Velden am Wörther See
Vorlage:Infobox Ort in Österreich Velden (slowenisch: Vrba) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Villach-Land in Kärnten. Der Ort ist einer der bekanntesten und beliebtesten Fremdenverkehrsorte in Österreich.
Geografie






Geografische Lage
Velden nimmt die Westbucht des Wörthersees ein.
Gemeindegliederung
Die Marktgemeinde Velden ist in neun Katastralgemeinden (Augsdorf, Dieschitz, Duel, Kerschdorf ob Velden, Köstenberg, Latschach an der Drau, Lind ob Velden, St. Egyden, Velden am Wörther See) gegliedert und umfasst 30 Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 2001):
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Geschichte
Die älteste urkundliche Erwähnung von Velden stammt aus dem Jahr 1150. Der Name leitet sich von Velben (Weide) ab.
Seit dem 12. Jahrhundert gehörte das Veldener Gebiet zur Herrschaft und Burg Hohenwart, die im Lauf der Jahrhunderte im Besitz der Grafen von Ortenburg und Cilli, des Millstätter St. Georgsritterordens und der Habsburger waren. 1545 die erwarben die Khevenhüller die Herrschaft über Landskron und Velden. Die ab 1603 selbständige Herrschaft Velden ging im Zuge der Gegenreformation 1629 in den Besitz der Grafen von Dietrichstein über.
Bei der Auflösung der Herrschaft durch das Gemeindegesetz vom 17. März 1849 umfasste das Gemeindeterritorium die Katastralgemeinden Velden, Augsdorf, Duel, Lind Emmersdorf, Kerschdorf, Köstenberg und Sand. Am 1. Jänner 1850 wurde aus diesen Gemeinden die selbständige Großgemeinde Velden, die im 19. und 20. Jahrhundert mehrmals ihre Größe änderte. Bei der Neuordnung der Gemeindestruktur in Kärnten 1972/73 wurde das Gemeindegebiet etwa auf die Größe von 1850 zurückgeführt.
Im Jahre 1853 nahm die Linienschifffahrt mit dem Raddampfer „Maria-Wörth“ ihren Betrieb auf. Elf Jahre später wurde der Wörthersee durch die Verlängerung der Südbahn von Klagenfurt nach Villach an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Im selben Jahr, 1864, begann mit der Eröffnung der ersten Badeanstalt in Velden, der bald weitere folgten, die Entwicklung zum Kurort.
Am 13. März 1881 ereignete sich ein Großbrand, der das alte bäuerliche Velden vernichtete und dazu beitrug, dass Velden noch vor Beginn der Badesasion zu einem Villen-Kurort ausgebaut wurde.
Den Namenszusatz „am Wörther See“ führt die Gemeinde seit 1893, Marktgemeinde ist Velden seit dem 2. Mai 1947.
Bevölkerung
Laut Volkszählung 2001 weist die Marktgemeinde Velden eine Wohnbevölkerung von 8.545 auf. Davon besitzen 93,1 % die österreichische, 3,6 % die deutsche und 1,8 % die bosnische Staatsbürgerschaft. Der Anteil der Kärntner Slowenen an der Gesamtbevölkerung beträgt 2,8 %.
78,7 % der Veldener bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, 7,2 % zur evangelischen und 1,2 % zum Islam, 8,6 % der Bevölkerung ist ohne religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sakralgebäude
- Die Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Kranzlhofen wurde zwischen 1175 und 1181 erstmals urkundlich erwähnt.
- Die Pfarrkirche Heiliger Georg in Sternberg.
- Die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau am Westrand der Ortschaft Velden wurde 1937 erbaut, war zunächst Filiale von Kranzlhofen und ist seit 1949 eigenständige Pfarre.
Profanbauten
- Das Schloss Velden wurde von 1590 bis 1603 Barthlmä Khevenhüller Khevenhüller als Lustschloss bzw. Alterssitz erbaut. Im Jahr 1639 kam es in den Besitz der Grafen von Dietrichstein. Große Teile des ursprünglich dreigeschossigen Gebäudes wurden bei einem Brand im Jahr 1762 zerstört. Ein Wiener Industrieller ließ das Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts nach Plänen des Architekten Wilhelm Heß im Stil der Neorenaissance umbauen bzw. nach alten Plänen neu errichten und eröffnete 1890 ein Hotel darin. Weitere Um- und Ausbauten folgten in den 1920er- und 30er-Jahren unter der Leitung von Franz Baumgartner. Bis 1989 diente Schloss Velden als Hotel, dann war es für die Fernsehserie Ein Schloß am Wörthersee mit Roy Black in der Hauptrolle namensgebend. An letzteren erinnert eine Gedenkbüste im Café schräg gegenüber dem Schloss. Gunter Sachs erwarb Schloss Velden 1990 und ließ es aufwändig renovieren. 2003 verkaufte er es an ein Immobilien-Verbund, dieser eröffnetet mit der US-amerikanischen Hotel-Gruppe Westpeace unter der Marke „Capella“ das Schlosshotel zu Pfingsten 2007 neu.
- Das Casino Velden wurde 1922 eröffnet und 1934 durch die staatliche Österreichische Casino AG (heute Casinos Austria AG) übernommen. Ein im November 1987 begonnener Neubau wurde 1989 seiner Bestimmung übergeben.
Bildergalerie
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Roy Black Büste
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Ehemalige Pfarrkirche in Sankt Egyden
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Kranzlhofener Kirche Hl. Johannes der Täufer
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Pfarrkirche heilige Maria Rosenkranzkönigin in Augsdorf
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Kirche in Lind ob Velden
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Reliefdarstellung an der Südwand der Kirche in Lind ob Velden
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 27 Mitgliedern und setzt sich seit der letzten Gemeinderatswahl 2003 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
- Sozialdemokratische Partei - 17
- Österreichische Volkspartei - 4
- Freiheitliche Partei Österreichs - 4
- Grüne Unabhängige Liste - Grüne neodvisna lista - 1
- Namensliste - 1
Mit Ferdinand Vouk stellt die SPÖ den Bürgermeister.
Wappen

Seit etwa 1900 wurde von der Gemeinde ein Wappen mit dem Schlossportal auf einem mit Seerosen belegten Wellenschildfuß verwendet. Die heutige Form geht auf einen Entwurf des lokalen Grafikers Heinrich Ebner zurück. Wellenschildfuß und Seerose charakterisieren die Lage des Hauptortes am Wörthersee, das manieristische Schlossportal von 1603 erinnert an die Khevenhüller und deren Lustschloss in Velden. Das Wappen wurde der Marktgemeinde am 4. September 1965 offiziell verliehen. Die amtliche Blasonierung lautet:
- „Ein von Rot und Blau im silbernen Wellenschnitt im Verhältnis 3 zu 2 geteilter Schild, dessen unteres Feld von sechs zum Schnitt parallelen silbernen Wellenlinien geteilt ist. Im Schildfuß eine goldene, schwarz gefasste Seerose mit drei grünen, schwarz gefassten Blättern, die von einem bis zu oberene Schildrand reichenden silbernen, schwarz gefugten Rustikaportal (Form des Veldener Schlossportals) überhöht wird.“[1]
Die Fahne ist Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.
Städtepartnerschaften
Weblinks
- Marktgemeinde Velden
- 20725 – Velden am Wörther See. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen, S. 86. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1