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Benutzer:Vinom/Projekte

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Heinrich Hössli Projektstart 02.06.07

Heinrich Hössli , auch: Hösli (6. August 1784 Glarus, gestorben 24. Dezember 1864 Winterthur) war ein Putzmacher, Dekorateur sowie Tuchhändler und Betreiber eines Modegeschäftes in Glarus und erster Aktivist der Schwulen- und Lesbenbewegung.

Regenbogenflagge Schweiz

Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte der Homosexualität bis zu Gegenwart und der Situation von Schwulen und Lesben in der Schweiz heute.

Geschichte

In der Zeit des antiken Römischen Reiches (Schweiz 1. Jh.v.Chr - 5. Jh.n.Chr) herrschte ein anderes Konzept von Homosexualität. Frauen wurden keinerlei sexuelle Freiheiten zugestanden, folglich auch keine lesbische Sexualität. Sexuelle Aktivität wurde bei Männern positiv bewertet, egal ob mit einer Frau oder als aktiver Teil mit einem Mann. Männlichkeit wurde hoch bewertet. Passive Sexualität und Effeminiertheit wurde bei freien Männern jedoch abgelehnt und galt als abnorm, kam aber vor. Diese wurde Sklaven und Männern bis 18 Jahren vorbehalten. Das private Institut der Ehe und die rein private Zeremonie der Heirat stand auch Männern offen. Homosexualität im Heer kam vor.

Mit der Christianisierung der Schweiz galt Sodomie als eine von vielen Sünden. Die Sodomiterverfolgung und die Strafen für Sodomie nahmen allerdings in ganz Europa im 13. Jahrhundert erheblich zu. Für den Kanton Zürich ist bekannt, dass es zwischen 1400 bis 1798 zu insgesamt 179 Todesurteile wegen Sodomie kam. Nach Eigentumsdelikten und Tötungsdelikten waren Sodomiedelikte der dritt häufigste Grund für eine Todesstrafe[1].

Helvetik

In der durch die Aufklärung und die Werte der französischen Revolution geprägten Helvetik 1798 - 1803 wird Homosexualität nicht mehr verfolgt. Mit ihrem Ende wird in die meisten Kantone Homosexualität wieder Offizialdelikt und wird mit bis zu mehreren Jahren Zuchthaus geahndet. Mit dem Ende der Helvetik kommt kommt auch wieder die Verfolgung von Schwulen mit bis zu mehrjährigen Zuchthausstrafen.

19. Jahrhundert - Liberale Vorkämpfer

Als erster Mensch der Neuzeit trat Heinrich Hössli[2], ein Tuchhändler aus Glarus, mit einem Werk an die Öffentlichkeit um die Homosexualität zu verteidigen. In seinem zweibändigen Werk Eros. Die Männerliebe der Griechen - Glarus 1836 und St. Gallen 1838 stellte er, vom Liberalismus geprägt, die Forderung auf, dass die Anerkennung der Homosexualität ein Prüfstein für Demokratie und liberale Bürgerrechte sei.[3][4]

Ausserhalb der Schweiz traten mitte des 19. Jahrhunderts zwei liberale Vorkämpfer für die Rechte der Schwulen an die Öffentlichkeit und gaben der Homosexualität erstmals einen Namen. 1864 prägte Karl Heinrich Ulrichs aus dem Königreich Hannover den Begriff Uranismus, 1868 folgte Karl Maria Kertbeny aus Österreich-Ungarn mit seinem Begriff Homosexualität, den wir heute noch benutzen.

In den 1880er und 1890er Jahren sah sich Jakob Rudolf Forster aus Brunnadern SG (1853-1926) von den sanktgallischen Behörden wegen seiner offen gelebten Homosexualität verfolgt[5]. 1893 gelangte er sogar mit einer Eingabe an die Eidgenössischen Räte zur Beseitigung der Diskriminierung der Homosexuellen. Karl Heinrich Ulrichs wendete sich mit einem Begnadigungsgesuch für Forster an die Behörden St. Gallens.

20. Jahrhundert

Immer mehr Kantone behandeln Sodomie (Analsex) nicht mehr als Offizialdelikt und verfolgen nur noch auf Antrag. Für eine Verurteilung muss er Straftatbestand durch Zeugenaussagen bewiesen werden. Dies führt zu einem drastischen Rückgang der Verurteilungen.

1930er Jahre: "Szene" entsteht"

In den 1930er Jahre entstehen über die Landesgrenzen hinaus bekannte Tanzklubs in Basel und Zürich. Europaweit ist aber immer noch Berlin die attraktivste Stadt für Schwule und Lesben. Das ändert sich schlagartig, als die Nazibarbarei im Deutschen Reich losbricht, wovon sich Berlin erst Ende des 20. Jahrhunderts wieder erholt.

Mehrere Stadtpolizeien beginnen Homosexuellen-Register anzulegen, die sie durch Razzien an Treffpunkten füllten. 1931 gründeten einige Frauen in Zürich den Damen-Club Amicitia. Schon bald wurden auch Männer aufgenommen und seit 1932 brachte der Club das Freundschafts-Banner (ab 1933: Schweizerisches Freundschafts-Banner, 1937 - 1942 Menschenrecht heraus. Dieses ruft seine Leser immer wieder auf, gegen die Verleumdungen in der Presse vorzugehen und sich für eine Entkiriminalisierung der Homosexualität einzusetzen.

1940er Jahre: Straffreiheit und Rückzug

1942, mitten im Krieg trat nach 24 Jahren Vorbereitung das Schweizerische Strafgesetzbuch in Kraft[6], das die Legalisierung einvernehmlicher Homosexueller Handlungen zwischen Erwachsenen über 20 Jahren brachte. Somit war in der Schweiz ein erster Schritt zur Verwirklichung der Bürgerrechte gemacht.

Durch die Barbarei in Europa und die neue Freiheit in der Schweiz nahm die Bedeutung Zürichs als Europäische Schwulenmetropole zu. In Deutschland bürgert sich der Begriff "Schweizer" für männliche Homosexuelle ein.

Mit der Entkriminalisierung der Homosexualität wurde der kämpferische Ton der Zeitschrift Menschenrecht hinfällig. Der neue Herausgeber Karl Meier benannte die Zeitschrift in Der Kreis / Le Cercle / The Circle um, und machte aus ihr eine Kulturzeitschrift für Homophile. Die Zeitschrift richtete sich nun nur noch an Männer. Sein Club Der Kreis organisierte mehrmals jährlich Partys. Diese und die Zweimonatsschrift waren in ganz Europa bekannt.

1950er Jahre: angepasst und versteckt

Karl Meier war der Auffassung, dass nach der rechtlichen Anerkennung die gesellschaftliche noch Jahre dauern würde, und dass Homosexuelle diese nur erreichen könnten, indem sie Angepasst und unauffällig leben. In Der Kreis erschienen denn auch in erster Linie erbauliche Texte auf Deutsch, Französisch und Englisch und künstlerische Männerfotos[7]. Mitglieder und Abonnenten verkehrten untereinander auch nicht mir ihrem Namen, sondern mit Pseudonymen.

Dennoch hat der Kreis die Entwicklung der Schwulenbewegung nach dem 2. Weltkrieg in ganz Europa beeinflusst, wenn nicht sogar inspiriert. In Deutschland: Kameradschaft «die runde» in Reutlingen, in Frankreich: Zeitschrift Arcadie, in den Niederlanden: "Cultuur- en Ontspannings Centrum" COC (existiert noch heute), in Dänemark: "Kredsen af 1948" und in den USA: "Mattachine Society"

1960er Jahre: Ende der Eiszeit

Ab 1960 wurde dem Club der Kreis sein Lokal gekündigt. Grossanlässe waren nicht mehr möglich. Auch wurde das Klima in einigen Ländern Europas liberaler. Abonnenten brachen weg. 1968 erschien die letze Ausgabe des Kreis. 1967 gründeten ein jüngere Männer aus dem Umfeld des Kreis die neue Zeitschrift Club 68, ab 1970: hey. 1970 wurde in diesem Umfeld die Schweizerische Organisation der Homophilien SOH gegründet. Die SOH war der erste schwule Dachverband und galt als eher konservativ und angepasst. Vor allem linke und studentische Schwule konnte er nicht erreichen. Die Geschichte vom Freundschafts-Banner bis zur SOH wird auch als erste Schwulenbewegung bezeichnet.

1970er Jahre: zweite, radikale Schwulenbewegung

Anfang der 1970er Jahre dringen erste Nachrichten über die schon 1969 stattgefundenen gewalttätigen Ausschreitungen von Schwulen gegen Polizeiwillkür nach Europa. Die mobilisiert vor allem junge, linke Schwule. 1970 dreht Rosa von Praunheim seinen Film "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt", der in der Folge auch an den Universitäten von Zürich, Basel und Bern gezeigt wird. Im Anschluss an die Filmvorführungen werden die Homosexuellen Arbeitsgruppen in Zürich (HAZ), Basel (erst HAB, dann HABS) und Bern (HAB) gegründet. Politisch stehen die HA-Gruppen den marxistisch-leninistischen PO-Gruppen nahe.

In Zürich Ledermänner schlossen sich 1973 zur Loge70 zusammen. 1974 gründeten die HA-Gruppen ihren ersten nationalen Dachverband, die Homosexuellen Arbeitsgruppen Schweiz (HACH). Neben dieser langsam entstehenden Vielfalt bei den Gruppen nahm auch die Vielfalt im Szene-Angebot zu. Das Gesellschaftliche Klima änderte sich merklich zugunsten der Homosexuellen. Grosse Arbeitgeber erliessen Anordnungen, dass Mitarbeiter nicht mehr aufgrund ihrer Homosexualität entlassen werden dürfen. Die Polizei führte aber immer noch ihre Homo-Register.

12. April 1978: Telearena zum Thema Homosexualität

Zum ersten Mal in der Geschichte des Schweizer Fernsehns war Homosexualität ein Thema. In der Sendung Telearena wurden verschiedene Spielszene gezeigt und dazwischen Diskutierten interessierte zum Teil hitzig über das gezeigte. Schwule und lesbische AktivistInnen aus der ganzen Deutschschweiz waren im Publikum und die wenigen Gegner der Homosexualität hatten kaum ein Bühne für ihre Thesen.

24. Juni 1978: Der erste Gay Pride der Schweiz

Die Homosexuellen Arbeitsgruppen Schweiz (HACH), die Schweizer Organisation der Homophilen (SOH) und die Homosexuelle Frauengruppe (HFG) organisierten auf dem Zürcher Platzspitz den ersten Christopher Street Day der Schweiz. Dabei wurden 5.500 Unterschriften für die Abschaffung des Homoregisters gesammelt. Begleitet von der Presse erzwang man die Vernichtung der Karteien. Bern und Basel folgten.

1980er Jahre: Die Aids-Kriese

Von 1979 bis 1982 organisierten Schwule und Lesben jährlich nationale Homosexuellen-Kundgebungen, die von massiver Polizeipräsenz geprägt waren. 1982 erreichten dann die ersten Nachrichten über Aids die Schweiz. Schwulen-Krebs, Schwulenseuche, GRID (Gay related Immunodefenca) waren die ersten Namen, die man Aids gab. Weder wusste man zu der Zeit, wie Aids verursacht wurde, noch wie man sich anstecken konnte. Um dieser Herausforderung zu begegnen, gründeten sich 1984 die Schwulen Medizinmänner (ab 1997 Medi Gay), die erste Informationen zusammentrugen und verteilten.

  • 1982 Einbruch durch Aids-Krise. Der Blick in die Geschichte auf der Internet-Präsenz von Pink Cross hat zwischen 1971 und 1992 keinen einzigen Eintrag. [8]

1990er Jahre: Schwuler Stolz

  • 1997 FELS - FreundInnen und Eltern von Lesben und Schwulen wird als Verein gegründet. Der Verein Setzt sich für die rechtlichte Gleichstellung und gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen und Lesben ein und besteht aus Angehörigen von Homosexuellen. [9]

21. Jahrhundert

2000er Jahre: beginnende Rechtsgleicheit

Politik

Die Schweiz ist eine liberale und direkte Demokratie, im Gegensatz zu den in Europa vorherschenden parlamentarischen Republiken und Monarchien. Alle für Schwule und Lesben wichtigen Gesetzesänderungen wurden vom Schweizer Volk in Volksentscheiden gutgeheissen. Zum Teil geschah dies im Fahrwasser von grösseren Gesetzesänderungen und die Rechte der Schwulen und Lesben hatten unterschiedliches Gewicht im öffentlichen Diskurs.

Die Entkriminalisierung der männlichen Homosexualität brachte die Einführung des Schweizerischen Strafgesetzbuches (nach Referendum angenommen am 3. Juli 1938 mit 53.5%[10]), gleiches Schutzalter für alle kam mit dem neuen Sexualstrafrecht, welches neu auch Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe stellte.

Über das Partnerschaftsgesetz wurde nach einem Referendum am 5. Juni 2005 gesondert abgestimmt und mit 58.0%[11] angenommen. Das PartG ist der einzige Fall, bei dem der Souverain über eine Vorlage ausschliesslich zu Gunsten von Schwulen und Lesben zu entscheiden hatte.

Politiker

In der Schweiz engagierten sich immer wieder Politiker und Politikerinnen bis hin zu Bundesräten und Bundesrätinnen unabhängig von ihrer Lebensform für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen.

Claude Janjak (SP Baselland[12], Nationalrat, ehem. Nationalratspräsident) engagierte sich in der Aidsarbeit[13], Network[14] und bei Pink Cross.

Martin Abele (Grüne Zürich, Gemeinderat Zürich Kreis 3) bringt homosexuelle Forderungen in die Politik ein[15].

Recht

Als liberaler Rechtsstaat ist erlaubt, was nicht verboten ist. Werden Tatbestände, wie Homosexualität in der Armee, entkriminalisiert, werden sie einfach nicht mehr erwähnt.

Schutzalter

Das allgemeine Schutzalter liegt in der Schweiz bei 16 Jahren[16]

siehe auch: Sexueller Missbrauch von Kindern in der Schweiz

Diskriminierungsschutz

Artikel 8 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft verbietet Diskriminierung auf Grund der Lebensform[17]

Registrierte Partnerschaft

Mit dem Inkrafttreten des Partnerschaftsgesetzes am 1. Januar 2007 können Schwule und Lesben in der Schweiz ihre Partnerschaft registrieren lassen.[18]. Der Kanton Zürich kennt eine solche Möglichkeit schon länger.

Homosexualität in der Armee

Homosexualität in der Armee ist erlaubt[19].

Pornographie

Keine Unterscheidung zwischen homosexueller und heterosexueller Pornographie. Konsum, Handel, Einfuhr und Produktion von Pornographie ist Erwachsenen erlaubt. Harte Pornographie und Verbreitung von Pornographie über Radio oder Fernsehen sind verboten. Zu harter Pornographie gehören Darstellungen von Gewalt, Exkrementen, mit Kindern oder Tieren in Zusammenhang mit Sexualität. Die Darstellung von hartem S/M, Scat, Golden Shower, Pädosexualität und Zoophilie sind also verboten[20].

Prostitution

Keine Unterscheidung zwischen männlicher und weiblicher Prostitution. Prostitution ist erlaubt, Zuhälterei verboten[21].

Barebacking

Vorsätzliches Verbreiten von menschlichen Krankheiten steht unter Strafe[22]

siehe auch Barebacking.

Lesben- und Schwulenbewegung

In den meisten Kantonen gibt es Homosexuelle Arbeitsgruppen, die sich als kantonale Vertreter der Schwulen verstehen. Durch das heute sehr liberale Klima nimmt ihre Bedeutung allerdings ab. In vielen Kantonen gibt es schwule Jugendgruppen, die jährlich am 11. Oktober den Nationalen Coming Out Tag veranstalten. In Zürich und der Westschweiz gibt es je einen Verein, der die beiden jährlichen CSDs organisieren.

Daneben gibt es ein reiches Vereinsleben für Homosexuelle mit unterschiedlichen Interessen. Studenten finden an den Unis schwul-lesbische Unigruppen, für Ledermänner gibt es die Loge 70, für Motoradfahrer die Gaybiker Zürich, für Seelsorger Adamim, in vielen Städten gibt es diverse Sportvereine, für Manager und Führungskräfte Network, für Soldaten eine Gruppe für Schwule in der Armee, für Bahnangestellte PinkRail und selbst die Betriebe der Szene sind in einem eigenen Verband VEGAS organisiert.

Alle zusammen sind sie unter dem Dach von PINK CROSS dem nationalen Dachverband der homosexuellen Männer in der Schweiz oder in der LOS Lesbenorganisationen der Schweiz organisiert.

Pink Cross unterhält auch ein Sekretariat in der Bundeshauptstadt Bern und sich als Lobby-Gruppe für Homosexuelle. Dies ist offiziell anerkannt und Pink Cross nimmt am Vernehmlassungsverfahren der Schweizerischen Gesetzgebung teil.

Gesellschaftliche Situation

Alle vier Kulturen in der Schweiz gelten allgemein als tolerant. Allerdings konzentriert sich homosexuelles Leben auf die grösseren Städte Zürich, Bern, Basel, Genf, Lausanne und Luzern, wovon Zürich mit Abstand die grösste Gay-Community beheimatet, gefolgt von der Westschweizer Metropole Genf. In diesen Zentren wird Homosexualität auch öffentlich wahrgenommen und akzeptiert.

Opposition gibt es vereinzelt aus evangelikalen Kreisen, die aber weder politisch noch gesellschaftlich eine Bedeutung haben.

Von Übergriffen gegen Homosexuelle wurde in den 90er Jahren vereinzelt berichtet. Die Polizei bemüht sich vor allem in den grossen Städten um einen verständnisvollen Umgang mit Homosexuellen. In der Polizei-Ausbildung wird auf Homosexualität eingegangen. Schwulen und Lesben steht eine Laufbahn bei der Polizei offen.

2007 wurde von der Polizei der in den 1990er Jahren europaweit bekannter Schulen-Club Labyrinth wegen Drogenfunden geschlossen, was eine Kontroverse um die Motive auslöste. Der Polizei wurde ein unsensibles Vorgehen vorgeworfen. Allerdings konnte diese die Drogenfunde belegen und im Vorfeld der Schliessung gab es Verwarnungen.

Persönlichkeiten

Viele Prominente setzten sich immer wieder für Homosexuelle ein. Wichtig für die Community sind u.a.[23]:

Philipp Tingler, Berliner Schriftsteller mit Wohnsitz Zürich

Für Politiker siehe Politik

Szene und Kultur

Kultur

Es gibt drei Filmfestivals mit schwul-lesbischer Ausrichtung: Queersicht[26] in Bern seit 1995, Pink Apple Filmfestival[26] in Zürich seit 1998 und LesBiSchwule Festival PinkPanorama[26] in Luzern seit 2002.

siehe auch Filmfestivals in der Schweiz

Chöre gibt es in Bern (Schwubs)[27], Zürich (Schmaz)[27] und Basel (Fliedertafel)[27]. Schmaz organisiert 1993 das 7. Europäisches SchwuLesbisches Chorfestival in Zürich. Am Eidgenössischer Chorwettbewerb in Crans-Montana 1993 erreicht Schmaz den 3. Platz.

Szene

Eine reichhaltiges kulturelles, kommerzielles und politisches Angebot gibt es in Zürich und mit erheblichem Abstand in der westschweizer Metropole Genf.

Ein reichhaltiges Vereinsangebot und beschränktes Szeneangebot gibt es in den Städten Basel, Bern, Lausanne, St. Gallen und Luzern.

Das Angebot an Bars, Partys, Restaurants, Saunas und anderen Kennenlernorten ist ständigen Änderungen unterworfen. Aktuelle Informationen bieten Zeitschriften und Online-Portale[28][29].

Medien

Deutschschweiz

Zeitungen, Zeitschriften

Das Akut Magazin[28] sieht sich in der Tradition von der Kreis[30]. Diese Sicht ist etwas gewagt, aber zumindest als Mitgliederzeitschrift der SOH ist es Nachfolger des Club 68. Die SOH-Mitgliederzeitschrift hiess von 1968 - 1971 Club 68, von 1972 - 1983 hey, von 1984 - 1995 SOH-Info.

Vor dem letzen Gesichtslifting hiess Akut seit 1985 anderschume/Kontiki, später a/K. anderschume war davor das Organ der HA-Gruppen. Das selbstständige Gratisblatt Kontiki existierte seit 1979.

Akut ist die Mitgliederzeitschrift für die HA-Gruppen. Daneben ist es aber auch im Zeitschriftenhandel erhältlich und kann im Abonnement weltweit bezogen werden. Akut Magazin hat eine Auflage von 4.500 Exemplaren und erscheint alle zwei Monate.

Daneben bestand seit Anfang der 1990er Jahre der cruiser [29] in wechselnden Formaten mit monatlichen Erscheinungsrythmus. Er liegt gratis in den Lokalen auf, kann aber auch im Zeitschriftenhandel gekauft werden.

Einzelne Gruppen geben Mitgliederzeitschriften heraus, die teilweise eher an Fanzines erinnern aber für die Gruppenkommunikation oder von lokaler Bedeutung sind. Es existieren auch Kontaktanzeigen-Magazine.

Ebenfalls erhältlich sind Schwulen- und Lesbenzeitschriften aus dem europäischen Ausland.

Internet

Die niederländische Online-Plattform Gayromeo erreicht auch in der Schweiz eine gewisse Bedeutung als Kennenlernort für Schwule Männer. www.Gay.ch ist ein Portal mit Nachrichten und Konsumentenberichten und bringt einen wöchentlichen Newsletter heraus. www.Gaynet.ch ist ein Chatforum für Schwule Männer

Radio und Fernsehen

Es gibt in der Schweiz keine schwulen oder lesbischen Radio- oder Fernsehstationen mit Dauerbetrieb. Allerdings berichten die privaten und öffentlichen Radios und die Fernsehstationen der SRG immer wieder homosexuelle Inhalte, so wird über den CSD ausführlich berichtet.

Gay Radio ist ein Webradio ohne Dauerbetrieb. Sendungen können als Podcast heruntergeladen werden[31] und werden auch auf den Lokalradios RaBe (Bern) und LoRa (Zürich) ausgestrahlt.

Christopher Street Day

Hauptartikel Geschichte des CSD in der Schweiz


Datei:Geschichte flugblatt1982.jpg
Flugblatt zur Nationalen Schwulendemo 1982 in Zürich
Datei:Csd2005 sa umzug19.jpg
CSD Zürich 2005

Mit dem Christopher Street Day gedenken Schwule und Lesben in Deutschland und der Schweiz seit den 70er Jahren dem gewalttätigen Ausschreitungen von Schwulen nach einer Polizeirazzia am 28.07.1969 im Stonewall-Inn an der Christopher Street in New York. Diese Veranstaltungen und Paraden (ursprünglich: Demonstrationen) finden weltweit statt. Obwohl der englische Name es vermuten liesse, ist in der angelsächsischen Welt der Name Gay Pride oder einfach Pride gebräuchlich. Dies setzt sich seit Ende der 1990er Jahre in ganz allmählich Europa durch.

1975 Marschierten Schwule mit einem Transparent an der 1. Mai Kundgebung in Basel mit und traten somit an eine breitere Öffentlichkeit um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. 1978 folgte in Zürich der erste Christopher Street Day. 1979 fand die Nationale Schwulendemo in Bern statt. Basel (1980 - Gay 80 [32]), Lausanne (1981) und Zürich (1982) folgten. [33] Durch das Aufkommen von Aids und der damit verbunden Stigmatisierung von Schwulen fanden nur noch vereinzelte Demonstrationen statt, so in Zürich 1986, in Bern 1987. 1989 fand anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Stonewallausschreitungen ein Christopher Street Day in Zürich statt. Seit dem 25-jährigen Jubiläum 1994 finden CSDs in Zürich wieder jährlich statt.

Datei:Csd2005-award.jpg
CSD-Stonewall-Award

In den 1990er Jahren wurden die CSDs vermehrt von einer breiten Öffentlichkeit wahr genommen und auch von den Schweizer Medien positiv begleitet. Dadurch wurde die Einstellung der Bevölkerung gegenüber den Anliegen von Schwulen und Lesben positiv verändert, was letztlich in einer allmählichen Gleichstellung mündete. Dies ist in der Schweiz mit ihrer Direkten Demokratie ungleich wichtiger, wie in der Bundesrepublik Deutschland mit ihrere Parlamentarischen Demokratie.

Anlässlich des CSDs wird seit 1997 der CSD-Stonewall-Award verliehen.

Durch die wachsenden Besucher- und Teilnehmerzahlen des CSDs in Zürich wird dieser für die Stadt zu einem immer wichtiger werdenden Volksfest und zu einer bedeutenden Touristenatraktion. Diese Entwicklung wird ihren vorläufigen Höhepunkt 2009 erreichen, wenn Zürich Gastgeber für die Europride sein wird.

Neben dem CSD in Zürich gibt es einen CSD in der Westschweiz mit jährlich wechselndem Austragungsort. Vereinzelt finden noch weitere CSDs statt, wie in Luzern und Basel. Zürich ist die einzige Schweizer Stadt mit einem jährlich stattfindendem CSD.

Seit Mitte der 1990er Jahre findet jährlich der Coming Out Day mit diversen öffentlichkeitswirksamen Aktionen statt, der vor allem junge Schwule und Lesben ermutigen soll, ein positives Verhältnis zu ihrer Identität zu entwickeln. Vorlage:Clear

Siehe auch

Portal: Bi- und Homosexualität – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Bi- und Homosexualität
Portal: Schweiz – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Schweiz

Quellen

Verweise

  1. vergl. Sodomiterverfolgung im Heiligen Römischen Reich
  2. Heinrich Hössli auf der Italienischen Wikipedia
  3. Veronika Feller-Vest, "No 4 Hösli (Hössli), Heinrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.02.2005
  4. Ernst Ostertag: "170 Jahre bewegte Schweizer Schwule", auf: www.network.ch 3. April 2005
  5. Dossier Jakob Rudolf Forster von Brunnadern (1853-1926) im Staatsarchiv St. Gallen
  6. Schweizerische Bundeskanzlei: Schweizerisches Strafgesetzbuch - Chronologie
  7. Beispiele für Bilder aus "Der Kreis" als Deeplinks: Mann mit Fass, Matrose, Mann im Schilf
  8. Pink Cross: Blick in die Geschichte 1971 - 1997
  9. Pink Cross: 10 Jahre FELS für mehr Akzeptanz im Elternhaus, 23. März 2007
  10. Schweizerische Bundeskanzlei: Volksabstimmung vom 3. Juli 1938
  11. Schweizerische Bundeskanzlei: Volksabstimmung vom 5. Juni 2005
  12. Claude Janiak auf Parlament.ch
  13. Präsident der Aids-Hilfe beider Basel 1993 - 2002
  14. Der NETWORKer Claude Janiak zum Nationalratspräsident gewählt
  15. Zürcher wollen schwule Polizei, Blick 04.05.2007
  16. Schweizerisches Strafgesetzbuch: Artikel 187
  17. Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft: Artikel 8
  18. Schweizerische Eidgenossenschaft: 211.231 Bundesgesetz über die eingetragene Partnerschaft gleichgeschlechtlicher Paare (Partnerschaftsgesetz, PartG)
  19. Militärstrafgesetz (MStG): zwölfter Abschnitt
  20. Schweizerisches Strafgesetzbuch: Artikel 197
  21. Schweizerisches Strafgesetzbuch: Artikel 195
  22. Schweizerisches Strafgesetzbuch: Artikel 231
  23. Umfrage Best Gay Promi 2006 auf gay.ch
  24. noch vor Einführung des Partnerschaftsgesetzes auf Bundesebene
  25. Patrick Rohr will heiraten, news.ch 7. Juni 2005
  26. a b c Bern: Queersicht, Luzern: LesBiSchwule Festival PinkPanorama Zürich: Pink Aple
  27. a b c Schwule Berner Sänger Schwubs Bern, Schwuler Männerchor Zürich Schmaz Zürich, Fliedertafel Basel
  28. a b Online-Ausgabe des Akut Magazins
  29. a b Online-Ausgabe des Cruiser
  30. Nachfolger von der Kreis
  31. Gay Radio - Radio vom Anderen Ufer, Internetseite
  32. Der Name war angelegt an die im Selben Jahr stattfindende Gartenausstellung Grün 80
  33. "Der weite Weg zur Toleranz", in: Neue Zürcher Zeitung, 26. Juni 1978 Artikel zur Nationalen Schwulendemo 1978 in Zürich


Projektstart 24.05.07 ist jetzt ein Artikel 30.05.2007

Projekt GEZ: Kritik

nicht mehr wirklich interessant

Projekt Juan Madrid

Ist jetzt erst mal ein Artikel 15.05.07

Joachim Schmillen

Ist jetzt ein neuer Artikel. Unterschied alt/neu, 10.09.2006