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Lebendgebärende Zahnkarpfen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Lebendgebärende Zahnkarpfen
Datei:Sailfin molly 2.jpg
Segelkärpfling
Systematik
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Unterstamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Reihe: Fische (Pisces)
Klasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Unterklasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Familie: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poeciliidae)

Die Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae) umfassen mehr als 200 Arten und einige Unterarten.

Übersicht

Die durchgehend recht kleinen Tiere (Länge bis etwa 10 cm) leben überwiegend im Süßwasser, nur wenigen Arten begegnet man auch im Brackwasser. Wirtschaftliche Bedeutung haben die Vertreter der Familie Poeciliidae einerseits als Moskitovertilger, andererseits als robuste, farbenschöne und daher allseits beliebte Aquarienfische. Der Einsatz der Lebendgebärenden Zahnkarpfen zur Bekämpfung des Moskitos führte dazu, dass die ursprünglich im tropischen und subtropischen Amerika beheimateten Fisch heute in nahezu allen Regionen der Welt zu finden sind. Die Anpassungsfähigkeit der Tiere tat hierzu ein übriges. Umgekehrt deutet die ursprüngliche Begrenzung ihres Vorkommens auf den amerikanischen Kontinent darauf hin, dass es sich entwicklungsgeschichtlich bei den lebendgebärenden Zahnkarpfen um eine recht junge Familie handelt, die sich erst nach der Trennung Amerikas von den übrigen Kontinenten entwickelt hat.

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind bei den Lebendgebärenden Zahnkarpfen stark ausgeprägt: regelmäßig sind die männlichen Tiere etwas kleiner und sehr viel lebhafter gezeichnet als die Weibchen. Das Begattungsorgan der Lebendgebärenden Zahnkarpfen ist das Gonopodium, eine Verlängerung des Samenleiters nach außen. Das Gonopodium entwickelt sich in der Jungtierzeit der Männchen. Die Begattung vollzieht sich dergestalt, dass das Männchen das Weibchen stürmisch bedrängt und versucht, das Gonopodium in die Nähe der weiblichen Geschlechtsöffnung zu bringen und schließlich dort zu verankern. Die sehr langlebigen Spermine bleiben über längere Zeit im Leib des Weibchens, so dass eine Begattung mehrere Würfe ermöglicht.

Im übrigen bestechen die Lebendgebärenden Zahnkarpfen durch ihre Vielseitigkeit, nicht nur bezüglich der äußeren Erscheinung, sondern auch im Hinblick auf die Lebensweise. Lebendgebärende Zahnkarpfen finden sich in schlammigen Tümpeln ebenso wie in klaren, schnellfließenden Flüssen. Die Fisch sind überwiegend Fleischfresser: an der Wasseroberfläche erbeuten sie kleine Insekten oder Mückenlarven. Daneben fressen sie aber auch Algen oder die Blattspitzen von Wasserpflanzen.

Gattungen

Die bisher einzigen bekannten Vertreter dieser Gattung sind der Messerkärpfling (Alfaro cultratus) und der Netzkärpfling (Alfaro huberi).

Die bisher einzigen bekannten Vertreter dieser Gattung sind der Hechtkärpfling (Belonesox belizanus belizanus) und der Gelbe Hechtkärpfling (Belonesox belizanus maxillosus); beide Unterarten erreichen Gesamtlängen von bis zu 20 cm im weiblichen Geschlecht, die Männchen erreichen oftmals nur Größen um 12 cm.

Zu dieser Gattung gehören zur Zeit

Die fünf letztgenannten Arten sind wissenschaftlich noch nicht beschrieben. Zur Zeit gibt es für diese Arten noch keinen Vorschlag für einen deutschen Namen.

Zur Zeit sind bekannt

Zur Zeit kennt man folgende Arten:

Der bekannteste Repräsentant der Gattung Gambusia ist der Koboldkärpfling (Gambusia affinis), der vor allem in der Mücken- und Moskitobekämpfung eingesetzt wurde.

Weitere Angehörige dieser Gattung sind Yucatankärpfling (Gambusia yucatana) und Nicaraguakärpfling (Gambusia nicaraguensis).

Aus der Gattung Girardinus stammt der Metallkärpfling (Girardinus metallicus).

Der Gattung Heterandria entstammt der unter Aqaurianern sehr beliebte Zwergkärpfling (Heterandria formosa).

Ein weiterer Vertreter dieser Gattung ist der Unechte Schwertträger (Heterandria bimaculata).

In der letzten großen Revision der Lebendgebärenden durch Rosen & Bailey 1963 wurde die Gattungsbezeichnung Limia in Poecilia eingezogen. Schon kurz danach hat aber der Spezialist für karibische Lebendgebärende, Rivas, die Gattung Limia wieder revalidisiert, also wieder eingesetzt. In der letzten Revision von Poecilia hat Poeser Limia bestehen lassen.

Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der Schwarzband- /Buckelkärpfling (Limia nigrofasciata ).

Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der Zwergschmuckkärpfling (Neoheterandria elegans).

Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der Guatemalakärpfling (Phallichthys amates).

Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der Gefleckter_Kaudi (Phalloceros caudimaculatus).

Die Gattung Poecilia ist die wohl populärste Gattung der Lebendgebärenden Zahnkarpfen, gehört hierzu doch der allseits bekannte Guppy (Poecilia reticulata). Weitere Vertreter dieser Gattung sind der Spitzmaulkärpfling/Black Molly (Poecilia sphenops) und der Segelkärpfling (Poecilia velifera).

Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der Seitenfleckkärpfling (Poeciliopsis gracilis).

Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der Glaskärpfling (Quintana atrizona).

Bekannteste Vertreter dieser Gattung sind der Schwertträger (Xiphophorus helleri), der Platy (Xiphophorus maculatus) und der Spiegelkärpfling (Xiphophorus variatus).