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Liste der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum

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Diese Liste führt die ältesten noch bestehenden Schulen im (historischen) deutschsprachigen Raum auf, die im Mittelalter oder in der Frühen Neuzeit gegründet wurden (bis 1800). Es ist zu beachten, dass die Tradition nicht immer lückenlos zu belegen ist und die Kontinuität vielfach gebrochen sein kann. Die traditionsreichsten Schulen sind heute ausnahmslos Gymnasien und gehen auf Einrichtungen der höheren Bildung zurück.

Historische Schulformen

Mittelalter

Codex Manesse (fol. 292v, um 1305): Schulmeister von Esslingen. Darstellung des Minnesängers als Schulmeister.

Die ersten Schulen im deutschsprachigen Raum nach dem Ende der Antike waren Klosterschulen, zunächst vom Benediktinischen Mönchstum getragen, und ab dem 8. Jahrhundert auch Domschulen. Karl der Große hatte 789 eine Verordnung erlassen, an allen Klöstern und Bischofssitzen eine Schule einzurichten. Die Bischofsschulen öffneten sich vom 9. bis 12. Jahrhundert zunehmend auch Laien. In den Städten entstanden daneben auch Stiftsschulen. Lateinschulen waren im engeren Sinne alle Einrichtungen der höheren Bildung, da Latein die lingua franca der Wissenschaft war. Meist werden jedoch städtische Schulen als Lateinschule bezeichnet (die häufig als Ratsgymnasien gegründet wurden und zunehmend ab dem 12. Jahrhundert eine breitere Wirkung entfalteten), um sie von Schulen der niederen Bildung abzugrenzen: Pfarrschulen und 'Deutschen Schulen' ('Klipp- oder Winkelschulen') waren praktisch ausgerichtet und vermittelten Elementarwissen in der Volkssprache. Keine Nachwirkung geht heute mehr von den Ritterakademien für den adligen Nachwuchs aus.

Frühe Neuzeit

Das mittelalterliche Schulsystem erlebte um 1500 durch den Humanismus erhebliche Strukturveränderungen und änderte sich durch die Reformation grundlegend. In den jetzt protestantischen Gebieten gingen die kirchlichen Schulen in landesherrliche oder städtische Verwaltung über. Im 16. Jahrhundert gründeten zahlreiche calvinistische Länder und Städte ein sogenanntes Gymnasium academicum (auch Gymnasium illustre oder Hohe Schule genannt), meist als Fürstenschule, die die Ausbildung des geistlichen Nachwuchses übernehmen sollten. Diese Einrichtungen hatten oft einen quasi-universitären Charakter, durften aber keine akademischen Grade verleihen, da der Kaiser calvinistischen Schulen keine Universitätsprivilegien verlieh. Ähnliche voruniversitäre Bildungseinrichtungen gab es, v.a. in Norddeutschland, in den Gelehrtenschulen. Um auf die Herausforderungen des Protestantismus und speziell der akademischen Gymnasien zu reagieren, richtete im Zuge der Gegenreformation der 1540 gegründete Jesuitenorden zahlreiche Kollegien ein und bestimmte zwei Jahrhunderte lang das katholische Schulwesen, bis der Orden 1773 unter dem Einfluss der Aufklärung vorübergehend aufgelöst wurde.

Neuzeit

Die nächste große Zäsur im Bildungswesen fand im Zuge der Säkularisation als Folge der Französischen Revolution und der anschließenden Koalitionskriege statt, insbesondere durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Die kirchlichen Schulen gingen jetzt in staatliche Verwaltung über. Auch nach dem Wiener Kongress 1815 blieben die Schulen weitgehend unter staatlicher Kontrolle, wurden aber z.B. durch die Preußischen Reformen grundlegend umstrukturiert. Jetzt wurde das Humanistische Gymnasium zur typischen Institution der höheren Bildung. Nach der Reichsgründung 1871 wurde das Bildungssystem zunehmend differenziert und Schulen in großer Zahl errichtet. Schwerwiegende Brüche in der Kontinuität der Schultraditionen bedeuteten die Gleichschaltung des Schulwesens nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 und nach dem Zweiten Weltkrieg die Auflösung der Gymnasien in der DDR zugunsten der Erweiterten Oberschulen.

Liste der Schulen

Gründungen bis 1500

Gegründet Stadt Schule (heutiger Name) Schultypus bei der Gründung Entwicklung
um 740 Eichstätt Willibald-Gymnasium Eichstätt Kloster- und Domschule 1564–1614 bischöfliches "Collegium Willibaldinum", 1614-1773 Jesuitengymnasium, 1773–1802 erneut bischöfliches Willibaldinum (Gymnasium und - für die Studierenden der Philosophie - Lyzeum); 1803-1807 staatliches Gymnasium und Lyzeum Eichstätt; 1808-1839 Königliche Studienschule / Kgl. lateinische Schule; Kgl. humanistisches Gymnasium, dann Humanistisches Gymnasium mit Oberrealschule, heute Willibald-Gymnasium Eichstätt; in Nachfolge des Willibaldinums 1843 Neugründung eines Bischöflichen Lyzeums als akademische Studienanstalt für Philosophie und Theologie, zu dessen Weiterentwicklung siehe Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.
748 Fulda Rabanus-Maurus-Schule Domschule 1572–1773 Jesuitenkolleg, 1734–1805 Universität Fulda und Gymnasium.
um 797 Münster Gymnasium Paulinum Domschule Ab 1588 Jesuitenkolleg, ab 1778 staatliches humanistisches Gymnasium.
799 Essen Gymnasium Essen-Werden Klosterschule Lateinschule der Abtei Werden; seit 16. Jahrhundert Vollgymnasium und Priesterseminar; ab 1803 kath. Höhere Rektoratschule; seit 1906 städtisch.
vor 800 Paderborn Theodorianum Domschule Im 16. Jahrhundert humanistisches „Gymnasium Salentinianum“; 1585-1773 Jesuitenkolleg; galt als dritte Fakultät der 1614 gegründeten Universität (1819 aufgelöst).
um 800 Herford Friedrichs-Gymnasium der Stadt Herford Lateinschule Lateinschule der Reichsabtei Herford; nach der Einführung der Reformation in der Stadt Herford stifteten am 30. Juni 1540 die letzten Augustinermönche ihr Kloster der Stadt, die dort ein städtisches Gymnasium einrichtete; seit 1766 nach Friedrich dem Großen benannt.
804 Osnabrück Gymnasium Carolinum Domschule (bzw. Missionsschule) 1142 erste urkundliche Erwähnung, 1555 Simultanschule, 1625-1633 und 1650-1773/74 Jesuitenschule, 1628-1633 Jesuitenuniversität, 1830 Einführung des Abitur, 1885 Staatliche Schule, 1927 Städtisches Gymnasium.
um 815 Hildesheim Josephinum Domschule 1595-1773 „Gymnasium Mariano-Josephinum“ der Jesuiten.
vor 1002 Verden Domgymnasium Domschule 1578 Reformierung als protestantische Schule.
1088 Naumburg (Saale) Domgymnasium Domschule Seit 1528 reformiert, ab 1542 Lateinschule, 1950 geschlossen, 1991 als Privatschule wiedergegründet.
1212 Leipzig Thomasschule Schola pauperum des Augustiner-Chorherrenstifts Seit 1539 städtisch.
1223 Saarbrücken Ludwigsgymnasium Stiftsschule Seit 1604 Gymnasium.
spätestens 1225 Hildesheim Gymnasium Andreanum Lateinschule Seit 1542 evangelisch-lutherisch, bis 1546 kirchlich, danach städtisch,seit 1977 wieder evangelisch-lutherisch.
um 1250 Freiburg im Breisgau Berthold-Gymnasium Lateinschule Seit 1457 Vorbereitungsschule für die Universität, 1620 Übernahme durch die Jesuiten als Gymnasium academicum (als Teil der Universität).
1253 Helmstedt Julianum Lateinschule wahrscheinlich der Dominikaner Seit 1362 Stadtschule.
1267 Esslingen am Neckar Georgii-Gymnasium Lateinschule
1276 Reutlingen Friedrich-List-Gymnasium Lateinschule Seit 1842 Lyzeum.
vor 1280 Duisburg Landfermann-Gymnasium Lateinschule 1559 Städtisches Gymnasium (Vorgänger der 1566 gegründeten alten Universität Duisburg);

1821 Stiftisches Gymnasium; 1885 Königliches Gymnasium; 1918 Staatliches Gymnasium

1282 Horb am Neckar Martin-Gerbert-Gymnasium Lateinschule
spätestens 1294 Ulm Humboldt-Gymnasium Ulm Lateinschule ursprünglich Lateinschule des Klosters Reichenau, seit 1383 städtisch. Seit 1613 Gymnasium.
spätestens 1300 Dresden Kreuzschule Lateinschule für die Sänger der capella sanctae crucis, dem heutigen Dresdner Kreuzchor der Kreuzkirche Heute ist die Kreuzschule ein evangelisches Gymnasium mit Internat.
1307 Schleswig Domschule Domschule Erste urkundliche Erwähnung 1307; Einrichtung der Schule um 1100 wahrscheinlich.
1320 Kiel Kieler Gelehrtenschule Lateinschule Seit dem 16. Jahrhundert Gelehrtenschule.
1325 Aschersleben Stephaneum Lateinschule
1328 Celle Ernestinum Lateinschule Geht wahrscheinlich auf eine ältere Lateinschule zurück
1329 Warendorf Gymnasium Laurentianum Lateinschule Seit 1675 Gymnasium.
1330 Stadthagen Ratsgymnasium Lateinschule 1610 Gymnasium illustre, 1619 Gründung der Universität Ernestina, 1621 Verlegung der Universität nach Rinteln.
1337 Rheinberg Amplonius-Gymnasium Lateinschule 1889 geschlossen; 1903 als private Rektoratsschule der katholischen Pfarrgemeinde neu wiedergegründet; seit 1912 städtisch; seit 1939 Oberschule für Jungen; ab 1946 Progymnasium; seit 1957 Gymnasium
1342 Wesel Konrad-Duden-Gymnasium Städtische Lateinschule Seit 1540 evangelisch-reformiert; seit 1612 als Gymnasium bezeichnet.
1348 Hannover Ratsgymnasium Hannover Lateinschule Nach 1532 evangelisch-reformiertes humanistisches Gymnasium.
1354 Quakenbrück Artland-Gymnasium Lateinschule
1358 Düren Stiftisches Gymnasium Städtische Lateinschule 1636-1773 Jesuitenschule; seit 1826 Vollgymnasium.
vor 1373 Wertheim Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Lateinschule Erste urkundliche Erwähnung 1373.
vor 1376 Hann. Münden Grotefend-Gymnasium Ratsschule 1376 Ersterwähnung im Stadtbuch; 1542 Höhere Schule; 1829 Rückstufung zur Realschule; seit 1897 Gymnasium
1390 Buxtehude Halepaghen-Schule Städtische Lateinschule
1392 Marbach am Neckar Friedrich-Schiller-Gymnasium Lateinschule
1393 Stade Athenaeum Klosterschule Seit der Reformation Lateinschule.
um 1400 Bad Windsheim Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium Lateinschule Seit 1611 als Gymnasium bezeichnet.
1406 Lüneburg Johanneum Städtische Lateinschule.
1414 Borken Gymnasium Remigianum Lateinschule. erste Erwähnung der Borkener "Lateinschule" in einer Schenkungsurkunde von Johann Walling, dem ersten Dechanten des Borkener Kollegiatskapitels
1415 Braunschweig Martino-Katharineum Lateinschule Martineum seit 1415; Martineum und Katharineum seit 1745 Gymnasien; seit 1828 ein Gesamtgymnasium, ab 1866 als Martino-Katharineum.
vor 1421 Recklinghausen Gymnasium Petrinum Lateinschule Seit 1729 Franziskanerschule, seit 1820 städtisch.
1450 Köln Dreikönigsgymnasium Private Lateinschule 1552 von der Stadt Köln übernommen; 1557 bis 1778 Jesuitengymnasium.
1477 Northeim Gymnasium Corvinianum Lateinschule
1479 Schwabach Adam-Kraft-Gymnasium Lateinschule Seit 1894 Progymnasium, seit 1948 Oberrealschule mit Gymnasium.


16. Jahrhundert

Gegründet Stadt Schule (heutiger Name) Schultypus bei der Gründung Entwicklung
um 1500 Heidenheim Hellensteingymnasium Lateinschule
um 1500 Attendorn Rivius-Gymnasium
1505 Emden Johannes-Althusius-Gymnasium Lateinschule 1483 erste Erwähnung einer Lateinschule; seit 1836 Gymnasium
1505 Regensburg Albertus-Magnus-Gymnasium Lateinschule Reichsstädtisches Gymnasium Poeticum (1505); 1811 Zusammenschluss mit dem Jesuitengymnasium St.Paul (1589); 1962 heutige Namensgebung
1520 Frankfurt am Main Lessing-Gymnasium und Goethe-Gymnasium Lateinschule 1897 in das altsprachliche Lessing-Gymnasium und das reformierte Goethe-Gymnasium aufgeteilt
1522 Altenburg Friedrichgymnasium Städtische Lateinschule Seit 1713 „Herzogliches Friedrichgymnasium“; 1947 Auflösung und Umwandlung zur Grundschule; 1991 Wiedergründung als Gymnasium
1524 Gotha Gymnasium Ernestinum Gymnasium illustre 1945 aufgelöst, 1991 wiedergegründet
1524 Lemgo Engelbert-Kaempfer-Gymnasium
1526 Nürnberg Melanchthon-Gymnasium Städtisches Gymnasium
1526 Ingolstadt Reuchlin-Gymnasium Pädagogium Ab 1571 Jesuitenschule
1527 Marburg Gymnasium Philippinum Pädagogium der Universität Marburg Ab 1833 als kurfürstliches Gymnasium von der Universität unabhängig
1527 Husum Hermann-Tast-Schule Evangelische Stadtschule (Lateinschule)
1527 Bautzen Philipp-Melanchthon-Gymnasium Evangelische Ratsschule (Lateinschule)
1527 Worms Rudi-Stephan-Gymnasium Lateinschule
1528 Goslar Ratsgymnasium Städtische Schule
1528 Lindau Bodensee-Gymnasium Lateinschule
1528 Minden Ratsgymnasium Städtische Schule
1528 Ansbach Gymnasium Carolinum Lateinschule Ab 1737 Gymnasium Carolinum illustre
1529 Hamburg Gelehrtenschule des Johanneums Gelehrtenschule
1529 Bremen Altes Gymnasium Gymnasium illustre
1531 Lübeck Katharineum Lateinschule
1531 Augsburg Gymnasium bei St. Anna Gelehrtenschule
1532 Soest Archigymnasium Lateinschule
1534 Rostock Große Stadtschule Lateinschule
1540 Meldorf Meldorfer Gelehrtenschule Gelehrtenschule
1540 Speyer Gymnasium am Kaiserdom Lateinschule
1540 Weilburg Gymnasium Philippinum Lateinschule
1540 Herford Friedrichs-Gymnasium Lateinschule
1541 Wismar Große Stadtschule Evangelisch-lutherische Lateinschule Ab 1948 Erweiterte Oberschule, seit 1989 wieder Gymnasium
1543 Schulpforte Landesschule Pforta
1543 Meißen Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra Landesschule 1950 geschlossen, 1992 neu gegründet
1543 Friedberg (Hessen) Augustinerschule Klosterschule der Barfüßer
1543 Dortmund Stadtgymnasium Dortmund Archigymnasium (evangelische Gelehrtenschule)
1543 Wolfenbüttel Große Schule Lateinschule
1544 Eisenach Martin-Luther-Gymnasium Schola Provincialis Seit 1185 existierte die Lateinschule St. Georgen; 1707 Erhebung zum Gymnasium illustre; 1950 Umwandlung in Erweiterte Oberschule; 1960 Auflösung; seit 1991 wieder Gymnasium
1545 Düsseldorf Görres-Gymnasium Herzogliche Landesschule Von 1625 bis 1773 unter der Leitung der Jesuiten; anschließend Kurfürstliches Gymnasium
1545 Öhringen Hohenlohe-Gymnasium Hohenlohesches Landesgymnasiums Gründung während der Reformationszeit durch die Grafen zu Hohenlohe nachdem es zuvor eine Schule des Öhringer Chorherren-Stifts gegeben hatte; ab 1811 Lateinschule ohne gymnasiale Oberstufe; ab 1847 Lyzeum; ab 1903 Progymnasium; ab 1928 Progymnasium und Realschule; seit 1956 Gymnasium
1546 Eisleben Martin-Luther-Gymnasium Höhere Landesschule gegründet von Martin Luther
1546 Heidelberg Kurfürst- Friedrich- Gymnasium humanistisches Gymnasium gegründet von Kurfürst Friedrich II.
1546 Hof Jean-Paul-Gymnasium humanistisch-reformatorisches Gymnasium gegründet von Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach
1550 Grimma Gymnasium St. Augustin Protestantische Landesschule
1550 Bad Homburg vor der Höhe Kaiserin-Friedrich-Gymnasium Lateinschule Aus einer bereits bestehenden Volksschule entstanden
1552 Klagenfurt Europagymnasium Reformiertes Gymnasium Ab 1604 Jesuitenkolleg, ab 1773 Lyzeum
1553 Wien Akademisches Gymnasium Jesuitenkolleg
1553 Schwerin Fridericianum Fürstenschule
1554 Roßleben Klosterschule Roßleben Knabenschule 1949 - 1990 EOS Goetheschule Roßleben
1555 Laubach Laubach-Kolleg Lateinschule
1556 Maulbronn und Blaubeuren Evangelische Seminare Protestantische Klosterschulen
1556 Lörrach Hebel-Gymnasium Lateinschule
1558 Bielefeld Ratsgymnasium Städtische Schule Lateinschule seit 1293
1559 München Wilhelmsgymnasium Paedagogium
1561 Greifswald Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Städtische Schule zunächst schola senatorium, 1820-1947 und wieder seit 1991 Gymnasium, 1947-1991 Erweiterte Oberschule
1561 Trier Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Jesuitenkolleg seit 1896 unter heutigem Namen
1561 Mainz-Neustadt Rabanus-Maurus-Gymnasium Jesuitenkolleg Seit 1773 humanistisches Kurfürstlich Mainzisches Emmerizianisches Gymnasium; 1618-1782 ist das Gymnasium gemeinsam mit der Universität in der Domus Universitatis untergebracht.
1562 Innsbruck Akademisches Gymnasium Lateinschule der Jesuiten
1564 Ohrdruf Gymnasium Gleichense Lateinschule seit 1623 Lyzeum illustre; 1870-1946 Gräflich Gleichensches Gymnasium; 1854-1945 Verlust der Bezeichnung Lyzeum und der direkten Hochschul-Reife
1566 Flensburg Altes Gymnasium
1566 Eutin Johann-Heinrich-Voß-Gymnasium Gelehrtenschule Seit 1309 ist eine Lateinschule belegt
1569 Holzminden Campe-Gymnasium Reformierte Internatsschule
1572 Jülich Gymnasium Zitadelle Partikularschule ab 1664 Jesuitenschule
1573 Oldenburg Altes Gymnasium Lateinschule
1573 Graz Akademisches Gymnasium Lateinschule der Jesuiten seit der Gründung der Universität Graz 1585 akademisches Gymnasium; seit 1773 staatlich
1573 Jever Mariengymnasium Lateinschule
1574 Berlin Gymnasium zum Grauen Kloster Landesschule
1575 Merseburg Domgymnasium Merseburg Stiftsschule 1830 Stiftsschule, 1830-1945 Domgymnasium, 1946-59 Ernst-v.-Harnack-Oberschule, 1959-1991 Ernst-Haeckel-Oberschule (EOS), seit 1991 wieder Domgymnasium
1578 Neustadt an der Weinstraße Casimirianum Gymnasium illustre
1579 Korbach Alte Landesschule
1579 Wuppertal Wilhelm Dörpfeld Gymnasium
1582 Moers Gymnasium Adolfinum Schola illustris Eine Lateinschule gab es seit 1574; ab 1821 Progymnasium, ab 1874 Gymnasium
1582 Freiburg im Üechtland Kollegium Sankt Michael Jesuitenkolleg
1582 Augsburg Gymnasium bei St. Stephan Jesuitenkolleg Jesuitenkolleg St. Salvator 1807 aufgehoben; 1828 als kath. Bürgerschule im Gebäude des säkularisierten Damenstifts St. Stephan neu begründet; 1835 an Benediktiner übergeben; als „gymnasium sui generis” seit der Neugründung staatliches Gymnasium mit Vorrechten des Klosters bzgl. der Schulleitung
1582 Gars am Inn Gymnasium Gars Lateinschule der Augustiner-Chorherren
1582 Koblenz Görres-Gymnasium Jesuitenkolleg
1584 Leer (Ostfriesland) Ubbo-Emmius-Gymnasium Gymnasium
1586 Göttingen Max-Planck-Gymnasium Pädagogium
1586 Bamberg Kaiser-Heinrich-Gymnasium Collegium Ernestinum; Priesterseminar mit Gymnasium Seit Anfang des 17. Jahrhunderts Jesuitenschule
1586 Karlsruhe Markgrafen-Gymnasium Fürstenschule 1836 mit der höheren Bürgerschule verbunden
1588 Steinfurt Gymnasium Arnoldinum Gymnasium illustre
1589 Basel Gymnasium am Münsterplatz Städtisches Gymnasium
1595 Osnabrück Ratsgymnasium Stadtschule
1596 St. Blasien im Südschwarzwald Kolleg St. Blasien Jesuitenkolleg Gegründet in Freiburg im Üechtland in der Schweiz, 1856 nach Feldkirch (Vorarlberg) gezogen, 1934 nach St. Blasien

17. Jahrhundert

Gegründet Stadt Schule (heutiger Name) Schultypus bei der Gründung Entwicklung
1601 Aachen Kaiser-Karls-Gymnasium Jesuitenschule Ab 1773 städtisch.
spätestens 1601 Büdingen Wolfgang-Ernst-Gymnasium Lateinschule
1602 Detmold Gymnasium Leopoldinum Provinzialschule Ab 1833 Leopoldinum (nach dem Stifter eines Schulneubaus, Fürst Leopold II. zur Lippe); 1949-1987 getrennt in Leopoldinum I und II
1604 Konstanz Heinrich-Suso-Gymnasium Jesuitenkolleg
1605 Gießen Landgraf-Ludwigs-Gymnasium Lateinschule
1605 Coburg Casimirianum Hohe Schule
1607 Hanau Hohe Landesschule
1608 Gera Goethe-Gymnasium/Rutheneum Gymnasium
1609 Iserlohn Märkisches Gymnasium Lyzeum Iserlohnense 16O9-17O3 schola sancta, 1703-1727 Gelehrtenschule, 1793-184O Lateinschule, 1840-1863 höhere Bürgerschule, 1863-189O Realschule I. Ordnung und Realgymnasium, 1919-1933 Reformrealgymnasium und Oberrealschule in der Weimarer Republik
1614 Bückeburg Gymnasium Adolfinum Lateinschule
1614 Stuttgart Collegium Ambrosianum Lateinschule später bischöfliches Spätberufenenseminar, 1983 verlegt in das bischöfliche Kolleg St. Josef in Ehingen (Donau) und umbenannt in Theologisches Vorseminar Ambrosianum
1616 Neuss Quirinus-Gymnasium Lateinschule
1617 Salzburg Akademisches Gymnasium Humanistisches Gymnasium
1619 Husum (Ortsteil Rödemis) Iven-Agßen-Schule Volksschule Seit 1978 Grundschule, älteste hier aufgeführte Volksschule
1620 Aschaffenburg Kronberg-Gymnasium Jesuitenschule
1620 Heilbronn Theodor-Heuss-Gymnasium Lateinschule Ab 1720 Akademisches Gymnasium.
1625 Bad Münstereifel St. Michael-Gymnasium Jesuitenschule
1626 Bonn Beethoven-Gymnasium Minoritengymnasium Ab 1673 Jesuitenkolleg.
1626 Amberg Erasmus-Gymnasium Gymnasium der Jesuiten Ab 1773 kurfürstliches Gymnasium; ab 1806 königliches Gymnasium; ab 1914 Humanistisches Gymnasium.
1627 Coesfeld Gymnasium Nepomucenum Jesuitenkolleg
1628 Hamburg-Harburg Friedrich-Ebert-Gymnasium
1629 Darmstadt Ludwig-Georgs-Gymnasium Paedagogium
1630 Rottweil Albertus-Magnus-Gymnasium Lyzeum der Dominikaner
1631 Straubing Johannes-Turmair-Gymnasium Jesuitenschule Seit 1631 höhere Schule der Jesuiten; seit 1773 städtisch; 1966 heutige Namensgebung nach dem bayerischen Geschichtsschreiber Aventin, gen. Turmair.
1632 Schweinfurt Celtis Gymnasium Humanistisches Gymnasium Gegründet unter dem Namen „Gymnasium Gustavianum“ nach dem Schwedenkönig Gustav Adolf, 1833 nach dem neuen Landesvater Ludwig I. in Gymnasium Ludovicianum umbenannt, 1964 erneute Umbenennung nach dem Humanisten Konrad Celtis.
1637 Rheda-Wiedenbrück Ratsgymnasium Stadtschule
1639 Schöningen Anna-Sophianeum Lateinschule 1956 heutige Namensgebung
1639 Köln Ursulinenschule Erzbischöfliche Schule
1640 Schöningen Anna-Sophianeum Lateinschule 1808 aufgehoben und als Stadtknabenschule weitergeführt; seit Ende des 19. Jahrhunderts Progymnasium bzw. Realgymnasium
1642 Dorsten Gymnasium Petrinum Seit 1823 Progymnasium, 1837 staatliche Schulleitung, seit 1900 Vollgymnasium.
1642 Meppen Windthorst-Gymnasium Jesuitengymnasium Seit 1820 in Königliches Gymnasium.
1643 Arnsberg Gymnasium Laurentianum Gymnasium der Prämonstratenser
1646 Aurich Gymnasium Ulricianum
1649 Feldkirch Bundesgymnasium Jesuitenkolleg
1652 Trier Auguste-Viktoria-Gymnasium Klosterschule der Augustinerinnen für Mädchen
1652 Vechta Antonianum Klosterschule der Franziskaner Seit 1714 Vollgymnasium.
1655 Brilon Gymnasium Petrinum Klosterschule der Minoriten für Jungen Klosterschule bis 1804; 1821 Wiedergründung als städtisches Progymnasium; seit 1858 Vollgymnasium.
1656 Schleiz Gymnasium Rutheneum Gymnasium Eine Lateinschule existierte seit dem 13./14. Jahrhundert.
1657 Hamm Gymnasium Hammonense Gymnasium academicum Seit 1781 humanistisches Gymnasium nach Zusammenlegung mit der Lateinschule.
1657 Horn Bundesgymnasium Horn Piaristengymnasium 1657 als Schola Hornana gegründet, 1872 Umwandlung in ein Landesgymnasium, 1883/84 Zubau eines Schülerheims, 1921 Umwandlung in ein Bundesgymnasium, 1928 Zubau des ersten österreichischen Aufbaugymnasiums.
1658 Rheine Gymnasium Dionysianum
1660 Münnerstadt Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium Bis 1680 unter der Leitung der Bartholomiten, dann bis 1803 der Augustiner.
1662 Augsburg Maria-Ward-Gymnasium Höhere Töchterschule im Englischen Institut Bis 1992 Schule der Ordensgemeinschaft Congregatio Jesu, heute sprachliches und wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium für Mädchen in Trägerschaft der Diözese Augsburg.
1670 Baden-Baden Klosterschule vom Heiligen Grab Mädchenpensionat 1952 Progymnasium, 1970 Vollgymnasium, seit 1982 Koedukation.
1672 Mannheim Karl-Friedrich-Gymnasium Reformiertes Pädagogium Ab 1720 Jesuiten-Gymnasium.
1675 Magdeburg Domgymnasium 1950 aufgehoben, nach 1989 als Privatschule wiedergegründet.
1677 Düsseldorf St.-Ursula-Gymnasium Mädchenschule der Ursulinen
1689 Berlin Französisches Gymnasium Französischsprachiges Gymnasium für die Hugenotten
1686 Stuttgart Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Gymnasium illustre
1686 Bensheim Altes Kurfürstliches Gymnasium
1686 Ehingen Johann-Vanotti-Gymnasium Ehingen Schule der Benediktinermönche Seit 1825 staatlich, 2007 umbenannt
1686 Geseke Gymnasium Antonianum Franziskanergymnasium
1691 Saarlouis Gymnasium am Stadtgarten Collège der Augustinermönche Seit 1815 preußisches Collegium.
1698 Halle Latina Waisenschule 1946 Überführung in eine EOS; 1991 wieder ein Gymnasium
1699 Dorsten Gymnasium St. Ursula Töchterschule des Ursulinenklosters Im 19. Jahrhundert in ein Lyzeum umgewandelt, später Oberlyzeum; während des Dritten Reiches staatliche Oberschule; seit 1946 Gymnasium

18. Jahrhundert

Gegründet Stadt Schule (heutiger Name) Schultypus bei der Gründung Entwicklung
1709 Dresden St. Benno-Gymnasium Lateinschule für die Dresdner Kapellknaben 1938 aufgelöst; 1991 neu gegründet
1724 Meran (Südtirol) Beda-Weber-Gymnasium Gymnasium der Benediktinermöche Wurde 1946 eine öffentliche Schule und ist seit 1987 ein Gymnasium mit zwei Fachrichtungen: humanistisch und neusprachlich.
1738 Altona Christianeum Gymnasium Academicum Lateinschule als Vorläufer bereits seit 1683
1743 Rietberg Gymnasium Nepomucenum Franziskanergymnasium Seit Beginn des 19. Jahrhunderts Progymnasium; seit 1972 Vollgymnasium
1745 Erlangen Gymnasium Fridericianum Gymnasium Illustre
1746 Wien Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie Kaiserliche Akademie (Ritterakademie) Bis 1773 von Jesuiten geleitet; 1783 aufgelöst, in der Favorita wird eine Ingenieurakademie untergebracht; 1797 Wiedererrichtung der "Theresianischen Ritterakademie" unter der Leitung der Piaristen; 1849 Gymnasium unter staatlicher Aufsicht, Öffnung für das Bürgertum; 1938 Aulösund der Theresiana und Einrichtung einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt; seit 1957 wieder Gymnasium
um 1755 Bruchsal Schönborn-Gymnasium Von Jesuiten geleitete Lateinschule 1773 bis 1797 Fusion mit Priesterseminar, danach durch Augustiner geleitet, ab 1870 nicht mehr rein katholisch
1764 Gummersbach Gymnasium Grotenbach Rektoratsschule für Jungen und Mädchen
1775 Blieskastel Von der Leyen-Gymnasium
1779 Kassel Friedrichsgymnasium Lyceum Knüpfte an die Tradition einer bestehenden Lateinschule an
1785 Bocholt St.-Georg-Gymnasium Lateinschule des Minoritenordens
1795 Neustrelitz Gymnasium Carolinum Oberschule
1799 Hagen Fichte-Gymnasium „Handlungs-, Bürger-, und Lateinschule"
1799 Wetzlar Goethe-Schule private Oberschule 1810 Umwandlung in eine öffentliche Anstalt und Vereinigung mit einer seit 1695 von den Jesuiten geleiteten katholischen Schule zum Königlichen Gymnasium; nach der Einführung der integrierten Gesamtschulen im Landkreis Wetzlar 1969 gymnasiale Oberstufenschule

Ehemalige bedeutende Schulen (Auswahl)

Gegründet Stadt Schule Schultypus bei der Gründung Entwicklung
1267 Breslau Maria-Magdalenen-Gymnasium Lateinschule 1946 in polnisches Gymnasium umgewandelt
(II. Liceum Ogólnokształcace im. Piastów Sląskich)
1304 Königsberg Kneiphöfisches Gymnasium Domschule
1559 Zweibrücken Herzog-Wolfgang-Gymnasium Fürstliche Landesschule 1987 aufgelöst und mit dem Helmholtz-Gymnasium zusammengelegt
1582 Zerbst Gymnasium Illustre Hohe Schule 1798 aufgelöst
1607 Joachimthal (1607-1650), Berlin (1650-1912), Templin (1912-1953) Joachimsthalsches Gymnasium Fürstenschule 1953 vom DDR-Bezirk aufgelöst. Über eine Neugründung wird verhandelt.
1653 Liegnitz Ritterakademie Adelsschule 1945 (inzwischen Gymnasium) aufgelöst
1664 Weißenfels Gymnasium Illustre Augusteum Gymnasium Illustre 1794 aufgelöst
1698 Königsberg Collegium Fridericianum Privatschule 11. August 1698 Gründung;

1701 „Königliche Schule auf dem Sackheim“;

1810 Königliches Gymnasium;

29./30. August 1944 Zerstörung durch britische Bomben

1704 Brandenburg an der Havel Ritterakademie (Brandenburg) Ritterakademie 1809 in ein Gymnasium umgewandelt; 1849 geschlossen, 1855 neu gegründet; 1937 aufgelöst
1771 Dessau Philanthropin 1793 geschlossen

Siehe auch

Literatur

  • Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. 14 Bde. Stuttgart 1958ff.
  • Handbuch der historischen Stätten Österreichs. 2 Bde. Stuttgart 1970f.