Villa Koecher
Die Villa Koecher ist eine Villa mit Garten in der Stadt Halberstadt, Bundesland Sachsen-Anhalt zwischen Magdeburg und Goslar. Es handelt sich um eine gründerzeitliche Villa, an der Magedburgerstraße (zwischenzeitlich Hindenburgstraße) gelegen.
Sie entstand zusammen mit einem Ensemble weiterer repräsentativer Bauten außerhalb der historischen Stadtmauer an der Magdeburgerstraße (zwischenzeitlich Hindenburgstraße).
Mit großen Teilen von Halberstadt fiel auch die unmittelbare Umgebung der Villa Koecher während des Bombardements von 1945 größtenteils den Flammen zum Opfer, wobei die Villa Koecher, nicht aber das zugehörige Kutschfahrerhaus, verschont blieb.
Entstehungsgeschichte der Villa Koecher
Die Villa Koecher wurde im Jahre 1879 für Erich Köcher fertiggestellt, wie aus den Bauunterlagen im Stadtachiv Halberstadt hervorgeht.
Die Nutzung der Villa Koecher
Vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert beherbergte die Villa Koecher die Praxis des Homöopathen Niediek.
Der Bauherr, Erich Köcher, veräußerte das Gebäude um 1900 an die Eheleute Auguste und Johannes Maak, Apothekenbesitzer zu Halberstadt. Johannes Maak beteiligte sich an den Ausgrabungen und der wissenschaftlichen Erfassung der Halberstädter Dinosaurierfunde.
Von 1928 an beherbergte die Villa Koecher die Zahnarztpraxis Dr. Wilhelm Maak. Frl. Elisabeth Maak unterrichtete als Klavierlehrerin im gleichen Hause.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden große Teile des Gebäudes der NDPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) zugewiesen, welche sich während der "Wende" mit der LDP (Liberaldemokratischen Partei) zum "Bund Liberaler Demokraten" zusammenschloß, der schließlich der FDP beitrat. Diese nutzte die Villa Koecher bis ca. 1993.
Ein weiterer Teil des Gebäudes beherbergte von 1971 bis unmittelbar nach der Wende die "Urania" .
Aufgrund umfangreicher Schäden dauert die Renovierung an, wobei der Erhalt historischer Substanz große Priorität hat.
Einordnung in Kunst- und Architekturgeschichte
Die Villa Koecher ist ein Gebäude im Stil des Neoklassizismus.
Erwähnenswert ist neben der Gesamtarchitektur das gußeiserne Geländer des Treppenhauses.
Als Besonderheit hat das Gebäude ein Flachdach mit Mittenentwässerung, das ursprünglich (hoch problematisch) in verlötetem Zinkblech ausgeführt war. Das Dach ist heute aus Gründen der Bedachungssicherheit in Polyestervlies bedacht und aus klimatischen und ökologischen Gründen extensiv begrünt.
Eintrag als geschütztes Denkmal
Die Villa Koecher wurde bereits in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch die Denkmalbehörde des Kreises Halberstadt unter Denkmalschutz gestellt.
Da das Gebäude knapp außerhalb des Stadtsanierungsgebietes liegt, wurden bisher keine öffentlichen Mittel zur Unterstützung der Sanierung des Gebäudes bereitgestellt.