Emo

Emo [Subgenre. Ursprünglich war Emo lediglich eine Abkürzung für Emocore oder Emotional Hardcore, inzwischen aber hat sich die ursprüngliche Emocoreszene in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Dieses Subgenre ist am meisten für ihren Style und ihre Haltung bekannt. Der Ursprung von Emo-Musik ist schwer zu deuten. Es lässt sich darauf schließen, dass es eine Ableitung der Punk-Szene ist, die in den späten 1980er-Jahren in Washington, D. C. populär war.[1] Die Kultur entwickelte sich in den 1990er-Jahren weiter bis zur aktuellen Zeit, in der die Kultur die größte Berühmtheit erlangte.
] (→ emotional) bezeichnet einStyle
Der Style von Emos setzt sich aus folgenden Dingen zusammen: sehr dunkle oder schwarze Haare und Kleidung sowie Schminke und Schmuck – diese Merkmale sind der meist gewöhnliche Trend im Emo-Style. Schwarz, rot und weiß sind die charakteristischen Farben, die besonders in einfachen Mustern Verwendung finden (z.B. weiße Sterne auf schwarzem Grund). Andere Emo-Styles umfassen enge oder dünne schwarze Jeans, die sowohl von Frauen als auch Männern getragen werden können; enge T-Shirts, die oft Aufdrucke von Namen einer Rockband beinhalten; Nietengürtel oder lange Schnallen; Schuhe wie die Chuck Taylor All Stars („Chucks“), Skaterschuhe, Schuhe der Marke Vans; ein Pony, der zu einer Seite des Gesichts gestylt wird und die Haare sind normalerweise schwarz gefärbt sowie gerade; (bei Bedarf) eine breitere schwarze Hornbrille.
Persönlichkeit
Wenn Emos Gedichte verfassen, so beinhalten diese unter anderem Themen wie Konfusion, Depression, Einsamkeit, Angst, Zorn/Ärger, sich missverstanden fühlen sowie sich vom Rest der Welt abgekapselt zu fühlen. Emo-Poesie beinhaltet Kombinationen wie zum Beispiel einen hohen emotionalen Ton, einen Bewusstseinsstrom oder auch ein einfaches bzw. nicht existierendes Reimschema. Sie weisen beispielsweise auf den Körper und/oder das menschliche Herz oder die Sorge über die Liebe hin, verstärkt auf dunkle bzw. depressive Adjektive. Themen wie Leben ist Schmerz und ähnliche Varianten sind gewöhnlich.[2]
Grammatikalische Verwendung
Das Wort emo wird primär als Adjektiv gebraucht, kann aber auch als Nomen verwendet werden.[3]
- Adjektiv (1) → „All meine Freunde sind emo.“
- Adjektiv (2) → „Ich fühle mich emo heute.“
- Nomen → „Diese Person ist ein Emo.“
Musikgeschichtliche Einordnung
Während Punk und Hardcore in der Regel bestimmte politische bzw. gesellschaftliche Missstände behandeln, beziehen sich die Texte im Bereich Emo mehr auf die von Depressionen und Selbstmitleid geprägte Gefühlswelt des Sängers oder Komponisten. Dies spiegeln auch die Musik und der Gesang selbst wider, die im Vergleich zum klassischen Punk und Hardcore wesentlich emotionaler sind.
Entstehung
Der Ursprung der Emoszene liegt in der US-Hardcoreszene der 1980er-Jahre. Obwohl die Gruppe Hüsker Dü (von 1977 bis 1987) als wichtiger Vorläufer gilt, werden als eigentliche Begründer des Emocore Gruppen aus Washington, D. C. um Ian MacKaye oder Guy Picciotto sowie Embrace, Rites of Spring und Fugazi angesehen.
Bereits Hüsker Dü beschäftigten sich mit den Themen Liebe, Beziehungen oder Freundschaft. Obwohl die ersten Lieder von Hüsker Dü dem Hardcore Punk zuzuordnen sind, gab es bereits frühzeitig emotionale Passagen in ihren Liedern.
Emo galt in seinen Anfangstagen als Antwort auf zunehmende Härte und Machismo innerhalb der Hardcore-Szene. Emotionen wie Trauer und Verzweiflung wurden offen gezeigt, was bei den meisten Hardcore-Bands der damaligen Zeit als verpönt galt.
Die Entstehung von Emocore verlief innerhalb einer generellen Weiterentwicklung und Umstrukturierung innerhalb des Hardcore die auch als „Revolution Summer“ bezeichnet wird. Diese Phase begann etwa 1985 und war gegen 1992 beendet.
Weitere Entwicklung
Von Washington, D. C. aus breitete sich Emo zunächst nach San Francisco aus und von dort in die anderen Städte der USA. Gegen Ende der 1980er-Jahre hatte Emo sich in eine experimentielle Phase entwickelt, die nun Anfang der 1990er-Jahre wieder härter und „Hardcore-lastiger“ wurde. Gegen Mitte der 1990er-Jahre jedoch hatte sich der Begriff Emo für die eher melancholischeren Bands der Szene eingebürgert und mit Gruppen wie The Get up Kids oder Joan of Arc hatte Emo nun auch seinen kommerziellen Durchbruch. Die „klassische“ Phase des Emo war zu diesem Zeitpunkt beendet und eine Reihe wesentlich melodiöserer, sich eher am Pop-Punk orientierender Gruppen rückte nach. Es war vor allem diese vierte und fünfte Generation des Emo, die das Bild der Szene in der Öffentlichkeit prägen konnte. Daneben gab es jedoch auch eine große Anzahl von Bands, die sich in eine völlig andere Richtung entwickelten. Andere jedoch wandten sich eher experimentieller Musik zu und verwendeten Versatzstücke aus Post-Punk, New Wave oder sogar elektronische Elemente.
Aus diesem Grund wird in der Emo-Szene, wie auch im Punk und Hardcore, mittlerweile stark zwischen „Oldschool“ und „New-School“ unterschieden.
Bands
Emo (ursprünglicher Stil der 1980er-Jahre)Indie-Emo, „New-School“-Emo
Kritik![]() Seit den Jahren, in denen die Emo-Musik Berühmtheit erlangte, wurde manchmal sowohl die Emo-Musik als auch die Emo-Subkultur stark kritisiert.[4] Der Ausdruck Emo wird manchmal als Pejoration genutzt, um auf das Ziel „überemotional“ hinzudeuten.[3] Emo wird im Allgemeinen als Kleidung beschrieben, die relativ schnell Popularität in einer Kultur erlangt. Emo-Musik wird allgemein auch mit Boygroups des Genres Teen pop aus den 1990er-Jahren verglichen. Kritiker werfen der Musik fehlenden Wert der Künstler vor. Außerdem geht aus Kritiken hervor, dass die Kleidung als „peinlich“ bezeichnet werde; Anhänger der Subkultur täuschten vor, sie würden ein hartes, schmerzvolles Leben führen, wenn sie wirklich in komfortablen Wohnungen leben.[5] Anhänger der Emo-Kultur werden von Kritikern als melodramische, selbstbemitleidende Jugendliche bezeichnet, die ihre Erfolge in das Schreiben von negativen Gedichten schütten und viel Zeit bei MySpace[4][5][6], einer mehrsprachigen Website und bei den Lokalisten verbringen, die es den Nutzern ermöglicht, kostenlose Benutzerprofile mit Fotos, Blogs, Gruppen usw. einzurichten. Die gegenwärtige Emo-Kultur wird als eine „traurige Karikatur“, von was es einmal war, bezeichnet.[4] Einige beschuldigten die Subkultur auf Grund des Zelebrierens des Selbstverletzenden Verhaltens.[7] Sie behaupten, dass es „cool“ sei, innerhalb der Emo-Kultur vorzugeben bzw. vorzutäuschen, man wäre suizidgefährdet.[5] Kritiker gingen sogar soweit, zu äußern, dass die Emo-Kultur oder -Musik die Jugend wahrscheinlich dazu veranlassen würde, Suizid zu begehen.[7][5] Dies offenbarte sich besonders in Australien, obgleich in einem kurzen Zeitrahmen, in dem zwei jugendliche Frauen Suizid begingen. Die Mädchen, die ihr Interesse an der Emo-Kultur nannten, bildeten mit jemand anderen einen Suizid-Pakt. Mögliche Anhaltspunkte ihrer Intentionen wurden später auf ihrer Band-Website bei MySpace gefunden.[8] Die sehr negativen Reaktionen gegen Emo-Musik und die -Kultur wurden weit verbreitet, so dass ein eigenes Klischee entstand. Weblinks
Quellen |