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Tonsillitis

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Entzündete Tonsillen

Als Tonsillitis oder Mandelentzündung bezeichnet man eine schmerzhafte Entzündung der Tonsillen. In der Praxis ist der Begriff für die Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsilla palatina) reserviert. Die Erkrankung ist ansteckend und kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Akute Tonsillitis ist 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikatherapie nicht mehr ansteckend. Tonsillitis gehört zu den 20 häufigsten beratungsanlässen in allgemeinmedizinischen Praxen [1].

Einteilung

Bilaterale Tonsillitis
unilaterale Tonsillitis

Nach zeitlichem Verlauf:


Nach Lokalisation:

Nach klinischem Aspekt:

  • katarrhalische Angina: Rötung und Schwellung der Tonsillen
  • follikuläre Angina: Stippchen auf den Krypten der Tonsillen
  • lakunäre Angina: Rötung und konfluierende fibrinöse Beläge

Nach Schweregrad:



Ätiologie (Ursachen)

Die Tonsillitis wird meistens durch Bakterien, weniger häufig durch Viren ausgelöst. Die typischen Erreger sind:

Daneben spielen

eine Rolle.

Viele dieser Keime gehören zur residenten Mundflora. Die Infektion wird jedoch meist durch neue Serotypen der Erreger ausgelöst, gegen die keine Immunität besteht. Als zusätzliche Faktoren können ein geschwächter Allgemeinzustand oder eine Immunschwäche hinzutreten.

Bei chronischer Tonsillitis liegt meist eine Mischinfektion mit anaeroben und aeroben Erregern vor.

Symptome

Bei chronischer Tonsillitis auch:

Diagnose

Die Diagnose erfolgt in der Regel aus dem typischen klinischen Bild (Inspektion). Zur Sicherung der Diagnose gegebenenfalls zusätzlich:

Therapie

Die Therapie ist abhängig von der Ursache und vom Verlauf der Tonsillitis. In der Regel wird eine Kombination aus Lokal- und Allgemeinbehandlung eingesetzt.

Bei akuter Tonsillitis:

Bei chronischer Tonsillitis:

Differentialdiagnostik

Komplikationen

Quellen

  1. Nach W. Fink, G. Haidinger: Die Häufigkeit von Gesundheitsstörungen in 10 Jahren Allgemeinpraxis. Z. Allg. Med. 83 (200) 102-108. Zitiert nach "Womit sich Hausärzte hauptsächlich beschäftigen, MMW-Fortschr. Med. Nr. 16 / 2007 (149. Jg.)