Arrêt sur images
Arrêt sur images ist eine wöchentliche Fernsehsendung, entstanden, produziert und moderiert vom Journalisten Daniel Schneidermann. Sendestart war 1995 auf La Cinquième, ab Januar 2002 wurde die Sendung dann auf France 5 ausgestrahlt.
Geschichte
Die Sendung wurde auf Wunsch des Präsidenten von La Cinquième, Jean-Marie Cavada, produziert. Dieser unterstützte sie als pädagogisches Werkzeug im Rahmen der erzieherischen Rolle der Senderkette, wie sie von der CSA festgelegt wurde.
Sein Nachfolger Jérôme Clément führte die Sendung weiter, gefolgt von den verschiedenen Geschäftsführern der Senderkette nach dem Übergang zur Gruppe France Télévisions: Jean-Pierre Cottet, Daniel Goudineau und Claude-Yves Robin. In diesem Zusammenhang ist sie die einzige Sendung von La Cinquième, die von France 5 übernommen wurde.
Grundsatz
Entwickelt, produziert und moderiert vom Journalisten Daniel Schneidermann, der am Anfang mit Pascale Clark zusammen moderierte, hat sie das Ziel, das Fernsehen zu analysieren, die Mittel zu entziffern, mit der es die Fernsehzuschauer beeinflusst, und seine Absichten zu erläutern.
Chronisten und Journalisten um Daniel Schneidermann werfen ihren Blick auf Bilder, die in den vorhergehenden Tagen auf den Fernsehsendern erschienen sind. Dazu gehören: David Abiker, Judith Bernard, Sébastien Bohler, John Paul Lepers, Maja Neskovic, Christelle Ploquin, Perrine Dutreil, Aurélie Windels, Ioulia Kapoustina…
Die Sendung lässt auch die Macher der Bilder, die in der Sendung vorgestellt wurden, sowie Spezialisten der behandelten Themen zu Wort kommen.
France 5 zeigt alte Sendungen kostenlos im Internet. Die sichtbare Version ist eine Version ohne Montage, die manchmal nach dem Abspann weiterläuft. Es kommt nicht selten vor, dass die Unterhaltungen fortgesetzt werden, obwohl die Sendung zu Ende ist. In einem Blog von Chloé Delaume ist es möglich mehr über die Hintergründe der Sendung und die Porträts der Beteiligten zu erfahren.
Im September 2006 wurde auf Antrag von France Télévision Interactive die ungekürzte Version im Internet durch die im Fernsehen gezeigte Version ersetzt. Dies wurde von Protesten seitens der Internet-Nutzer begleitet.
Kritik am Fernsehen durch das Fernsehen
Arrêt sur images ist eine Reaktion auf Analysen des Fernsehbildes entsprochen, die sein Schöpfer seit mehreren Jahren in der Zeitung Le Monde erstellt hat. Die Sendung ist anderen vorangegangen, in denen das Fernsehen versucht, einen kritischen Blick auf sich selbst zu werfen: so versucht Canal+ deutlich, die durch das Fernsehen und die anderen Medien gelieferten Informationen „zu entziffern“, während der französische Moderator von France 2 jede Woche auf die Kritiken der Fernsehzuschauer die Informationsverarbeitung der Senderkette betreffend antwortet.
Die Sendung allerdings war Anlass zur Kritik, die ihre eigene Unparteilichkeit und sogar ihre Kompetenz in Frage stellte, tatsächlich das Fernsehsystem zu kritisieren, zu dem sie selber gehört. Der Soziologe Pierre Bourdieu, aufgrund seiner Teilnahme an einer Sendung von Arrêt sur images im Jahre 1996, von deren Konzept er zunächst selber nicht überzeugt war, ausdrücken zu können, entwickelte später eine Gesamtkritik der Fernsehfunktionen.
Die vollständigen Aufnahmen der Sendung, also ohne Montage und Schnitte, ist im Internet verfügbar. Dieses Angebot erlaubt den Internet-Nutzern, einen kritischen Blick auf die Sendung selbst zu werfen, die Montagewahl zu analysieren, die Schüsseln usw.… jedoch ist seit dem 10. September 2006 diese integrale Version nicht mehr online verfügbar. Für die Wiederherstellung dieses Angebots ist eine Online-Petition eingeführt worden auf der Webseite Pétition ASI.
Einige Höhepunkte
Sarajevo
Zwei Direktberichte eines Sondergesandten in Sarajevo waren direkt in einem Tag Intervall-verteilt worden. Man sah dort den Sondergesandten mit der Stadt Saravejo hinter ihm.
Eine aufmerksamere Prüfung des Bildes zeigte jedoch, dass in diesen zwei Berichten die Wolken dieselben waren! Er war zwar gut, aber die Übertragung fand im Studio statt; der Grund war angeblich nur eine Illustration (was an sich sicherlich nicht betrügerisch ist, aber ehrlicher gewesen wäre, es zu erwähnen).
Nationalversammlung
Während der Rede eines Redners zeigt die Kamera drei Abgeordnete, die heimlich miteinander zu lachen scheinen. Jedoch erscheint das Logo „Nationalversammlung“ nicht auf diesen Bildern. Eine detailliertere Prüfung der Rede zeigt, daß diese Sequenz als Ersatz für die Originalbilder eingefügt worden ist: in der Tat sind während der Rede zwei von den Abgeordneten nicht an derselben Stelle, tragen Krawatten, die sich von den vorherigen unterscheiden… und der dritte trug gar keine!
Manipulierte Bänder
Die Sendung zeigt regelmäßig Ausschnitte, die durch andere Senderketten verbreitet wurden, die Bänder von identischen Bildern besitzen, die gänzlich verschieden sind. Besonders war das der Fall bei den Attentaten des 11. September 2001.
Früher
Arrêt sur images hat einen Vorfahren in der geschriebenen Presse gehabt: Presse-Actualité wurde in den 1960er Jahren von Bayard presse herausgegeben und analysierte kritisch die verschiedenen Vorlagen derselben Information durch andere Zeitungen oder Zeitschriften.