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Radlin

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Radlin ist eine Stadt mit 18.366 Einwohnern in Polen. Sie befindet sich 8 km nördlich von Wodzisław Śląski und gehört dem Powiat Wodzisławski, Woiwodschaft Schlesien an.

Geschichte

Das Dorf Birtultau wurde im Jahre 1305 erstmals als Bertholdi villa erwähnt. Im späten 14. Jahrhundert entstanden durch deutsche Siedler weitere größere Waldhufendörfer wie Ober Radlin, Nieder Radlin und Glasin in der näheren Umgebung. Im 15. Jahrhundert setzte ein verstärkter Zuzug polnischer Bevölkerung ein, so daß beide Volksgruppen etwa hälftig wurden.

1742 gelangte das schlesische Gebiet an Preußen. Der Entdeckung von Steinkohle im Jahre 1788 folgte der Beginn des Bergbaus, der jedoch anfänglich nur in geringem Umfang erfolgte. Mit der 1840 in Biertultau entstandenen Reden-Grube und der 1883 in Radlin gegründeten Emma-Grube (Kopalnia Marcel) erlangte der Steinkohlenbergbau Bedeutung. Zusammen mit den Gruben in Niedobschütz (Niedobczyce) war die Emma bis 1896 das größte Bergwerk des Rybniker Steinkohlenbergbaus.

In der Folgezeit entstanden noch eine Kokerei, Brikettfabrik und mehrere Ziegeleien.

Im Jahre 1922 kamen die Dörfer zu Polen, 1939 wurden sie wieder nach Deutschland eingeliedert. Im 2. Weltkrieg entstand 1945 in Radlin ein Lager für russische Kriegsgefangene das dem Sonderkommando R 195 der Wehrmacht unterstellt war.

Auch nach Kriegsende war der Steinkohlenbergbau das Charakteristikum von Radlin, die Kopalnia Marcel beschäftigte 1958 5.851 Menschen.

Am 11. August 1954 wurden die Orte Radlin Górny (Ober Radlin), Radlin Dolny (Nieder Radlin), Biertułtowy (Birtultau), Głożyny (Glasin) und Obszary (Obschory) zur Stadt Radlin vereinigt. 1975 erfolgte eine Zwangseingemeindung der Städte Radlin, Pszów und Rydułtowy sowie der Gemeinde Marklowice in die Stadt Wodzisław Śląski, wobei die Radliner Ortsteile Biertułtowy und Głożyny nicht inbegriffen waren.

In Folge eines Bürgerreferendums wurden zum 1. Januar 1997 Radlin Górny und Radlin Dolny wieder aus Wodzisław Śląski ausgegliedert und mit den Dörfern Biertułtowy und Głożyny wieder zur Stadt Radlin vereinigt.

Einwohnerentwicklung

1783: Ober und Nieder Radlin 279, Birtultau 87
1825: Ober und Nieder Radlin 667, Birtultau 279
1905: Ober und Nieder Radlin 3.789, Birtultau 1.908
1931: 8.900
1961: 17.462
1970: 20.334