Nicole Vaidišová

Nicole Vaidišová (* 23. April 1989 in Nürnberg) ist eine tschechische Tennisspielerin.
Werdegang
Die in Nürnberg geborene Tschechin begann im Alter von sechs Jahren unter Anleitung ihrer Mutter mit dem Tennisspielen. Erster Trainer wurde ihr Stiefvater Alex Kodat. Vaidisova ist mit dem Profi- Tennisspieler Jürgen Melzer liiert.
Ausgebildet in der Tennis Academy des Nick Bollettieri, begann Nicole Vaidisova 2004 mit 14 Jahren auf der WTA Tour zu spielen. Durch ihren ersten Turniersieg in Vancouver im Alter von 15 Jahren, 3 Monaten und 27 Tagen wurde Vaidisova die sechstjüngste Siegerin der Tour-Geschichte. Einen zweiten Turniersieg errang sie im Oktober in Taschkent.
Vaidisova beendete ihre erste Saison auf der Profi-Tour mit der Bilanz von zwei WTA Titeln, 31 gewonnenen Matches bei nur 8 Niederlagen. Zum Jahresende stand sie auf Platz 77 der Tennis-Weltrangliste.
Auch 2005 ging der Aufstieg der Tschechin weiter: Vaidisova errang zum Jahresende aufeinanderfolgende Siege in Seoul, Tokio und Bangkok. Die Sechzehnjährige blieb somit 18 Matches in Folge ungeschlagen und beendete ihr zweites Jahr auf der WTA Tour bereits auf dem 15. Platz der Tennis-Weltrangliste . Mit ihrem insgesamt fünften Turniersieg wurde Vaidisova die sechste weibliche Spielerin in der Tennisgeschichte, der dies als Sechzehnjährige gelang. Die anderen Mitglieder dieser bemerkenswerten Reihe, aus der nicht weniger als vier spätere Weltranglisten-Erste hervorgingen, sind Tracy Austin, Andrea Jaeger, Monica Seles, Jennifer Capriati und Martina Hingis.
Im Jahr 2006 stand Vaidisova erstmals im Achtelfinale der Australian Open, wo sie gegen die spätere Siegerin Amelie Mauresmo unterlag. Nach dem Viertelfinaleinzug in Tokio erreichte die Tschechin am 6. Februar als 13. ihre bis dahin beste Platzierung in der Weltrangliste. Mit einem Sieg in Straßburg, einem traditionellen Vorbereitungsturnier für die French Open, setzte Vaidisova ein weiteres Ausrufezeichen.
Bei den French Open 2006 im Stade Roland Garros gelang der 17jährigen Tschechin ihr bisher größten Erfolg: sie zog erstmals ins Halbfinale eines Grand Slam-Turnieres ein. Dabei besiegte sie im Achtelfinale die an Nummer 1 gesetzte Weltranglisten-Erste Amelie Mauresmo mit 6:7, 6:2 und 6:1. Im Viertelfinale erwies sie sich auch für die Amerikanerin Venus Williams als zu stark. Trotz Satzrückstandes siegte Vaidisova mit 6:7, 6:1 und 6:3. Erst im Halbfinale unterlag sie der Weltranglisten-Zehnten Svetlana Kuznetsova. Vaidisova hatte beim Stand von 7:5 und 6:5 schon zum Match serviert, verlor den zweiten Satz aber noch 6:7. Im abschließenden dritten Durchgang unterlag sie 2:6.
Nach diesem Erfolg folgte Wimbledon, wo sie überraschend an der Chinesin Na Li in 3 Sätzen scheiterte. In der Fed-Cup-Begegnung gegen Frankreich gewann sie dann zwar beide Einzel gegen Tatiana Golovin und Nathalie Dechy, da jedoch Lucie Safarova beide Einzel verlor und auch Kveta Peschke und Iveta Benesova im Doppel nicht erfolgreich waren, verlor Tschechien gegen Frankreich schließlich mit 2:3.
Auf den darauf folgenden amerikanischen Hartplätzen zeigte sich Vaidisova in guter Form und erreichte die Halbfinals von Stanford und San Diego, wo sie jedoch beide Male gegen Kim Clijsters verlor. Durch diese Erfolge verbesserte sich die Tschechin auf Rang neun der Weltrangliste und stand damit erstmals in den Top 10. In Montréal musste Vaidisova wegen einer Schulterverletzung für ihr Drittrundenmatch gegen Nicole Pratt Forfait erklären.
Bei den US Open konnte Vaidisova in die dritte Runde vorrücken, unterlag dort aber der späteren Halbfinalistin Jelena Jankovic mit 7:5, 3:6, und 2:6. Beim Turnier in Peking unterlag sie in Runde 2 Ai Sugiyama mit 4:6, 6:1 und 3:6.
Beim Turnier in Moskau bezwang Vaidisova dann die Weltranglisten Amélie Mauresmo trotz eines Rückstandes von 1:6 und 2:5 noch mit 1:6, 7:5 und 7:6. Im Halbfinale unterlag sie dann der Weltranglisten-Fünften, Nadia Petrova, mit 0:6, 6:4 und 6:7.
Beim Turnier in Linz erreichte Vaidisova das Halbfinale, wo sie erneut Nadia Petrova unterlag. Das Jahr beendete die Tschechin auf dem 10. Rang der Weltrangliste.
Zu Beginn des Jahres 2007 erreichte Vaidisova trotz einer Zehenverletzung das Halbfinale des Turniers in Sydney. Dort unterlag sie Jelena Jankovic mit 4:6, 6:4 und 4:6.
Bei den Australian Open erreichte die Tschechin nach anfänglichen Schwierigkeiten das Achtelfinale, wo sie die Russin Elena Dementieva mit 6:3 und 6:3 bezwang. Im Viertelfinale schlug Vaidisova ihre Landsfrau Lucie Safarova deutlich mit 6:1 und 6:4. In ihrem zweiten Grand-Slam-Halbfinale unterlag sie dann Serena Williams mit 6:7 und 4:6.
Bei den Open Gaz in Paris unterlag Vaidisova dann bereits in der 2. Runde ihrer Landsfrau Lucie Safarova mit 4:6 und 2:6. Bei den Turnieren in Indian Wells und Miami erreichte die Tschechin jeweils das Viertelfinale.
Danach ging der WTA-Kalender nach Europa, auf den roten Sand. Zum "Einwärmen" spielte sie im Fedcup gegen die Slowakei, wo sie beide Matches gegen Cibulkova (3-6 6-4 7-5) und Hantuchova (6-2 6-7 6-3) mit Schwierigkeiten gewinnen konnte. Grund für die Schwierigkeiten war eine schwere Verletzung am rechten Handgelenk, welche die Tschechin zwang, alle Vorbereitungsturniere auf Roland Garros abzusagen. Dementsprechend mit niedrigen Erwartungen ging Vaidisova nach Paris, wo sie Punkte aus den Halbfinals verteidigen musste. Vaidisova präsentierte sich jedoch relativ gut, sie besiegte Gagliardi, Amanmuradova, Stosur und Garbin locker leicht in 2 Sätzen, erreichte somit ungefährdet die Viertelfinals, wo sie allerdings gegen Weltnummer 4, Anführerin des Champion-Race und derzeitige Topspielerin Jelena Jankovic antreten musste.
Titel
Einzel
- 2004: Vancouver (gegen Laura Granville)
- 2004: Tashkent (Virginie Razzano)
- 2005: Seoul (Jelena Jankovic)
- 2005: Tokio (Tatiana Golovin)
- 2005: Bangkok (Nadia Petrova)
- 2006: Straßburg (Shuai Peng)
Einzel, Finale
- 2005: Istanbul (Niederlage gegen Venus Williams)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Vaidišová, Nicole |
KURZBESCHREIBUNG | tschechische Tennisspielerin |
GEBURTSDATUM | 23. April 1989 |
GEBURTSORT | Nürnberg |