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Enduro

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Als Enduro (aus dem spanischen duro = hart; englisch: endurance = Ausdauer), im Deutschen meist Geländemotorrad oder Gatschhupfer (Österreich) genannt, wird ein geländegängiges (grobstolliges Reifenprofil, lange Federwege) Motorrad mit Straßenzulassung und den dafür notwendigen Sicherheitseinrichtungen bezeichnet.

Die Sitzposition ist aufrecht mit bequemem Kniewinkel, wobei Motorradfahrer mit geringer Körpergröße aufgrund der bei langen Federwegen hohen Sitzposition Probleme mit dem sicheren Stand haben. Die Enduro besitzt eine vergleichbare Fahrwerksgeometrie wie Motocrossmaschinen, ist jedoch von der Leistungscharakteristik her stärker auf Langstrecke bzw. Ausdauer ausgelegt als auf Geschwindigkeit und kurzzeitige hohe Leistung.

Ursprünglich entstanden die ersten Enduros durch einfache Umbauten von Straßenmotorrädern. Durch eine hochgelegte Auspuffanlage und stärker profilierte Reifen wurde eine beschränkte Geländegängigkeit erzielt. Im englischen Sprachraum wurden solche Umbauten als „Scrambler“ bezeichnet.

Yamaha XT 500, Bj. 1978

Die 1975 vorgestellte Yamaha XT 500 machte den Begriff Enduro einer breiten Öffentlichkeit bekannt, zumal sie bis 1977 diesen als erste Großserienmaschine auch auf dem Seitendeckel trug. Die Erfolge bei den ersten beiden Auflagen der Rallye Paris-Dakar beflügelten auch den Verkauf.

Aufgrund des Wettbewerbes im Endurosport und im verwandten Motocross wurden die Maschinen immer spezieller an die Anforderungen auch des härtesten Geländes (Steilauf- und abfahrten, Fluss- und Schlammdurchfahrten) angepasst. Neben den speziell für den Endurosport angepassten Wettkampfmotorrädern (z. B. KTM 525 EXC Racing, Husqvarna TE 510, Suzuki DR-Z400E) entstanden durch die Motorradhersteller weitere Ableger von Enduromaschinen, die mehr oder weniger für Fahrten im Gelände geeignet sind.

Als Meldefahrzeuge werden Enduros auch militärisch eingesetzt. Eine dieselbetriebene Enduro wird auf Basis der Kawasaki KLR 650 angeboten.

Arten von Enduros

Husqvarna 250WR, 1996
  • Sportenduro/Hardenduro entsprechen weitestgehend den Wettkampfmotorrädern und sind meist durch geringere Veränderungen an eine alltägliche Nutzung angepasst (Lichtanlage, z. B. Elektrostarter) (z.B. Yamaha WR 450 F, KTM LC 4 625 SXC, Suzuki DR-Z400)
  • Rallyeenduros sind Wettkampfenduros, die speziell für Rallye-Raid-Langstreckenrallyes (z. B. Rallye Paris-Dakar, Baja 1000) entwickelt wurden. Sie besitzen ein großes Tankvolumen und ein an das höhere Gewicht entsprechend angepasstes und verstärktes Fahrwerk, Windschutz und GPS-Navigationssystem. (z. B. Suzuki DR 600 Dakar)
BMW R 80 GS (Bj. 1989)
  • Reiseenduros sind für längere Motorradtouren ausgelegte Maschinen, meist mit größerem Tank, geringerem Federweg, längeren autobahntauglichen Getriebeübersetzungen, Anbaumöglichkeiten für Koffer, Windschutz, etc. Dadurch bedingt wurde aber auch das Fahrgewicht erhöht. Viele heutzutage angebotenen Reiseenduros sind nur noch eingeschränkt geländetauglich, da bei diesen mehr Wert auf Komfort und Straßenverhalten gelegt wurde. Damit wurde dem Trend Rechnung getragen, dass die Straßenenduros überwiegend auf Straßen und nur noch in seltenen Fällen auf unbefestigten Wegen eingesetzt werden. Vertreter dieser Kategorie sind zum Beispiel KTM LC 8 Adventure, Honda Africa Twin 750 und Transalp, BMW GS oder Suzuki XF 650 Freewind.

siehe auch: Endurosport