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Horst Buchholz

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Horst Werner Buchholz (* 4. Dezember 1933 in Berlin, † 3. März 2003 in Berlin) war ein international bekannter deutscher Schauspieler. Geboren wurde er als Henry Bookholt.

Der Sohn eines Schuhmachers wuchs im Berliner Arbeiterviertel Prenzlauer Berg auf. Als 1943 mit den Luftangriffen der Alliierten die heiße Phase des Zweiten Weltkriegs begann, wurde er von seinen Eltern in ein Landverschickungsheim in Schlesien gebracht.

Nach Kriegsende kehrte Buchholz nach Berlin zurück, wo er sich mit verschiedenen Jobs über Wasser hielt. Aus dieser Zeit stammt sein Spitzname "Hotte", den er bis zu seinem Tod behalten sollte.

Ab 1948 arbeitete er als Statist am Metropoltheater, spielte eine kleine Rolle in Kästners Emil und die Detektive und betätigte sich nebenbei als Synchronsprecher. 1950 brach Buchholz die Schule ohne einen Abschluss ab und nahm Schauspielunterricht. Nach einer kurzen Anstellung beim Radio war er bis 1955 auf zahlreichen Berliner Bühnen zu sehen, u.a. dem Schlossparktheater und dem Schiller-Theater.

Sein Leinwanddebüt gab er 1952 als Statist in Die Spur führt nach Berlin. Bereits für seinen vierten Film Himmel ohne Sterne wurde er 1955 bei den Filmfestspielen in Cannes zum Besten Schauspieler gewählt. Es folgten meherere Flops, die sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum auf Ablehnung stießen, bevor Buchholz 1956 mit der Hauptrolle in Die Halbstarken der Durchbruch gelang. Auch sein nächster Film Endstation Liebe wurde ein Erfolg und festigte seinen Ruf als "deutscher James Dean". Die Figur des widerspenstigen Rebellen schien ihm geradezu auf den Leib geschneidert und machte ihn in Ost- und Westdeutschland zu einem Jugendidol.

Die Thomas Mann-Verfilmung Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, für die er einen Bambi erhielt, machte Buchholz auch international bekannt. Viel Kritikerlob brachte ihm sein erster Auslandsfilm Tiger Bay ein, für den er neben Yul Brynner, Steve McQueen und Charles Bronson vor der Kamera stand. 1959 gab er in Cherie sein Debüt am Broadway.

Er bekam Angebote aus aller Welt und spielte 1960 und 1961 in den Hollywood-Filmen Die glorreichen Sieben und Eins, zwei drei von Billy Wilder mit.

1969 drehte er Das Totenschiff, seinen vorläufig letzten deutschen Film. Fortan war Buchholz, der sechs Sprachen fließend beherrschte, hauptsächlich in den USA, Frankreich, Italien und Großbritannien tätig.

Erst 1973 kehrte er für Aber Johnny... nach Deutschland zurück. In den Folgejahren arbeitete er hauptsächlich für das Fernsehen. 1981 bekam er sogar eine eigene, jedoch sehr kurzlebige TV-Sendung namens Astro-Show, in der es um Weissagungen und Horoskope ging.

Trotz seines Erfolges spielte Buchholz bis zu seinem Tod regelmäßig Theater. Zuletzt war er in Cabaret und Die zwölf Geschworenen zu sehen. Seine letzte große Kinorolle hatte er 1997 als KZ-Arzt in Roberto Benignis Oscar-prämierten Film Das Leben ist schön.

Horst Buchholz starb am 3. März 2003 an den Folgen einer Lungenentzündung. Aus seiner Ehe mit Myriam Bru (seit 1958) hatte er zwei Kinder. Sein Sohn Christoph ist ebenfalls Schauspieler.


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