Entfesselte Kamera
Als Entfesselte Kamera bezeichnete man in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts eine neu erfundene Führungsweise der Kamera im Film, die sich wie ein menschlicher Beobachter im Set bewegt. Alle älteren Kamerabewegungen waren auf vertikale und horizontale Schwenks einer statischen Kamera beschränkt.
Die Entfesselte Kamera wurde von dem deutschen Kameramann Karl Freund in den 20er Jahren eingeführt und hat sich schnell durchgesetzt. Als einer der ersten Filme mit dieser Kameratechnik gilt Der letzte Mann von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1924. Heute werden alle Filme mit entfesselten Kamerabewegungen gedreht. Der Begriff ist daher nicht mehr gebräuchlich und wird als ein filmtechnischer Parameter der Kamera-Autonomie geführt, die je nach Stil und Erfordernissen vom Regisseur hoch oder niedrig angesetzt wird.[1]
Quellen
- ↑ Filme sehen lernen, Grundlagen der Filmästhetik ISBN 3-86150-637-8