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Simon Wiesenthal

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Simon Wiesenthal

Simon Wiesenthal (* 31. Dezember 1908 in Buczacz, Ukraine, (seinerzeit in Österreich-Ungarn) ist einer der bekanntesten Nazijäger, der viele Personen, die an Verbrechen während des Nationalsozialismus beteiligt waren, aufspürte und der Gerichtsbarkeit zugeführt hat. Er studierte in Prag und Lemberg Architektur und schloß sein Studium 1940 ab.

Biographen, Journalisten, Freunde und Gegner haben Simon Wiesenthal mit zahlreichen Etikettierungen versehen. Je nach Motivation wird Wiesenthal als "Unbequemer Zeitgenosse", "Obsessiver Wahrheitssucher", "lebene Legende", "Störfaktor" und "Provokateur" der österreichischen Innenpolitik, "Gestapo-Kollaborateur", "Personifiziertes jüdisches Gewissen", "Don Quichotte oder James Bond", "Praktischer Philosoph" oder - geläufigste und zum Synonym gewordene Beifügung - "Nazi-Jäger" bezeichnet. Er selbst bezeichnet sich in seinen Erinnerungen als "Kriminalist", Briefe unterschreibt er als "Diplomingenieur" beziehungsweise mit dem Zusatz "Leiter des Dokumentationsarchivs des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes". [1]

Wiesenthal war als gelernter Architekt tätig bis er als Jude 1941 in Lemberg von den Deutschen verhaftet wurde. Er war in insgesamt 13 Konzentrationslagern inhaftiert und wurde 1945 von der US-Armee aus dem KZ Mauthausen befreit wodurch es ihm gelang, als einer der wenigen, den Holocaust zu überleben. Doch auch später wurde sein Leben noch bedroht, als er 1982 nur knapp einem Bombenanschlag von Neonazis entging. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute er gemeinsam mit seiner Frau in Wien das Jüdische Dokumentationszentrum auf, welches später nach ihm benannt wurde, das Simon Wiesenthal Zentrum. Ziel des Zentrums war und ist es bis heute flüchtige Kriegsverbrecher und Nazis zu verfolgen.

1960 wurde unter seiner Mitwirkung der deutsche NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Argentinien aufgespürt, wo er unter Mithilfe argentinischer Diplomaten und der katholischen Kirche, sowie der Organisation ODESSA, bis zu diesem Zeitpunkt versteckt leben konnte. 2003 zog sich Wiesenthal in den Ruhestand zurück.


Auszeichnungen

siehe auch