Justizvollzugskrankenhaus Nordrhein-Westfalen
Krankenhaus-Information | |
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Name | Justizvollzugskrankenhaus
Nordrhein-Westfalen |
Gründungsdatum | 1984 |
Mitarbeiter | 300 (2007) |
Umsatz | staatliche Einrichtung |
Geschäftsführer | Justizministerium |
Ärztlicher Direktor | Dr. Wolfgang Riekenbrauck |
Verwaltungsleitung | Der Leiter des Justizvollzugskrankenhaus
NRW M.d.W.d.G.b. Hr. Turowski |
Adresse | |
Kontaktadresse | Justizvollzugskrankenhaus NRW Hirschberg 9 D - 58730 Fröndenberg |
Telefon | +49 (0 23 73) 7 58 - 0 |
Fax | +49 (0 23 73) 7 58 - 3 22 |
poststelle@jvk.nrw.de | |
Webseite | www.jvk.nrw.de/ |
Das Justizvollzugskrankenhaus NRW liegt in Fröndenberg/Ruhr. Es ist eines der größten in Europa und ebenso eines der bestgesichertsten seiner Art. Nachweislich entspricht es den Sicherheitsmaßstäben einer Justizvollzugsanstalt.[1] Das Krankenhaus ist ausschließlich dafür ausgelegt, eine ärztliche Versorgung für Strafgefangene zu gewährleisten. Für zivile Zwecke darf das Krankenhaus aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden.
Geschichte
Das Krankenhaus wurde ursprünglich im Jahre 1979 als städtisches Krankenhaus in Fröndenberg erbaut. 1984 wurde es dann für den Strafvollzug umgebaut und ist seither das einzige Vollzugskrankenhaus des Landes Nordrhein-Westfalen.
Krankenhaus
Das Justizvollzugskrankenhaus liegt ca. 1 km nordöstlich des Stadtzentrums auf einer Anhöhe. Die Gesamtgröße des Grundstücks beträgt ca. 55.000 m². Das gesamte Krankenhaus wird von einer etwa 4m hohen Mauer umgeben, wobei sich der einzige Zugang an der Vorderseite des Komplexes befindet. Es verfügt über drei Operationssäle, Untersuchungs- und Behandlungsräume für die Ambulanzen der verschiedenen Fachrichtungen, eine Röntgenabteilung, eine Abteilung für physikalische Therapie, Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie, Kieferchirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen, Orthopädie, klinisch-chemisch-hämatologisches Laboratorium und gilt seit vielen Jahren über die Grenzen des Landes hinaus als vorbildlich. Die Pflegebereiche gliedern sich in 7 Stationen. Die Gesamtbettenzahl beträgt 228, dazu 8 Betten der Intensiv-Behandlungs-Einheit. 2006 wurde das Krankenhaus durch eine psychiatrische Abteilung ergänzt.
Zum schnellen und sicheren Transport von Schwerverletzten besitzt das Krankenhaus einen Hubschrauberlandeplatz.
Das Justizvollzugskrankenhaus ist mit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt Fröndenberg. Pro Jahr werden etwa 3.500 Patienten stationär behandelt. Die Zahl der ambulanten Vorstellungen liegt bei etwa 7.500. Das Krankenhaus nimmt teilweise ebenfalls erkrankte Straftäter aus anderen Bundesländern auf, sofern es die Kapazität zulässt.
Die derzeitigen Kosten je Patienten pro Tag belaufen sich auf 404€ pro Tag.[2]
Bekanntheit
Bekanntheit erlangte das Krankenhaus durch die bekannten Straftäter Dieter Zurwehme und Frank Schmökel, welche dort behandelt wurden. Normalerweise gibt das Krankenhaus jedoch die Namen seiner Patienten nicht preis, um Befreiungsaktionen zu vermeiden.
In der Vergangenheit ist es keinem Insassen gelungen aus dem Krankenhausgefängnis auszubrechen.
Umstrukturierung des Krankenhauses
Aufgrund der Einsparungsmaßnahmen des Bundes soll das Krankenhaus reorganisiert werden. Private Dienstleister sollen zukünftig Aufgaben im Krankenhaus übernehmen. Vertreter des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands berichten über ein Gespräch mit NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter:
Für das NRW-Justizvollzugskrankenhaus in Fröndenberg sei eine Reorganisation dringend erforderlich. Da das Krankenhaus auch zukünftig für die Aufrechterhaltung des bestehenden Qualitätsniveaus der Gesundheitsfürsorge im NRW-Strafvollzug unverzichtbar sei, bestehe nun konkreter Handlungsbedarf. Insoweit sei beabsichtigt, zunächst unter Zuhilfenahme einer externen Beratungsleistung prüfen zu lassen, welche Bereiche der gegenwärtigen Justizvollzugsanstalt dem notwendigen Reorganisationsprozess unterzogen werden müssen. Dies betrifft lediglich den eigentlichen Krankenhausbereich. Die vollzuglich notwendigen Strukturen sollen auch weiterhin als Justizvollzugsanstalt behördlich organisiert bleiben. Dabei sei auch nicht daran gedacht, Vollzugsbedienstete oder z. B. Sozialarbeiter durch private Dienstleister zu ersetzen. [3]