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Thorium(IV)-oxid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Thorium(IV)-oxid
Andere Namen

Thorium(IV)-oxid

Summenformel ThO2
Kurzbeschreibung

schweres weißes kristallines Pulver

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1314-20-1
Wikidata Q420634
Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

fest

Dichte

9,86 g·cm−3

Schmelzpunkt

3.220 °C

Siedepunkt

4.400 °C

Löslichkeit

In Wasser unlöslich

Gefahren- und Sicherheitshinweise

Radioaktiv
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Thoriumdioxid ist das einzig stabile Oxid des radioaktiven Elements und Actinoids Thorium. In der Natur kommt die Verbindung als Mineral Thorianit vor.

Herstellung

Thoriumodixid kann durch Oxidation von Thorium und nachfolgender Reinigung (Befreiung von Thoriumresten) hergestellt werden.

Eigenschaften

Thoriumdioxid ist ein geruchloses, weißes Pulver. Das Mineral Thorianit kristallisiert Kubisch und besitzt ein Fluoritgitter. Das ThO2 hat den höchsten Schmelzpunkt unter allen Oxiden und weist eine hohe Lichtbrechung auf. Auffällig ist weiterhin auch die hohe Dichte von 9,86 g·cm−3. Die Wasserlöslichkeit von Thoriumdioxid ist extrem gering. Erst im stark sauren pH-Bereich von 4 und darunter steigt die Löslichkeit leicht an.

Anwendungen

Thoriumdioxid wird als Zuatz in optischen Gläsern genutzt, um die Lichtbrechung zu erhöhen. Früher war es ein Bestandteil von Glühstrümpfen. Weiterhin setzt man es den Wolframelektroden beim Elektroschweißen zu, um den elektrischen Funken zu stabilisieren. In der Regel sind bei solch einer Nutzung 2 bis 3 % Thoriumdioxid enthalten. Aufgrund der Radioaktivität des Thoriums sieht man aber mehr und mehr von zivilen Anwendungen ab. Thoriumdioxid wird auch als Brutmaterial in Kernreaktoren genutzt.

Gefahren

Thoriumdioxid wirkt reizend auf Haut und Augen; bei Verletzungen kann es in den Körper gelangen und toxisch wirken. Beim Einatmen und Verschlucken ist es sehr giftig. Der extrem langlebige Stoff erhöht das Krebsrisiko.[2] Das Röntgenkontrastmittel Thorotrast, welches zum Hervorheben von bestimmten Details in Röntgenbildern bis Ende der 1940er Jahre diente, wurde aufgrund des Krebsrisikos nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr eingesetzt.

Quellen

  1. Die von der Radioaktivität ausgehenden Gefahren gehören nicht zu den einzustufenden Eigenschaften nach der GHS-Kennzeichnung.
  2. a b BOC Edwards Sicherheitsdatenblatt