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Technische Universität Darmstadt

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Technische Universität Darmstadt
Datei:Athene logo sw.jpg
Technische Universität Darmstadt (Deutschland)
Technische Universität Darmstadt (Deutschland)
Präsident: Johannes Buchmann
(kommissarisch)
Kanzler: Hanns H. Seidler
Gründungsdatum: 10. Oktober 1877
Ort: Darmstadt, Deutschland
Trägerschaft: Öffentlich
Landesmittel: 173,5 Mio. EUR (2005)
Drittmittel: 58,6 Mio. EUR (2005)
Semesterbeitrag: 193,41€ inkl. Semesterticket

(RMV sowie einige
Übergangsgebiete)
und Verwaltungskostenbeitrag

Studiengebühren: ab WS 2007/2008:
500 € pro Semester
Fachbereiche: 13
Studiengänge: 40
immatrikulierte Studenten: 16.624 (WS 06/07)
(student.) Frauenanteil: 29,58% (WS 06/07)
Mitarbeiter: 3.074 (2004)
davon Wissenschaftler: 1.610 (2004)
Internat. Partnerschaften: 65 (2002)
Universitätsbibliothek: Universitäts- und
Landesbibliothek Darmstadt
Bautyp: Campus- und Urbanuniversität
Anschrift des Rektorats: TU Darmstadt
64277 Darmstadt
Offizielle Website: http://www.tu-darmstadt.de
Offizielle e-Mail: E-Mail

Die Technische Universität Darmstadt ist eine deutsche Universität, die vor allem wegen ihrer Leistungen in der Elektrotechnik und Informationstechnik sowie dem Maschinenbau international bekannt ist.

Geschichte

Westflügel altes Hauptgebäude

Die polytechnische Schule zu Darmstadt wurde am 10. Oktober 1877 durch Verleihung des Titels Technische Hochschule zu Darmstadt von Ludwig IV., Großherzog von Hessen und bei Rhein, in den Universitätsstatus erhoben. Damit erfolgte auch eine Änderung der Aufnahmebedingungen, die nunmehr das Abitur voraussetzten. 1899 wurde der TH Darmstadt das Promotionsrecht zuerkannt. Um den Universitätsrang international zu verdeutlichen, änderte die Technische Hochschule am 1. Oktober 1997 ihren Namen in Technische Universität (TU Darmstadt).

Schon von Anfang an litt die TH Darmstadt unter finanziellen Engpässen im armen Großherzogtum Hessen, so dass 1881/1882 offen über eine Schließung geredet wurde. Doch die Hochschule und die Regierung wagten mutig einen Schritt nach vorne und gründeten 1882 die weltweit erste Fakultät für Elektrotechnik. Ihr erster Professor wurde Erasmus Kittler, der 1883 den ersten Studiengang für Elektrotechnik überhaupt einrichtete. Die rasant ansteigende Zahl der Studierenden verhinderte die Schließung und das Fächerangebot konnte ausgebaut werden. Das Papieringenieurswesen und die Luftschifffahrt und Flugtechnik kamen hinzu.

Die TH Darmstadt war für ausländische Studenten schon immer sehr attraktiv. Insbesondere der Studiengang Elektrotechnik zog viele ausländische Studenten - im wesentlichen aus Osteuropa - an. So waren 1906 75% aller Studenten der Elektrotechnik ausländische Studenten.

1933 wird auch die TH Darmstadt im Zuge der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gleichgeschaltet. Jüdische Wissenschaftler verlieren ihre Stelle und sind gezwungen ins Exil zu gehen. Auch der mit einer Jüdin verheiratete Gerhard Herzberg, der 1971 den Nobelpreis für Chemie verliehen bekam, verließ deswegen die TH Darmstadt.

Im September 1944 wird 80% von Darmstadt durch einen Bombenangriff zerstört, darunter leidet auch die im Zentrum liegende Technische Hochschule. 1945 von den Alliierten geschlossen, wird sie 1946 wiedereröffnet und schon 1947 findet der erste Kongress für Ingenieursausbildung (IKIA) statt.

Seit den 1960er Jahren wird, gefördert durch ständig steigende Studentenzahlen, der Ausbau der Technischen Universität Darmstadt immer weiter vorangetrieben.

Seit dem 1. Januar 2005 ist die TU Darmstadt als erste deutsche Universität autonom. Es sollen neue Entscheidungsstrukturen erprobt werden, u.a. kann die Hochschule den Haushalt und die Liegenschaften selbst verwalten und selbständig mit Professoren über ihr Gehalt und ihre Ausstattung verhandeln und sie ernennen.

Standorte

Bezeichnung

Gebäudenummerierung

Die Universität nummeriert ihre Gebäude durchgehend nach einem Schema:

  • Der erste Buchstabe Bezeichnet den Standort, also Stadtmitte, Lichtwiese, Hochschulstadion, Botanischer Garten und Windkanal.
  • Die folgende Ziffer bezeichnet einen Unterabschnitt, wie etwa S2 für Stadtmitte-Nord.
  • Nach einem Trennungszeichen „|“ folgt dann die Gebäudenummer, sowie gegebenenfalls die Raumnummer.
  • Danach folgt die zwei- bzw dreistellige Nummer des Raumes, wobei (wie oft auch sonst üblich) die meisten Räume, die mit 0 anfangen im Erdgeschoss liegen, die mit 1 anfangen im 1. Obergeschoss etc.

So lassen sich alle Gebäude und Räume eindeutig bezeichnen.

Stadtmitte

Audimax- und Hauptgebäude

Der älteste Standort der Universität befindet sich im so genannten Hochschulviertel der Darmstädter Innenstadt. Das Gebiet zwischen Herrengarten, Schloss und Darmstädter Altstadt teilt sich in drei Abschnitte auf. Im Mittelpunkt befindet sich der Abschnitt S1 rund um das Alte Hauptgebäude (S1|03). Dort liegen die Institute der Fachbereiche Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Maschinenbau und Papierwissenschaft. Am Karolinenplatz befindet sich das neue Hauptgebäude (S1|01) mit dem Audimax und der Universitätsverwaltung und daneben die Mensa (S1|11) mit der Verwaltung des Darmstädter Studentenwerks. Ein vielfältiges Kulturprogramm bietet die Stoeferlehalle, besser bekannt unter ihrer Grundfläche 603qm, die tagsüber als Café benutzt wird.

Der nördliche Abschnitt S2 zwischen Herrengarten und Prinz-Georgs-Garten ist Standort für die Fachbereiche Mathematik, Physik und Informatik. Das älteste Gebäude ist das Institutsgebäude (S2|08) an der Hochschulstraße gegenüber des Alten Hauptgebäudes. Es stammt noch aus der Gründungszeit der Hochschule und wird heute von den Physikern genutzt. Das 1937 erbaute damalige Chemie-Institut (ehemals Eduard-Zintl-Gebäude, heute Robert-Piloty-Gebäude), wurde 2005 komplett renoviert und steht seitdem den Informatikern zur Verfügung.

Der südliche Abschnitt S3 ist geprägt vom Darmstädter Residenzschloss, welches von der Universität genutzt wird und unter anderem die Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt beinhaltet. Der Schlosskeller wird als studentischer Partykeller genutzt. Während im Schloss der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften residiert, befinden sich die Institute der Elektrotechniker in den umliegenden Neubauten. Das sechseckige Hexagon wird von mehreren Fachbereichen als Hörsaal benutzt.

Weitere Gebäude sind über die Darmstädter Innenstadt verstreut und tragen die Sammelstandortbezeichnung S4.

Campus Lichtwiese

Die Lichtwiese liegt im Südosten der Darmstädter Kernstadt zwischen Nieder-Ramstädter Straße und Bahndamm der Odenwaldbahn.

Sie wurde erstmals 1924 von der TH genutzt. Damals als Flugplatz der Akademischen Fliegergruppe. Der Flugplatz wurde weiter ausgebaut und konnte sich eine Zeit als internationaler Flughafen behaupten. Nach dem Niedergang des Flughafens ging die Lichtwiese in den 1960ern wieder in den Besitz der Universität über, die wegen akutem Platzmangel einige Institute dorthin verlegte. Neben den Instituten der Chemiker, Architekten, Maschinenbauer, Bauingenieure u.a. hat der Campus eine eigene Mensa mit dem Biergarten Lichtwiesn.

Die Verkehrsanbindung gilt als problematisch. Nur eine Darmstädter Stadtbuslinie fährt zum abgelegenen Campus. 2007 wird der Haltepunkt Lichtwiese der Odenwaldbahn eröffnet, um diesen Makel zu beheben. Der Standort Lichtwiese erhält dadurch Direktverbindungen aus Richtung Odenwald, Darmstadt Hbf und Frankfurt.

Campus Lichtwiese: Mensa und Fachbereich Chemie



Politik

Studierendenparlament

Zusammensetzung des Studierendenparlaments der TU Darmstadt (ab WS 06/07, Wahlbeteiligung 31%)
Hochschulpolitische Gruppe Sitze
Fachwerk - Liste der Fachschaften 17
Jusos und Unabhängige 5
Die Grünen 4
Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und Junge Union (JU) 4
Bürokratie weg! 1
gesamt 31

Fakultäten

In den 13 Fachbereichen mit mehr als 40 Studiengängen und der breiten Ausrichtung bietet die TU Darmstadt Wissenschaftlern und Studenten ein umfassendes Angebot.

Nr Bezeichnung Dekan Gründung/Auflösung
FB 1 Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang Domschke 1971
(aus der Fakultät für Kultur- und Staatswissenschaften)
FB 2 Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften Prof. Dr. Hubert Heinelt ?
FB 3 Human-, Erziehungs- und Sportwissenschaften Prof. Dr. Josef Wiemeyer 1971
(aus der Fakultät für Kultur- und Staatswissenschaften)
FB 4 Mathematik Prof. Dr. Alexander Martin ?
FB 5 Physik Prof. Dr. Thomas Walther ?
FB 7 Chemie Prof. Dr. Matthias Rehahn ?
FB 10 Biologie Prof. Dr. Gerhard Thiel ?
FB 11 Material- und Geowissenschaften Prof. Dr. Wolfram Jaegermann 1992
FB 13 Bauingenieurwesen und Geodäsie Prof. Dr.-Ing. Peter Cornel ?
FB 15 Architektur Prof. Dipl.-Ing. Julian Wékel ?
FB 16 Maschinenbau Prof. Dr.-Ing. E. Abele ?
FB 18 Elektrotechnik und Informationstechnik Prof. Dr.-Ing. Volker Hinrichsen 1882
FB 20 Informatik Prof. Dr. Karsten Weihe 1972
FB 6 Mechanik aufgelöst – 31. Dezember 2005

Daneben existieren noch die Studienbereiche Computational Engineering, Informationssystemtechnik und Mechanik.

Persönlichkeiten

Professoren und Mitarbeiter

Studenten

Kultur

In der Stoeferlehalle, einer ehemaligen Maschinenhalle der TU Darmstadt, finden mittlerweile vielfältige Kulturveranstaltungen statt. Diese werden vom Arbeitskreis Stoeferlehalle unter dem Dach des AStA der TU organisiert. Eine weitere vom AStA betriebene Kultureinrichtung ist der Schlosskeller im Darmstädter Schloss. Mit diesen Einrichtungen beteiligt sich die TU Darmstadt auch am kulturellen Leben Darmstadts.

Internationalität

Der Anteil an internationalen Studierenden ist an der TU Darmstadt mit 22 Prozent (WS 2006/07) erheblich höher als der Durchschnitt an deutschen Universitäten. Insgesamt hat die TU Darmstadt mehr als 65 Partneruniversitäten auf der ganzen Welt und ist Mitglied in mehreren europäischen Netzwerken. Das European Credit Transfer System wurde für nahezu alle Kurse eingeführt.

Für die Betreuung von internationalen Studierenden gibt es AEGEE-Darmstadt ([1]). Durch diese studentische Hochschulgruppe werden jedes Semester Integrationswochen für ankommende Studierende veranstaltet.

Das Logo der TU Darmstadt stellt die griechische Göttin Athene dar, in deren "Helm" das hessische Wappen (Löwe) eingearbeitet ist.

Commons: Technische Universität Darmstadt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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