Tom Hanks

Thomas „Tom“ Jeffrey Hanks (* 9. Juli 1956 in Concord, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Filmproduzent sowie Synchronsprecher vieler amerikanischer Film- und Fernsehproduktionen. Er ist zweifacher Oscar-Preisträger.
Biografie
Privatleben
Nach eigenen Angaben kommt Tom Hanks aus „zerrütteten Familienverhältnissen“. Seine Eltern, Amos Hanks und Janet Frager, ließen sich früh scheiden und er wuchs mit seinen Geschwistern Sandra und Lawrence bei seinem Vater und wechselnden Stiefmüttern auf, während der jüngere Bruder Jim Hanks bei der Mutter blieb.
Er ist entfernt mit Abraham Lincoln, dem 16. Präsidenten der USA, verwandt. Ihre gemeinsamen Vorfahren waren William und Sarah Hanks.[1]
1978 heiratete Hanks die Schauspielerin Samantha Lewes, 1987 wurde die Ehe geschieden. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Colin Hanks und Elisabeth. Samantha Lewes starb 2002 an Knochenkrebs.
1988 heiratete Hanks erneut. Mit der Schauspielerin Rita Wilson hat er zwei Kinder, Chester und Truman.
Karriere
Sein Interesse an der Schauspielerei entdeckte Hanks in seiner Zeit an der High School, als er häufig ins Theater ging und in Schauspielkursen erste eigene Erfahrungen sammelte. Entsprechend begann er nach Abschluss der High School ein Studium der Schauspielerei. Nebenbei arbeitete er drei Jahre lang beim „Great Lakes Theater Festival“ in Cleveland, wo er Erfahrungen in allen das Theater betreffenden Bereichen vom Bühnenbild bis zur Licht- und Tontechnik sammelte. Außerdem spielte er dort unter anderem die Rolle des Proteus in Shakespeares Zwei Herren aus Verona, für die er mit dem „Cleveland Critics Circle Award“ als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.
1979 zog er nach New York, wo er erste Film- und Fernsehrollen bekam. Unter anderem spielte er in der Sitcom Bosom Buddies und hatte einen Gastauftritt in der Serie Happy Days. Dort lernte er Ron Howard kennen, mit dem er später bei vielen Projekten zusammenarbeitete. Durch Howard kam er auch an seine erste Hauptrolle in einem Kinofilm – bei der Komödie Splash – Eine Jungfrau am Haken führte Howard Regie.
Nach weiteren Komödien wie Geschenkt ist noch zu teuer oder Scott & Huutsch übernahm er schließlich auch seriösere Rollen, zum Beispiel in Fegefeuer der Eitelkeiten und Eine Klasse für sich.
Das Jahr 1993 brachte ihm den Durchbruch mit den erfolgreichen Filmen Schlaflos in Seattle und Philadelphia. Für seine Rolle des an Aids erkrankten Andrew Beckett in Philadelphia wurde Hanks mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Bereits im darauffolgenden Jahr erhielt er für die Darstellung des geistig zurückgebliebenen Forrest Gump im gleichnamigen Film den zweiten Oscar. Die Auszeichnung mit zwei Oscars in Folge für die Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ gelang vor ihm nur Spencer Tracy. Seine Dankesrede bei den Oscars für Philadelphia, bei der er einem schwulen Lehrer dankte, bildete die Grundlage für den Film In & Out.
Es folgten zahlreiche erfolgreiche Kino-Produktionen, bei denen Hanks die Hauptrolle übernahm, darunter Apollo 13, Der Soldat James Ryan, Cast Away und The Da Vinci Code.
1996 wechselte Hanks erstmals hinter die Kamera. Bei dem Film That Thing You Do! zeichnete er als Drehbuchautor und Regisseur verantwortlich, übernahm eine Hauptrolle und wirkte an der Filmmusik mit. My Big Fat Greek Wedding produzierte er zusammen mit seiner Frau Rita Wilson. Auch bei den TV-Serien From the Earth to the Moon und Band of Brothers trat er als Produzent und Autor auf. Darüber hinaus übernahm Hanks Sprechrollen für Trickfilme wie Toy Story, Der Polarexpress und Cars.
Um seine Rollen möglichst glaubhaft spielen zu können, nimmt Hanks auch körperliche Strapazen auf sich. So musste er für seine Rolle in Cast Away viele Kilos abnehmen, um einen Schiffbrüchigen darzustellen - hierfür wurde der Dreh mehrere Monate unterbrochen, nachdem zuvor die Szenen gedreht worden waren, in denen er als etwas kräftigerer Manager von FedEx zu sehen ist. Bei den Recherchen in Deutschland zu der von ihm mitproduzierten Fernsehserie Band of Brothers hat Hanks sich im Herbst 1999 die Schulter ausgekugelt, als er durch eine marode Decke stürzte.
Aktuelle Projekte
Im Juli 2004 berichtete das Fachblatt Variety, dass Tom Hanks und DreamWorks die Rechte für die Verfilmung der Lebensgeschichte des US-Rock-’n’-Roll-Musikers, Filmemachers und Schauspielers Dean Reed erworben hätten. Laut Variety wolle Hanks selbst die Hauptrolle und Produktion übernehmen und habe dafür Egon Krenz in Berlin interviewt.
Außerdem wird nach dem Erfolg von The Da Vinci Code seit Juni 2006 an der Verfilmung von Dan Browns Illuminati (chronologisch vor Sakrileg angesiedelt) gearbeitet, für die Hanks erneut als Robert Langdon vor der Kamera stehen wird.
Sonstiges
- Hanks' deutsche Standard-Synchronstimme stammt von Arne Elsholtz.
- Seit 2005 ist Hanks Vorstandsmitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jährlich die „Academy Awards“ (Oscars) vergibt.[2]
- Hanks begeistert sich für die Erforschung des Weltalls und ist Star-Trek-Fan. Er bekam die Rolle des Zefram Cochrane in Star Trek: Der erste Kontakt angeboten, musste aber aufgrund seiner Verpflichtungen für den Film That Thing You Do! absagen. Außerdem produzierte er mehrere Dokumentationen über das amerikanische Apollo-Programm und ist Mitglied der „National Space Society“.
- Hanks hat acht Mal als Gastmoderator Saturday Night Live moderiert.
Filmografie (Auswahl)
- 1980: Panische Angst (He Knows You're Alone)
- 1982: Labyrinth der Monster (Rona Jaffe's Mazes and Monsters)
- 1984: Splash – Eine Jungfrau am Haken (Splash)
- 1984: Bachelor Party
- 1985: Alles hört auf mein Kommando (Volunteers)
- 1985: Der Verrückte mit dem Geigenkasten (The Man with One Red Shoe)
- 1986: Nothing in Common – Sie haben nichts gemein (Nothing In Common)
- 1986: Geschenkt ist noch zu teuer (The Money Pit)
- 1986: Liebe ist ein Spiel auf Zeit (Every Time You Say Goodbye)
- 1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet)
- 1988: Big
- 1989: Meine teuflischen Nachbarn (The Burbs)
- 1989: Scott & Huutsch (Turner & Hooch)
- 1990: Fegefeuer der Eitelkeiten (The Bonfire of the Vanities)
- 1990: Joe gegen den Vulkan (Joe Versus the Volcano)
- 1992: Eine Klasse für sich (A League of Their Own)
- 1992: Flug ins Abenteuer (Radio Flyer)
- 1993: Schlaflos in Seattle (Sleepless in Seattle)
- 1993: Philadelphia
- 1994: Forrest Gump
- 1995: Apollo 13
- 1995: Toy Story (Stimme von Cowboy Woody)
- 1996: That Thing You Do!
- 1998: Der Soldat James Ryan (Saving Private Ryan)
- 1998: E-Mail für Dich (You’ve Got Mail)
- 1999: The Green Mile
- 1999: Toy Story 2 (Stimme von Cowboy Woody)
- 2000: Cast Away – Verschollen (Cast Away)
- 2001: Band of Brothers
- 2002: Road to Perdition
- 2002: Catch Me If You Can
- 2004: Ladykillers (The Ladykillers)
- 2004: Terminal (The Terminal)
- 2004: Der Polarexpress (Polar Express)
- 2006: Cars (Stimme von Woody Car)
- 2006: The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code)
Auszeichnungen (Auswahl)
Nominierungen
- 1988 – Bester Hauptdarsteller (Big)
- 1998 – Bester Hauptdarsteller (Der Soldat James Ryan)
- 2000 – Bester Hauptdarsteller (Cast Away)
Gewinne
- 1993 – Bester Hauptdarsteller (Philadelphia)
- 1994 – Bester Hauptdarsteller (Forrest Gump)
Nominierungen
- 1994 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Comedy“ (Schlaflos in Seattle)
- 1999 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Der Soldat James Ryan)
Gewinne
- 1989 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Comedy“ (Big)
- 1994 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Philadelphia)
- 1995 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Forrest Gump)
- 2001 – Bester Hauptdarsteller in der Kategorie „Drama“ (Cast Away)
Andere Auszeichnungen
- 1997 wählte das britische Magazin Empire Hanks auf Platz 17 der „100 größten Filmstars aller Zeiten“.
- 1999 wurde Hanks für seine Leistung in Der Soldat James Ryan mit dem „Distinguished Public Service Award“ geehrt, der höchsten Auszeichnung der US Navy für einen Zivilisten.
- 2002 bekam er den „Life Achievement Award“ des American Film Institute. Hanks ist damit der Jüngste, der jemals mit diesem Preis für das Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
Fußnoten
- ↑ http://msn.ancestry.com/landing/msn/strange/hanks/familytree.gif
- ↑ http://www.oscars.org/academy/governors.html
Literatur
- Meinolf Zurhorst: Tom Hanks. Der weise Tor. Heyne-Filmbibliothek, Band 229. Heyne, München 1995, ISBN 3-453-09058-6
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hanks, Tom |
ALTERNATIVNAMEN | Thomas J. Hanks (voller Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Produzent |
GEBURTSDATUM | 9. Juli 1956 |
GEBURTSORT | Concord, Kalifornien, USA |