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Bahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau

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Zwickau–Aue–Schwarzenberg
Streckennummer:sä. SZ
Kursbuchstrecke (DB):535
Streckenlänge:38,132 km
Spurweite:1.435 mm
Streckengeschwindigkeit:80 km/h
Strecke
von Hof/Leipzig
Abzweig nach links und geradeaus
Bahnstrecke Zwickau–Falkenstein nach Klingenthal
Bahnhof
37,97 Zwickau (Sachs) Hbf Keilbahnhof 289,79 m
Abzweig nach links
Bahnstrecke Dresden–Werdau nach Dresden
Abzweig nach links
nach Zwickau Zentrum
Haltepunkt / Haltestelle
35,97 Zwickau-Schedewitz 275 m
Haltepunkt / Haltestelle
34,19 Cainsdorf 276,69 m
Haltepunkt / Haltestelle
32,65 Wilkau-Haßlau (ehem. Bf.) 281,09 m
Abzweig ehemals nach rechts
Schmalspurbahn nach Carlsfeld
Haltepunkt / Haltestelle
28,87 Silberstraße 290 m
Haltepunkt / Haltestelle
27,23 Wiesenburg (Sachs) (ehem. Bf.) 292,01 m
Bahnhof
22,97 Fährbrücke
Haltepunkt / Haltestelle
19,26 Hartenstein 313,84 m
Abzweig ehemals nach linksStrecke nach links und geradeaus (außer Betrieb)
Neutrassierung 1900
ehemaliger Haltepunkt / HaltestelleStrecke (außer Betrieb)
15,93 Poppenwald (Schacht 371)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeausStrecke nach rechts (außer Betrieb)
Haltepunkt / Haltestelle
14,16 Schlema unt Bf (ehem. Bf.) 331,90 m
Abzweig ehemals nach rechts
Bahnstrecke Schlema–Schneeberg nach Schneeberg
Abzweig ehemals nach linksStrecke nach links und geradeaus (außer Betrieb)
Neutrassierung 1900
TunnelStrecke (außer Betrieb)
13,49 Tunnel Schlema (347 m)
Abzweig ehemals nach rechts und geradeausStrecke nach rechts (außer Betrieb)
Abzweig nach rechts und geradeaus
Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn von Chemnitz
Bahnhof
10,59 Aue (Sachs) 348,77 m
Abzweig ehemals nach rechts
Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn nach Adorf
Haltepunkt / Haltestelle
4,51 Lauter (Sachs) (ehem. Bf.) 389,14 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,60 Schwarzenberg-Neuwelt bis 1950
Haltepunkt / Haltestelle
2,23 Schwarzenberg-Neuwelt ab 1950 (ehem. Bf.) 410,80 m
Bahnhof
-0,16 Schwarzenberg (Erzgeb)
Abzweig nach rechts
Bahnstrecke Schwarzenberg–Johanngeorgenstadt
Strecke
Bahnstrecke Schwarzenberg–Annaberg-Buchholz

Die Bahnstrecke Zwickau–Schwarzenberg ist eine Hauptbahn in Sachsen. Sie verläuft von Zwickau in den Tälern von Zwickauer Mulde und Schwarzwasser über Schlema und Aue nach Schwarzenberg/Erzgeb.. Die Strecke ist heute Teil der Regionalbahn-Verbindung Zwickau–Johanngeorgenstadt der Erzgebirgsbahn.

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Ihren Ursprung hat die Verbindung Zwickau-Schwarzenberg in der Kohlenbahn Zwickau-Bockwa, welche als Staatsbahn 1854 erbaut wurde, um den Absatz der Zwickauer Steinkohle zu verbessern. Um die Steinkohle auch den Bergbaubetrieben des Erzgebirges zuzuführen, wurde schon bald eine Verlängerung der Linie entlang der Zwickauer Mulde und des Schwarzwassers bis Schwarzenberg vorgesehen.

Am 15. Oktober 1855 begann der Bau der Obererzgebirgische Bahn genannten Strecke nach Schwarzenberg. Nach fast drei Jahren Bauzeit wurde die neue Strecke am 15. Mai 1858 eröffnet.

Betrieb

Um 1900 wurden Teile der Strecke für einen zweigleisigen Betrieb umgebaut. Zwischen Hartenstein und Aue wurde dabei die alte eingleisige Streckenführung zugunsten einer begradigten Neutrassierung komplett aufgegeben.

1945 wurde das zweite Gleis im Rahmen der Reparationsleistungen für die Sowjetunion komplett abgebaut.

Als ab 1946 der Uranbergbau der sowjetischen Wismut AG im Erzgebirge begann, erlangte die Strecke innerhalb kürzester Zeit eine herausragende Bedeutung für die Abfuhr der geförderten Uranerze als auch im Berufsverkehr zu den neu eingerichteten Bergwerksschächten. Bis 1948 wurde die seit 1945 eingleisige Strecke wieder für zweigleisigen Betrieb hergerichtet.

Bis nach 1990 verkehrten auf der Trasse auch Schnellzüge. Zu nennen ist hier vor allem die tägliche Verbindung Berlin–Aue. In den 1960er Jahren bestand eine Schnellzugverbindung mit Kurswagen von Berlin nach Cranzahl über die Strecke.

Heute dient die Strecke vor allem dem Regionalbahnverkehr der Erzgebirgsbahn in der Relation Zwickau–Johanngeorgenstadt. Güterverkehr findet noch statt, dieser ist jedoch im Gegensatz zur Vergangenheit unbedeutend.

Sanierung

Trotz sinkender Verkehrsleistung in den 1990er Jahren war die Bedeutung der Strecke zur Verkehrserschließung des westerzgebirgischen Raumes unbestritten. Um 1999/2000 begann ein umfassendes Sanierungsprogramm, welches eine deutliche Erhöhung der Reisegeschwindigkeit zum Ziel hatte. Zwischen Aue und Schwarzenberg wurde die Strecke auf ein Gleis zurückgebaut, um das zweigleisige Planum zur Aufweitung der engen Gleisbögen nutzen zu können. Da eine Aufweitung des Schlemaer Tunnels zur Schaffung der heute üblichen Profilfreiheit enorme Kosten erfordert hätte, wurde auch auf diesem Abschnitt das zweite Gleis entfernt. Auch im Abschnitt Zwickau–Schlema war ursprünglich ein Rückbau auf ein Gleis geplant. Aus betrieblichen Gründen wurde das jedoch nicht realisiert, zumal die Einrichtung von Kreuzungsbahnhöfen enorme Folgekosten nach sich gezogen hätte.

Streckenerweiterungen

In Schlema unterer Bahnhof begann seit 1859 eine Zweigbahn zur Bergstadt Schneeberg. Wegen des Uranabbaues der sowjetischen Wismut AG unter der Bahntrasse musste der Verkehr aus Sicherheitsgründen um 1950 eingestellt werden. Die Reststrecke bis Oberschlema wurde nach 1990 stillgelegt und abgebrochen.

Seit 1872 kreuzt im Bahnhof Aue die Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn die Strecke. Von Chemnitz aus ist diese Linie heute als Zwönitztalbahn in das Netz der Erzgebirgsbahn] integriert, weiter nach Adorf ist die Strecke seit 1975 wegen des Baues der Talsperre Eibenstock unterbrochen. Seit Mitte der 1990er Jahre ist auch der Restabschnitt bis Blauenthal stillgelegt.

Die Weiterführung der Strecke ab Schwarzenberg wurde ab 1883 nach Johanngeorgenstadt und ab 1889 nach Annaberg mit normalspurige Sekundärbahnen realisiert. Beide Strecken sind noch in Betrieb. In Richtung Annaberg-Buchholz findet jedoch seit 1997 kein fahrplanmäßiger Verkehr mehr statt.

Von Wilkau-Haßlau führte ab 1881 eine Schmalspurbahn nach Kirchberg, welche später noch bis in die Kammlagen des Erzgebirges bis Carlsfeld fortgeführt wurde. 1973 wurde diese einst längste sächsische Schmalspurbahn stillgelegt.

Literatur

  • Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin, 1991