Zum Inhalt springen

Paternion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Juni 2007 um 17:23 Uhr durch 89.59.190.64 (Diskussion) (Wappen: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Österreich Paternion ist eine Marktgemeinde im Bezirk Villach-Land in Kärnten.

Geographie

Geographische Lage

Der Markt Paternion liegt im Unteren Drautal rund 18 km nordwestlich von Villach. Das Gemeindegebiet umfasst Teile des Unteren Drautales und der Gailtaler Alpen. Nachbargemeinden sind, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn: Ferndorf, Fresach, Weißenstein, Bad Bleiberg, Sankt Stefan im Gailtal, Hermagor-Pressegger See, Weissensee und Stockenboi.

Gliederung

Die Gemeinde ist in sechs Katastralgemeinden (Feistritz an der Drau, Kamering, Kreuzen, Nikelsdorf, Paternion, Rubland) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 20 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 2001):

  • Aifersdorf (129)
  • Boden (30)
  • Duel (94)
  • Ebenwald (79)
  • Feffernitz (336)
  • Feistritz an der Drau (1.739)
  • Feistritz an der Drau-Neusiedlung (173)
  • Kamering (191)
  • Kreuzen (132)
  • Mühlboden (135)
  • Neu-Feffernitz (1.289)
  • Nikelsdorf (588)
  • Pöllan (179)
  • Patendorf (14)
  • Paternion (695)
  • Pobersach (86)
  • Pogöriach (200)
  • Rubland (98)
  • Tragail (5)
  • Tragin (4)

Geschichte

Im Gemeindegebiet gibt es Funde aus der Hallstattzeit (Steinbeile, Grab). Seitdem ist das Gebiet dauernd besiedelt. Wichtig dafür waren die Blei-, Zink-, Kupfer- und Eisenvorkommen, aber auch die goldhaltigen Schotter und Sande einiger Bäche. Bei einer Siedlung auf dem Nikelsdorfer Feld handelte es sich um eine Mithrasgemeinde, hier wurde ein dem "unbesiegten Gotte Mithras" geweihter Stein gefunden.

Auf dem Dueler Hügel wurde um 400 n. Chr. von den Römern eine Burganlage errichtet. Hier stand auch eine frühchristliche Pfeilerbasilika, von der nur Fundamente erhalten sind. Burg und Kirche wurden im 7. Jahrhundert zerstört.

1296 wurde der Name St. Paternianus erstmals urkundlich erwähnt. Er leitet sich vom italienischen Bischof Paternianus († um 340) ab, was auf die Zugehörigkeit des Gebietes zum Patriarchat Aquileia hinweist. Die Burg wurde 1354 erstmals erwähnt, als Herrschaft 1523. Ferdinand I. erhob Paternion am 28. Juni 1530 zum Markt.

Im Jahr 1850 konstituierte sich die Großgemeinde Paternion, an die 1865 die aufgelöste Ortsgemeinde Rubland angeschlossen wurde, die Katastralgemeinden Kellerberg und Töplitsch hingegen wurden 1899 abgetrennt, aus ihnen entstand vorübergehend die eigenständige Ortsgemeinde Kellerberg, die schon 1905 in der Gemeinde Ferndorf aufging.

1928/29 wurden Burg und Kirche auf dem Dueler Hügel unter der Leitung von Rudolf Egger ausgegraben.

Nach Kriegsende 1945 wurde Odilo Globocnik auf einer Almhütte im Gemeindegebiet von britischen Truppen gefangengenommen und beginn am 31. Mai 1945 Selbstmord.

Bevölkerung

Die Marktgemeinde Paternion hat 6.196 Einwohner (2001), davon besitzen 93,4 % die österreichische, 2,5 % die bosnische und 1,2 % die deutsche Staatsbürgerschaft. 61,9 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 30,2 % zur evangelischen Kirche, 2,6 % zum Islam, 4,2 % sind ohne religiöses Bekenntnis. In Feffernitz steht eine evangelische Kirche.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kirche St. Paternianus in Paternion (barocker Bau, 1676 vollendet)
  • Schloss Paternion
  • Schloss Kreuzen
  • Kirche St. Georg in Feistritz/Drau
  • Kirche Maria am Bichl in Feistritz/Drau
  • Ruinen der Fliehburg in Duel
  • Koflachgraben - lange Schlucht des Kreuznerbaches von Kreuzen bis Mögere, zu Fuss durchwanderbar
  • neue Kirche in Feffernitz

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Volkszählung 2001 gibt es 251 Arbeitsstätten mit 1.830 Beschäftigten in der Gemeinde und 1.618 Auspendler sowie 1.014 Einpendler (2001). Es gibt 130 land- und fortwirtschaftliche Betriebe (davon 53 im Haupterwerb, 1999). Die forstwirtschaftliche Nutzfläche beträgt 74,3 km², die landwirtschaftliche Nutzfläche 16,6 km².

In der Marktgemeinde gibt es neben einer Schihauptschule, eine weitere Hauptschule, vier Volksschulen, eine Sonderschule und drei Kindergärten.

Die Verkehrserschließung erfolgt über die Tauern Autobahn (A 10), die Drautal Straße (B 100) sowie die Landesstraßen L31, L33, L34 und L41. Der Bahnhof Paternion-Feistritz liegt an der Tauernbahn, befindet sich aber im Gemeindegebiet von Weißenstein. Unterhalb des Draukraftwerks Paternion liegt der Bahnhof Markt Paternion. Vom Ortszentrum ungefähr 3 km entfernt. Hier halten alle Regionalzüge und einige Regionalexpress-Züge der Drautalbahn nach Villach und Spittal an der Drau.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 27 Mitgliedern. Seit den Gemeinderatswahlen 2003 verteilen sich die Mandate wie folgt: 18 SPÖ, 5 ÖVP, 4 FPÖ. Direkt gewählter Bürgermeister ist Georg Eder (SPÖ).

Wappen

Eine Wappen- und Siegelführung ist für die Marktgemeinde bereits seit mindestens 1713 nachgewiesen, es wurde dem Markt vermutlich im 17. Jahrhundert verliehen oder einfach übernommen. Die Vorlage für das heutige Wappen lieferte das älteste überlieferte Siegel aus dem Jahr 1713. Da Paternium nie ummauert war, symbolisieren die bezinnten Mauern und der Turm im Schildfuß wohl die bürgerliche Selbstverteidigung, aus der der Pfarr- und Marktpatron Paterniaus als Wächter und Verteidiger herauswächst.

Wappen und Fahne wurden der Marktgemeinde am 2. Juni 1980 offiziell verliehen. Die heraldische Beschreibung lautet:

In Rot aus silberner vierzinniger Mauer mit dreizinnigem Torturm wachsend der Heilige Paternianus in silbergefaßtem blauen Mantel, gleicher Mitra und violettem Unterkleid, in der linken ein offenes silbernes Buch, in der Rechten einen silbernen Bischofstab haltend. Die Fahne zeigt die Farben Rot-Weiß mit eingearbeitetem Wappen. (Quelle: Gemeinde-Website)

Städtepartnerschaft