Der Navigator
Film | |
Titel | Der Navigator / Buster Keaton, der Matrose / Über, auf und unterm Meere / Die Kreuzfahrt der Navigator / Der Schiffbruch / Buster Keaton – Der Seefahrer |
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Originaltitel | The Navigator |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch (Zwischentitel) |
Erscheinungsjahre | 1924 |
Länge | 59 Minuten |
Stab | |
Regie | Buster Keaton, Donald Crisp |
Drehbuch | Clyde Bruckman, Jean C. Havez, Joseph A. Mitchell |
Produktion | Joseph Schenck |
Kamera | Byron Houck, Elgin Lessley |
Besetzung | |
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Der Navigator ist eine Stummfilmkomödie von und mit Buster Keaton aus dem Jahr 1924.
Handlung
Rollo Treadway, ein lebensuntüchtiges Millionärssöhnchen, und seine Auserwählte finden sich durch Zufall allein auf einem großen Dampfer auf hoher See. Nach zahlreichen Zwischenfällen, die Busters Sinn für das Praktische und die Begabung des Mädchens für das Unpraktische hervorheben, werden sie durch ein U-Boot vor Kannibalen gerettet.
Produktion
Nachdem Sherlock Jr. nur mäßig erfolgreich von Publikum und Kritik angenommen wurde, suchte das Team um Buster Keaton nach einem erfolgsversprechenden Stoff für den nächsten Film. Als Keaton vom Verkauf eines stillgelegten Ozeankreuzers hörte, nutzte er die Chance und entwickelte um das um 25.000 $ erworbene Schiff die Geschichte von The Navigator.
Wie bei allen Langfilmen Keatons sollte die Rahmenhandlung dramatisch aufbereitet sein, um die Geschichte und ihre Gags auf eine glaubwürdige Basis zu stellen. Die Szene der Spione im Epilog sollte spannend, die Kannibalen am Ende des Films authentisch wirken. Daher verpflichtete Keaton mit Donald Crisp einen Regisseur, der mit Filmdramen einige Erfahrung hatte. Überraschenderweise entwickelte dieser im Laufe der Dreharbeiten eine große Lust an komödiantischen Ideen und überdrehten Einfällen. Als Kathryn McGuire im Film aus ihrer Bewusstlosikgeit erwachen und sich entführt im Kreis wilder Kannibalen wiederfinden sollte, inszenierte Crisp laut Keatons Erzählung, dass es die stinkenden Käsefüße der Kannibalen sind, die sie aus der Bewusstlosigkeit reißen. Keaton, der burleskes Spiel auch in seinen komödiantischen Szenen ablehnte, trennte sich schließlich von Crisp und drehte alle dramatisch gedachten Szenen neu, diesmal unter eigener Regie.[1]
Als schwierig zu realisieren gestalteten sich die Unterwasserszenen. Im Film sollte Keaton in einem schweren Taucheranzug ein Leck im Bug des Schiffes von außen reparieren. Die Dreharbeiten fanden in einem eigens eingerichteten Becken statt und zogen sich über einen Monat hin: „Ich konnte nur jeweils dreißig Minuten unten bleiben, denn die Kälte des Wassers dringt dir bis in die Nieren. Nach etwa einer halben Stunde beginnt man steif zu werden. Man will dann nur noch rauf und raus.“[2]
Die Produktionskosten bewegten sich mit 220.000 $ im Schnitt der meisten Komödien Keatons, die stets rund ein Drittel teurer waren als vergleichbare, dramatische Spielfilme jener Zeit.[3] Der Erfolg war jedoch überwältigend, das Einspielergebnis sollte eines der besten aller Komödien aus den Keaton-Studios bleiben und nur von Battling Butler (1926) übertroffen werden.[4] Zuvor schon ein populärer Komiker, schloß Keaton mit The Navigator zu den beliebtesten Komikern seiner Zeit, Charlie Chaplin und Harold Lloyd, auf.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Kevin Brownlow, Pioniere des Films, S. 559f.
- ↑ Keaton zitiert in Pioniere des Films, S. 568.
- ↑ Vgl. Pioniere des Films, S. 560.
- ↑ Vgl. J. Kline, The Complete Films of Buster Keaton, S. 101, 110.