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HP-UX

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HP-UX
Entwickler Hewlett-Packard
Lizenz(en) Proprietär
Erstveröff. 1984
Akt. Version 11.31 (Februar 2007)
Abstammung \ System III
  \ HP-UX
Architektur(en) PA-RISC, Itanium, Itanium 2 (ehemals FOCUS und 680x0)
hp.com/go/hpux

HP-UX (Hewlett Packard UniX) ist die Unix-Version der Firma Hewlett-Packard.

Das Betriebssystem HP-UX wurde für Rechner der HP 9000-Serie entwickelt, angefangen wurde 1982 mit einer System III (später System V) konformen Version und der HP 9000 Serie 500, die mit der von HP eigenständig entwickelten FOCUS-CPU-Architektur arbeitete. Bereits 1983 fand eine Portierung auf 680x0-basierte Workstations der Serien 200 (später auch Serie 300 und Serie 400) statt. Ab 1990 erfolgte die Portierung auf PA-RISC, mit den Baureihen HP 9000 Serie 700 (Workstation)– und HP 9000 Serie 800 (Server). Seit 2000 wird, beginnend mit der Version HP-UX 11i, auch die Architektur des Intel Itanium unterstützt. Seit 2003, beginnend mit Version HP-UX 11.23, werden ausschließlich Server, entweder auf PA-RISC- oder Itanium-Basis, unterstützt. Nach dem Aufkauf von Compaq war geplant, Cluster-Technologien (v. a. das Cluster-Dateisystem AdvFS und die Cluster-Software TruCluster) aus dem Betriebssystem Tru64 in HP-UX einfließen zu lassen, jedoch wurde dieses Projekt Ende 2004 eingestellt.

Viele bedeutende Unternehmen setzen HP-UX, hauptsächlich als Basisbetriebsystem, für ihre SAP R/3-Oracle Umgebungen ein, darunter Airbus, Eurocopter oder Syngenta.

Besonderheiten

Mit HP-UX wurden das erste Mal unter UNIX die Zugriffskontrollliste zur erweiterten Berechtigungssteuerung beim Zugriff auf Dateien eingeführt. HP-UX war mit AIX eines der ersten Unix-Derivate, das einen Logical Volume Manager im Betriebssystem integrierte. Zusätzlich zu dem HP-LVM, der aus dem gemeinsamen Projekt OSF/1 abgeleitet wurde, gab es den VxVM (Veritas Volume Manager), der wie auch das standardmäßig verwendete Dateisystem VxFS aus der Zusammenarbeit mit Veritas stammt.

Die Installation von Software und die Verwaltung von Programmpaketen erfolgt über den Software-Distributor (SD-UX), der den POSIX 1387.2-1995-Standard implementiert. SD-UX ist in der Lage, zentrale Software-Depots zu verwalten und über Netzwerke Installationen vorzunehmen.

Das Betriebssystem ist skalierbar, von Workstations mit einer CPU bis hin zu Superdomes (HPs größte Rechnerklasse) mit 128 CPUs und 2TB Hauptspeicher. Mit OLA/R (On-line Addition/Replacement) ist es möglich, einem laufenden System PCI-Karten hinzuzufügen oder auszutauschen.

Auf Itanium-Rechnern können Programme, die für die PA-RISC-Architektur compiliert sind, ohne Änderungen weiterverwendet werden. Eine Emulationsschicht (ARIES – Automatic Recompilation and Integrated Environment Simulation) übernimmt hierbei die nötige Umsetzung.

Versionsgeschichte

Jahr Version nennenswerte Änderungen
1982 1.0 Erste verfügbare Version für HP 9000 Serie 500 mit FOCUS-CPU
1983 2.0 Portierung auf HP Workstations Motorola-680x0-CPU
1985 5.3 Letzte Version mit FOCUS-Support
1989 7.00 Motif wird Teil der Standardinstallation
1991 8.00 Visual User Environment (VUE) wird als grafische Oberfläche eingeführt
1992 9.00 Unterstützung für den PA-RISC 7100, Hardware-Änderungen am laufenden System möglich (mit dem neuen ioscan-kommando)
1995 10.00 Das Filesystem-Layout entspricht den System-V-Konventionen, Einführung des LVM und SD-UX, 680x0-basierte Systeme werden nicht mehr unterstützt
1996 10.20 Unterstützung für PA-RISC 2.0
1997 11.00 Durchgängige 64Bit-Fähigkeit, Unterstützung von Fibre Channel, NFSv3 und nachladbaren Kernel-Modulen
2000 11.11 (11i v1) Kernel-Parameter können ohne Neustart geändert werden. Letzte Version die auf PA-RISC-Workstations läuft. OLA/R
2001 11.20 (11i v1.5) Erste Version für Itanium-Prozessoren.
2002 11.22 (11i v1.6) Unterstützung von Itanium 2-Prozessoren, IPv6- und IPSec-Stacks werden mitgeliefert.
2003 11.23 (11i v2) Gemeinsame Version für Itanium 2 und PA-RISC-Prozessoren
2007 11.31 (11i v3) Unterstützung von Dual Core Intel Itanium 2 Prozessor mit Hyper-Threading, NFSv4, überarbeiteter Fibre Channel/SCSI-Layer

Literatur

  • Chris Cooper: HP-UX Internals, Prentice Hall PTR, 2004, ISBN 0130328618.
  • Marty Poniatowski: HP-UX 11i v2 System Administration, Prentice Hall PTR, 2005, ISBN 0131927590.

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