Katzenstein.

Seit 1985 bemüht sich der Härtsfeld-Museumsbahn e.V. um einen Wiederaufbau eines Teilstücks der Härtsfeldbahn. Der ursprünglich geplante Wiederaufbau des Albaufstiegs bei Unterkochen musste verworfen werden, schließlich wurde in den Jahren 1996-2001 der Abschnitt Centralstation Neresheim - Bahnhof Sägmühle wieder aufgebaut. Dieser hat eine Länge von 2,865 km. Eine Verlängerung der Museumsbahn an den Härtsfeldsee befindet sich derzeit im Bau und wird die jetzige Streckenlänge nahezu verdoppeln. Vorläufiger Endbahnhof wird dann der Bahnhof Katzenstein bei km 5,6 sein, der sich direkt am Ufer des Härtfeldsees befindet.

Literatur

  • Kurt Seidel: Die Härtsfeldbahn Aalen–Neresheim–Dillingen. Horst-Werner Dumjahn Verlag, Mainz 1979. ISBN 3-921426-12-X
  • Marcus Benz: Die Härtsfeld-Museumsbahn wieder unter Dampf!. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 263/Jahrgang 28/1994. EK-Verlag GmbH, ISSN 0170-5288, S. 34–36.
  • Volker Wollny: Die Härtsfeld-Museumsbahn. Eine Eisenbahn für eine arme Gegend. In: Eisenbahn-Kurier. Nr. 322/Jahrgang 33/1999. EK-Verlag GmbH, ISSN 0170-5288, S. 66–69.

Film & Fernsehen

Quellen

  1. Webseite des Vereins Härtsfeld-Museumsbahn

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