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Nuthe-Urstromtal

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Wappen Karte
   
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Kreis: Landkreis Teltow-Fläming
Fläche: 335 km²
Einwohner: 7.159 (20.05.2004)
Bevölkerungsdichte: 21,4 Einwohner/km²
KFZ-Kennzeichen: TF
Gliederung: 23 Ortsteile
Website: www.nuthe-urstromtal.de

Nuthe-Urstromtal ist eine Gemeinde mit 23 Dörfern (Ortsteilen) im Landkreis Teltow-Fläming. Sie entstand am 5. Dezember 1993 aus der Umwandlung des gleichnamigen Amtes in eine selbständige Gemeinde. Die Gemeinde liegt westlich und östlich der Bundesstraße 101 zwischen Trebbin, Luckenwalde und Jüterbog.

Fläche, Einwohner

Mit rund 335 km² hat die Gemeinde in der Fläche eine erhebliche Ausdehnung. Bei nur rund 7.160 Einwohnern ist die Bevölkerungsdichte mit lediglich 21,4 EW/km² entsprechend niedrig – das entspricht in etwa dem Durchschnitt Brasiliens; der Durchschnitt in Deutschland liegt mit 231 EW/km² um mehr als das Zehnfache höher. Mit einer Unterbrechung sind die Einwohnerzahlen seit 1998 rückläufig.

Geographie, Landschaft, Wirtschaft

Datei:Nuthe Urstromtal.JPG
Nuthe im Urstromtal bei Ahrensdorf

Namensgeber für die flämische Gemeinde sind der Fluss Nuthe und das Urstromtal, das sich zum Ende der letzten Eiszeit zwischen den größeren Baruther und Berliner Strömungstälern bildete und die Landplatten Zauche und Teltow trennt. Vierzehn der dreiundzwanzig Dörfer und rund zwei Fünftel der Fläche liegen im Naturpark Nuthe-Nieplitz. Die Charakteristika des Naturparks mit Feldern, Streuobstwiesen, sanften Hügeln, Schafherden, Feuchtwiesen, Luchen, Mooren, Wassermühlen und naturbelassenen Eschen-Alleen prägen auch das Landschaftsbild der Gesamtgemeinde, hinzu kommen dichte Nadel- und Mischwälder. Neben der traditionellen Landwirtschaft gewinnt mit dem Naturraum und durch die Nähe zu Berlin in jüngerer Zeit der Tourismus eine immer größere Bedeutung für die Region.

Im Oberlauf des Pfefferfließ ist seit 2003 das Naturschutzgebiet Oberes Pfefferfließ ausgewiesen, dass den stark mäandrierenden Bach nachhaltig bewahren will. Die neuen Seen, die sich am Unterlauf des Fließes bei Stangenhagen mit dem Abschalten der Schöpfwerke seit 1991 bilden und zu einer Moor-Renaturierung führen, reichen bis an die Gemeinde heran.

Geschichte

Datei:Dobbrikow Kirche.JPG
Kirche in Dobbrikow

Da sich die Gemeinde erst 1993 gebildet hat, gibt es keine gemeinsame Geschichte, vielmehr wurde die Geschichte dieser Dörfer von den Städten Jüterbog, Luckenwalde und vor allem auch vom Kloster Zinna geprägt. 1285 und 1307 wurden einige der Dörfer, die zu dieser Zeit zu Luckenwalde zählten, gemeinsam mit Luckenwalde an das Zisterzienserkloster Zinna verkauft. Im Amtserbbuch des Klosters Zinna vermerkten die Mönche (das erwähnte Dorf Melne gibt es nicht mehr):

Anno 1307 kauften wir den Sumpf Straßburg in der Hälfte seiner Länge mit den fünf Dörfern Dobbrichow, Netkendorf, Hentkendorf, Melne und Mertensmohle von einem Heinrich von Trebbin, Herrn in Blankensee.

Liste der 23 Ortsteile und Sehenswertes

Die 14 Dörfer, die im Naturpark Nuthe-Nieplitz liegen, sind mit einem nachgestellten° gekennzeichnet. Ferner sind einige Sehenswürdigkeiten angeführt. Neu eingerichtet wurden im Naturpark Nuthe-Nieplitz 2004 mit dem Fläming-Walk fünf Nordic Walking-Rundkurse und eine Anfängerroute, die mehrere Dörfer der Gemeinde berühren. In Kemnitz ist ein für diese märkische Region typisches so genanntes Nuthe-Nieplitz-Haus (früher auch Spiekerhus) erhalten und saniert, ein Bauerngehöft, dessen Haus vollständig aus Fachwerk besteht und dessen Speicher an den Giebel des Wohnhauses gestellt ist. (siehe Bild). In der Ahrensdorfer Hachschara-Stätte wurden zwischen 1936 und 1941 jüdische Jugendliche auf die Ausreise nach Israel vorbereitet.

Datei:Haus Kemnitz.JPG
Nuthe-Nieplitz-Haus in Kemnitz
Datei:Nettgendorf.JPG
Nettgendorf

°=Dörfer liegen im Naturpark Nuthe-Nieplitz

Siehe auch: Nuthetal, Naturschutz, Tourismus in Brandenburg, Radwege in Brandenburg

Quelle

Das Zitat aus dem Amtserbbuch Zinna ist entnommen:
Christa und Johannes Wankowiak, Unterwegs an Nuthe und Nieplitz. Porträt einer märkischen Landschaft. Auf alten Spuren und neuen Wegen . Stapp Verlag Berlin, 1995. ISBN 3-87776-061-9.

Adresse

Kranich, Logo des Naturparks Naturparkverwaltung Nuthe-Nieplitz
Nuthe-Urstromtal, Ortsteil Dobbrikow
Beelitzer Str. 24
D-14947 Dobbrikow
Telefon: 03 37 32/5 06 10