Clipperton-Insel

Die Clipperton-Insel (französisch: Île Clipperton oder Île de la Passion) liegt im Pazifik etwa 1000 km südwestlich von Mexiko. Sie ist ein unbewohntes Atoll von ca. 8 km Umfang und gehört zum Territorium Frankreichs. Sie wird vom Hochkommissar von Französisch-Polynesien verwaltet, ohne selbst Teil des Überseeterritoriums zu sein. Die Amtssprache, wenn auch nicht zu hören, ist Französisch.
Geografie
Clipperton ist ein typisches Atoll, das einem absinkenden Vulkankomplex aufgelagert ist, wobei die oberste „Spitze“ des ehemaligen Vulkans – ein Teil des erodierten Kraterwalles – am Rocher Clipperton (Clipperton Rock) erhalten geblieben ist. Dieser stellt mit 29 m auch die höchste Erhebung der Insel dar, ansonsten erhebt sich die Insel nur 2–3 m aus dem Pazifik. Die Landmasse der Insel beträgt nur 1,6 km², die eingeschlossene Lagune mitgerechnet sind es jedoch 34 km². Innerhalb der Lagune liegen die „Egg“-Inseln, eine Gruppe von sehr kleinen, meist runden Koralleninselchen, die nur wenig über das Wasser reichen. Der Insel ist ein Korallenriff vorgelagert. Auf Grund dieser Abgeschiedenheit wird die Insel selten besucht, an mehreren Stellen außerhalb des Riffes kann geankert werden, aber eine Einfahrt in die Lagune ist nicht möglich.
Flora und Fauna

Im sehr gemäßigten Klima des Atolls wachsen hauptsächlich Kokospalmen und kniehohes Gestrüpp. Die Tierwelt ist artenreich, neben Schildkröten findet man endemische Arten von Insekten und Krabben (Kokoskrabben) sowie flugunfähige Vogelarten. Seeschwalben leben auf der Insel in einer einzigartigen Symbiose mit Tölpeln zusammen. Die Krabben haben inzwischen einen Großteil der übrigen Fauna und Flora dezimiert. Die letzten verwilderten Schweine, die zu den Zeiten der Piraten, Entdecker und Eroberer als Notvorrat auf der Insel zurückgelassen wurden, gibt es seit 1958 auch nicht mehr. Die Schweine hatten die Krabben noch ein wenig kontrolliert, jetzt sind diese die Herren der Insel. Eine kleine Insel innerhalb der Lagune ist krabbenfrei und daher Brutstätte der Vögel.
Geschichte
Die isoliert liegende Insel wurde 1521 von Ferdinand Magellan entdeckt und später nach dem Piraten John Clipperton benannt, der das Riff zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Unterschlupf benutzt haben soll.
Von Frankreich 1855 annektiert, wurde Clipperton 1897 von Mexiko besetzt, später auch von Costa Rica und Spanien. 1935 ging es wieder in den Besitz Frankreichs über. Einige Privatpersonen in den USA und im Vereinigten Königreich meldeten ebenfalls ihren Besitzanspruch an. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Insel unbewohnt. Das Betreten der Insel ist nur für wissenschaftliche Zwecke erlaubt, allerdings sind es nach Frankreich 11.000 km und zum nächsten französischen Territorium, Französisch-Polynesien, immer noch etwa 4.000 km.
Es existieren auf der Insel zahlreiche Hinterlassenschaften vorangegangener Missionen. Benutzbar ist nach wie vor eine ca. 1,5 km lange Schotterpiste, die für Düsenflugzeuge entsprechender Reichweite geeignet ist.
Zur Zeit der mexikanischen Revolution wurde auf der damals von Mexiko beanspruchten Insel eine Garnison von Soldaten mit ihren Familien vergessen, die bis auf wenige Frauen und Kinder ohne Versorgung vom Festland starben.[1] Zuletzt wurden die Menschen auch noch vom einzig überlebenden Mann, dem Leuchtturmwärter, misshandelt und gequält, bis eine junge Frau den Mut aufbrachte, ihn umzubringen. Noch am selben Tag wurden sie von dem amerikanischen Patrouillenboot USS Yorktown gerettet. Der Stoff wurde Gegenstand einiger Romane[2], die sich allerdings teilweise sehr weit von den wirklichen Ereignissen entfernen.
Weblinks
- Expédition Clipperton (franz.), Seiten des französischen Forschers Jean-Louis Etienne, der sich bis April 2005 auf der Insel aufhielt.
Quellen
- ↑ Jimmy M. Skaggs, CLIPPERTON, Walker & Company, New York, ISBN 0-8027-1090-5
- ↑ z. B. Ivo Mansmann, CLIPPERTON, Mitteldeutscher Verlag, Halle-Leipzig, ISBN 3-354-00709-5