Erster Vertrag von San Ildefonso
Am Fuße der spanischen Sierra de Guadarrama ließ der bourbonische spanische König Felipe V., ein Enkel des französischen Königs Louis XIV. das Schloss La Granja de San Ildefonso nach dem Vorbild Versailles mit ausgedehnten Parks anlegen, das zum Schauplatz wichtiger internationaler Vertragsunterzeichnungen wurde.
Erster Vertrag
Der erste Vertrag von San Ildefonso wurde am 1. Oktober 1777 zwischen Spanien und Portugal unterzeichnet, mit dem Territorialansprüche über die Kolonie Sacramento in der Region La Plata im heutigen Uruguay, aber auch der Inseln Annobón und Fernando Póo im Golf von Guinea und anderer Territorien an der Küste Nigers und den Ogoue Meeresarmen im Austausch für einen spanischen Rückzug aus dem Süden Brasiliens geregelt wurden. Dieser Vertrag bedeutete eine Annäherung der beiden iberischen Monarchien, der portugiesischen Königin Maria I. und dem spanischen König Carlos III. nach Jahrzehnten der Spannung und Auseinandersetzungen seit der portugiesischen Unabhängigkeit 1680 und der portugiesisch-englischen Allianz. Der Vertrag gab das Territorium Pombals auf und bestätigte nochmals den Vertrag von Madrid von 1750.
Zweiter Vertrag
Nach der Unterschrift von Paz de Basilea 1795 wurde am 18. August 1796 der Vertrag zwischen Spanien und Frankreich unterzeichnet, in dem die spanische Monarchie sich mit dem französischen Direktorium verbündete und die beiden Staaten sich zu einer gemeinsamen Verteidigung gegen und dem Angriff auf England verpflichteten, als die Spanische Armada auf ihrer Reise nach Amerika bedroht war.
Dritter Vertrag
Geheimvertrag zwischen Spanien und Frankreich am 1. Oktober 1800, in dem Napoléon Bonaparte die Schaffung eines Staates in Italien ankündigte, der unmittelbar von Spanien abhängen solle, um im Gegenzug die französische Kolonie Louisiana von Spanien und die Verfügung über die Spanische Armada zum Krieg gegen England und die Kriegserklärung an Portugal (Orangen-Krieg) zu erhalten. Der Vertrag wurde von Louis Alexandre Berthier als Repräsentant Frankreichs und Don Mariano Luís de Urquijo für Spanien unterzeichnet. Der Vertrag war Produkt einer Nötigung, der Spanien dank des napoleonischen Drucks unterlag. Die Klauseln des Vertrages bestimmten die Grenzen des in Nordamerika zurückzugebenden Territoriums nicht näher, was später zu einem Streitpunkt zwischen Spanien und den USA wurde, als Frankreich 1803 die Kolonie und seine Landsleute im Louisiana Purchase an die USA verkaufte.