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Ludwig Boltzmann

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Ludwig Boltzmann (* 20. Februar 1844 in Wien, † 5. September 1906 in Duino bei Triest) war ein österreichischer Physiker.

Boltzmann studierte in Wien und wurde 1867 Assistent an der dortigen Universität bei Josef Stefan. 1869 nahm er eine Professur für Theoretische Physik in Graz an. Über München, Wien und Leipzig gelangte er schließlich 1902 auf den Lehrstuhl von Josef Stefan in Wien.

Das Lebenswerk Boltzmanns besteht darin, darin dass er die Thermodynamik neu aufstellte. Dabei begründete er mit James Maxwell die Statistische Mechanik und deutete die Entropie als eine molekulare Größe: Die Zunahme der Entropie ist ein Übergang in einen Zustand von größerer Wahrscheinlichkeit.

Boltzmann war eine Verfechter der atomistischen Vorstellung. Er hatte dabei zahlreiche Fachgenossen seiner Zeit als Gegner, unter ihnen Ostwald und Max Planck. Dieser griff jedoch bei seinem genialen Strahlungsgesetz auf die Vorstellungen Boltzmanns zurück. Das Stefan-Boltzmann-Gesetz (die ausgestrahlte Leistung ist der 4. Potenz der absoluten Temperatur proportional) ist ein Sonderfall des Planckschen Gesetzes (Stefan-Boltzmann-Konstante).

Boltzmann konnte mit beißender Ironie seine Mitmenschen traktieren, hatte jedoch eigentlich ein gütiges Wesen. Er liebte Musik. Die letzten Lebensjahre waren durch sein körperliches Leiden geprägt, dem er ein gewaltsames Ende bereitete. Auf seinem Grabstein in Wien steht die fundamentale Beziehung


(die Entropie ist dem [natürlichen] Logarithmus der Wahrscheinlichkeit proportional). k ist dabei die Boltzmann-Konstante , die universelle Gültigkeit hat.