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Heinrich Clam-Martinic

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Heinrich Karl Graf Clam-Martinic (* 1. Jänner 1863 in Wien; † 7. März 1932 in Klam) war ein österreichischer Politiker. Er gehörte zur Familie Clam-Martinic.

Leben

Der Vater des Grafen übernahm nach dem Tod seines Bruders Heinrich Jaroslav Graf Clam-Martinic die führende Stellung in der aristokratischen Partei und war mit Friedrich Fürst Kinský und anderen an den heimlichen Verhandlungen 1889 bis 1890 beteiligt. Heinrich Karl hatte, was die politische und vor allem patriotische Gesinnung betrifft, nichts gemeinsam mit seinem Vater und Onkel. Er war Anhänger der österreichischen Monarchie.

Der Freund und Vertraute des Thronfolgers Franz Ferdinand war seit 1894 Mitglied des böhmischen Parlaments und seit 1902 in der Standesversammlung des Reichsrats. Clam-Martinic wurde im Oktober 1916 zum Ackerbauminister ernannt. Nach dem Tod des Kaisers Franz Joseph I. ernannte ihn der neue Kaiser Karl I. im Dezember 1916 zum österreichischen Ministerpräsidenten. Dieses Amt übte er bis Juni 1917 aus. Vom 10. Juli 1917 an war er bis zum Ende des 1. Weltkrieges als Nachfolger von Viktor Weber Edler von Webenau Militärgouverneur von Montenegro.

Seine Bestrebungen waren die Einführung der deutschen Sprache in Böhmen und Litauen als Amtssprache. Die nationalen Verhältnisse sollten den Vorkriegsforderungen der deutschen Seite angepasst werden. Durch Abtrennung Galiziens von Vorlitauen sollten die Stimmverhältnisse zu Gunsten der deutschen Mehrheit im Reichsrat erreicht werden. Die russische Februar-Revolution machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Bibliographie

  • O. Urban: Česká společnost 1848-1918, Prag 1982

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