Attentat vom 20. Juli 1944
Das Attentat und der versuchte Staatsstreich vom 20. Juli 1944 waren die stärksten Zeichen des Widerstands von Deutschen gegen das Regime Adolf Hitlers in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Beteiligten der Verschwörung stammten aus vielen Schichten der Bevölkerung und hatten vielfältige Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Unter den 200 später wegen der Erhebung Hingerichteten waren ein Generalfeldmarschall (Erwin von Witzleben), 19 Generäle, 26 Obersten, zwei Botschafter, sieben Diplomaten, ein Minister, drei Staatssekretäre sowie der Chef der Reichskriminalpolizei; des Weiteren mehrere Oberpräsidenten, Polizeipräsidenten und Regierungspräsidenten. Voraussetzung für den geplanten Machtwechsel war ein erfolgreiches Attentat auf Hitler. Die von Claus Schenk Graf von Stauffenberg platzierte Bombe tötete den Diktator jedoch nicht. Dies und das Zögern beim Auslösen der „Operation Walküre“, des Plans zum Staatsstreich, ließen den Umsturzversuch scheitern.
Vorgeschichte
Schon 1938 regte sich erster Widerstand in den Kreisen der Offiziere der Wehrmacht gegen die Kriegsvorbereitungen der regierenden Nationalsozialisten. Anlass war die Entlassung des Reichskriegsministers General Werner von Blomberg und die Affäre um Werner von Fritsch im Frühjahr. Diese nutzte Adolf Hitler zur Entmachtung der Wehrmachtsführung und zur gezielten Vorbereitung eines Krieges. Im Herbst trat der Chef des Generalstabs der Wehrmacht Generaloberst Ludwig August Theodor Beck angesichts der sich ankündigenden Sudetenkrise zurück. Beck hatte von Adolf Hitler Aufklärung über dessen außenpolitische Ziele verlangt. Daraufhin war ihm von diesem beschieden worden, dass er „das Schwert zu führen habe, wo und wann immer er, Hitler, es ihm befehle“. Der Weg war frei für das Besetzen wichtiger Positionen mit Hitler ergebenen Admiralen und Generälen.
Erwin von Witzleben, Kommandeur des Wehrkreises III (Berlin), und Walter Graf von Brockdorff-Ahlefeldt, Kommandant der Potsdamer Garnison wollten den Umsturz im September 1938 anführen. Eine Panzerdivision unter Generaloberst Erich Hoepner stand bereit für den Fall, dass die Leibstandarte eingreifen sollte. Geplant war eine militärische Aktion und die Gefangennahme Hitlers durch den Generalstabschef des Heeres Franz Halder. Des Weiteren entschloss sich Major Hans Oster von der Abwehr mit Staatssekretär Ernst von Weizsäcker im Auswärtigen Amt zu kooperieren. Der Bruder seines Vertrauten Erich Kordt, Dr. Theo Kordt, war Botschaftsrat in London. Dieser hatte den Auftrag, mit dem englischen Außenminister Lord Halifax Verbindung aufzunehmen. Dann jedoch reiste der englische Premierminister Neville Chamberlain im September 1938 nach München. Dort gaben er und seine Kollegen aus Frankreich und Italien im Münchner Abkommen das Sudetenland preis. Damit hatte der Widerstand seinen Rückhalt im Ausland verloren. Hitler erhielt auf friedlichem Wege, was er gewaltsam einnehmen wollte. Die angesichts der Kriegsgefahr zögerlich gewordene deutsche Bevölkerung ergab sich mehrheitlich einer euphorischen Begeisterung für Hitler.
Vor der Polen-Krise im Sommer 1939 kam es zu einem neuen Versuch des Widerstandes. Gerhard Graf von Schwerin, Leiter der Gruppe England/Amerika im Generalstab des Heeres, wurde nach London geschickt. Er überbrachte die Botschaft: „Schickt ein Flottengeschwader nach Danzig (...) Treibt den Militärpakt mit der Sowjetunion voran. Das einzige, was Hitler von weiteren Abenteuern abhalten kann, ist ein drohender Zweifrontenkrieg.“ Er scheiterte genau wie der Politiker Carl Friedrich Goerdeler, der es kurz nach ihm versuchte.
Auch im Vorfeld des Frankreichfeldzuges kam es im Winter 1939/40 zu einer Verschwörung. Hitler wollte Frankreich bereits im November 1939 angreifen, was die Militärs für Wahnsinn hielten. Anfänglich erklärten sich der Oberbefehlshaber des Heeres Walther von Brauchitsch und sein Stabschef Franz Halder bereit, Hitler zu verhaften, sobald er den Angriffsbefehl geben würde. Als Hitler Brauchitsch abkanzelte und drohte, den „Geist von Zossen“ (dort saß der Generalstab) auszurotten, bekam dieser kalte Füße und trennte seine Verbindungen zum Widerstand. In der gleichen Zeit gab Oberst Hans Oster von der Abwehr die ihm bekannten Angriffstermine über einen befreundeten holländischen Offizier an die Westmächte bekannt. Da der Angriff jedoch ständig - insgesamt fast 30-mal - wegen schlechten Wetters verschoben wurde, verloren seine Angaben an Glaubwürdigkeit.
Im Juni 1942 brachte Adam von Trott zu Solz unter Lebensgefahr eine Denkschrift nach London. Der englische Außenminister Anthony Eden lehnte jedoch jede Antwort an die Leute ab, die er für Landesverräter hielt. Er bezeichnete eine Zusammenarbeit als unmöglich, „solange sie sich nicht decouvrieren und ein sichtbares Zeichen ihrer Absicht, bei der Entmachtung des Nazi-Regimes mitzuwirken, gaben“.
Mehrere andere Versuche, Hitler zu beseitigen, schlugen fehl: Am 21. März 1943 versuchte Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff, sich mit Hitler und der anwesenden Führungsspitze im Berliner Zeughaus in die Luft zu sprengen. Kurz darauf versuchte der Offizier Henning von Tresckow Hitler durch eine Sprengladung in dessen Flugzeug zu töten, der Zünder war jedoch defekt.
Stauffenberg war keineswegs von Anfang an Gegner des Regimes. Noch 1938 nahm er an der Besetzung des Sudetenlandes teil. Mit der Reichspogromnacht 1938 ging er allmählich auf Distanz zum Nationalsozialismus. Nach dem siegreichen Feldzug gegen Frankreich im Sommer 1940 erlag auch er der nationalen Euphorie, das endgültige Umdenken setzte ein Jahr später nach Hitlers Überfall auf die Sowjetunion ein. Stauffenberg empörte sich über die Verbrechen der SS, doch gleichzeitig erkannte er auch die dilettantische Kriegsführung, die zwangsläufig in einer Katastrophe enden musste. Sein schwerer innerer Konflikt zwischen seinem Offizierseid auf Adolf Hitler und seiner Gewissensnot auf der anderen Seite wird besonders an diesem Ausspruch deutlich:
„Es ist Zeit, daß jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muß sich bewußt sein, daß er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem Gewissen. Ich könnte den Frauen und Kindern der Gefallenen nicht in die Augen sehen, wenn ich nicht alles täte, dieses sinnlose Menschenopfer zu verhindern.“
Im Juli 1944 gab es seitens Stauffenbergs mehrere Versuche, das Attentat auszuführen. Es wurde jedoch mehrmals verschoben, da entweder Göring oder Himmler nicht anwesend waren.
Der Tag des Attentats und seine Folgen
Am frühen Donnerstagmorgen, dem 20. Juli 1944, fliegt Oberst von Stauffenberg zusammen mit seinem Adjutanten Oberleutnant von Haeften von Berlin in das Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg (Ostpreußen). Haeften führt in einer Aktentasche zwei von Oberst Wessel Freiherr von Freytag-Loringhoven beschaffte englische Sprengstoffladungen mit sich.
Stauffenberg erfährt erst kurz nach seiner Ankunft im Führerhauptquartier, dass die Lagebesprechung um eine halbe Stunde vorverlegt wurde, weil Hitler für den Nachmittag ein Treffen mit Benito Mussolini vorgesehen hat. Das geplante Attentat droht zu scheitern, da zunächst noch Zeitzünder an den Sprengsätzen zu aktivieren sind. Vor der Berichterstattung an Hitler gibt Stauffenberg vor, sich ein neues Hemd anziehen zu wollen. Da er als Einhändiger dazu Hilfe braucht, kann er gemeinsam mit Haeften die Sprengladungen vorbereiten. Sobald die Säurekapseln an den Sprengsätzen zerstört sind, bleiben nur noch 10-15 Minuten bis zur Explosion. Weil Stauffenberg von einem hinzukommenden Feldwebel gestört wird, kann er jedoch nur ein Kilogramm statt der geplanten zwei Kilogramm Sprengstoff einsetzen. Damit unterläuft ihm, der nur geringe Kenntnisse über Sprengstoffe besitzt, ein folgenschwerer Fehler. Statt das zweite Paket ohne Zünder zusammen mit dem scharfen Paket Sprengstoff in der Tasche unterzubringen, deponiert Stauffenberg nur das eine Kilogramm Sprengstoff in seiner Tasche. Die Explosion des scharfen Paketes hätte allerdings das Paket ohne Zünder zwangsläufig ebenfalls explodieren lassen, was nach der Meinung von Experten unzweifelhaft zum Tode aller Personen in der Lagerbaracke geführt hätte.
Stauffenberg verlässt die Besprechung unter dem Vorwand eines Telefonates. Kurz vor der Detonation wird die Tasche direkt unter den schweren Eichentisch gestellt, weil sie einen der Anwesenden störte. Um etwa 12:42 Uhr detoniert die Bombe. Vier Personen werden schwer verletzt und erliegen ihren Verletzungen kurz darauf im Spital, fast alle Anwesenden werden verletzt. Hitler selbst wird jedoch nur leicht verletzt (er erleidet lediglich Prellungen, Schürfungen sowie Blutergüsse). Wie der spätere General der Bundeswehr Heusinger berichtet, trug er dem Führer gerade zur Lage weit im Norden der Sowjetunion vor; deshalb lagen beide Männer fast, weit über die riesige Karte gebeugt, auf der dicken Tischplatte, als es zur Detonation kam. Vor allem deshalb wirkte sich wohl die Bombe nur schwach auf Hitler aus, hinzu kam, dass ein Mitarbeiter die zunächst nahe bei Hitler stehende Aktentasche etwas beiseite gestellt hatte, um besser an den Tisch heranzukommen. Dieser fing dann die Wucht der Detonation großteils auf und schirmte Hitler von der direkten Wirkung ab. Außerdem wurde die Stärke der Explosion in der Baracke gedämpft, weil ein Teil der Energie durch die Fenster entweichen konnte. In dem Bunker, der ursprünglich als Ort für die Besprechung vorgesehen war, wären Hitler und die anderen Anwesenden getötet worden. Der „Führer“ gewinnt nach dem gescheiterten Attentat neue Zuversicht. Er betrachtet es als göttliche Vorsehung, dass er den Angriff überlebt hat.
Stauffenberg fliegt mit Haeften in der festen Überzeugung nach Berlin, dass Hitler tot sei. In Berlin sollen unter dem Codewort „Walküre“ alle Gestapo-, Partei- und SS- Dienststellen von der Wehrmacht besetzt werden. Es wird jedoch nur halbherzig vorgegangen. Verunsichert durch erste Meldungen, der „Führer“ sei am Leben, führen die auf Verschwörerseite stehenden Truppen viele Befehle nicht aus, wodurch wertvolle Zeit verstreicht. Die geplante Besetzung des Rundfunks findet nicht statt. Der Walküre-Plan ist ein offizieller, aber durch von Tresckow und Stauffenberg für die Bedürfnisse des Staatsstreichs angepasster Plan für den Fall innerer Unruhen. Lediglich in Paris und ansatzweise in Wien gelingt es, die manipulierten Befehle der Operation Walküre umzusetzen. In großangelegten Aktionen werden in diesen beiden Städten Mitglieder der SS verhaftet. Erst als das Scheitern des Anschlags klar wird, gewinnen die Hitler-treuen Kräfte wieder die Oberhand. Stauffenberg muss nach seiner Ankunft im Berliner Bendlerblock, dem Oberkommando des Heeres und der Verschwörer-Zentrale, gegen 16:30 Uhr feststellen, dass außer der Alarmierung der Truppen des Ersatzheeres, das die militärische und vollziehende Gewalt in Deutschland übernehmen soll, nichts unternommen wurde. Es fehlen zudem klare Nachrichten über den Erfolg des Attentates auf Hitler.
Warum scheiterte der Sturz Hitlers, trotz des gut geplanten Attentats? Dafür gab es zwei Hauptgründe:
- Die vorherigen Anschlagsversuche der Wehrmacht gegen Hitler mussten oft aus diversen Gründen verschoben oder abgebrochen werden. Beim nicht ausgeführten Versuch vom 15. Juli waren in der fälschlichen Annahme, das Attentat sei geglückt, bereits Teile des Walküre-Plans angelaufen. Nur unter größten Anstrengungen und mit viel Glück gelang danach die Vertuschung dieser Operationen. Bis auf den Kern des Widerstandes waren einige Anhänger nun nicht mehr bereit, ihr Leben ohne die Sicherheit über Hitlers Tod aufs Spiel zu setzen.
- Außerdem war mit Stauffenberg die zentrale Figur dieses Plans zunächst verhindert, da er auf dem Rückweg nach Berlin im Flugzeug nicht handlungsfähig war. Tatsächlich wäre seine Anwesenheit in Berlin in den Minuten und Stunden nach dem Attentat von größter Wichtigkeit gewesen, da nur er die strategischen Fähigkeiten und den Überblick besaß, die anstehenden Operationen zu initiieren und zu koordinieren. Zudem verfügte er über ein hohes Maß an Entschlossenheit - im Gegensatz zu vielen, die man mühsam auf die Verschwörerseite hatte ziehen können, die aber eigentlich in ihrer Haltung schwankten. Die gegensätzlichen Meldungen über den Ausgang des Attentats und das Fehlen Stauffenbergs in Berlin führten dazu, dass der Großteil aller nötigen Aktionen nicht oder nur zögerlich anlief.
Erst nach Stauffenbergs Ankunft im Bendlerblock in Berlin, und damit viel zu spät für ein Gelingen der Aktion, gehen Befehle für den Staatsstreich heraus, die jedoch umgehend von der Wolfsschanze aus widerrufen werden. Es scheitern die Abriegelung des Berliner Regierungsviertels in der Wilhelmstraße, die Ausschaltung des Rundfunks in Berlin-Charlottenburg, die Verhaftung der SS-Führung und die Besetzung der Gestapozentrale in der Prinz-Albrecht-Straße. Um 18:00 Uhr überzeugt sich der als fanatischer Nationalsozialist geltende Kommandeur des Wachbattaillons "Großdeutschland" Major Otto Ernst Remer bei einem Telefonat mit Hitler im Amtssitz von Goebbels persönlich vom Überleben des „Führers“. Er bekommt das Kommando für die gesamte Hauptstadt übertragen und besetzt das Regierungsviertel. Die Gegenkräfte gewinnen allmählich die Kontrolle. Gegen elf Uhr wird der Bendlerblock gestürmt und die Verschwörer werden nach einem Schusswechsel festgesetzt. Nur Stauffenbergs zweiter Adjutant, Hauptmann Klausing, kann vorerst entkommen.
In Paris und Wien gelingt es dagegen den Verschwörern, die lokale SS unter Kontrolle zu bringen und die Oberhand zu gewinnen. Diese Tatsache wurde später jedoch von den örtlichen Verantwortlichen vertuscht. Die SS hatte sich viel zu leicht und vor allem kampflos entwaffnen und inhaftieren lassen (was Hitler mit Sicherheit nicht toleriert hätte), womit in Paris sowohl Wehrmacht als auch SS größtes Interesse an einer Vertuschung oder Verharmlosung der Aktion hatten.
Im Hof des Bendlerblocks werden noch am selben Tag Stauffenberg, Haeften, der General der Infanterie Friedrich Olbricht und Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim standrechtlich - von Soldaten und einzeln - vor einem Sandhaufen und im Scheinwerferlicht eines Lastwagens erschossen. Ludwig August Theodor Beck war kurz zuvor nach einem gescheiterten Selbstmordversuch von einem Soldaten erschossen worden. Die Tötung der fünf Verschwörer befahl Generaloberst Friedrich Fromm unter Berufung auf ein angeblich stattgefundenes Standgericht. Fromm lag daran, seine eigene Verstrickung zu vertuschen. Er wurde aber trotzdem später angeklagt, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Dem ehemaligen Generaloberst Ludwig Beck gibt er auf die Bitte, die Dienstwaffe „für den eigenen Gebrauch“ behalten zu dürfen, Gelegenheit, sich selbst zu töten: Da sich Beck beim ersten Versuch nur einen Streifschuss und beim zweiten Versuch nur eine nicht sofort tödliche Kopfverletzung beibringen kann, wird er von einem Feldwebel erschossen. Nachdem die fünf Offiziere zunächst in Uniform und mit ihren Orden und Ehrenzeichen auf einem Friedhof begraben wurden, annulliert Himmler am nächsten Tag das Begräbnis, lässt die Leichen aus den Gräbern herausholen. Danach werden die Leichen zu Asche verbrannt und über Rieselfelder verteilt.
Noch in der gleichen Nacht spricht Hitler über den Rundfunk an die Öffentlichkeit: „Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger, gewissenloser und zugleich verbrecherischer, dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet, um mich zu beseitigen und mit mir den Stab praktisch der deutschen Wehrmachtsführung auszurotten.“ Der Diktator kündigt weiter an: „Diesmal wird so abgerechnet, wie wir das als Nationalsozialisten gewohnt sind.“
Generalmajor Henning von Tresckow, Chef des Stabes der Heeresgruppe Mitte, begeht Selbstmord; er ahnt, dass ein Schauprozess bevorsteht. Tresckow lässt sich von einem Soldaten eine 150-Millimeter-Granate bringen, läuft mit dieser zu einem Waldrand und zündet sie. Er stirbt sofort. Tresckow will seinen Tod als Angriff feindlicher Partisanen darstellen.
Die Ermittlungen der Gestapo ziehen sich bis zum Kriegsende hin, und manche Widerständler, die schon länger auf der „Abschussliste“ standen, werden im Zusammenhang mit dem 20. Juli hingerichtet. Es werden etwa 1500 Personen inhaftiert und 200 getötet.
Als Reaktion auf das Attentat wurde am 2. August 1944 der Ehrenhof der Wehrmacht errichtet, dessen Aufgabe darin bestand, die am Attentat beteiligten Offiziere aus der Armee auszuschließen. Für diejenigen Offiziere, die vom Ehrenhof aus der Wehrmacht unehrenhaft ausgestoßen wurden, war das Reichskriegsgericht nicht mehr zuständig, so dass sie vom Volksgerichtshof in Schauprozessen unter dem Vorsitz von Roland Freisler abgeurteilt werden konnten.
Die 24 Teilnehmer an der Lagebesprechung
Ausgehend von Hitler nach rechts befanden sich in der Lagerbaracke:
- Adolf Hitler (leicht verletzt)
- Generalleutnant Adolf Heusinger: Chef der Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres und Stellvertreter des Chefs des Generalstabes des Heeres (leicht verletzt)
- General der Flieger Günther Korten: Chef des Generalstabes der Luftwaffe (†)
- Oberst i.G.* Heinz Brandt: Erster Generalstabsoffizier; Heusingers Stellvertreter (†)
- General der Flieger Karl-Heinrich Bodenschatz: Verbindungsoffizier des Oberbefehlshabers der Luftwaffe im Führerhauptquartier (schwer verletzt)
- Generalleutnant Rudolf Schmundt: Chefadjutant der Wehrmacht bei Hitler und Chef des Heerespersonalamtes (†)
- Oberstleutnant i.G.* Heinrich Borgmann: Adjutant Hitlers (schwer verletzt)
- Konteradmiral Karl-Jesco von Puttkamer: Marineadjutant Hitlers (leicht verletzt)
- Stenograph Heinrich Berger (†)
- Kapitän zur See Heinz Assmann: Admiralstabsoffizier im Wehrmachtführungsstab
- Generalmajor Walter Scherff: Sonderbeauftragter Hitlers für die militärische Geschichtsschreibung (leicht verletzt)
- General Walther Buhle: Chef des Heeresstabes beim Oberkommando der Wehrmacht
- Konteradmiral Hans-Erich Voss: Vertreter des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine im Führerhauptquartier
- SS-Gruppenführer Hermann Fegelein: Vertreter der Waffen-SS im Führerhauptquartier
- Oberst i.G.* Nicolaus von Below: Luftwaffenadjutant Hitlers
- SS-Hauptsturmführer Otto Günsche: Adjutant Hitlers
- Stenograph Kurt Hagen
- Oberstleutnant i.G.* Ernst John von Freyend: Adjutant Keitels
- Major i.G.* Herbert Büchs: Adjutant Jodls
- Oberstleutnant i.G.* Heinz Waizenegger: Adjutant Keitels
- Ministerialrat Franz Edler von Sonnleithner: Vertreter des Auswärtigen Amtes im Führerhauptquartier
- General Walter Warlimont: stellvertretender Chef des Wehrmachtführungsstabes
- Generaloberst Alfred Jodl: Chef des Wehrmachtführungsstabes (leicht verletzt)
- Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel: Chef des Oberkommandos der Wehrmacht
(†) = sofort getötet oder später seinen Verletzungen erlegen
i.G.* = im Generalstab
Heutige Bewertung der Geschichtswissenschaft
Die Ereignisse vom 20. Juli 1944 wurden im Kern von Mitgliedern der Wehrmacht und Polizei getragen, sind aber nicht als reiner Militärputsch zu bewerten. Die Nazi-Propaganda brandmarkte Stauffenberg und die Verschwörer des 20. Juli als feige Landesverräter, die dem Deutschen Reich in Zeiten höchster Not in den Rücken gefallen seien. Die nationalsozialistische Interpretation des Attentats wirkt bis heute nach. Auch im Ausland wurde der versuchte Umsturz zunächst herabgewürdigt, um den damaligen Feind als moralisch minderwertigen monolithischen Block zu zeigen. Winston Churchill, der von den Attentatsplänen im Voraus unterrichtet war, erklärte am 2. August 1944 im britischen Unterhaus, es handle sich lediglich „um Ausrottungskämpfe unter den Würdenträgern des Dritten Reiches“. Die USA wiederholten die von Hitler vorgegebene Interpretation des Ereignisses. Die New York Times schrieb am 9. August 1944, dass das Attentat eher an die „Atmosphäre einer finsteren Verbrecherwelt“ erinnere als an die, welche man „normalerweise im Offizierscorps eines Kulturstaates“ erwarten würde.
Die Motivlage für die mutige Aktion lässt sich im Nachhinein schwer beurteilen und ist bei der sehr heterogenen Gruppe von Widerständlern ebenso schwer zusammenzufassen. Die heutige Geschichtsschreibung sieht jedoch im „nationalen Interesse“ den Grund für die Beteiligung der meisten Widerständler. Dafür spricht auch, dass die Gruppe nach dem Sieg über Frankreich 1940 auf einen winzigen Kern reduziert war. Erst nachdem sich die Niederlage in der Sowjetunion abzeichnete, wurde es leichter, neue Männer zu gewinnen. Allen gemein war ein Bedürfnis, den „Aufstand des Gewissens“ gegen die verbrecherische Politik Hitlers zu führen. Andere Interpretationen stellen den nahenden militärischen Zusammenbruch Deutschlands in den Vordergrund. Zu den verstörenden Tatsachen zählt, dass auch radikale Antisemiten und Kriegsverbrecher an der Verschwörung beteiligt waren, so z.B. der Generalquartiermeister Eduard Wagner, der die Verantwortung für den Tod Millionen sowjetischer Kriegsgefangener trug und sich schließlich aus Angst vor der Roten Armee dem Widerstand angeschlossen hatte. Andererseits haben nachweislich 20 Beteiligte vor Gericht den Holocaust als Beweggrund für ihr Handeln genannt. Viele Historiker gehen von einem Lernprozess aus, den die Männer des 20. Juli unter dem Eindruck der brutalen, aggressiven Gewaltpolitik Hitlers durchliefen.
Stellvertretend lässt sich für die Angehörigen des Widerstandes gegen Hitler folgendes Zitat von Henning von Tresckow anführen: „Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo er bereit ist, für seine Überzeugung sein Leben zu geben.“
Wesentlich reservierter reagierte man jedoch im Ausland. So schrieb Ilja Ehrenburg im Roten Stern, Hitlerdeutschland werde nicht von meuternden Offizieren in die Knie gezwungen, sondern von der Roten Armee und ihren Verbündeten. „Unsere Armeen sind schneller als das Gewissen der ‚Fritzen‘.“ Winston Churchill kommentierte das Attentat: „Die führenden Persönlichkeiten des Deutschen Reiches bringen sich gegenseitig um, oder sie trachten sich nach dem Leben; aber ihre Tage sind gezählt.“ Noch heute betrachtet man in West- und Osteuropa den 20. Juli weiterhin als zu vernachlässigende Fußnote der deutschen Geschichte.
Sichtweise nach 1945
Im geteilten Nachkriegsdeutschland waren die Haltungen gegenüber dem Attentat des 20. Juli 1944 äußerst uneinheitlich. In Westdeutschland wurden die Männer des 20. Juli 1944 sehr bald zu Helden stilisiert, wohingegen die westdeutsche Bevölkerung mit diesem Datum eher wenig anfangen konnte und bei der Masse der Deutschen durchaus auch noch der Verratsvorwurf der NS-Medien des Juli 1944 Wirkung zeigte. In der SBZ bzw. der DDR gab die SED-Führung die allgemeine Sichtweise unmissverständlich vor, indem sie die Männer des 20. Juli als „reaktionäre Agenten des US-Imperialismus“ bezeichnete .
unmittelbare Nachkriegszeit in Westdeutschland
Das Attentat des 20. Juli 1944 entfaltete trotz seines Scheiterns nach Kriegsende eine beachtliche Wirkung. Während sich dieses Datum unter den ehemaligen und zukünftigen Soldaten durch heftige Konflikte hindurch als die wesentliche Wurzel der Konzeption «Innere Führung» für eine neuartige Armee durchsetzte, blieb es bei der Mehrheit der Bevölkerung ein ungeliebtes und vorwiegend durch Gedenkreden am Leben gehaltenes Erbe. [1]
Medien und Gedenkreden
In den Medien und den seit 1946 vermehrt stattfindenden Gedenkreden zum 20. Juli ist eindeutig eine Tendenz festzustellen, den 20. Juli grundsätzlich positiv zu bewerteten. Dieser setzte sich nach dem Wegfall der Lizenzierungspraxis der Medien vollends durch. Auch wenn der Begriff „political correctnes“ damals noch nicht gebräuchlich war, wurde innerhalb der bundesrepublikanischen Eliten jede Stellungnahme gegen den 20. Juli zunehmend als ein Verstoß gegen dieselbe empfunden und entsprechend scharf kritisiert. [2] Von Anfang an erfolgte in den Gedenkreden neben einer Verteidigung gegen die mannigfaltigen Vorwürfe gegen die Männer und Frauen des 20. Juli eine Funktionalisierung des 20. Juli: nach außen zur Widerlegung der Kollektivschuldthese, nach innen zur Stiftung einer neuen Identität in einer Tradition der Freiheit. Dabei wurde dem Widerstand angesichts der mehr oder wenig offensichtlichen Unfähigkeit der Deutschen, mit ihrer eigenen Verstrickung in das Unrecht und die eigene Schuld umzugehen, stellenweise auch eine Katharsisfunktion [3] zugeschrieben, die – z.B. noch 1958 bei Carlo Schmid – in einer christlichen Opfer-Rethorik gipfelte: „Sie, die unter dem Beil, die am Galgen, die in den Gaskammern, am Pfahle gestorben sind, haben stellvertretend auch für uns gehandelt; der harte Lorbeer, den sie, einer Dornenkrone gleich, in ihre Stirne gedrückt haben, hat die Schuld weggenommen, die auf uns lastete.“ [4] Ab 1953 verknüpften viele Gedenkredner – die meisten Politiker unter ihnen waren CDU-Mitglieder – den 20. Juli 1944 mit dem 17. Juni 1953 als aufeinander folgende Fanale des Freiheitswillens einer deutschen Bevölkerung in einer Diktatur. [5]
Politikermeinungen
Was die politische Auseinandersetzung zum Thema „20. Juli“ angeht, zeigen sich in der Untersuchung der Plenarprotokolle des Deutschen Bundestages in Nuancen differierende Haltungen, wobei handfest negative Äußerungen im gesamten Untersuchungszeitraum in den Debatten ausgeblieben sind – selbst von Angehörigen der KPD oder der rechtsextremen Sozialistischen Reichspartei (SRP). Allerdings unterblieben eindeutige und signalhafte Stellungnahmen – beispielsweise im Rahmen der Wiedergutmachungsgesetzgebung – im Bundestag und von Seiten der Bundesregierung ganz. Auch die Implementierung eines durch das Erbe des 20. Juli geprägten differenzierten Gehorsamsrechtes im Soldatengesetz von 1956 kann – bei aller Relevanz für den militärischen Alltag – nicht als ein solches Signal überinterpretiert werden, da den meisten Abgeordneten wohl der militärische Sachverstand fehlte, um die Dimensionen dieser Entscheidung zu erkennen. Dass im Untersuchungszeitraum nie in Erwägung gezogen wurde, den 20. Juli als nationalen Gedenk- oder Feiertag einzuführen, ist zwar zu erwähnen, jedoch ex post kaum ernsthaft zu kritisieren. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass die öffentlichen Gebäude in Westdeutschland am 20. Juli bundesweit erst ab dem Jahr 1963 beflaggt wurden [6] und die Bundespost erst im Jahr 1964 zum 20. Jahrestag eine Briefmarke zum Gedenken an den deutschen Widerstand in Umlauf brachte.
Mehrheitsmeinung der westdeutschen Bevölkerung
Die Mehrheit der Bevölkerung Westdeutschlands hatte im Untersuchungszeitraum zum Thema „20. Juli“ eine geteilte, weithin jedoch distanzierte Haltung. Dabei ergibt die ausführlichste Umfrage zum 20. Juli aus dem Jahr 1951 das Bild einer Dreiteilung: Ein Drittel verband mit dem Datum 20. Juli kein Ereignis oder hatte dazu keine Meinung. Ein weiteres Drittel äußerte sich im Sinne der veröffentlichten Meinung positiv, das letzte Drittel hatte eine kritische Haltung zum Attentat. [7] Diese Meinungsverschiedenheit innerhalb der Bevölkerung wurde von Zeitgenossen durchaus als problematisch empfunden, besorgte Stellungnahmen zur Rezeption des 20. Juli – wie die folgende – waren vor allem bis 1952 an der Tagesordnung: „Oberste Pflicht eines jeden verantwortungsvollen Deutschen muss es […] sein, diesen unseligen Riss, der durch das Denken unseres Volkes geht, nach Möglichkeit zu überbrücken und allmählich ganz zu schließen.“ [8] Die Gründe für ein „Sich-nicht-auseinandersetzen-wollen“ weiter Teile der deutschen Bevölkerung lagen zum einen in den Vorurteilen, die sich als Folge der nationalsozialistischen Propaganda gegen die Widerstandskämpfer des 20. Juli in den Köpfen festgesetzt hatten, zum anderen in der herrschenden Grunddisposition der Bevölkerung gegenüber der eigenen Vergangenheit. Die kritische Haltung der Bevölkerung erreichte im Rahmen des Erstarkens der Sozialistischen Reichspartei (SRP) und der Etablierung der Soldatenverbände kurz vor dem Remer-Prozess im Frühjahr 1952 einen ersten Höhepunkt, so dass in diesem Zeitraum in der veröffentlichten Meinung vermehrt davor gewarnt wurde, dass „das Attentat auf Hitler den Mittelpunkt einer aktiven politischen Legendenbildung darstellt“ [9]. Als Reaktion auf die intensive Berichterstattung des Prozesses und das Scheitern der SRP verringerte sich der Anteil der Kritiker des 20. Juli zumindest zeitweise, weshalb in der veröffentlichten Meinung nicht mehr in dem Maße vor einer neuen Dolchstoßlegende gewarnt wurde. Das Thema „20. Juli“ hatte fortan seinen explosiven Charakter verloren – zumindest im zivilen Bereich.
Verbreitete Gespaltenheit
Ein Dilemma zog sich innerhalb des gesamten Untersuchungszeitraumes durch alle Institutionen, einschließlich der politischen Gruppierungen. „Für alle Parteien galt: Sie wollten sich für alle Deutschen öffnen – für ehemalige Nazis ebenso wie für Verfolgte, für Mitläufer ebenso wie für die Opfer des NS-Regimes. Ein einseitiges Hervorheben der Männer und Frauen im Widerstand hätte sicher so manchen Mitläufer abgeschreckt.“ [10] Insofern erklärt sich aus dem beschriebenen Zwiespalt auch die Ambivalenz in der Haltung der politischen Öffentlichkeit: auch manche Politiker mussten sich erst mit dem 20. Juli „anfreunden“ – wenn man bedenkt, dass die meisten von ihnen der demokratischen Tradition der Weimarer Republik entstammten, bis auf wenige Ausnahmen aber selbst nicht dem Widerstand angehört hatten [11], erstaunt das nicht. Andere machten aus ihrer Ablehnung des Attentats keinen Hehl und änderten diese auch nicht. Ein Vertreter der ersten Gruppe war Konrad Adenauer. 1946 opponierte er als Mitglied des britischen Zonenbeirates aufs heftigste gegen den Antrag von Angehörigen der Widerstandskämpfer des 20. Juli auf finanzielle Unterstützung. [12] Acht Jahre später würdigte der Kanzler freilich die Widerstandskämpfer in einer Rundfunkansprache: „Wer aus Liebe zum deutschen Volk es unternahm, die Tyrannei zu brechen, wie das die Opfer des 20. Juli getan haben, ist der Hochschätzung und Verehrung aller würdig“. [13] Der zweiten Gruppe muss man wohl den Bundestagsabgeordneten der in Adenauers erster Legislaturperiode mitregierenden Deutschen Partei, Wolfgang Hedler [14] , zurechnen. 1949 beschimpfte er in einer mit antisemitischen Ausfällen durchsetzten Wahlkampfrede [15] die Attentäter des 20. Juli so massiv, dass ihm daraufhin der Prozess gemacht wurde, nachdem der Bundestag nach hitziger Debatte mehrheitlich seine Immunität aufgehoben hatte [16]. Die Tatsache, dass der inzwischen zur rechtsextremen DRP übergetretene Hedler in erster Instanz freigesprochen und erst vom Revisionsgericht zu einer neunmonatigen Bewährungs-Haftstrafe verurteilt wurde, zeigt exemplarisch, dass die ambivalente Haltung gegenüber dem 20. Juli auch in der deutschen Justiz verbreitet war.
Weitere Rezeptionsgeschichte bis zu Gegenwart
Als 1968 das Widerstandsrecht in das Grundgesetz aufgenommen wurde, spielte der 20. Juli 1944 in der politischen Debatte eine wichtige Rolle. Die Generation der Studentenbewegung störte sich jedoch besonders an der politischen Ausrichtung der Widerständler.
Auch in der DDR begann man langsam, den 20. Juli unter einem anderen Blickwinkel zu sehen: Im bewussten Rückgriff auf die Geschichte setzte die erste und letzte demokratisch gewählte Regierung der DDR die Neuvereidigung der NVA auf den 20. Juli 1990 fest. Auch die Bundeswehr führte wiederholt Gelöbnisfeiern an diesem historischen und symbolträchtigen Gedenktag durch. Zum 60. Jahrestag des gescheiterten Attentats 2004 fand durch die Medien (unter anderem TV-Dokumentation Die Stunde der Offiziere von Guido Knopp, ausführliche Artikel in den Nachrichtenmagazinen Stern und Der Spiegel, Verfilmung Stauffenberg von Jo Baier) eine intensive Auseinandersetzung mit dem 20. Juli statt. In entsprechenden Umfragen zum Thema zeigte sich, dass heute vielfach Respekt und Bewunderung für die Widerständler empfunden wird. Nur ein geringer Prozentsatz an Befragten gab an, die Verschwörer zu verachten.
Filme
- 1955 - Der 20. Juli - Regie: Falk Harnack, mit Wolfgang Preiss, Wolfgang Büttner u. a. Der Film erhielt 1956 den Deutschen Filmpreis in der Kategorie „Filme, die zur Förderung des demokratischen Gedankens beitragen“.
- 1955 - Es geschah am 20. Juli
- 1990 - Stauffenberg - Verschwörung gegen Hitler (The plot to kill Hitler)
- 2003 - Die Stunde der Offiziere
- 2004 - Stauffenberg
Fußnoten
- ↑ Baur, Tobias: Das ungeliebte Erbe. Frankfurt a.M. 2007.
- ↑ Baur, Tobias: Das ungeliebte Erbe. Frankfurt a.M. 2007, S. 134f.
- ↑ Vgl. Morf, Britta: Der Widerstand gegen Hitler im Spiegel der Gedenkreden zum 20. Juli 1944. (Lizentiatsarbeit), Zürich 1994 [Bibliothek der Gedenkstätte Deutscher Widerstand]. S. 75f.
- ↑ Carlo Schmid (Berlin 1958), zit nach: Morf, Britta: Der Widerstand gegen Hitler im Spiegel der Gedenkreden zum 20. Juli 1944. (Lizentiatsarbeit), Zürich 1994 [Bibliothek der Gedenkstätte Deutscher Widerstand]. S. 76.
- ↑ Baur ,Tobias: Das ungeliebte Erbe. Frankfurt a.M. 2007, S. 136
- ↑ Holler, Regina: Die Funktion des Widerstands 1933-1945 gegen den Nationalsozialismus für die politische Kultur der Bundesrepublik von 1945 bis heute, in: „50 Jahre 20. Juli 1944“, Dokumentation der Fachtagung am 14. Juli 1994 in Hannover, hrsg. vom Niedersächsischen Kultusministerium, Hannover 1995, S. 98. – 1957 wurden erstmals „in zahlreichen deutschen Städten“ die öffentlichen Gebäude halbmast beflaggt (Frankfurter Allgemein Zeitung, 20.7.1959, S. 3).
- ↑ Die Stimmung im Bundesgebiet. August 1951. Nr. 15: Helden oder Verräter? Rückschau auf den 20. Juli 1944, hrsg. vom Institut für Demoskopie, Allensbach 1951, S. 4f.
- ↑ Hermann, Eduard: „Der 20. Juli vom politischen Standpunkt gesehen“, (Selbstverlag) Isny 1952 [Bibliothek der Gedenkstätte Deutscher Widerstand]. S. 1.
- ↑ Die Stimmung im Bundesgebiet. August 1951. Nr. 15: Helden oder Verräter? Rückschau auf den 20. Juli 1944, hrsg. vom Institut für Demoskopie, Allensbach 1951, S.1
- ↑ Holler: Funktion des Widerstands, S. 7
- ↑ Holler: Funktion des Widerstands, S. 7
- ↑ Aus einem vertraulichen britischen Bericht über eine Sitzung des Britischen Zonenbeirates (Control Commission for Germany (British Element), British Liaison Staff/Zonal Advisory Council, Confidental Report No. 5, 3 October, 1946 (Public Record Office, London, FO 371/5562.1)).
- ↑ Rundfunkerklärung vom 6.8.1954, zitiert in: „Verhandlungen des Deutschen Bundestages, II. Wahlperiode“, Sitzung am 16.9.1954, S. 1956.
- ↑ Vgl. Frei, Norbert: Der Fall Hedler, in: Ders.: Vergangenheitspolitik Die Anfänge der Bundesrepublik Deutschland und die NS-Vergangenheit, München 1996, S. 309-325.
- ↑ Vgl. „Geteilte“ Meinung eines Abgeordneten über Vergasung von Juden, in: Frankfurter Rundschau, 12.12.1949, S. 2.
- ↑ Vgl. „Verhandlungen des Deutschen Bundestages, I. Wahlperiode“, 25. Sitzung am 16.12.1949, S. 765 u. 773ff.
Literatur
- Marion Gräfin Dönhoff, „Um der Ehre willen.“ Erinnerungen an die Freunde vom 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-532-8 (Erstausgabe), ISBN 3-442-72009-5 (Taschenbuchausgabe)
- Tobias Baur: Das ungeliebte Erbe. Ein Vergleich der zivilen und militärischen Rezeption des 20. Juli 1944 im Westdeutschland der Nachkriegszeit. Frankfurt a.M. 2007. ISBN 3631564686. Militärhistorische Untersuchungen, Bd. 8 (Hrsg. von M. Niehuss).
- Günter Brakelmann: Der Kreisauer Kreis : Chronologie, Kurzbiographien und Texte aus dem Widerstand. Münster 2003, ISBN 3-8258-7025-1. Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 ; 3
- Ulrich Cartarius: Opposition gegen Hitler. Deutscher Widerstand 1933-1945. Berlin 1984, ISBN 3-88680-110-1
- Allen Welsh Dulles. Verschwörung in Deutschland. Kassel: Harriet Schleber, 1949 [1947]. Engl.: Germany's Underground.
- Dieter Ehlers: Technik und Moral einer Verschwörung: 20. Juli 1944. Frankfurt am Main-Bonn 1964
- Joachim C. Fest: Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994 ISBN 3886805395
- Kurt Finker / Annerose Busse: Stauffenberg und der 20. Juli 1944. 7. Aufl. Berlin (Ost) 1989 ISBN 3372002989
- Hans Bernd Gisevius. Bis zum bittern Ende. II. Band, Zürich: Fretz & Wasmuth, 1946.
- Peter Hoffmann: Widerstand gegen Hitler und das Attentat vom 20. Juli 1944. Probleme des Umsturzes. München-Zürich 1984 ISBN 3896698249
- ders.: Widerstand - Staatsstreich - Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. München 1985 ISBN 349200718X
- Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): Spiegelbild einer Verschwörung. Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20. Juli 1944 in der SD-Berichterstattung. Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt. Stuttgart-Degerloch 1983 ISBN 3512006574
- Kaltenbrunner-Berichte an Bormann und Hitler über das Attentat vom 20. Juli 1944, in: Hans-Adolf Jacobsen (Hrsg.): Spiegelbild einer Verschwörung, Stuttgart 1961
- Klemens von Klemperer / Enrico Syring / Rainer Zitelmann (Hrsg.): Für Deutschland. Die Männer des 20. Juli. Berlin 1994 ISBN 3550072465
- Daniil Melnikow: Der 20. Juli 1944. Legende und Wirklichkeit. Hamburg 1968
- Klaus-Jürgen Müller: 20. Juli 1944: Der Entschluß zum Staatsstreich. Berlin 1985
- Hans Rothfels: Der deutsche Widerstand gegen Hitler. Eine Würdigung. Frankfurt a.M. 1958 (1949)
- Hans Royce / Erich Zimmermann / Hans-Adolf Jacobsen: 20. Juli 1944. Bonn 1964
- Wilhelm von Schramm: Aufstand der Generale. Der 20. Juli 1944 in Paris. München 1978
- Hans J. Schultz (Hrsg.): Der zwanzigste Juli. Alternative zu Hitler? Stuttgart-Berlin 1974 ISBN 3783104475
- Peter Steinbach, Der 20. Juli 1944 - Gesichter des Widerstands. München 2004 ISBN 3886801551
- Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Der 20. Juli 1944. Bewertung und Rezeption des deutschen Widerstands gegen das NS-Regime. Köln 1994
- Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): NS-Verbrechen und der militärische Widerstand gegen Hitler. Darmstadt 2000
- Gerd R. Ueberschär: Für ein anderes Deutschland. Der deutsche Widerstand gegen den NS-Staat 1933 - 1945. Frankfurt am Main 2005
- Rüdiger von Voss / Günther Neske: 20. Juli 1944. Annäherung an den geschichtlichen Augenblick. Pfullingen 1984 ISBN 3788502703
- Eberhard Zeller: Geist der Freiheit. Der 20. Juli. München 1963
- Theodore S. Hamerow: „Die Attentäter“ Der 20. Juli - von der Kollaboration zum Widerstand. München 2004, ISBN 3423341009
- E. Zimmermann: 20. Juli 1944. Berto-Verlag, 1961
- Arnim Ramm, Der 20. Juli vor dem Volksgerichtshof, Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 2007, ISBN 978-3-86573-264-4
Siehe auch
- Persönlichkeiten des 20. Juli 1944
- Schattenkabinett Beck/Goerdeler
- Widerstand gegen den Nationalsozialismus
- Zeit des Nationalsozialismus
- Gelöbnis-Störung
Weblinks
- Website zu Stauffenberg - Der Film, Preisträger des Grimme-Online-Award 2004, http://www.swr.de/stauffenberg/index_sat_main.html
- Dossier der Frankfurter Rundschau, 21. Juli 2004, http://www.fr-aktuell.de/20juli/
- Die Kinder des 20. Juli 1944 http://www.ifdt.de/0204/Artikel/birk.htm
- Zeitplan des Claus von Stauffenberg am 20. Juli 1944
- Geplanter Aufruf Stauffenbergs
- Themenblatt der BpB http://www.bpb.de/publikationen/9SQ337
- Fotos und Dokumente des Bundearchivs http://www.bundesarchiv.de/aktuelles/aus_dem_archiv/galerie/00068/
- Walter Kempowski: »Das Wichtigste: Unser Führer lebt«. Der 20. Juli 1944 – Echo eines Attentats. Ein Zeitbild aus Tagebüchern, Briefen und Erinnerungen Die Zeit 8. Juli 2004
- Wir sind Stauffenberg. Linke und Rechte feiern die Verschwörer des 20. Juli als Widerstandskämpfer. Kritischer Kommentar von Frank Brendle in der Jungle World. http://www.jungle-world.com/seiten/2006/29/8159.php
- Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. http://www.fg-20-juli.de/
- Stiftung 20. Juli 1944 http://www.stiftung-20-juli-1944.de/
- The secret plot to kill Hitler - Dokumentation von Discovery Channel
- Transkription eines Audio-Interviews vom August 2000.
- Biographische Angaben zu Vertretern der militärischen Opposition
- Der 20. Juli, die Wehrmacht und die Bundeswehr - Positionspapier der Arbeitsstelle Frieden und Abrüstung e.V.
- Kurt Gossweiler: Der 20. Juli 1944 und die Faschismustheorie - Auseinandersetzung mit den Zielen der Attentäter