Chaos Computer Club
Der Chaos Computer Club (CCC) ist ein deutscher Verein von und für Hacker.
Wichtigste Ziele sind Informationsfreiheit und ein Menschenrecht auf Kommunikation. Jedem, der sich mit diesen Zielen identifizieren kann, steht die Mitgliedschaft offen. Dabei herrscht eine gewisse Dissonanz bezüglich der gewünschten Organisationsform. Einerseits sieht man sich als "galaktische Gemeinschaft", die nicht auf plumpe Verwaltungsakte angewiesen ist, andererseits gibt es einen eingetragenen Verein, dem sich mittlerweile 2000 Menschen angeschlossen haben und Mitgliedsbeiträge zahlen.
Der CCC e.V. ist dezentral in einzelnen regionalen Gruppen organisiert. Kleinere Gruppen heißen Chaostreffs, während aktivere und größere sich ERFA-Kreise (Erfahrungsaustauschkreise) nennen. Der erste virtuelle ERFA-Kreis sind die Haecksen, die weiblichen Mitglieder des CCC. Mitglieder und Interessierte treffen sich seit 1984 einmal jährlich zum Chaos Communication Congress. Außerdem fand im Sommer 1999 und 2003 das Chaos Communication Camp [1] in der Kleinstadt Altlandsberg auf dem Land statt. Im Gegensatz zum Congress ist es eine internationale Veranstaltung und die Konferenzsprache deshalb Englisch. Neben den vielen Vorträgen über technische und gesellschaftspolitische Themen gibt es auch Workshops über z.B. das Lockpicking.
Der CCC gibt etwa vier Mal jährlich die Zeitschrift Datenschleuder [2] heraus. Des Weiteren wird auf Radio Fritz einmal im Monat die Sendung Chaosradio [3] ausgestrahlt. Weitere Radiosendungen des CCC sind der in Baden-Württemberg ausgestrahlte Lauschangriff [4] und das in Darmstadt beheimatete C-Radar [5]. Wichtigste Kommunikationsmittel sind Mailinglisten und Webseiten.
Gegründet wurde der CCC 1981 in Berlin am runden Tisch der taz. Der eingetragene Verein wurde ein paar Jahre später in Hamburg gegründet. Hamburg ist auch immer noch die Dezentrale des CCCs. Öffentliche Bekanntheit erlangte er 1984 mit dem BTX-Hack, der später im Fernsehen nachgestellt wurde, und dem NASA-Hack drei Jahre später. Wenig später geriet der Verein ins Zwielicht, als Hacker aus dem Umkreis des CCC, zu nennen ist vor allem Karl Koch, Informationen an den KGB verkauften. Ein weiteres düsteres Kapitel ist der Tod des Hackers Tron, der 1998 erhängt aufgefunden wurde. Manche Mitglieder des CCC vertreten vehement eine Mordtheorie. Im Jahr 2001 starb Wau Holland, Gründer und Vaterfigur des Chaos Computer Club.
Bekanntestes CCC-Mitglied ist wohl einer der Sprecher des Clubs, Andy Müller-Maguhn, der von 2000 bis 2002 einen Sitz im Direktorat der ICANN hatte.
Häufig arbeitet der CCC auch mit anderen Organisationen, die sich gegen Zensur, für Informationsfreiheit oder den Datenschutz einsetzen, zusammen. Insbesondere sind hier der FITUG und der FoeBuD zu nennen.