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Wine

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Wine

Basisdaten

Maintainer Alexandre Julliard, Alexandre Julliard
Entwickler Das Wine Team
Erscheinungsjahr 4. Juli 1993
Aktuelle Version 0.9.38
(1. Juni 2007)
Aktuelle Vorabversion 10.10[1]
(13. Juni 2025)
Betriebssystem Linux, BSD, Mac OS X, Solaris, Windows
Programmier­sprache C[2]
Kategorie Laufzeitumgebung, Virtualisierung
Lizenz LGPL
deutschsprachig ja
www.winehq.org

Wine, ein rekursives Akronym für „WINE Is Not an Emulator“ (zu deutsch „Wine ist kein Emulator“), ist eine Windows-kompatible Laufzeitumgebung für Linux- und Unix-Betriebssysteme.

Details

Mit Wine ist es möglich, viele Programme, die für die Microsoft-Windows-Betriebssysteme kompiliert wurden, auch unter Unix mit dem X Window System laufen zu lassen.

Im Gegensatz zur proprietären Windows-API ist der Quelltext von Wine und die Dokumentation mit Beispielen öffentlich zugänglich und darf frei eingesetzt werden. Wine wurde mit Linux entwickelt und unter anderem auf Solaris und für die verschiedenen BSD-Varianten portiert.

Ursprünglich wurde Wine unter der MIT-Lizenz veröffentlicht, aber nach Streitigkeiten um proprietäre Versionen von Wine (insbesondere Cedega), die ihre Weiterentwicklungen nicht an Wine zurückgaben, steht Wine seit März 2002 unter der GNU Lesser General Public License (LGPL). Deshalb basiert z. B. Cedega nur noch auf einem Fork aus der Zeit vor dem Lizenzwechsel. Im Gegensatz dazu geben CrossOver und ReactOS ihre Verbesserungen an Wine zurück und basieren deshalb auch auf einer aktuellen Wine-Version.

Wine kann ohne Windows-Installation verwendet werden. Einige Programmbibliotheken sind noch nicht vollständig implementiert, aber Wine kann DLLs und die Registry einer vorhandenen Windows-Version verwenden, um die Kompatibilität zu Windows-Applikationen zu verbessern.

Wine ist noch im Entwicklungsstadium, einige auch vielgenutzte Windows-Applikationen werden nicht komplett unterstützt; besonders bei Multimedia und 3D-Grafik gibt es größere Lücken.

Geschichte

Die Entwicklung von Wine begann 1993, um Windows-3.1-Programme auf Linux zu unterstützen. Bob Amstadt, der ursprüngliche Koordinator des Wine-Projektes, gab es aber recht früh an Alexandre Julliard weiter, der es immer noch leitet.

Mitte 2002 umfasste der in C geschriebene Quellcode mehr als 1 Million Zeilen. An dem Projekt sind über 300 Hobby- und Profiprogrammierer beteiligt, die in der ganzen Welt verstreut sind. Bis jetzt werden etwa 70 Prozent der Systemaufrufe unterstützt, wobei die restlichen noch nicht implementierten Aufrufe fast immer Sonderfunktionen sind, die nur von sehr wenigen Programmen benötigt werden. Wine ist nach über einem Jahrzehnt immer noch im Entwicklungstadium, etwa alle zwei Wochen steht eine neue Version zum Herunterladen bereit.

Am 25. Oktober 2005 erschien die erste Beta-Version, welche die Versionsnummer 0.9 erhielt. Seither gibt es etwa alle zwei Wochen neue, vorkompilierte Versionen zum Herunterladen.[3]

Funktion

eMule unter Linux

Wine ist kein Emulator im engeren Sinn, sondern ähnlich wie Basilisk_II für 68k Macs stellt er DOS- oder MS-Windows-Programmen lediglich die Systemaufrufe bzw. eine kompatible Laufzeitumgebung unter Linux und Unix zur Verfügung, indem er sie auf die entsprechenden Funktionen von X Windows umleitetet. So ist es möglich, dass die über Wine ausgeführten Programme ähnlich schnell wie unter dem Originalbetriebsystem laufen.

Wine kann DOS (MS-DOS nur bis Version 6.22) inklusive den grafischen Benutzeroberflächen PC/GEOS, OpenGEM, SEALOS, Windows 3.1, Windows 95, Windows 98, Windows Me und die Betriebssysteme Windows NT, Windows 2000 und Windows XP simulieren. Es variiert jedoch der Grad an API-Unterstützung für die unterschiedlichen Windows-Versionen: Windows 95/98 wird recht gut unterstützt, die Unterstützung von NT-Versionen ist zur Zeit hingegen eher problematisch. DirectX 8 wird teilweise unterstützt, seit September 2004 wird an der Implementierung von DirectX 9 und Direct3D gearbeitet.

Für Wine existieren fertige Pakete für die gängigen Linux-Distributionen, FreeBSD und Windows, die man von der Website des Wine-Projekts beziehen kann. Da der Wine-Quellcode frei verfügbar ist, kann das Programm auch auf Linux-/Unix-Systemen installiert werden, für die es keine fertigen Pakete gibt.

Varianten

Quellen

  1. Wine 10.10 Released. 13. Juni 2025 (englisch, abgerufen am 16. Juni 2025).
  2. The wine Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 14. Juli 2018).
  3. Windows-API-Emulator Wine in Version 0.9 freigegebenHeise-Online-Artikel, vom 26.10.2005