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Orantenhaltung

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Die Orantenhaltung ist eine allgemein verbreitete Körperhaltung beim Gebet. Der Beter steht mit in Schulterhöhe ausgebreiteten Armen, den Kopf entweder gesenkt oder, so bei den Christen, zum Himmel erhoben. In der Alten Kirche war sie allgemein verbreitet und galt als Kennzeichen und Bekenntnis des christlichen Glaubens: Das aufrechte Stehen unterscheidet (a) den Menschen vom Tier und verweist (b) auf die Auferstehung von den Toten; mit den ausgebreiteten Armen wird (c) das Kreuz und der gekreuzigte Christus angedeutet. Heute nehmen ostkirchliche wie römisch-katholische Priester diese Haltung immer ein, wenn sie als Vorsteher der liturgischen Versammlung ein Gebet, z. B. das eucharistische Hochgebet, sprechen. In orientalischen und romanischen Ländern ist die "Orantenhaltung" weithin auch bei den Gläubigen üblich geblieben. Hierzulande verbreitet sie sich neuerlich vor allem beim gemeinsamen oder persönlichen Gebet des Vaterunsers.